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Bericht

Name des Laufes:24. Int. Winterstraßenlauf
mehr zum Lauf: VID4800
Datum des Laufes:2.12.2006 (Sat)
Ort:Ettlingen - Bruchhausen
Plz:D7
Homepage:http://www.sc88bruchhausen.de/Veranstaltungen/Ausschreibung%20Winterstrassenlauf2006.pdf
Strecken:5k, 10k, HM
Beschaffenheit:komplett geteert
Profil:eben
Wetter:ca. 8 °C, bewölkt, kaum windig
Teilnehmer:167
Name des Berichtenden:Michael-4575
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 24.12.2006 (Sun)
Morgens ging es leicht planlos los, da ich wegen der gestrigen Weihnachtsfeier vom Geschäft aus noch nichts gepackt/vorbereitet hatte. Also Klamotten richten und schauen ob alles dabei ist. Zum Glück hat Herbert Steffny in seinem großen Laufbuch eine gute Checkliste, so dass ich nichts vergessen habe.

Bei meinem letzten (und auch ersten) Halbmarathon am 29.09.06 in Ulm (beim Einstein-Marathon) hatte ich eine Zeit von 02:32:20 sprich eine 7:13er Zeit. Im Training habe ich für mich 21,5 km in einer 6:36er-Zeit geschafft. Daher habe ich mir eine Zeit von 02:15 vorgenommen und noch eine kleine Zeit-Tabelle mit den Zeiten für 6:15, 6:00 und 05:40 via Excel-Tabelle ausgedruckt und mitgenommen.

Die Fahrt von Dornstadt (bei Ulm) bis Ettlingen-Bruchhausen (bei Karlsruhe) verlief auch gemütlich und ohne Hektik. Es schien sogar die Sonne, was mich zusätzlich aufgebaut hat, da wir in Ulm und Umgebung immer Nebel haben. In Ettlingen-Bruchhausen angekommen gab es die Startunterlagen, wobei ich dieses mal die „702“ abbekam. Der Lauf war ein kleiner Lauf, da sich für die Wettbewerbe wenig Läufer angemeldet haben:
600 m (Schüler) – 29 Läufer
2,5 km – 19 Läufer
5 km – 34 Läufer
10 km – 150 Läufer
HM – 167 Läufer

Um 13:00 Uhr starteten erst mal die 5 km-Läufer und die Schüler mit 2,5 km. Gleich im Anschluss um 13:05 ging es für die 10-km-Läufer los. Da habe ich natürlich zugeschaut und mit angefeuert. Aber das Rumstehen bei den kühlen ca. 8 °C – Temperaturen hat meine Zehen leicht frieren lassen. Ich hatte vor, im T-Shirt und in der Knielangen Tight zu laufen. Aber bei diesen Temperaturen??? Schlussendlich blieb ich bei meiner Entscheidung, nahm aber noch dünne Stoffhandschuhe mit.

Pünktlich um 14:20 Uhr fiel der Startschuss. Ich hatte mich in dem zwar kleinen aber doch ein paar Meter langen Startfeld so ziemlich in der Mitte eingereiht. Beim letzten Halbmarathon hatte ich mich ganz hinten angestellt, und wollte nur irgend wie ankommen. Heute wollte ich eine Zeit von 02:15 schaffen und mal das Flair in der „Startermasse“ testen.

3, 2, 1 – LOS – und wir liefen. Ich hatte mich schon ein bisschen auf dem Parkplatz warm gelaufen, und so konnte ich ein bisschen schneller loslaufen/mit der Masse laufen. Mein Pulsmesser hat mal wieder gesponnen, er zeigte so was um die 160 Schläge/Min. an. Eigentlich wollte ich langsam anfangen, aber die Masse hat mich doch mitgezogen. Am Kilometer eins hatte ich dann den ersten Schock: 05:30 Minuten gelaufen!!! So schnell wollte ich eigentlich nicht laufen, zumindest am Anfang nicht. Aber es überholten mich Läufer ohne Ende. Ich versuchte langsamer zu machen, wobei ich dazu sagen muss, dass es nach meinem Gefühl sehr gut lief.

Km zwei: 11:00 Minuten – was war mit mir los??? So zügig bin ich noch nie gelaufen. Ein Blick auf den Puls: so um die 175 Schläge. Und es überholten mich immer noch Läufer ohne Ende. Da fasste ich einen Entschluss: ich probiere das Tempo so lange durchzuhalten wie möglich. Jeder spricht davon, dass man am Anfang zu schnell los läuft und es hinterher büßt. Bei diesem „kleinen“ Wettkampf heute wollte ich die Lektion für folgende größere Wettkämpfe selber erfahren, damit ich diesen Fehler nicht mehr machen werde. Also weiter in dem Tempo.

Ab km drei haben mich keine Läufer mehr überholt. Komisch irgendwie. Aber dafür habe ich nach und nach die überholt, welche mich eben erst überholt haben. Nach und nach schnappte ich mir ein Läufer nach dem anderen. Es machte fast schon Spaß sich von hinten heranzupirschen und dann zu überholen. Aber das gab weitere Motivation, da manche nicht so einfach locker ließen, und ich deren Atemgeräusche lange hinter mir hörte.

Die Strecke ging erst durch eine ruhige Wohngegend in Bruchhausen, dann über die Autobahn (A 5) und anschließend in einen Wald. Im Wald war dann ein Wendepunkt und man musste wieder zurück zur Sporthalle. Beim Start/Ziel war dann Halbzeit (= 10,5485 km) und man durfte die dann bekannte Strecke, welche komplett asphaltiert ist noch mal laufen. Versorgungspunkte mit warmen Tee (Danke an die Helfer!!!!) gab es nach dem Wendepunkt im Wald und beim Wendepunkt am Start/Ziel.

Bis zum Wendepunkt im Wald überholte ich wie schon beschrieben locker. Nach dem Wendepunkt am Versorgungsstand überholte ich eine Läuferin welche mir zurief, dass ich also schon in Ulm gelaufen sei. Dazu muss ich noch dazu sagen, dass ich das Funktions-T-Shirt vom der Ulmer Veranstaltung an hatte. Ich erfuhr, dass die Dame auch aus Ulm war. Da ich noch voller Energie war, zog ich dann weiter.

Kurz vor Bruchhausen hatte ich einen älteren Läufer (schätze so um die 60 Jahre) vor mir, welchen ich nicht überholen konnte. Ich klebte ihm förmlich an seinen Fersen, schaffte es aber nicht ihn zu überholen. Wir überholten zusammen mehrere Läufer, aber es gelang mir nicht ihn zu überholen. Nach einiger Zeit drehte er sich um und meine, ich solle ihn doch nicht so jagen. Da legte ich einen Zwischenspurt ein, so dass ich ungefair genauso weit vor ihm lief, wie ich soeben hinter ihm. Ich sagte nach dem kleinen Sprint frech, dass er mich jetzt jagen könne. Dies quittierte er mit einem Lachen. Und ich lies auch ihn hinter mir.

Bei km zehn schaute ich noch mal ungläubig auf meine Zeit: 00:53:30 Verrückt, ich dachte, dass ich bei beibehalten des Tempos unter zwei Stunden laufen werde. Aber ich vermutete auch gleichzeitig, dass ich den Speed nicht halten kann. Aber gut, ich wollte die Lektion ja lernen. Am Start/Ziel Wendepunkt gönnte ich mir nochmals zwei Becher des heißen Tees.

Nach dem Überqueren der A 5, nachdem der Wald anfängt merkte ich, dass ich so langsam abbaute bzw. mir die Kraft zu schwinden begann. Klar, die ganze Zeit über mit einem 170er Puls (mein max. Puls ist bei 200) und einer noch nie so richtig gelaufener Geschwindigkeit – das hinterlässt schon Spuren. Auch der Abstand zu den Läufern, welche ich überholen konnte wurde immer länger, da sich das Feld auch sehr auseinander gezogen hat. Der Laub-Wald war schon größtenteils kahl und sah bei dem bedeckten Himmel sehr trist aus. So schleppte ich mich bei ungefair km 13 bis ca. km 17 von einem Anhaltspunkt zum nächsten. Meist nahm ich Bäume, welche noch etwas Laub hatten als Anhaltspunkt. Ich lief richtig motorisch von einem gedachten Punkt zum nächsten. Aber der Wendepunkt im Wald kam und kam nicht.

Endlich – da war der Wendepunkt. Der Streckenposten rief mir zu, dass ich eine Zeit von 01:24 habe. Wie??? So gut??? Das motivierte, und der Läufer, welcher mich gerade am Jagen war, holte mich bis zur Versorgungsstation dann doch nicht ein (hatte schon fast aufgegeben und ihn vorbei ziehen lassen). An der Versorgungsstation lies ich ihn aber doch passieren, und ging erst mal ein paar Schritte mit den zwei Bechern. Das tat so gut und ich schöpfte nochmals Kraft um den Rest der Strecke zu bewältigen.

Ich meinte, dass ich nach der Pause etwas langsamer lief als vorher, aber der Eindruck war wahrscheinlich nur subjektiv. Der nächste Läufer wurde von mir anvisiert und überholt. Um so näher ich dem Ziel kam, desto motivierter wurde ich und ich versuchte, das hohe Tempo bei zu behalten. Die Muskeln des hinteren Oberschenkels meldeten sich so langsam, dass sie eigentlich genug hätten. So hoffte ich, dass ich keinen Krampf auf den letzten Kilometern kriege.

Auf dem letzten zwei Kilometern war ich ziemlich alleine unterwegs. Das Läuferfeld hatte sich jetzt dermaßen weit auseinander gezogen, dass ich vor und hinter mir niemanden sah. Meine Überhol-Ausbeute ab Kilometer drei konnte sich sehen lassen, selber bin ich ab besagtem Kilometer drei nur von vier oder fünf Läufern überholt worden. Es wurde schon langsam dunkel, aber da war dann plötzlich vor mir die Halle. Ich versuchte, mit letzter Kraft noch einen Endspurt anzusetzen. Und da war ich auch schon im Ziel.

Keuchend und schnaufend stand ich da und rang nach Luft. Meine Muskeln schmerzten, aber ich hatte es geschafft. Nachdem ich mich gefangen hatte, schaute ich auf meine Pulsuhr, was für eine Zeit und was für einen Puls sie mir verraten wird: 01:54 bei einem durchschnittlichen Puls von 171 und einem Maximalpuls von 181. Das war ja Phänomenal. Ich war aber noch zu fertig, um die Differenz von meinem ersten Halbmarathon Ende September auszurechnen. Ich versorgte mich erst mal mit heißem Tee.

Meine ganzen Sachen hatte ich bei mir im Auto deponiert. So ging ich erst mal dort hin und rechnete es schriftlich aus: ganze 38 Minuten (und zwei Sekunden) habe ich mich verbessert. Ich konnte es immer noch nicht glauben, wobei meine Muskeln anderer Ansicht waren. Also schnell die Sachen fürs Duschen und neue Kleidung aus dem Auto mitgenommen und unter die warme Dusche. Das tat wirklich gut.

Nach dem Duschen schaute ich in der Ergebnis-Liste, welche Zeit und welchen Platz ich denn hatte: Das Blatt bestätigte die 01:54, spezifizierte aber noch auf die Sekunden mit 01:54:18 – von der Gesamtwertung bin ich 119ter von 167 und in meiner Altersklasse M30 belegte ich den sechste von sieben Plätzen. Ich konnte also voll auf zufrieden sein.

Auf der anschließenden Heimfahrt schaute ich noch auf dem Weihnachtsmarkt in Ettlingen vorbei. Dort hielt es mich aber nicht lange, da ich ja schon lange genug auf den Beinen war. Also wieder auf die A8 und ohne Streß zurück nach Dornstadt.

Gruß
Michael-4575


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