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25.04.2024, der 4. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:13. Lauf rund um den Schenkenturm
mehr zum Lauf: VID159
Datum des Laufes:7.9.2003 (Sun)
Ort:Würzburger Region
Plz:D9
Homepage:Laufgemeinschaft Würzburg
Strecken:10 km (Hauptlauf)
Beschaffenheit:Schotterwege
Profil:2 mal 5km, teils etwas bergauf/bergab
Wetter:Nach Regenguß sonnig, warm, feucht
Teilnehmer:93 beim Hauptlauf
Name des Berichtenden:Ursula Schwemmle
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 8.9.2003 (Mon)
Vorlauf:
Vor sieben Jahren bin ich hier schon einmal mitgelaufen, damals die 5-km-Strecke (in 28 min 34 s), aber danach habe ich wieder das übliche Problem der mentalen Ausdauer, sprich Disziplin nicht lösen können und habe nicht weitergemacht mit regelmäßiger Lauferei. Das ist nun seit etwa einem Jahr anders, dank eines ziemlich simplen Tricks mit Führen eines einfachen Lauftagebuches und nicht zuletzt dank motivierender Beiträge vieler sehr verschiedener Läufer und Läuferinnen in der drsl-Newsgroup. Ende April diesen Jahres habe ich bei meinem ersten 10-km-Wettkampf (Würzburger Residenzlauf) mitgemacht und 62 min 40 s für einen meinem Gefühl nach etwas hügeligen Rundkurs von 4 mal 2,5 km auf der Straße gebraucht. Zirka vier Monate später könnte doch mal was unter 60 min drin sein?

Hauptlauf:
Es gießt in Strömen am Vormittag des Wettkampfes. Im Vergleich zu den Jahrhundertsommertemperaturen der letzten Wochen ist es furchtbar kalt geworden. Gestern habe ich zuviel gegessen, heute bringe ich vor Aufregung nichts runter. Und überhaupt bin ich erst in den letzten zwei Wochen wieder "richtig" gelaufen, nachdem mir mein dusseliger linker Knöchel nach Umknicken beim Spazierengehen (!) drei Wochen lang das Laufen verboten hatte. Unschlüssige Überlegungen, was soll ich bloß anziehen, soll ich nicht lieber daheimbleiben oder wie sonst gemütlich ganz alleine über die vertrauten Wege in der Nachbarschaft traben? Aber vor sieben Jahren war das so eine nette Atmosphäre und eine schöne Strecke bei dem Lauf um den Schenkenturm. Nee, angemeldet bin ich, gekniffen wird nicht. Zumal ich moralisch bestens unterstützt werde durch meinen Freund, der mich nicht nur hinfährt, sondern sich auch noch meine Jammerei anhört und meine Aufregung aushält. Warum rege ich mich bloß so auf, wenn es doch um garnichts außer Hobby geht?
Ich entscheide mich für eine kurze Radlerhose und ein T-Shirt, nehme aber noch lange Laufhose und warmen Funktionspulli mit, sicher ist sicher. Am Schenkenturm angekommen, sehen wir kaum noch ein Wölkchen, der Himmel ist blau, die Sonne scheint, die Luft ist dampfig-feucht nach dem Regen und wird spürbar wärmer - das ist genau mein Wetter!
Startnummer abholen und moderates Startgeld von 5 Euro löhnen, noch ein bißchen warmmachen, noch einen halben Liter Apfelsaftschorle kippen und mindestens dreimal auf's Klo müssen, Stirnband aufsetzen (hält mir Fusselhaare aus dem Gesicht und Salz aus den Augen), Schnürsenkel kontrollieren (lieber doch Doppelknoten), dann zum Start (15.00 Uhr), und los auf die eindeutig und übersichtlich markierte Strecke. Wie schon bei meinem ersten Wettkampf werde ich durch die anderen Läufer mitgezogen und laufe viel schneller als sonst. Da mir das im April aber auch nichts ausmachte, lasse ich mich "mitnehmen", langsamer werde ich dann schon von alleine. Der Kurs folgt kurz einer geteerten Straße bergab (die zum Ziel wieder hinaufgerannt werden muß) und führt dann auf breiten überwiegend geschotterten Wegen im Uhrzeigersinn zweimal um den Turm, nach dem der Lauf benannt ist. Nach links schöne Aussicht ins Maintal hinunter, von ferne ist die Würzburger Festung in nebligem Dunst zu sehen. Die Wege sind nach den Regengüssen angenehm zu laufen, ein bißchen weich, aber nicht matschig oder schwer. Der Turm liegt nicht auf der Spitze des Hügels, also muß etwa ab dem zweiten Drittel der Runde bergan gelaufen werden, wo mich nun die meisten der anderen Läufer zu überholen beginnen; meinem Gefühl nach laufe ich weiterhin wesentlich schneller als zu Hause, fühle mich aber gut dabei. Vorbei an gut sichtbaren Kilometermarkierungen erreiche ich, schon ziemlich abgeschlagen am Ende des Feldes, Kilometer Fünf, wo Matthias mir die (für mich tolle) Halbzeit von 28 min 15 s zuruft, das motiviert natürlich für die zweite Runde enorm. Trotzdem laufe ich diese praktisch alleine, denn die übrigen Läufer haben mich jetzt endgültig abgehängt. Irgendwann höre ich hinter mir Motorengeräusch von einem kleinen Motorrad - das ist der "Lumpensammler". Egal, ich laufe weiter, lasse mich nur ein bißchen vom Anblick der Landschaft ablenken, spüre durchaus noch ein wenig Schwung für das Bergauflaufen; genieße einen Schluck Wasser an der (insgesamt zweimal zu passierenden) Wasserstation zwischen Kilometer Acht und Neun und überwinde ganz gut ein Motivationsloch an dieser Stelle - schließlich ist es wirklich nicht mehr weit. Nach einer Kurve ist das Ziel schon zu sehen. Etliche Läufer und andere Zuschauer beklatschen meinen Einlauf auf den nun leicht bergauf zu laufenden letzten hundert Metern, tolle Stimmung, das kitzelt noch ein bißchen Schlußsprint heraus! Hinter der Ziellinie Begeisterung: Ich bin tatsächlich unter einer Stunde geblieben, meine Zeit liegt mit 59 min 15 s deutlich darunter. Nach einigen Minuten Herumgehen und Dehnen und nach einigen Bechern Isotonikgetränk fühle ich mich eigentlich garnicht so erschöpft - wäre vielleicht noch mehr drin gewesen? Auch keines meiner Gelenke einschließlich des im Juli umgeknacksten Knöchels hat gemeckert. Unterwegs auch bei schnellerer Atmung als sonst kein Seitenstechen oder das Gefühl von Außeratemsein. Vielleicht darf ich mir wirklich das nächstemal ein bißchen mehr zutrauen, was das Mithalten mit den übrigen Läufern anbelangt; noch gehe ich (zu sehr?) davon aus, daß die mir ja sowieso davonrennen.

Auslauf:
Ein Bierchen auf die persönliche Bestzeit mit Matthias und Schwätzchen mit anderen Läufern (wahrscheinlich habe ich unter dem Einfluß meiner Endorphine zuviel geredet) in der Halle des Flugsportvereins, die für den Schenkenturmlauf mit Biertischen und -bänken hergerichtet ist, und schließlich werde ich sogar bei der Siegerehrung bedacht. In meiner Altersgruppe waren wir insgesamt nur zu dritt, so daß ich zu einem ehrenvollen 3. Platz in W40 komme..... Was doch durchaus zum Hochgefühl von wegen PB paßt.
Der 10-km-Hauptlauf bildete den Abschluß mehrerer Läufe (Schüler; 5-km-Lauf), und es nahmen insgesamt 93 Läuferinnen und Läufer daran teil. Die Erste in meiner Altersklasse erreichte eine Zeit von 49 min 27 s; die Cracks auf den ganz vorderen Plätzen der Gesamtwertung schafften Zeiten von deutlich unter 40 min (ich glaube, ich las was von 36 min oder so).
Überrascht war ich später vom Kommentar erfahrenerer Läuferinnen, die Schenkenturmstrecke sei gegenüber der Residenzstrecke eigentlich als "langsamer" und schwerer, da mit mehr Höhenunterschieden, zu bewerten. Denn mir war das Laufen jetzt viel leichter gefallen, das Berganrennen hatte ich im Vergleich garnicht so deutlich wahrgenommen. Wahrscheinlich lag es mir auch einfach, daß es nur zweimal dieselbe Runde zu laufen galt (vier identischen Runden im Frühling fand ich doch ein bißchen eintönig).
Die Organisation war gut gemacht, an Getränken fehlte mir das Angebot an Kohlensäurefreiem wie Apfelsaft, aber den kann ich mir das nächstemal ja auch selber mitnehmen. Die schöne Strecke in angenehmer Stimmung unter netten Leuten will ich jedenfalls nächstes Jahr wieder mitlaufen.


Ceterum censeo: WEG mit der gräßlich häßlichen volksverdummenden sogenannten "Rechtschreibreform"!!


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=171


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