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26.04.2024, der 5. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:35. GutsMuths - Rennsteiglauf
mehr zum Lauf: VID4866
Datum des Laufes:19.5.2007 (Sat)
Ort:Schmiedefeld
Plz:D9
Homepage:http://www.rennsteiglauf.de
Strecken:72,7km, 43,5 km, 21,1km, 1,4 - 9 km , 3,7 km
Beschaffenheit:teils sehr eng und holperig, aber größtenteils sehr gut
Profil:hoch und runter und hoch und runter....
Wetter:Kaierwetter, sogar zu warm
Teilnehmer:>3000
Name des Berichtenden:Markus Maier
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 21.5.2007 (Mon)
[X] Baum gepflanzt
[X] Kind gezeugt (Lieferung für Juli 07 angekündigt)
[ ] Marathon gelaufen

Hier stimmt was nicht.

[VWKGJ]
Eigentlich wollte ich ja schon im September 06 Berlin Laufen, aber ein paar Bazillen hatten was dagegen: Rüsselseuche - Antibiotika - Startverbot. Frust - dann eben Berlin '07. November 06: Wir sind schwanger! Freude! Riesen-Freude, und die Einsicht: Kind kommt im Juli, September Marathon wird also nix. Wo laufen? Leipzig? Zwei Runden? Nein! Also: Rennsteig wird umgebucht. Trainingsvorsätze sind schnell gefasst und ebenso leicht fällt es dem Schweinehund, den Umzug zum Nichtlaufen zu nutzen. Immerhin: Volle Kisten zweieinhalb Treppen raufzutragen hat auch Effekte, wenngleich für die Grundlagenausdauer eher nix getan wird. Der letzte Testlauf in Bamberg (Weltkulturerbeluaf, HM) bringt mich (a) ins Ziel und (b) zu der Erkenntnis, dass ich meine Geschwindigkeit/Belastung penibelst kontrollieren muss. Nach Bamberg: Keine Zeit zum Laufen :(
[/VWKGJ]

[Der große Tag]
5.15 Uhr (gefühlte Uhrzeit: 1.17) klingelt der Wecker und ich mache mich raus aus den Federn. Nudeln mit Tomatensoße sind zwar kein kulinarisch wertvolles Frühstück, aber dafür gibt's (hoffentlich) genug Energie. 6.15 Uhr finde ich mich bei 19jörg61 (laufen-aktuell.de-Forum) ein und wir fahren insgesamt zu fünft nach Neuhaus. Startunterlagen abholen, kleines Fori-Treffen und dann gibt es kein zurück mehr, denn mein Kleiderbeutel ist im Laster; will ich den wiederseh’n, muss ich nach Schmiedefeld geh'n - ich entschließe mich aber doch für's Laufen, weil das hoffentlich schneller geht. Auf in den Startpulk, ein wenig rumgeschunkelt und gewalzert und dann geht’s los.

Ich laufe durch Neuhaus und plötzlich bin ich Marathon-Läufer. Selbst der Kümmelspalter in mir verlangt nicht, dass ich behaupte, den wahrscheinlich kürzesten Ultra der Welt zu laufen – ich bin vollkommen entspannt. Das Wetter ist herrlich. Nicht zu warm, nicht zu kalt, alles prima. Meinen Puls habe ich unter Kontrolle und ich bin optimistisch eine lockere vier als Stundenzahl zu erreichen. Der erste Verpflegungspunkt erwartet mich, wie auch alle anderen mehr als 3000 Läufer nach 10,8 km und obwohl ich weit hinten bin gibt es von allem reichlich. Der Schleim kommt gut und frohen Mutes laufe ich zum nächsten V-Punkt. In der Tat: Tempokontrolle ist alles. Bis etwa km 28 laufe ich wirklich locker und entspannt bergauf und bergab. Klasse – die 4:30 kann kommen. Was kam, war die Mittagshitze. Wer macht denn solche Temperaturen in dieser Höhe? Egal, jetzt muss ich durch. mit steigender Kilometerzahl stieg auch das X in der Formel 4:30 + X. Das fehlende Training fordert jetzt Tribut. Bergauf wird gegangen, bergab gelaufen. Geht ganz gut.

Schmiedefeld. Das Sportfeld ist nah. Die Stimmung dort zum Greifen nah. Warum? Ja Warum nur muss es erst bergab und dann wieder bergauf gehen? Bangemachen gilt nicht! Die Taktik lautet weiterhin: Bergab laufen, bergauf gehen. Kann ja nicht sein, dass ich einen Kilometer vor dem Ziel abbrechen muss. Bergab laufen ging super. Hinter’m Bahnübergang links rum. Der Anstieg. Laut Webseite 90 Höhenmeter auf einen Kilometer. Tempo raus. Gehen! Gehen? Geht nicht! Der Schmiedefeld-Virus hat mich voll im Griff. Ich trabe – ich laufe – ich fliege. Wie geil ist das denn? Wie kann ich denn 9% Steigung so schnell raufklettern? Der Sportplatz wird lauter. Die applaudierenden Massen dichter. Ich bin oben. Noch einmal abbiegen. Hä? Wo ist das Ziel? Verd… noch einmal rum um den gaaaanzen Sportplatz, ich nehme weiter fahrt auf. Ich sehe die Supermarathonis ankommen. Jetzt muss das ziel kommen. Und dann war es da. Das Ziel. Dreiundvierzigtausendfünfhundert Meter sind absolviert.

Da. Ich bin da. :Schmiedefeld – das schönste Ziel der Welt. Warum? Warum nur habe ich mir das angetan? Warum bin ich letztes Jahr nur den Halben gelaufen? Egal. Ich bin da. Ich bin breit. Meine erste Marathonmedaille baumelt um meinen Hals. Der Blick auf die Uhr: 5:08:05 (die offizielle Zeit wird 5:08:02 sein). Da ist noch Luft. 2008 nehme ich die 43,5 wieder unter die Beine. Und dann wird sie stehen die 4 – da bin ich mir gaaaaaaanz sicher.

[NWKGJ]
Montag, 21.5.07: Kein Muskelkater mehr. Noch eine Blase am rechten Fuß. Und noch 362 Tage, gegen meinen Schweinehund zu kämpfen und gefälligst ordentlich zu trainieren.

Lieber Rennsteig, das wird eine lange Liebesgeschichte zwischen uns beiden.
[/NWKGJ]

[X] Baum gepflanzt
[X] Kind gezeugt
[X] Marathon gelaufen

Ich habe fertig.


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