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Bericht

Name des Laufes:Fürstenwaldlauf Ochsenhausen
mehr zum Lauf: VID6015
Datum des Laufes:22.6.2007 (Fri)
Ort:Ochsenhausen
Plz:D8
Homepage:
Strecken:5k, 10k
Beschaffenheit:Waldwege (Schotter), Asphalt
Profil:eher flach
Wetter:Wind, Sonne, 14-16°C
Teilnehmer:149 (10k)
Name des Berichtenden: crizzy LID74
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Bericht vom 24.6.2007 (Sun)
Selten gibt es was bei mir zu berichten, aber heute ist es soweit. Vor einem Jahr habe ich euch verabschiedet mit einem: Schaut doch rein, wenn es wieder heißt: Crizzy alleine auf weiter Flur.
Am Freitag war es wieder so weit. Fürstenwaldlauf, der nächste Versuch. Sollte ich es wirklich angehen? Im März 2 Wochen Ausfall durch Rüsselseuche, um Pfingsten rum quasi 3 Wochen kein Training - die Wade zickte. Also nix mit Form, selbst für ein Förmchen dürfte alles zu spät sein. Andererseits ließ die Montagstrainingseinheit hoffen. Wenn denn das Wetter mitspielt...

Das Wetter spielt mit. Es kühlte sich ab am Donnerstag und Freitag. Freitag Mittag regnete es Katzen und Hunde. Da muss man doch nicht laufen, oder? Nachmittags beruhigte es sich. Mist, jetzt muss ich doch meine Ankündigung wahr machen. Mit Bärbel telefoniert: sie kommt mit. Ob sie auch läuft, stellt sich noch heraus. Und Rosita würde sich eh freuen, weil sie nicht weiß, wie sie nach Ochsenhausen kommen soll. Okay, um 16:50 steht Bärbel vor meiner Tür, es geht los.

Wadenaua hat meine Form völlig zerstört. Das Knie juckt (ich habe es letzte Woche frisch poliert, weil ich unfähig war, ein paar Treppenstufen richtig zu gehen). Ich bin voll gefuttert mit leckerem Bohneneintopf. Genug getrunken habe ich auch nicht. Der einzige etwas längere Lauf in letzter Zeit hatte gerade mal 11 km. Tempo? Was ist das? Kann man das essen? 10 k muss das sein? Ich kann doch gar nicht laufen (Seb wird das bestimmt bestätigen, wenn er meine Laufversuche beim Seminar bei Nurma sieht). Und überhaupt: sollte ich nicht besser die 5k Strecke nehmen?

Das ist natürlich absolut keine gute Idee. 5 k muss ich ja viel schneller laufen. Da müsste ich ja meine PB vom Herbstwaldlauf erreichen (29:10). Und das ohne Tempotraining. Also doch die 10 k und ich halte es für möglich, meine Zeit vom letzten Jahr durchaus zu unterbieten.
Das bringt mich zu den Zielen:
A) sub 1 Stunde wäre ganz gigantisch, aber auch utopisch
B) sub 1:05:00 wäre auch noch schön, und vermutlich auch machbar
C) mindestens die Zeit vom letzten Jahr unterbieten (1:06:58)
D) falls alle Stricke reißen: ich will wenigstens ins Ziel kommen.

Also gut. 10 k stehen auf dem Programm. Wir laufen zu Viert im Stadion Hofengarten in Ochsenhausen auf. Nachmeldung: Claudi und Bärbel wollen 5 k (Start 18:00) genusslaufen, Rosita und ich haben die 10 k (Start 19:00) auf dem Programm. Wie 148 andere Läufer auch. Irgendwann komme ich auf die glorreiche Idee, dass vielleicht Nurmas Filii hier laufen könnten. Starterliste angeschaut: Ja! Ich gehe auf die Suche. Klar sieht nurma mich als Erstes. Eine Runde tratschen. Schade, dass sie nicht mitlaufen kann. Aber die Jungs sind alle dabei. Klasse!

Nach und nach tauchen noch andere Lauftreffler/TGler auf. Der Hobbylauf (5 k) startet. Ich laufe mich mit Rosita etwas ein, aber eben nur etwas. Claudi erjoggt den 1. Platz, Bärbel den 2. - beide sind gleichzeitig im Ziel. Bei drei Frauen war ja klar, dass sie auf dem Treppchen landen ;-) Wir anderen werden es da etwas schwerer haben bei 149 Läufern. Egal. Wir quatschen halt noch etwas. und irgendwann schaue ich auf die Rückseite meiner Startnummer, da steht der Name von Nurmas Midi: der hatte die Startnummer vor 3(?) Jahren (als er M10 war). Wenn das kein gutes Omen ist, dann weiß ish auch nicht. Ich werde unterwegs an ihn denken, wenn es schwer wird! Und dann ist es soweit. Ich reihe mich hinten ein.

Als ich mich umgucke, macht nurma komische Gesten: Daumen drücken, rennende Armbewegungen und so. Sie hat es gut, sie muss ja nicht laufen. Aber ich will ja! Vor allem die Zeit vom letzten Jahr unterbieten. Also los. Diesmal höre ich gar nicht hin, was der Sprecher alles erzählt. Die Zeit wird etwas lang, irgendein Idiot hat sein Auto direkt in der Ausfallstrecke aus dem Stadion geparkt.Aber dann geht es los. Nach einer Viertelrunde fällt mir ein, dass man ja die eigene Zeit nur dann mitstoppen kann, wenn man den Pulsmesser startet. Das Problem kommt mir bekannt vor. Aber in letzter Zeit bin ich ja immer ohne Pulsgurt und -messung gelaufen. Egal, es wird ja vom Veranstalter auch mitgemessen. Dann habe ich eben nur die In-Etwa-Zeit.

Das Tolle, wenn man hinten läuft, ist, dass man die ganze Truppe vor sich sieht. 148 Leute, die sich auch auf die Strecke begeben. Ich genieße den Anblick und da wir ja hier unter Beobachtung stehen, lasse ich den Abstand auch nicht zu groß werden. Am Ende sind wir ein Dreierteam. Okay, ich lasse mich von nurma, Bärbel und Claudi unter wilden Anfeuerungen auf die Strecke schicken. Und natürlich frage ich mich beim Auslaufen aus dem Stadion wieder, ob ich nicht gleich da bleiben soll. Aber dafür habe ich ja nicht 7.50 € investiert. Außerdem habe ich ja Midis alte Startnummer - das verpflichtet. Auf geht es auf die einsame lange Strecke. Diesmal sollte sie nicht ganz so einsam sein: eine Frau Jahrgang 1939 und unser Hase für die ersten 5 k (danach hat er uns dann verlassen) bilden ein nettes Dreierteam am Ende des Starterfeldes. Er sagt auch netterweise an, wie unsere Pace ist: bis km 5 immer nahe 6min/km (Fürstenwaldlauf-km - die sind etwas optimistisch!). Aber okay, es reicht, um mich davon zu überzeugen, dass eine Bestzeit doch drin ist. Ich bin nicht alleine auf weiter Flur.

Aber der Reihe nach!
Klar, es gibt auch noch die Streckenposten, die mehr oder weniger anfeuern. Heute ist mir das irgendwie Banane. km 1 ist schnell vorbei. Dann steht da Elsbeth, die unterwegs anfeuert, ihre Tochter läuft viel weiter vorne und wird den 3. Platz in ihren AK schaffen. Die Straße ist für uns gesperrt. Ich habe das Gefühl, ich bin etwas zu schnell unterwegs. Egal, was ich geschafft habe, habe ich geschafft. Abschlaffen kann ich später. Und so lasse ich mich bis km 5 ziehen. Hier erklärt ein Streckenposten, dass 5k geschafft sind.

Dann beschließen meine Beine plötzlich, ich solle ein Stück gehen. Die ersten Anstiege liegen hinter uns. Ich habe Durst. Na gut. Ein Fläschchen Wasser kippe ich in mich hinein. Laufend wäre ich dazu nicht in der Lage gewesen. Dann weiter. Bei km 6 gibt es einen Wasserstand. Auch hier einen Becher - diesmal im Gehen (nicht stehend wie letztes Jahr) und weiter geht es. Ein Stück durch die Sonne, die inzwischen herausgekommen ist. Und wieder in den Wald hinein. Bald erzählt mir der Streckenposten von km 5, dass nun 7 k geschafft seien. das Schild sehe ich nicht. Ist mir eh egal. Ich überschlage nur, wie denn meine Endzeit aussehen könnte. Den Rest schaffe ich auch noch. Die Zeit? Keine Ahnung. Speichern kann ich sie nicht - weder in der Uhr noch in meinem Kopf. Ich überschlage es nur und immer noch ist eine gute Zeit drin. Das Wasser wirkt, es läuft wieder gut. Und die alte Dame habe ich auch noch vor mir im Blick.

Bei ca. km 8 meldet sich der Hunger. Ich glaube, ich spinne. Das hier ist doch kein Wandertag! Kuchen gibt's im Ziel und bsi dahin will ich nix von Hunger hören! Hinter km 8 bevor es wieder auf die Straße geht, noch eine Gehpause, nochmal trinken und Kraft schöpfen für die letzten Meter.

Es geht dem Ende zu. Vor mir sehe ich Elsbeth, der werfe ich im Vorbeilaufen den Trinkgurt zu, die letzte Flasche muss ich nicht ins Ziel tragen. Und ich laufe weiter. Die Fürstenfeldallee entlang. Ich weiß, es ist nicht mehr weit. Nach links Richtung Stadion. Am Tor warten 2 Kids auf mich und feuern mich an. Sie laufen ein Stück mit und erklären mir, ich müsse nun alles geben! Damit warte ich noch bis ich die letzte Kurve zur Zielgeraden hinter mir habe. Ich vermute mal, dass Bärbel, Claudi, Rosita und die anderen mich noch mal anfeuern. Registriert habe ich es nicht mehr richtig. Ein paar Leute rufen 204 (meine Startnummer), den Rest speicher ich nicht mehr ab. Meine Konzentration geht in Richtung Endspurt.

Ich lächle Bärbel in ihre Kamera, soweit das noch geht. Und dann bin ich um die Kurve und gebe noch einmal Gas - so richtig Gas. Bis ins Ziel hinein. Okay, kurz vorher fangen die Beine an doch etwas schwer zu werden. Aber das muss jetzt sein. Ein Mann im Zieleinlauf will es gar nicht glauben, dass ich wirklich bis ins Ziel rennen will und nicht vorher bremsen. (Idiot!) Aber genau so mache ich es. Und dann ist es mir fast zum Kotzen. Aber nur fast. Muss nahe der IKS gewesen sein. Meine Uhr stoppe ich auch. Puls registriere ich nicht. Zeit: 1:02:51 (meine Uhr, aber zu spät gestartet). Trotzdem schneller als letztes Jahr war ich allemal und das mit gerade wieder aufbauender Form. Ich bin viel zu fertig, um nach der Zielzeit zu fragen. Die Ergebnisliste sagt mir später: 1:03:13. Klasse!

Also Ziel B locker geschafft. Vielleicht war ich zu bescheiden?

Es folgt das Übliche. Ein bisschen auslaufen, Kuchen und Tee abgreifen. Mit den Anderen schwätzen. Dann unter die Dusche. Kurz vor der Siegerehrung spricht mich der Stadionsprecher an, ob ich letztes Jahr einen Bericht vom Fürstenwaldlauf geschrieben hätte. Klar habe ich! Er fragt, ob er mich entmutigt hätte mit seinem Satz: "Für die Läufer geht es jetzt auf die lange einsame Strecke..." entmutigt hätte. Ich verneine. Woher soll er auch wissen, dass ich mich bei jedem Lauf nach 400-600m frage, warum ich mir das überhaupt antue. Und ich bin offenbar nicht die Einzige, die das immer wieder überlegt.

Alles in allem war es wieder eine tolle Veranstaltung, die ich nächstes Jahr gerne wieder auf dem Plan habe. Super Stimmung, die Verpflegung ist perfekt. Auch die letzten bekommen noch was vom leckeren Kuchen ab. Eine schöne Streckenführung mit Blick auf das Kloster, wenn man dem Ziel entgegenläuft. Was will man mehr?




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