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Bericht

Name des Laufes:Camp Pendleton, CA, USA
mehr zum Lauf: VID167
Datum des Laufes:13.9.2003 (Sat)
Ort:Oceanside, CA, USA
Plz:k.A.
Homepage:http://www.camppendletonraces.com/events/detail.cfm?eventID=1020&publicationID=11
Strecken:HM
Beschaffenheit:90% Schotter und Sand, 10% Asphalt
Profil:huegelig, 420m Hoehenunterschied
Wetter:kuehl, 15 Grad, bedeckt, hohe Luftfeuchtigkeit
Teilnehmer:662
Name des Berichtenden:Robert Uebbing
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 15.9.2003 (Mon)
Camp Pendleton, mit einer Flaeche von 520 m^2, ist einer der groessten Militaerbasen in den USA und gleichzeitig auch das groesste Umweltschutzgebiet
an der kalifornischen Kueste. Das Camp richtet jedes Jahr ein Serie von Wettkaempfen aus, die auch fuer normale Zivilisten, wie ich es einer bin, zugaenglich ist. Der beruehmteste Lauf ist wohl der10K Mud Run - ein 10K Schlammlauf, der so viel Zulauf hat, dass er inzwischen an zwei Tagen gehalten werden, weil zu viele Anmeldungen vorliegen. Ich laufe aber jedes Jahr den
Halbmarathon.

Es gibt zwei Dinge, die bei diesem Lauf wohl etwas ungewoehnlich sind. Zum einen bietet der Lauf die "Clydesdale" Klassierung an und zum anderen werden den Laeufern das Alter auf die Waden geschrieben, damit man waehrend des Laufs weiss ob es sich lohnt den Vordermann zuueberholen ;-) Ach ja, die
Cyldesdaleklassierung ist eine altersunabhaengige Gewichtswertung bei der man als Mann mindestens 200 Pfund (90,6kg) und als Frau mindestens 160 Pfund (72,5kg) wiegen muss. Bei der Anmeldung musste ich doch "schwer" ueberlegen ob ich in
meiner Alterklasse oder in der Gewichtsklasse laufen wollte. Mit meinen 92kg habe ich mich zwar fuer"Cyldesdale" qualifiziert, aber ich muss ehrlich sagen, dass es mir doch gegen meinen Strich ging auch noch fuer mein Uebergewicht
"belohnt" zu werden. Also habe ich mich ganz normal fuer meine Altersklasse (M35) angemeldet.

Die Strecke ist eine Wendepunktstrecke die ins Kuestengebirge fuehrt. Laut Streckenprofile sind insgesamt gut 400m Hoehenunterschied zu ueberwinden. Also keine Strecke um Bestzeiten zu laufen. 90% sind Schotter/Sandwege und der Rest wird auf der Strasse gelaufen.

Den Lauf selber wollte ich nicht so ernst angehen. Ich habe nicht extra dafuer trainiert und wollte das Rennen einfach mitnehmen und sehen wo ich so stehe. Vorgenommen hatte ich mir 7:30min pro Meile (4:40 min/km), also ungefaehr eine 1:38h.

Das Wetter war sehr gut fuer das Rennen. Bedeckt bei 12-15 Grad. Ein bisschen feucht durch die niedrigen Wolken. Um zehn waren es dann sicherlich um die 32 Grad. Um diese Jahreszeit haengt die Feuchtigkeit vom Meer fruehmorgens in der Luft und die Sonne braucht 2-3 Stunden um sich durchzukaempfen.

Erstaunlicherweise bin ich schon vor dem Wecker, der um 5:15 klingeln sollte, aufgestanden und hab mein uebliches Rennfruehstueck bestehenden aus einer Banane und einem Glas Orangensaft zu mir zugenommen. Puenktlich um Viertel vor sechs stand dann auch Kevin vor der Tuer und halb Sieben waren wir am Tor der Militaerbasis. Start war fuer 7:30 angesetzt. Etwas ueberraschend war, dass nur nach meinem Fuehrerschein gefragt wurde. Letztes Jahr musste ich saemtliche Fahrzeugpapiere vorzeigen, Kofferraum aufmachen, etc. Anscheinend wurden die
Sichersvorkehrungen etwas gelockert. Zehn Minuten spaeter waren wir am Start. Schnell die Unterlagen abgeholt, Wasser getrunken und dann locker eingelaufen und gedehnt. Kevin und ich haben uns dann 20 Meter hinter die Startlinie aufgestellt und mit 10 minuetiger Verspaetung hoerte man einen gewaltigen Knall aus einer schweren Kanone. Natuerlich mussten die Marines ihre schweren
Haubitzer stilgerecht vorfuehren... Ach ja, der Ansager bat die Laeufer keine Klapperschlangen mit ins Ziel zu bringen ! ;-) Schlangen habe ich keine
gesehen, aber ein paar Taranteln sind uns ueber den Weg gekrabbelt.

Da die meisten Amerikaner nicht metrisch denken koennen gibt es im folgenden nur Meilenangaben;-) Die erste Meile ging leicht bergab auf Strassen. Kevin und ich sind locker gelaufen, dennoch kamen wir in 6:50 min durch. Ein gewaltiges Stueck
zu schnell. Da es jetzt leicht bergauf ging fiel es uns nicht schwer die naechste Meile in 7:32 min zu laufen. Jetzt ging es allerdings steil bergauf und Kevin entschied zurueck zu bleiben. Ich laufe sehr gerne bergauf und fuehlte mich auch sehr gut dabei. Bei Meile 3 (in 8:32) war den Kamm erreicht und jetzt ging es mehr oder weniger steil bergab bis zum Wendepunkt. Es ging sehr zuegig und einfach zum Wendepunkt und ich habe sicherlich 20-30 Leute ueberholt. Alle 2 Meilen habe ich etwas zu trinken (ausschliesslich Wasser) zu mirgenommen. Uebrigens war die Versorgung an der Strecke erstklassig. Es gab jedeMeile Wasser
und Gatorade und am Wendepunkt zusaetzlich Bananen undApfelsinenstuecke. Hier merkte man doch die militaerische Organization an. Nachdem Wendepunkt kam eine Phase wo es ein bisschen anstrengender wurde. Manwusste jetzt, dass es die naechsten 6km nur bergauf gehen wuerde. Ich habe versucht mein Tempo zu halten. Offensichtlich klappte es ganz gut, denn ich konnte weitere 5 Lauefer ueberholen.
Endlich sah ich wieder den Kamm, den wir auf dem Hinweg erklommen haben. Den bin ich dann ganz locker hochgelaufen. Hier waren einige, die zu Fuss gegangen sind. Oben angekommen waren es nur noch 3Meilen (5km) bis ins Ziel. Ich hasse steile
Bergabpassagen, also habe ich versucht mit kleinen Schritten einbisschen die Belastung auf die Knochen herauszunehmen. Zum Glueck war diese Passage nur 1 Meile lang. Da ich mich immer noch gut fuehlte, hab ich versucht auf den letzten 2
Meilen ein bisschen Tempo zumachen. Inzwischen waren kaum Laeufer zu sehen and denen ich mich dranhaengen konnte. Also hiess es Zaehne zusammenbeissen und durch. Zu meiner Ueberraschung kamen dann doch noch 800m vor dem Ziel 2 Laeufer
von hinten und haben mich ueberholt. Ich hatte ehrlich gesagt keine grosse Lust voll durchzulaufen; habe sie deshalb dann ziehen lassen. Die wenigen Zuschauer am Ziel feuerten einen noch ueber die letzten 300m an und dann war
es geschafft. 1:33:17! Wesentlich besser als erwartet, und ich fuehlte mich waehrend des ganzen Rennens gut. Es macht schon Spass wenn man
sein urspruengliches Ziel erreicht und wesentlich mehr ueberholt als selber ueberholtzu werden.

Fuer die Statistiker hier die Zwischenzeiten. Leider habe ich ein paar Meilenmarkierungen vergessen,da das Trinken wichtiger war ;-)

Mi km Zeit min/km
1 1.61 6:50 6:50 4:15 leicht bergab
2 3.22 14:25 7:35 4:43
3 4.83 22:47 8:22 5:12 steil bergauf
4 6.44 30:01 7:14 4:30
7 11.26 49:56 19:55 4:08 bergab
9 14:48 1:05:33 15:37 4:51 bergauf
10 16.09 1:12:57 7:24 4:36 leicht bergauf
11 17.70 1:19:58 7:01 4:22 bergab
12 19.31 1:26:46 6:48 4:14 leicht bergab
13.1 21.10 1:33:17 6:31 3:38 leicht bergauf!

Platzierung:
8/41 M35
59/662 gesamt

Ach ja, in der Clydesdaleklasse gelaufen waere ich mit obigen Zeit Zweiter geworden ;-)

Fazit:
Eine sehr schoene und anspruchsvolle Strecke durch die Wildnis und sehr gut organisiert. Werde ich bestimmt naechstes Jahr wieder laufen. Bin mit meiner jetzigen Form sehr zufrieden. Eine 1:30, auf voellig flacher Strecke, ist fuer meinen naechsten Halbmarathon, den ich Mitte November laufen werde, in den Bereich des moeglichen gerueckt.

Danke fuer das Lesen des doch recht langen Berichts....


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=179


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