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19.04.2024, der 5. Tag der KW 16

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Bericht

Name des Laufes:10. Ford Köln Marathon
mehr zum Lauf: VID2976
Datum des Laufes:8.10.2006 (Sun)
Ort:Köln
Plz:D5
Homepage:http://www.koeln-marathon.de/
Strecken:Marathon
Beschaffenheit:Straße
Profil:flach
Wetter:perfektes Läuferwetter
Teilnehmer:auf allen Strecken ca. 28.000
Name des Berichtenden:Reni LID1278
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Bericht vom 3.1.2007 (Wed)
Da sin mer dabei, dat is prihima

Viel Stress, viel Arbeit, nicht so viel Zeit zum Trainieren, wie ich gern gehabt hätte, und an ein vernünftiges Tapering war gleich gar nicht zu denken: Das war meine Marathon-Vorbereitung für Kölle 06. Logisch, dass ich mit eher gemischten Gefühlen an den Start am Sonntag gedacht habe. Im Hinterkopf spukte außerdem der für mich katastrophale Düsseldorf-Marathon im Kopf rum und ab Mittwoch plagte mich außerdem ein leichtes Kratzen im Hals - au weia, was wird das wohl werden?!?

Am liebsten hätte ich mich also mal wieder gedrückt. Blöd nur, dass ich extra meine Mutter aus dem fernen Wittenberg zu mir geholt habe - sie sollte dieses Jahr Kölle live erleben. Als Anlockmittel hatte ich ihr zum Geburtstag 3 Stunden Jugenderinnerungen geschenkt: ein Abend mit Gitte, Wencke und Siw. Na ja, und ich musste da natürlich mit hin...

Der Tag vor Tag X war voll hektisch: erst noch 3 Stündchen gearbeitet und anschließend mit Mama im Schlepptau zur Messe gedüst. Und da endlich spürte ich sie: Laufvorfreude - so richtig mit Bauchkribbeln. Diese ganz besondere, typische Atmosphäre vor dem großen Lauf hatte mich sofort elektrisiert. Und spätestens abends im Konzert sang und schunkelte ich mich mit dem knallroten Gummiboot von Wencke so richtig in Marathonstimmung.

Der Tag X
Ausgeschlafen und mit vollem Bauch sind wir nach Leverkusen gefahren, dort in die S-Bahn umgestiegen, wo wir meine Laufpartnerin und Mit-Rennschnecke Saskia getroffen haben. An der Kleiderbeutelabgabe haben wir dann zwar wahnsinnig viel Zeit vertrödelt, aber ich blieb erstaunlicherweise sehr ruhig. 10 vor 12 schlenderten wir gemächlich zum Start, vorher noch ein Turbostopp am Dixi (ohne anzustehen!!!). Am grünen Block war Saskia kurz Tuschelthema Nr. 1 - kein Wunder: Man sieht wohl nicht so oft jemanden, der sich kurz vorm Start noch schnell ein/zwei Zigarettchen pafft.

Und dann? Startverspätung! Na toll!!! Aber die Stimmung im Startblock war einfach klasse, alle alberten miteinander rum und tanzten zur kölschen Karnevalsmucke. 20 Minuten nach dem offiziellen Startschuss ging es endlich auch für uns los. Für Saskia war der Lauf eine Art Erinnerungstour durch Köln: "Hier in der Nähe habe ich mal gewohnt." "Hier ist die Uni." "Ach, guck mal, nur noch die Schleife da vorn und dann sind wir schon in Nippes und schon fast im Ziel."

Ich habe mit Gesichter-Memory gekontert: "Kannst du dich noch an den älteren Mann vom Klingenpfadlauf erinnern? Der stand da gerade." "Ach, die kenne ich doch auch - die ist beim Wellnesslauf dabei gewesen." "Und da steht Rennhamster Lothar".

Die Kilometer flogen an uns förmlich vorbei. Mein Mann und meine Mutter müssen auch fast einen Halbmarathon absolviert haben, so oft, wie die beiden an der Strecke standen - meine Mama natürlich immer mit ein paar Tränchen in den Augen.

Bei KM 20 wollte ich das erste Gel einwerfen - wenn ich doch bloß diese blöde Tüte aufbekommen hätte! Gut, dass wir gerade an einer Verpflegungsstelle waren. Dort wanderte mein Tütchen von Hand zu Hand, ich immer auf der anderen Seite mit, jeder durfte mal am Tütchen ziehen - und siehe da: Die letzte Helferin hatte endlich Erfolg und riss so stark dran rum, dass ich endlich die süße Masse in mich reinquetschen konnte.

Weiter gings. Die Zuschauer schrien unsere Namen, Kinderhände wollten abgeklatscht werden. O-Ton Saskia: "Bringt das eigentlich Glück, uns anzufassen?" Hm, netter Gedanke. Vielleicht sind Läufer ja die Schornsteinfeger von heute??? In Nippes liefen wir mit einem laut gesungenen "Hey, Baby... uhhhh, ahhh" ein. Dann wurde die Strecke etwas langweiliger und ruhiger. Und wir hingen auch unseren Gedanken nach und horchten in den Körper hinein, ob noch alles in Ordnung ist.

Kurz nach KM 30: nur noch zwei Runden um den Unterbacher See. Echt? Prima, die gehen immer! Außerdem trieb uns die Freude auf ein leckeres, kühles Erdinger dem Ziel entgegen.

Dann der Zieleinlauf: Saskia und ich stürmten Hand in Hand dem Ziel entgegen (ich frage mich ganz ehrlich, wo wir die Kraft für diesen Endspurt hergenommen haben) und überholten noch zwei Läufer. Boah ey, war das ein tolles Gefühl! Hinter dem Ziel standen gleich mein Mann und meine Mutter - denen bin ich erst mal in die Arme gefallen und habe ihnen dann stolz wie Oskar meine Uhr entgegengestreckt: 4:35:04! Neue Bestzeit! 18 Minuten schneller als in D'dorf - und: Da geht noch was!

So, und jetzt das sehnsüchtig erhoffte Erdinger! Fehlanzeige, denn wir sind komplett an dem Stand vorbeigestolpert, zum Umkehren waren wir aber auch zu müde und zu faul - also haben wir uns ein Kölsch gegönnt, ist ja auch ganz okay.

Mit unseren Vereinskollegen sind wir dann noch beim Mexikaner versackt - erst nach fast 12 Stunden ging für mich ein aufregender Marathontag zu Ende.

Und eins weiß ich jetzt schon: Beim 11. Köln-Marathon bin ich wieder dabei, denn das scheint einfach MEIN Marathon zu sein.



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