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25.04.2024, der 4. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:Hemsbacher Altstadtlauf
mehr zum Lauf: VID5020
Datum des Laufes:31.3.2007 (Sat)
Ort:Hemsbach
Plz:D6
Homepage:www.tv-hemsbach.de
Strecken:(800m, 2km,) 10km
Beschaffenheit:asphaltiert
Profil:wellig
Wetter:bedeckt, Nieselregen, ca. 10 Grad und fast windstill
Teilnehmer:10km: 281 Finisher
Name des Berichtenden: Amigo LID3213
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Bericht vom 1.4.2007 (Sun)
Nach der erfolgreichen Teilnahme und den guten Eindrücken im Vorjahr (siehe Bericht unter http://www.drsl.de/?bericht=1438) hat es mich auch dieses Jahr wieder ins kleine Städtchen Hemsbach gezogen. Das phantastische Publikum, welches rings um die Stecke eine volksfestartige Stimmung verbreitet und die gute Organisation eines Stadtlaufes, welcher sich noch nicht so herumgesprochen hat, machen einfach Spaß.

Wie schon im Vorjahr hat mich Cécile begleitet. Nachdem wir hier im Vorjahr beide Bestzeiten gelaufen sind und der Germanenlauf am letzten Wochenende nicht so erfolgreich lief (siehe Bericht unter http://www.drsl.de/?bericht=1832), wollte sie es auch noch einmal wissen.

Die Strecke führt auf fünf Runden durch die Altstadt von Hemsbach, wobei Start und Ziel in der Promenade der Bachgasse liegen. Die Straßen sind zwar schmal und das Profil ziemlich wellig, aber die durchgehend asphaltierte Strecke ist ziemlich schnell.
Die Temperaturen waren etwas kühler als die letzten Tage, aber mit ca. 10 Grad und beinahe Windstille herrschten fast Idealbedingungen. Leider hatte die Wettervorhersage recht und es fing recht bald mit Tröpfeln an.

Beim letzten Boxenstop stand ich vor der Wahl: Regenreifen (Speedstar) oder die etwas komfortableren Schönwetterreifen (DS Trainer)? Ich wollte nichts riskieren (die DS Trainer sind für ihre Rutschprobleme bei Feuchtigkeit bekannt) und habe zu den knallgelben Speedstars gegriffen. Mit den Schuhen habe ich noch nicht viel Erfahrung, aber heute würde zumindest nichts rutschen.

Am Start traf ich Martin, einen Kollegen. Er hatte sich aus Heidelberg auf den Weg gemacht und mochte sich, obwohl es nur noch wenige Minuten bis zum Start waren, auch noch nicht in den Startblock einreihen. Vollgepumpt mit Adrenalin wird Stillstehen zum Problem und außerdem wird man schnell eingekeilt und nach hinten abgedrängt. Zwei Minuten vor dem Start haben wir uns dann an die Startlinie gestellt, er in der zweiten Reihe, ich in der dritten. Irgendwo hinter mir würde Cécile im Gewühle von schätzungsweise 200 Startern stecken.

Der Start erfolgte ohne hörbaren Startschuss, ich hörte noch den Starter rückwärts zählen: vier, drei, zwei, eins... – dann liefen alle los. Obwohl ich mich relativ weit vorn im Starterfeld platziert hatte, kam es auf den ersten hundert Metern zu einem ziemlichen Gedränge, weil trotzdem viel zu langsame Läufer den Weg versperrten. In der schmalen Bachgasse gab es kaum Ausweichmöglichkeiten - und Bäume und Laternen waren nicht gepolstert. Nach ein paar Schlängellinien und ein paar hundert Metern hatte sich das Feld in die Länge gezogen und ich hatte viel Platz. Die sehr schnellen Läufer (darunter auch Martin) waren auf und davon, einige andere Läufer fielen nach hinten ab. Weil es vom Start weg leicht bergab ging, fand ich den ersten Kilometer, den ich locker und leicht in 3:51 lief, auch nicht zu schnell. Ich habe bewusst nicht aufs Tempo gedrückt, weil ich ja wusste, das am Anfang noch viel Adrenalin im Spiel ist. Der anschließende Kilometer ging wieder leicht bergauf und der Nieselregen verstärkte sich. Am Ende der Steigung ging es in eine scharfe Linkskurve und erst mal ziemlich steil hinunter zur Bachgasse. Irgendwo dort am Ende der ersten Runde durch die schöne Hemsbacher Innenstadt muss die Markierung für den zweiten Kilometer gestanden haben, welche ich allerdings übersehen habe. Es ging weiter auf der kurvigen und leicht abschüssigen Bachgasse, bis wieder der Start erreicht war. Die zahlreichen Zuschauer feuerten uns Läufer kräftig an und ein Sprecher las die Namen der Läufer vor, die sich mittlerweile ziemlich vereinzelt hatten. Meinen Namen hat er bei den fünf mal, die ich da entlang kam, aber nicht vorgelesen. Dummerweise war immer irgendein Local Hero in meiner Nähe, auf den er sich dann konzentriert hat.
Bei mir lief es richtig gut und unangestrengt erreichte ich die Markierung für das Ende des dritten Kilometers nach 8:00. So kann das weitergehen, dachte ich mir. Die Zwischenzeit für Kilometer vier war soweit ich mich erinnern kann durch den leichten Anstieg leicht über vier Minuten. Mit dem Schwung der Gefällestrecke wurden die ersten fünf Kilometer voll gemacht. Inoffizielle 19:48 standen auf der Uhr! Was passiert hier eigentlich? Ich fühlte mich noch sehr gut und war total überrascht, wie relativ leicht das bisher alles ging. Nach einer scharfen Biegung (quasi am Scheitelpunkt der Strecke) sah ich die ersten zu überrundenden Läuferinnen vor mir: in Viererreihe benötigten sie fast die ganze Breite der Straße. Ich bin durch eine etwas größere Lücke neben einer nicht ganz so breiten Dame hindurchgelaufen. Am Anstieg gegen Ende der dritten Runde ging das so weiter: überall Grüppchen, die schon mal keine Lücke zu den parkenden Autos ließen. Jetzt hieß es wieder durchschlängeln, das kostet Meter. An dieser Steigung habe ich auch zum ersten Mal gespürt, was ich bisher in den Beinen hatte. Die genauen Splitzeiten der folgenden Kilometer muss ich schuldig bleiben, weil ich durch ein blödes Missgeschick nach dem Lauf alle Zeiten aus meiner Timex gelöscht habe und meine Erinnerungen (speziell die an die zweite Hälfte des Laufes) nur lückenhaft sind. Die Zeiten waren aber allesamt um die 4 Minuten. Nach 8 Kilometern habe ich auf der leicht abschüssigen Start-Ziel-Geraden noch mal richtig Schwung geholt für den Endspurt. Auf diesem Stück ertönte auch von hinten eine Stimme: \\\"Rechts laufen!\\\". Da kam der Gesamtsieger (Luca Bongiovanni vom TV Schriesheim in 31:59) von hinten angejagt, eskortiert von Radfahrern. Das sollte der einzige Läufer bleiben, von dem ich an diesem Tag selbst überrundet wurde. Ein Duo aus zwei Läufern mit Trikots, welche wohl von einem hiesigen Autohaus gesponsert wurden, tauchte vor mir auf. Ich dachte mich dort eine Weile dranhängen zu können, habe dann aber gemerkt, dass mir das irgendwie doch zu langsam ging. Innen haben die Burschen dicht gemacht und mich einfach nicht vorbei gelassen. Also bin ich wieder den weiten Weg gelaufen und außen vorbei gegangen. Bald war ich an dem nächsten Pärchen dran: eine der schnelleren Frauen zusammen mit einem Begleiter. Auch sie schienen mir fast stehen zu bleiben. Am Ende waren sie aber offenbar noch nicht, weil auch sie noch ziemlich eifrig versuchten, die Ideallinie zu laufen und innen ja niemanden durchzulassen. Meine Güte, ich nehme euch nichts weg, ich will doch bloß vorbei... Ich bin also wieder einen kleinen Umweg außen vorbei gegangen. Kurz darauf das Schild mit der lange erwarteten 9 darauf. Die Uhr zeigte 3:57 für den neunten Kilometer. Ich beschloss, den inneren Schweinehund, welcher immer lauter zu grunzen begann, zu überhören und auf dem letzten Kilometer noch mal alle Reserven zu mobilisieren. Nicht nachlassen, sagte ich mir, das ist heute deine Chance, das lange ersehnte Ziel zu erreichen. Wozu hast du dich bis hierher gemüht, wenn du das jetzt nicht bis zu Ende bringst? Die letzte Steigung bin ich mit ziemlich blauen Beinen hochgestürmt, immer einen Läufer vor mir im Blick, der schon eine Weile vor mir lief. Er läuft noch locker und mühelos, die beiden Duos vorhin hatte er wie ich überholt und jetzt schoben wir uns durch das immer dichter werdende Feld der Überrundeten hindurch. Jetzt bemerkte ich, dass sich der Schnürsenkel am linken Schuh gelöst hatte. Ich hatte doch glatt vergessen, am Start den Doppelknoten zu machen! Zum Glück wurde durch die spezielle Schnürung der Schuh nicht locker, so dass der lose Senkel das einzige Problem war.
Jetzt ging es um letzten Mal die steile Gasse hinunter zur Bachgasse. Auf zum Endspurt! Verkürzen konnte ich den Abstand zum Vorauslaufenden nicht mehr, er gab natürlich auch noch mal alles. Hindurch durch ein dichtes Spalier von Zuschauern und vorbei an überrundeten Läufern stürmten wir ziemlich am Limit auf die Zielgasse zu. Plötzlich überholte mich mit einem wahrlich fulminanten Endspurt noch ein Läufer welcher wohl die ganze Zeit in meinem Windschatten war. Mich hat das aber nicht mehr interessiert, meine Augen gingen zur Zeitanzeige am Ziel: 39:43 - 39:44 – 39:45... Nach selbst gestoppten 39:49 überquerte ich die Ziellinie und habe überglücklich erstmal die Arme nach oben gerissen. Geschafft!
Im Ziel traf ich dann Martin wieder, der diesmal noch nicht so lange dazustehen schien (er erreichte 38:14, wie ich der Ergebnisliste entnehmen konnte). Später erschien auch der Läufer, welcher mich kurz vorm Ziel aus dem Windschatten heraus überholt hatte (Stephan Herbold vom SM-Club-Annabelle), und wollte sich entschuldigen bzw. bedanken. Er meinte er hätte sich schon irgendwo auf der ersten Hälfte an mich dran gehängt und sich ziehen lassen. Die 5-km-Zeit konnte er bestätigen und er meinte, er wäre sich ganz sicher gewesen, dass ich die sub 40 packen wollte. :-)

Nach ein paar Minuten kam dann auch schon Cécile ins Ziel. Sie hatte ich übrigens nicht wie im letzten Jahr auf dem letzten Stück überholt. Das ließ auf eine starke Zeit von ihr hoffen. Was war das? Noch keine 49 Minuten auf der Zeitanzeige. Bestzeit! Ich möchte wirklich wissen, wie sie das mit ihren unorthodoxen Trainingsmethoden wieder geschafft hat. Letzten Samstag nur eine 50:37, jetzt gleich eine 48:42.
Es macht wirklich großen Spaß, hier zu laufen. Nächstes Jahr kommen wir bestimmt wieder im Frühjahr nach Hemsbach, um Jagd auf die persönlichen Bestzeiten zu machen. ;-)


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=1837


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