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Bericht
Name des Laufes: | 27. Berliner Halbmarathon mehr zum Lauf: VID5124 |
Datum des Laufes: | 1.4.2007 (Sun) |
Ort: | Berlin |
Plz: | D1 |
Homepage: | http://www.scc-events.com/events/berliner_halbmarathon/2007/index.php |
Strecken: | HM |
Beschaffenheit: | Asphalt |
Profil: | eben |
Wetter: | Sonne, 17-20 Grad |
Teilnehmer: | 18.000 oder so |
Name des Berichtenden: | Thomas Pape (Autor-LID zuordnen: Login und [Edit]) Bericht vom 2.4.2007 (Mon) |
Sonntag morgen um fünf geht der Wecker. Jetzt nach Berlin fahren und Bestzeit laufen? Besser nicht drüber nachdenken. Ohne richtig dabei wach zu werden, pack ich meinen Kram zusammen und steh 'ne Stunde später auf der Straße, als auch schon Marcus um die Ecke kommt. Marcus! Irgendwann neulich kam 'ne Mail von ihm, die ungefähr lautete: "Bock auf Berlin? Keine Übernachtung. Ich fahre". Naja, viel Überzeugungskraft hat's nicht bedarft. Gut zweieinhalb Stunden später parken wir auch schon irgendwo im Herzen Berlins, quasi direkt am Start. Ich finde noch einen Glückscent und kurz drauf treffen wir Britt bei der Startnummernausgabe. Fängt ja schon mal gut an, alles. Irgendwie bin ich auch so gar nicht nervös, ob das man gut geht... Nachdem wir uns umgezogen haben und Marcus schon mal zum Start ist (die Skater mussten etwas eher auf die Strecke) verbringe ich die letzte halbe Stunde, bevor es Zeit wird, die Kleiderbeutel abzugeben damit, in der Schlange vorm Dixie zu stehen. So à la Bloodhound Gang: "get stuck in traffic to pass the time" :-) Dann wurds fast etwas hektisch, aber gut fünf Minuten vorm Start steh ich im Startblock. Einlaufen? Naja, ein bißchen auf dem Weg vom Kleiderzelt zum Block, wo Platz war. Also eher nicht. Da halte ich dann noch Ausschau nach meinen Vereinskollegen, es sollte einen Sub90-Zug geben, den finde ich aber nicht. Sub90 deckte sich mit meinem Ziel – ursprünglich lautete es "um die 1:30", aber spätestens seitdem ich beim LdS die Sub40 verpaßt habe, war es mir wichtig, heute unter neunzig zu bleiben. Wohlan. Der Berliner HM ist richtig klasse. Die Strecke zeigt mMn alle wichtigen Wahrzeichen der Stadt. Allein – dafür hatte ich heute kein Auge. Schnell ist die Strecke, das war das einzige was heute zählte. Auch für die wahrscheinlich zahlreichen Zuschauer hatte ich heute kaum Augen und Ohren. Die ersten drei Kilometer liefen eher zäh an. Der erste dauerte knapp vier Minuten, also ewas zu schnell. Ich nehme etwas raus: km zwei 4:30. Kilometer drei dann auch, obwohl ich meinte, etwas angezogen zu haben... Mist. Viel zu langsam. Ich erinnere mich an die Worte einer lieben Lauffreundin: "...ich werde Dich mit Deiner 40:23 und Deiner 1:30:05 quälen..." Nein, denke ich, nicht nochmal, und endlich komme ich auch aus dem Quark. Die Kilometerschnitte nähern sich den gewünschten 04:16 und liegen sogar etwas drunter. So etwa ab km 7 laufe ich eine Weile mit einem Läufer zusammen, jetzt sind wir wieder bei Viererschnitt und teilweise sogar drunter. Das gefällt mir gut, wir ziehen einander und wechseln einander mit der "Führungsarbeit" ab, auch wenn das Tempo natürlich Wahnsinn ist. Irgendwann verliere ich ihn aber beim Trinken. Inzwischen bin ich mir ziemlich sicher, das Ding in dem Tempo heimschaukeln zu können. Der Kilometerschnitt liegt jetzt ziemlich konstant bei 04:10. Die perfekte Welle: "laß Dich einfach von ihr tragen, denk am besten gar nicht nach..." Bei Kilometer zwölf, WIMRE auf dem Ku'damm überhole ich eine Läuferin vom scc und frage sie, ob sie die schnellste Berlinerin sei. War sie nicht, also bin ich weiter. Ansonsten hätten wir die gleiche Verabredung gehabt. :-) Ich laufe den Rest des Rennens dann ziemlich alleine. Ich hangele mich von Gruppe zu Gruppe, nehme hin und wieder mal einzelne Läufer mit, tendenziell überhole ich eher nur. Langweilig eigentlich, weil es nichts spannendes zu berichten gibt, aber ein geiles Gefühl. :-) Irgendwann knapp nach Kilometer zwanzig steht Marcus an der Strecke und macht ein Foto. Inzwischen nehme ich auch wieder die Zuschauer wahr. Die Zielgerade... unbeschreiblich. Dieser Lärm, diese Enge, von Läufern hinter mir wahrscheinlich zu Recht kritisiert... ich fands einfach nur geil, da in dem Wissen, eine Hammerbestzeit zu laufen durchzurennen. Ich habe tatsächlich Tränen in den Augen... der Sprecher: "die bleiben alle unter 1:30", ich denke: "JA! JA! JA, VERDAMMT!!!1". Im Ziel reiße ich sogar die Arme hoch. Tatsächlich einer meiner emotionalsten Laufmomente. Bei 1:28:14 ist die Uhr für mich stehen geblieben. Große Freude also, die nur dadurch getrübt wird, daß ich Britt nicht im Zielbereich finde... Irgendwann schickt mich dann ein Ordner weiter. OK, trinken ist auch 'ne gute Idee: zwei Wasser, zwei Tee ... und ein Bier. Hab ich mir verdient, denk ich. Nach dem Umziehen kehren Marcus und ich noch mit meiner Tante auf ein Käffchen ein, und finden uns schon bald drauf auf der A24 wieder. Ein wirklich netter Ausflug. Danke für's Lesen. |