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Bericht

Name des Laufes:20. Sandoz Alpen-Triathlon
mehr zum Lauf: VID6000
Datum des Laufes:16.6.2007 (Sat)
Ort:Schliersee
Plz:D8
Homepage:http://www.sandoz-alpen-triathlon.de/
Strecken:10km (beim Triathlon)
Beschaffenheit:30% Teer, 50% Schotter, 20% Wiese
Profil:sehr hügelig, ca. 150Hm
Wetter:leicht bewölkt, ca. 20°
Teilnehmer:ca. 700 plus 59 Staffeln
Name des Berichtenden: hst LID1672
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Bericht vom 17.6.2007 (Sun)
Nein, nicht dass ich mich jetzt im Triathlon versuche. Da wäre ich nach spätestens 1000m im Schliersee ertrunken, oder zumindest vom Besenboot (gibt es sowas eigentlich)"gerettet" worden. Aber als Schlussläufer in einer Triastaffel, das sollte doch Spaß machen. Also meldete sich der Pullacher Lauftreff, bestehend aus drei Marathonis,von denen ein Wolfgang auch ein sehr guter Schwimmer und der andere Wolfgang ein sehr guter Radfahrer ist, und ich ein mäßiger 10km-Läufer vor allem am Berg, zum Alpentriathlon in Schliersee an, einem international besetzten Wettkampf. Unser Staffelname gehörte zu den Einfältigsten; zu kämpfen hatten wir mit: den Miesbach-Schandis, Rente mit 67, dabaggmas?, Hammasdann, den Medi-Mäusen, Hochsee-Trio und Zeitnot, wo Katja als Schlussläuferin kämpfen wollte.

Ich weiß, dass meine Mitstreiter extra-Bahnen geschwommen und viele km geradelt sind. Mein Zusatztraining gab es nicht. Außer, dass ich in den letzten Wochen ein paar recht schnelle Bahnwettkämpfe gemacht hatte, zuletzt am Mittwoch einen 5000m-Lauf in 21:38, da lief aber nicht viel. Aber was solls.

Also auf zum Schliersee und zunächst die 1. Wechselzone mit den heißen Rennmaschinen begutachtet. Und Chipübergabe geübt. Ja, ist wichtig. In der 2. Wechselzone hatten einige Staffeln arge Probleme mit den Klettbändern. Ist man halt nicht gewohnt als Läufer, dass man hektisch so ein Ding um den Knöchel befestigen muss. Ach ja und fast das wichtigste: die Zeit abgesprochen, damit ich ungefähr wußte, wann ich mit meinem Radfahrer rechnen konnte: Plan war: 25min Schwimmen(1500m), 1:30 Radfahren (40km mit zum Schluss 4km und 12% Steigung zum Spitzingsattel hoch und dann halt ich 10km mit 3 harten Anstiegen - jedenfalls für mich. D.h. bei Start um 11:38 sollte ich den Chip um 13:31 übernehmen.

Also hoch zum Spitzingsee und die Strecke inspiziert: von der Wechselzone, wo sich die Staffelläufer schön links in einer Haltebucht aufhalten müssen, damit sie den richtigen Triathlethen nicht im Weg stehen, geht es erst mal ein 200m leicht bergab bis zum Ende des Sees und dann recht steil in Serpentinen hinunter: insgesamt ca. 50Hm. Ich bin zu faul, ganz runter zu gehen, und überlasse mir den Schock der anschließenden Steigung fürs Rennen. Dafür ziehe ich jetzt die Laufschuhe und teste die Spitzingseerunde, die 2x zu durchlaufen ist. Zunächst geht es auf der Seepromenade entlang, bevor das Ziel den Weg versperrt und die Strecke vor dem Arabellahotel in einer kleinen Schikane ein paar Höhenmeter nach rechts hoch und dann ums Hotel rum wieder runter zum Ufer. Dann geht es auf einem schönen Uferweg bis zum Südende des Sees; dann durch ein enges Gatter, auf der anderen Seite zurück und dann beginnt eine Steigung, zunächst relativ flach auf einer Kuhweide, (die Kühe werden gerade noch etwas zur Seite gedrängt, damit sie uns später nicht stören) mit Gras und Rillen und Löchern und Pfützen und einem markierten Sumpfstück. Die Steigung steigt bis man auf einem Parkplatz ankommt, wo es dann eine Trinkstation gibt, das sind ca. 30Hm. Von dort geht es dann gleichmäßig leicht fallend durch ein Waldstück und dann auf der Straße zurück zum Nordende des Sees und dann wieder auf die Uferpromenade. Nicht ohne, die Strecke. Was man da wohl laufen kann? Was ich da wohl laufen kann.

Also stehen wir ab 12:45 und warten. Katja wartet auch und befürchtet, dass ihre Mitstreiter dem Zeitlimit zum Opfer fallen. Nachdem wir uns dann alle in die Wechselzone gedrängt haben, geht's auch schon los: Zuerst kommen 2 Triathletinnen, die mit großem Schritt nach wenigen Sekunden schon wieder aus der Wechselzone verschwinden. Dann Faris Al-Sultan und noch ein Mann, die auch mit Riesenschritten sofort wieder weg sind. Und dann schauen wir auch den anderen Eliteathleten beim Laufschuhe anziehen und Startnummer-zurechtrücken zu. Spannend. Die ersten Staffelradfahrer kommen. Einmal passiert das Malheur, dass der Chip vom Band rutscht. Gut, kostet halt 30sec extra ihn wieder einzufädeln. Langsam wirds kribbelig. 13:20, 13:25. Da plötzlich ein wütendes Geschimpfe auf der Straße neben der Wechselzone, wo ein Radfahrer, der offensichtlich die Einfahrt in die Wechselzone verpasst hat, schimpft, dass da Leute rumlaufen, bis er dann seinen Irrtum bemerkt und noch mehr schimpft. Spannend. Plötzlich ein Geschrei vor mir: "Staffel, wo sind die Staffeln? Hartmut!!!!!!" Sehr laut. Kaum ist man einmal nicht konzentriert, kommt der Staffelfahrer.

Chip ans Bein und los. Vor mir niemand, hinter mir auch eine Lücke und mit viel Speed los und dann in die Serpentinen. Hier wollte ich es richtig krachen lassen und mit Schwung in den Berg laufen. Hat auch geklappt. Allerdings war das so steil, dass man enorm Kraft einsetzen musste, um das Tempo zu kontrollieren - 3:22 bei km1. Dann scharf nach rechts über eine Brücke und einen steilen Almweg hoch. Der Triathlet weit vor mir ist noch weiter weg und die Triathletin hinter mir kommt jetzt näher. An ein paar Almhütten vorbei, ein paar Kühe rechts, ein paar Wanderer links und dann bin ich wieder auf der Höhe, mein Puls auch - ich bin platt. Die Frau überholt mich locker und ich schalte erst mal einen Gang zurück, um wieder zu Kräften zu kommen. nach 5:21 bin ich bei km2. Auch der nächste km steigt immer noch leicht an, aber ich komme so langsam wieder ins richtige Laufen - 4:48. Auf der Zielgerade, die für mich noch lange keine ist, ist richtig was los. Leider muss ich die kleine Schikane hoch ums Hotel, die ich aber locker nehme und dann zum Ende des Sees. Auch wieder in 4:48. Bloß keine Kraft vergeuden. Die brauche ich jetzt. Am Berg bin ich immerhin so gut, dass ich nicht überholt werde. Oben bin ich wieder platt - 5:22 bei km5, und einen Becher Wasser runtergeschüttet. Jetzt weiß ich, dass ich nur noch einmal hier hoch muss. Also locker, ohne viel Krafteinsatz bergab beschleunigen. Die nächsten km habe ich keine Zeitkontrolle mehr, da die Markierungen etwas krumm sind, da sie mit den geraden km der ersten Seerunde zusammen markiert sind (also z.B. km5 und km 8,75). Macht aber nichts. Jetzt beginne ich langsam mich gut zu fühlen. Am Ende der ersten Seerunde kommen jetzt langsamere LäuferInnen von ihrer Talrunde. Das baut auf. Beim zweiten Mal in der Schikane nicke ich Wasi (Wasmeier) zu, der mir ein Servus zuruft, was mich noch mehr aufbaut und nun mit Kraft auf die letzten 3km. Locker um den See zwischen den Touristen durch, dann noch mal an den Berg. Dieses Mal läuft es besser; ich überhole sogar einen Läufer, werde aber auch überholt von einem Triathleten, der aber dann vor mir über seine nicht ordentlich gebundenen Schnürsenkel fällt und flach im Gras landet. Vom höchsten Punkt aus kann ich jetzt noch mal richtig Gas geben. Auf der Teerstraße noch mal richtig reintreten und jetzt an den weiterhin aus der Talrunde kommenden vorbei auf die Zielgerade und durchs Ziel. Hinter dem Zielraum stehen schon meine Staffelkameraden, frisch geduscht und heben den Daumen nach oben. 47:16 für meine 10km, insgesamt 13. Platz bei 59 Staffeln, in 2:40:57, wobei meine Kumpels mir den Stab auf Platz 10 übergeben hatten. Meine Zeit reichte nur für den 24. Rang bei den Läufern. Zum Vergleich: der schnellste Mann lief 33:26(!!!!), die schnellste Frau lief 38:24; beste Gesamtzeit Männer 2:00:28, beste Frau 2:18:09. Jetzt wollte ich noch mal meinen Hut ziehen vor denTriathletInnen, die hier auf dieser schwierigen Strecke eine sagenhafte Leistung vollbracht haben.

Hinterm Ziel geht es zur Zielverpflegung, Kaiserschmarrn am See bei Sonne und herrlicher Bergkulisse, ein Traum. Organisation war übrigens erstklassig, Verpflegung auch. Also nächstes Jahr wieder hin!?

Auch wenn's wenig übers Laufen war, hoffe ich, dass Euch der Bericht gefallen hat.


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