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Bericht

Name des Laufes:3. Wiener Herbstlauf
mehr zum Lauf: VID174
Datum des Laufes:21.9.2003 (Sun)
Ort:Wien
Plz:k.A.
Homepage:http://www.runthecity.at/
Strecken:HM
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:flach
Wetter:sonnig, 21°
Teilnehmer:ca. 400
Name des Berichtenden:aRmin vOetter
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 21.9.2003 (Sun)
Meine Eindrücke vom 3. Wiener Herbstlauf

Vor 2 Monaten in einer Nacht und Nebel Aktion angemeldet stand ich vor dem Dilemma wieder einmal einen Wettkampf zu laufen oder Deppensteuer (22 Euronen) gezahlt zu haben. So entschloß ich mich Mitte der Woche doch teilzunehmen und ließ den Schwarm beim inzwischen liebgewonnenen Friday Night Running nach einer Ringrunde (genau die Laufstrecke) schweren Herzens ziehen.

Die Vorbereitung war alles andere als optimal - So auf Mo 48h gearbeitet, Kniebeschwerden.
Di, Mi, Do:
Lebensmittelvergiftung auskurieren.
Fr, Sa:
Erkältung ignorieren.

Die "Pasta Party" am Samstag fiel leider aus, war auf einem Fest eingeladen - brachte keinen Bissen runter - nur Mineralwasser - und der Schlaf von 0000 - 0600 fiel eher in die Kategorie Ruhezustand.

Nach einem Müsli und leichter Büroarbeit machte ich mich um 0745 am Weg zum Rathausplatz. Dort angekommen Motorradgewand in der Helmbox verstaut, Turnschuhe angezogen und Startnummer "montiert".

Startzeit war 08:30, strahlender Sonnenschein. Ich blättere Kurz einen Flyer durch - 4 Runden - die letzte Runde um ein paar Meter verlaengert - das sollte ich auch ohne Streckenposten schaffen.

Waehrend die anderen Teilnehmer lustige Aufwärmübungen machen und die letzten Anabolika einwerfen sitze ich mit laufender Nase am Streckenrand und betrachte meine lange Hose.
"Sieht man von den allgegenwärtigen Profis aus Afrika ab bin ich der einzige mit schwarzen Beinen" - Aber es heißt ja auch Volkslauf -> Volk zahlt Startgeld für schnelle Männer aus fernen Landen. Lustig finde ich den Mann mit den "Konrad & Co. sind Betrüger!" - nunja - bei mir der Grund wieso ich Wien nicht so schnell ins Programm nehmen werde.

5 min vor Anpfiff beschliesse ich auch etwas Bewegung zu machen, trabe also gemütlich Richtung Parlament - um 2 min spaeter wieder umzudrehen.

Am Start herrscht disziplinierter Stillstand in lockerer Formation - kein Problem sich einzureihen - das macht mich wirklich baff - immerhin sind wir in Wien. Vermutlich schlafen die Wiener noch, immerhin war ja gerade "die lange Nacht der Museen" und das "100 Jahre Verkehrsbetriebe" Fest.

Wie dem auch sei, es kommt was kommen muß, das Startsignal. Die zähe Masse setzt sich in Bewegung, "Viel zu langsam!" denk ich mir, aber ein Blick am Pulsmesser - 175 - sagt mir das ich es ruhig locker angehen kann. Das erste Stück, vorbei an der Universität - führt über das Schottentorg - und verläuft leicht bergab. Gespannt beäuge ich den Pulsmesser .. 175-174-173-172 .. 170 .. paßt.
Ich belausche ein Pärchen vor mir - keine Renndress, keine Rennschuhe - Leute wie du und ich also.
Sie quasselt die ganze Zeit, er sagt kein Wort .. "Nein, das Tempo paßt, ich weiß das!"
Mein Puls ist noch immer viel zu hoch für das Tempo, ich hab Sodbrennen, mir ist schlecht. So laß ich die beiden gemuetlich ziehen und lauf mein Tempo.
Beim Schottenring angekommen endet das leichte Gefälle, es geht den Kai entlang.
Wir passieren Kilometer 1 - die Stoppuhr sagt 4:15 - gut, es ging leicht bergab - aber der Frauenanteil bei diesem Tempo ist normalerweise doch schon eher rar - Respekt!

Auf dem Flachstück finde ich langsam zu einem Rhytmus, die Übelkeit verschmimmt leicht im Hintergrund, es läuft ganz gut - Puls pendelt sich bei 177 ein, Tempo paßt zwar nicht dazu, aber ich beginne mich langsam besser zu fühlen.
Kurz vor der Urania geht es in die Innenstadt, ein Getränkestand - nur Wasser, entgegen der Ankündigung kein Obst - irgendwo muß der Veranstalter ja sparen.
Da ich isotonische Getränke ohnedies nicht mag und auch kein "Esser" bin stört mich das nicht weiter, viel lästiger ist das wir auf die 10km läufer gestossen sind (Start um 0830 am Schottenring). Lauftechnisch findet sich zwar ein Weg, allerdings trifft mich ein voller Pappbecher .
"Wenigstens ist es sonnig.." .. und so laufe ich frisch gebadet weiter.

Beim Museum für angewandte Kunste geht es wieder auf den Ring, vorbei an Stadtpark "hinauf" zum Schwarzenbergplatz. Ziemlich viel Rummel um mich, ich lauf mein Tempo, weit und breit kein anderer mit dem selben Rhytmus zu sehen.

Es geht vorbei an der Oper - Goethedenkmal - Burggarten - hinauf zu den Museen. zur Rechten liegt der Heldenplatz, das Stück bin ich in den letzten 12 Wöchen jedesmal gelaufen - allerdings mit deutlich schwereren Beinen. Vorbei an Volksgarten und Parlament - zum ersten mal durch die Start/Ziel Linie zwischen Rathausplatz und Burgtheater - "Fast 25%" geht mir durch den Kopf. Der Puls liegt immer zwischen 175 und 183, aber das Tempo macht mir Sorgen - km um die 4:20 - das müßte bei dem Puls um 30 Sekunden schneller sein. Ich fühl mich ganz gut, aber habe bedenken ob das ein gutes Zeichen ist.

die zweite und dritte Runde lauf ich die meiste Zeit allein - Rhytmus ist ok, mir geht es weder gut noch schlecht, irgendwie ist mir langweilig.

Kurz vor dem Parlament erwecken wild wachelnde Streckenposten meine Aufmerksamkeit - der Führende braust heran - ein Mann aus Afrika. Noch 300m zum Ziel - ich ueberlege kurz - "Das geht sich knapp nicht aus!" - und lauf etwas floter um nicht überrundet zu werden.
Da kommt auch schon die Absperrung der Mann aus Kenia 50m hinter mir - ich kann nicht wiederstehen und winke den jubelnden Massen zu und verteile Kußhände - das haette ich nicht tun sollen - weil jetzt nähert sich der Führende rasenden Schrittes.
"Nein, nicht überrunden!" - ich beschleunige - und überhole die anderen Teilnehmer die alle noch - so wie ich - eine Runde zu laufen haben - und - zugegeben - der Führende hat sichtlich andere "Sorgen" als mich niederzuspurten.
Hab also wieder sicheren Vorsprung, da springt mir ein - sagen wir einmal - durchschnittlich gebauter Wiener Ordner, in den Weg. "Weg do!!!!" - ich will nach links ausweichen, schlechter plan, da ist das zielband - und schummelmich gerade noch rechts vorbei - zack - knieschmerzen.
Ich überlege kurz stehenzubleiben und den Störenfried heim nach Simmering zu watschen - hinke aber doch weiter - ich bin ja ein friedlicher Mensch.
Die nächsten 2 km ärgere ich mich furchtbar
- ueber das schmerzende knie
- ueber den sinnlosen zwischenspurt
- ueber den ordner
und vergesse auf die uhr zu schauen, 2 läufer die vor der einlage knapp vor mir waren überholen mich, ich will einfach nicht mitlaufen - am kai rechne ich kurz nach "ok, das wars mit sub 1:30".
den rest der runde lauf ich mit puls um 170, im ziel hab ich mich dann auch wieder einigermassen abgeregt, ich werde den Ordner doch nicht verklagen. :)

Nichtsdestotrotz - ich lauf bei der Veranstaltung nicht mehr mit - die Route (Ring) ist zwar schön, aber ich lauf sie eh fast jede Woche beim Friday Night Skating, und das man als zahlender Hobbyläufer von Ordnern gefährdet wird finde ich einfach nicht richtig.

Zum Abschluß noch die Teilzeiten:

km Zeit
1 4:15
2 4:23
3 4:14
4 4:19
5 4:18
6 4:08
7 4:14
8 4:17
9 4:19
10 4:23
11 4:14
12 4:12
13 4:20
14 4:19
15 4:27
16 4:16
17 4:14
18 ??:??
19 8:54
20 4:32
21
========
1:30:56


liebe Grüsse aus Wien,

aRmin


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