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25.04.2024, der 4. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:4. Paderborner Ahorn-Cross-Night
mehr zum Lauf: VID5010
Datum des Laufes:3.2.2007 (Sat)
Ort:Paderborn
Plz:D3
Homepage:http://www.lcpaderborn.de/html/4__crossnight.html
Strecken:4,2 + 1000 Sprint
Beschaffenheit:Feste Waldwege + Indoor-Laufbahn mit starker Überhöhung
Profil:Wellige Crosstrecke mit einem selektiven Doppelanstieg
Wetter:7 Grad, bedeckt
Teilnehmer:Elitelauf Herren: 31
Name des Berichtenden: Sebastian LID55
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Bericht vom 4.2.2007 (Sun)
Der Ahorn-Cross in Paderborn war diesmal eine ganz besondere Veranstaltung für mich. Die Veranstaltungs-Idee, nach einem 4,2-km-Crosslauf die Entscheidung der ersten 10 Plätze in der Leichtathletikhalle als 1000m-Rennen auszutragen, ist schon einmal Garant für Spaßfaktor 100%. Da kann man sich sowieso nur wochenlang drauf freuen. Speziell dieses Jahr ist das Rennen für mich aber auch ein letzter harter Wettkampftest vor den NLV-Meisterschaften Cross am 18.02. gewesen. Und so war diese Veranstaltung nicht nur ein reiner Spaßbewerb, sondern auch eine wichtige Generalprobe für Kopf und Beine!

Der Reihe nach. Zunächst waren die Damen im Rahmen des Jedermann-Rennens an der Reihe. Unsere Göttinger Nummer 1, Susanne, konnte sich dabei ganz locker in 15:37 (Streckenrekord) durchsetzen und absolvierte damit einen saustarken Test für die Landesmeisterschaften.
Für mich galt es nun, diesen Triumph als Vorbild zu nehmen und ebenfalls in das Finale der schnellsten 10 einzuziehen. Um 18:30 Uhr startete der Elitelauf der Herren im Stadion mit 31 Teilnehmern. Die Meldeliste ließ schon im Vorfeld erahnen, dass im Eliterennen einiges an Qualität dabei sein würde. Was dann aber als Nachmelder direkt vor dem Start alles antanzte, machte nicht nur mir gehörigen Respekt, sondern sorgte auch bei den anderen dafür, dass sie nix anbrennen lassen wollten – das wurde gleich auf den ersten Metern klar. Vom Start weg war es auf der Einführungsrunde im Stadion ein einziges Geschubse. Von diesem Beginn etwas überrascht, befand ich mich zunächst einmal im Mittelfeld. Als es in einem Höllentempo aus dem Stadion heraus ging, wurde mir klar, dass das nicht nur eng mit den TOP10 werden würde, sondern jetzt wirklich eine echte Generalprobe begonnen hatte. Wie sagt Magnus im Moment so schön bezüglich den 10k in Leverkusen? – „run fast or die trying!“
Das Rennen war noch keine 600 Meter alt, als die erste Entscheidung fiel. Nach einer langen Gerade hinter der Haupttribüne ging es innerhalb weniger hundert Meter zwei kurze aber bei dem Tempo selektive Anstiege hinauf. Wer hier nicht vorne dabei war, hatte schon die entscheidenden Meter verloren. Da ich die Bedeutung dieses Abschnitts schon aus dem letzten Jahr und sehr gut kannte, konnte ich das richtig einschätzen und ging voll vorne mit. Am Ende des zweiten Anstiegs war ich nach einigem Körpereinsatz in direktem Kontakt zur Spitze. Das Tempo blieb hoch. Vorne machten drei Erfurter Läufer nun richtig Druck. Wir flogen die erste Runde entlang. Die Spitzengruppe, die trotz des hohen Tempos noch immer aus geschätzten 15 Läufern bestand, zog sich Sekunde für Sekunde lang. Als es zu Beginn des zweiten Umlaufs, also nach 2,1 Kilometern, erneut in den Anstieg ging, wurde das Rennen endgültig vorentschieden. Als wir die wenigen Höhenmeter hinter uns hatten, liefen nur noch 5 Läufern vorne, noch immer waren die drei Erfurter tonangebend. Taktischen Spielchen bei vollem Tempo – Stehversuche auf hohem Niveau, so habe ich das noch nie erlebt! Ich übernahm zum ersten Mal die Führung und lief etwa 500 Meter lang, bis zum Ende der zweiten Schleife, in Front. Wir waren nun nur noch drei Läufer in der unmittelbaren Spitze, der Rest schon einige Meter zurück. Nun ging es zurück in Richtung Stadion. Auf der Geraden hinter der Haupttribüne war klar, dass wir uns entscheidend abgesetzt hatten. Auch wenn es bei einem Blick über die Schulter nur ca. 30 Meter Vorsprung auf die nächsten Verfolger waren – dieser Vorsprung ist eine Ewigkeit bei dem Tempo! Als es ins Stadion und auf die letzten 250 Meter ging, konnte ich die Beine etwas hochnehmen und das Rennen kontrolliert austrudeln lassen. Auf der Ziellinie drängelten sich dann noch zwei Läufer vorbei (warum eigentlich?), so dass ich als fünfter über die Linie lief. Zeit: 13:19 (3:10/km).
Der alte Streckenrekord lag übrigens bei 13:29 aus dem Jahr 2002. Das zeigt, wie hochklassig dieses Feld besetzt war. Auch die Ergebnisliste beweist, dass es eng zuging – die Plätze 2 (13:17) und 11 (13:22) liegen ganz dicht zusammen innerhalb von 5 Sekunden! Mit diesem Resultat war ich nach einem starken Rennen also im Endlauf dabei – erstes Ziel erreicht! Nach einem kleinen Plausch an der Bande mit Thorsten und Frank lief ich ein wenig aus. Fortsetzung um 19:40 in der Halle…

Viel Ruhe (klasse, so ein Mattenstapel! :-)), Konzentration, eine Banane, einige Meter barfuß in der Halle, einige lockere Runden, etwas Lauf-ABC und eine Steigerungen im WU-Bereich - so sah das Programm zwischen den beiden Läufen aus.
Zunächst ging wieder die Damen-Elite an den Start. Susanne rannte in tollen 3:08,63 auf einen sensationellen dritten Platz. Erneut - was für eine Vorgabe! 10 Minuten später ging es für uns auf die 200m-Rundbahn.
Hier zeigte sich, dass ich alles andere als ein mittelstreckenerfahrener Läufer bin: Den Start habe ich völlig verpennt und sortierte mich zunächst als siebter ein. Die ersten 200 waren in ca. 32 Sekunden voll im Plan. Auf der zweiten Runde konnte ich die ersten beiden Läufer kassieren, dabei kam es jedoch zu einem ziemlichen Gerangel – einen Sturz konnte ich gerade so verhindern. So etwas kostet Kraft. Die dritte Runde brachte keine große Änderung, außer dass ich mich auf Platz vier vorschieben konnte. In der vierten Runde ging vorne endgültig die Post ab und ich fiel wieder zurück. In der fünften Runde Vollgas und 100 Meter vor Schluss, am Ende der Gegengerade, der Versuch, den vor mir laufenden Läufer zu kassieren. Der trat jedoch genau in dem Moment zur Gegenattacke an, wo ich auf gleicher Höhe in der Außenkurve war und konnte so die Entscheidung herbeiführen – ich war blau… und bin die letzten Meter quasi ins Ziel gestolpert ;-)
Am Ende war ich so Siebter in 2:39,12 und das erste Mal in meinem Leben die 1000m unter 2:40 gelaufen. Ein tolles Erlebnis!

Diese Veranstaltung hat meine kühnsten Erwartungen übertroffen. Der Crosslauf war so sagenhaft gut, dass die Entscheidung für die Langstrecke oder Mittelstrecke bei den Landesmeisterschaften am 18.02. wieder völlig offen ist! Danke, Paderborn! ;-)


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