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Bericht

Name des Laufes:Volkslauf Harsewinkel
mehr zum Lauf: VID5495
Datum des Laufes:1.4.2007 (Sun)
Ort:Harsewinkel
Plz:D3
Homepage:http://www.tsg-harsewinkel.de/
Strecken:HM, 10k, 5k
Beschaffenheit:asphaltiert, teilweise gekieste Wanderwege, Waldwege
Profil:flach
Wetter:sonnig, windig
Teilnehmer:ca. 600
Name des Berichtenden: MadMag LID557
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Bericht vom 1.4.2007 (Sun)
\"Run fast or die trying\" - Halbmarathon mit nur einem Gedanken im Kopf: \"Schneller\"

War ich es der behauptet hat, dass ein Halbmarathon eine der schönsten Renndistanzen ist, weil man nicht so schnell läuft, dass es vor dem Ende des Rennens weh tut? Da hab ich glatt gelogen...

Wenn ich in den vergangenen Jahren etwas gelernt habe, dann ist es, dass man nur durch Rennen das Selbstbewusstsein bekommt, \"schnell\" zu rennen und das man höchstens zwei oder dreimal im Jahr in der Form seines Lebens ist ;-)

Die Gelegenheit, mich selbst zu quälen und mir Rennhärte für den nächsten Marathon zu holen habe ich vor vier Wochen in Leverkusen verpasst. Im Nachhinein war es vielleicht nicht schlecht, dadurch Anfang März wieder in einem kleinen Formtief zu stecken. Von dort kann es immerhin nur aufwärts gehen. Das tat es dank richtig gutem Trainings in den folgenden vier Wochen auch. So gut ging es, dass ich mich in dieser Woche quasi genötigt gesehen habe, einen Halbmarathon als Test vor dem Marathon einzuschieben. Der Terminkalender wirft allerdings für den 1. April genau eine Möglichkeit in den Bereichen des LV Nordrhein und Westfalens aus, einen Halbmarathon zu Laufen - ein Scherz?!?

Die ausgewählte Veranstaltung bietet leider keine amtlich vermessene Strecke und auch keine starke Konkurrenz, dafür findet sie in der Heimatstadt meines Trainingspartners Tobias statt und ich kann mir ein paar Tipps über die Strecke abholen. Überwiegend asphaltiert und flach aber dafür windanfällig. Hmm.

Sonntag 7:30 Uhr, ich sitze im Auto auf dem Weg nach Harsewinkel. Zur Einstimmung rocken erst die Jungs von My Chemical Romance und anschliessend Dave Grohl aus dem CD-Player. Um kurz nach Neun bin ich vor Ort, melde nach und bewundere die Veranstalter für ihre hübsche Sporthalle. So etwas fehlt uns (d.h. meinem Verein) für die eigene Winterlaufserie. Wir sind auf gutes Wetter angewiesen, damit nach dem Lauf noch jemand bei uns bleibt.

Der Rest des Programms vor dem Start ist Routine und fühlt sich heute auch so an. Das ist allerdings kein gutes Zeichen, normalerweise bin ich vor meinen guten Rennen nervös. Die ungewohnte Ruhe gefällt auch meinen Beinen, die sich auch wohl fühlen. Noch ein ganz schlechtes Zeichen, normalerweise habe ich vor meinen guten Rennen immer matschige Beine. Was soll das eigentlich, hab ich meinen Beinen etwa zuviel Ruhe gegönnt? Samstag lang und schnell, Montag schnell und Mittwoch ganz schnell hat nicht gereicht, genauso wenig wie neun Stunden als Veranstaltungshelfer? Bedenklich...

* Feeling alive *

Der Startschuss fällt und alle Zweifel sind wie weggeblasen. This is racing, it\'s my time.
Das Tempo fühlt sich etwas zu langsam an, 6:29min für die ersten beiden Kilometer sprechen eine andere Sprache. Das war es dann auch schon mit der Geselligkeit für diesen Lauf, ich bin alleine mit dem Führungsradfahrer. Das habe ich aber ja vorher gewusst und drücke darum weiter aufs Tempo. Die Strecke verlässt auf dem schnellsten Weg die Ortschaft und führt dann auf kleinen Straßen und Wirtschaftswegen in einer großen Schleife zurück nach Harsewinkel. Wir wechseln häufig die Richtung, immer den vorhandenen Wegen folgend. Es ist windig und wir laufen meistens ungeschützt auf offenem Feld oder am Waldrand. Dadurch sind die Kilometerzeiten nicht gerade gleichmäßig. Die 3:06min für den dritten Km gehören trotzdem wohl ins Reich der Fabeln und damit auch die Hoffnung, dass dieser Lauf _exakt_ vermessen ist.
Zumindest beschert mir das \"schnelle\" Durchgangszeiten, nämlich 16:11min bei Km 5 und 32:56min bei Km 10.

Wie jetzt? Schon bei Km 10? Und was ist währenddessen passiert? So könnte man fragen - als Antwort gibts: \"nix\". Die größte Abwechslung war die Unterschiede im Straßenbelag durch die Schuhsohle zu spüren ;-)
Der Wind hat hier ordentlich an der Motivation gerüttelt. Es wurde hart, ein kleines Motivationsloch, ein Anflug von Seitenstechen und erste muskuläre Ermüdung setzten ein. Damit ging auch das Tempo herunter. Aber nur ein bisschen ;-)
Km 15 war nach 49:55min erreicht, wär das schön, wenn das jetzt offizielle 15km gewesen wären.
Die Zeit des Rückwärtszählens der Kilometer hat hier für mich schon längst eingesetzt. Als noch 9km zu Laufen waren hab ich mich Rechenspielchen motiviert (noch 3*3km in 3:20min - ist ja wie Intervalltraining), bei den letzten 8km dachte ich nur \"Tempo halten\" und bei noch 7 zu laufenden Km habe ich mich über die geschafften 2/3 gefreut.

Ab Km 15 ging es, wenn mein Gefühl mich nicht trügt wieder überwiegend mit dem Wind im Rücken zurück. Gleichzeitig war jetzt auch die Zeit gekommen, endlich alle Reserven zu mobilisieren und wirklich auf der letzten Rille zu laufen. Der Gedanke, wozu ich das überhaupt tun sollte kam mir zwar, den hab ich aber gleich wieder verbannt - \"pain is temporary\", usw.

Super motiviert hat mich der Km 17, der das erste Mal wieder unter 3:20min war - okay, der war mit Rückenwind, aber das weiß doch meine Uhr nicht ;-)
Km 18 war nach 59:55min erreicht - yeah!
Auf zum letzten Gefecht: 3:17.8min - das hat noch nicht weg getan, 3:13.1min - yesss (auauauaua), aber dann: ein Bahnübergang, versetzte Absperrungen: Bremsen, Kurve, Bahngleise, Kurve, Antritt -> Torkeln(!) Puh war ich blau, hier musste ich mal 100m ein wenig Zurückhaltung üben. Ein allerletztes Hindernis war ein zu überquerender Damm (1 Höhenmeter ;-) ), dann zog ich das Tempo zum Sprint an. Noch 300m, noch 250m, die Uhr war jetzt sehr weit weg, noch 200m, Damn, ist das schnell, noch 150m, Fotograf, noch 100m, wo is\'n das Ziel(?), noch 50m (oh, wohl in der Turnhalle), im vollen Sprint in die Halle, kurzzeitig die Sicht durch den Hell-Dunkel-Übergang verloren und dabei dann fast die Zeitnehmerin im Ziel umgerannt ;-)

Nachdem sie mich gestoppt hat, hab ich mal meine Uhr gestoppt: 1:09:40h - ich glaub ich spinne. Ich muss mich erstmal setzen, kann kein Wort sprechen (\'tschuldigung Herr Redakteur) und bin ziemlich fertig. Wer hat gesagt, Halbmarathon wäre gemütlich oder würde Spaß machen? Ein klasse Gefühl ;-)

Nach ein paar netten Unterhaltungen: \"Du kommst doch nächstes Jahr nicht wieder, oder?\" gehts mir aber besser und ich ertrage sogar die fast kalten Duschen. Ist ja sonnig und inzwischen auch schön warm, da werd ich doch nicht vor kaltem Wasser kneifen.
Die Zeit ist ja doch ganz geil :-D Wär aber noch schöner, wenn sie auf einer vermessenen Strecke zustande gekommen wäre. Also eher \"amtlich vermessen\" meine ich natürlich. \"Vermessen\" war diese Strecke sicher auch. In Bestenlisten wird diese Zeit damit zurecht nicht auftauchen. Damit bleibt natürlich für den Rest das Jahres noch ein Ziel und wie ich gerade sehe, braucht es eh eine 69:30min, um überhaupt für die DLV-Jahresbestenliste qualifiziert zu sein. Na dann...

Viele Grüße,
Mag-\'pretty shelled\'-nus


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