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Bericht

Name des Laufes:Bottroper Herbstwaldlauf
mehr zum Lauf: VID3625
Datum des Laufes:5.11.2006 (Sun)
Ort:Bottrop
Plz:D4
Homepage:http://www.adler-langlauf.de/
Strecken:6,8 k, 10 k, 25 k, 50 k
Beschaffenheit:teils befestigt, meist Waldwege
Profil:Flach mit ein paar sanften Steigungen
Wetter:kühl, bedeckt, etwas Wind
Teilnehmer:10 k: Ca. 500
Name des Berichtenden:Claudia Spix
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 14.11.2006 (Tue)
Bottrop ist irgendwie etwas Besonderes. Ich habe das schon immer gespürt, behaupte ich jetzt mal. Vor vier Jahren waren wir zum ersten Mal da, einer von Klaus ersten Wettkämpfen, und ich stand mit schmerzendem Knie am Rand. Das Wetter war lausig kalt, die Stimmung prima. Die Örtlichkeit hat Ruhrpottflair vom Allerfeinsten: Warmlaufen unter dem Förderturm, Strecke um die Halde, Duschen in der Waschkaue. Ansonsten macht die Strecke ihrem Namen Herbst*wald*lauf alle Ehre.
Im Jahr danach war ich dabei, Wetter war kalt: 10 km Bestzeit für mich.
Letztes Jahr gab es vorher eine proppenvolle Party bei Ingo, das Wetter war sommerlich: 10 km Bestzeit!
Dieses Jahr gab es eine heimeligere Party bei Ingo. Ich war ja voll überzeugt, Christian und Ingo hätten das mit dem 50km-Plan letztes Jahr nur Ingos schönstem Wohnzimmermöbelstück zu verdanken (dem Bierkühlschrank ;-), wurde aber eines Besseren belehrt. Ich gebe ja zu, angesichts von Ingos History in diesem Jahr war ich davon überzeugt, er gibt nach einer Runde auf. Ich lag falsch. Ich werde bei Ingos Anblick für den Rest meines Lebens in Ehrfurcht erstarren, glaube ich. Und Christian war angesichts seines Zustands vernünftig, er hat sicher noch viele Gelegenheiten, es zu probieren, und wenn er nicht so groggy ist wie letzten Sonntag, dann packt er das auch.
Ingo, Christian und Andreas haben schon Berichte geschrieben.
Dass Nurma ausgerechnet als aller ersten Wettkampf ihres Lebens 25 km angehen wollte, fand ich ausgesprochen mutig. Und sie wurde für ihren Mut entsprechend belohnt! Ich hab mich mehr so von unten rangetastet, weiter als bis zum HM bin ich noch nicht gekommen. Diesmal wollte ich wieder die 10 angehen, Bestzeitenversuch.
Das Training vorher lief für mich so lala, der Ehrgeiz hielt sich in Grenzen, die Rückenschmerzen immerhin in letzter Zeit auch, und getapert habe ich ausgiebig. Im September beim Stadtlauf war ich noch stehend k.o. nachdem ich gut 2 Minuten über meiner Bestzeit geblieben war, es war aber auch elend schwül an dem Tag und ich hatte Bauchweh und spätnachmittags ist sowieso keine gute Zeit für mich. Immerhin weniger Minuten verloren als vorab Ausreden zurechtgelegt :-/

Bei Ingo wurde am Vorabend köstlich gespeist. Hier auf vielfachen Wunsch einer Einzelnen mein Läufer-Vitamin-Pastasoße-Rezept (für ca. 6 Portionen):

Zutaten: 1 kleine Zwiebel, Knoblauch nach Geschmack, 2 frische rote Chilischoten, 1 große Dose Tomaten, 2-4 frische Tomaten je nach Größe, 4 mittelgroße Apfelsinen, Salz, Zucker, Pfeffer

1 kleine Zwiebel klein hacken und in Olivenöl anschwitzen
kleingehackte Knoblauchzehen mit anschwitzen, Menge nach gusto (es waren 4 große)
1 frische Chilischote aufschlitzen, ausnehmen, klein hacken, mit anschwitzen
1 große Dose Schältomaten dazu
1 Apfelsine auspressen, Saft dazugeben
Alles gut durchkochen, pürieren, kräftig abschmecken (Salz, Pfeffer, Zucker)
4 kleine oder 2 große Tomaten grob würfeln, eine weitere Chili ausnehmen und fein hacken, beides rein und gut erhitzen (muss nicht kochen)
Die weiteren 3 Apfelsinen filetieren, Filets und Saft (den Innenteil nach dem Filetieren noch mal gut auspressen!) einrühren und ganz kurz mit in der Soße erwärmen, keinesfalls kochen.
Fertig, guten Appetit!

Eigentlich wollten wir ja am Sonntag wieder möglichst früh hin, aber Frühstück bei Ingo war sooo gemütlich :-). Wie am Vorabend wurde immer noch heftig die Klamottenfrage diskutiert. Dass sich an den ca. 10 Grad Außentemperatur nicht viel ändern würde war klar, aber es gab keine verlässliche Aussage zu Wind und Regen. Ich habe schließlich beschlossen optimistisch zu sein und habe ein Singlet über ein dünnes Langarm-Unterhemd gezogen, und Kapuzenshirt und Weste in der Tasche gelassen. Petrus hatte ein Einsehen, es blieb trocken, eigentlich ideales Laufwetter. Natürlich waren wir dann doch so spät dran, dass der Parkplatz ein wenig suboptimal war (unserer, Ingo hatte geradezu einen VIP-Platz).

Sie schickten Ingo unter unserem Applaus ziemlich bald auf die Strecke und verkündeten dann für die 25km und 10km eine Verspätung. Nun ja. Nurma und ich suchten dann den einzigen organisatorischen Schwachpunkt des Ganzen auf: für Königstigerinnen. Gut eine halbe Stunde vor Nurmas Start. Schließlich dauerte es derart lange, dass ich anregte, die 25er doch vorzulassen, dabei haben alle mitgespielt (man kann es an der Startnummer sehen). So kam es, dass Nurma knapp vor ihrem Start erleichtert an die Startlinie huschte und ich ihr nicht zuwinken konnte, weil ich immer noch in der Schlange stand (Platz aufgeben war nicht, es war knapp vor „Land unter“ :-P). Bis zu meinem Start 20 Minuten später habe ich es dann noch gerade so geschafft mich umzuziehen und ein klitzekleines bisschen warmzulaufen. Dabei habe ich mal wieder auf den Pulser verzichtet, mein Bauch war halbwegs warm und das Teil ebenso wie meine Finger EISIG. Nächstes Mal wärme ich ihn in der Hosentasche vor ...

Der Nachteil daran, dass nur ich 10km gelaufen bin und den Startzeiten etc. war: ich bin ganz alleine losgelaufen und auch ganz alleine ins Ziel. Klaus und alle anderen mir bekannten drsl’er waren unterwegs. Ein bisschen schade, das.
Aber ich wollte mich ja auf meine Bestzeit konzentrieren. Gleichmäßiges 6:17-Tempo war der Plan, bzw. eine leicht schnellere zweite Hälfte. Das GPS sollte dabei helfen. Im Wald ist das allerdings nicht immer so ganz zuverlässig. In diesem Fall funktionierte es jedoch, am Ende wurden 10,03 km angezeigt. Den Piepser des virtuellen Pacers hätte ich besser mal ausgelassen, er nervte nur, aber ansonsten hat das mit der „predicted finishing time“ erstklassig funktioniert. Splits:
6:14
6:27
6:27
6:23
6:13 5km Split: 31:44
6:20
5:57
6:11
6:38
5:59 5km Split 31:05
Gesamt (Netto): 1:02:49 PB @6:17/km

Die Strecke enthält ein paar leichte und langgezogene flache Steigungen (und eine etwas fiese auf dem vorletzten km) und entsprechende Gefällstrecken, die Zeiten passen dazu. Die zweiten 5km sind übrigens für mich quasi eine 5km-Bestzeit. Und dass ich den letzten km in unter 6:00 gelaufen sein soll, macht mich selbst baff, ich habe bewusst etwas Gas gegeben, es fühlte sich zwar anstrengender, aber immer noch locker an. Überhaupt war ich nicht im entferntesten so k.o. wie erwartet, nicht unterwegs, nicht im Ziel und an den Tagen danach auch nicht. Nicht mal Muskelkater. Da geht also noch was!
(Dass ich seit Donnerstag aus heiterem Himmel wieder heftige Knieschmerzen habe ist dagegen richtig doof, aber es wird schon besser. Ich kenn das, Ruhe, Eis und Voltaren heißt die Devise)

Unterwegs habe ich kurz Cordi gesehen, die an einem windigen Seitenweg geduldig auf Ingo gewartet hat. Das muss Liebe sein :-)

Also komme ich sehr zufrieden mit mir im Ziel an, aber da ist keiner, dem ich um den Hals fallen kann wie letztes Jahr. Tscha. Andererseits war das Timing perfekt: Eine ausgiebige heiße Dusche (obwohl es doch etwas voll war in der Damenumkleide, aber da hab ich schon Schlimmeres erlebt, siehe meinen Bericht vom Nordseelauf) und ein Schinkenbrötchen später habe ich planmäßig Klaus im Ziel abgepasst und ein wenig später Nurma und Andreas.

Diverse Brötchen, Kuchenstücke und abgeholte Urkunden später (sowie der vergebliche Versuch eines Nickerchens von Seiten von Christian) hielten wir uns dann im Zielbereich warm mit dem Beklatschen der letzten Mohikaner des 50km Laufs. Christian ist Ingo abholen gelaufen, ein bisschen wohl auch weil ihm (und uns auch) das Geschwafel des Kommentators auf den Geist ging. Christian drohte zwischenzeitlich damit, dem Mann das Mikro wegzunehmen :-).

Cordi gesellte sich noch dazu, einen dicken Fleecepulli vorsorglich in der Hand. Dann kam einer um die Ecke im gaaanz langsamen Gehschritt, sah aber nicht aus, als fiele er gleich um. Blieb bei dem Kommentator stehen (so ca. 50 m vor dem Zieltor) und verkündete ins Mikro: Ich werde heute 50, das ist mein 50ster Marathon und ich habe mir vorgenommen, den in 5:50 zu laufen! Dafür habe ich noch über eine Minute Zeit! Sprach’s und schlenderte ganz entspannt ins Ziel. Kurz danach kam dann unser Held des Tages, kriegte das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht und sah noch erstaunlich munter aus.

Ich sag doch, Bottrop ist was Besonderes. Man muss mal dagewesen sein.


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