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Bericht

Name des Laufes:21. München Marathon
mehr zum Lauf: VID3593
Datum des Laufes:8.10.2006 (Sun)
Ort:München
Plz:D8
Homepage:http://www.muenchenmarathon.de/
Strecken:MA, 10k
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:flach
Wetter:perfekt
Teilnehmer:10000
Name des Berichtenden: max LID15
Max aus

Bericht vom 16.10.2006 (Mon)
Endlich. Da trainiert man 3 Monate auf so einen Tag hin, und dann ist es tatsächlich soweit: Es ist Lauftag, und da steht man, gesund und munter, mit Laufklamotten und Chip am Fuss. Noch nie hatte ich so fleißig für einen Marathon trainiert, von KW 29 bis KW 39 immerhin 95 km pro Woche. Das war zwar knapp unter dem geplanten 100er-Schnitt, aber doch ausreichend nah dran, um mich einigermaßen zuversichtlich in diesen Lauf gehen zu lassen. Zumal ich keinerlei ernsthafte Verletzung oder Erkrankung zu erleiden hatte in meiner Vorbereitung. Ziel also: Sub-2:40.

Tja, und an diesem sonnigen Oktobertag herrschten nun also perfekte Bedingungen für einen Marathon: Kühl, aber sonnig und fast windstill.

Aber was wäre ein Wettkampfbericht ohne Vorwettkampfgejammer? Geht nicht, also: Die letzten 3 Wochen meiner Vorbereitung waren doch heftig beeinträchtigt durch ein etwas unbestimmtes Hüft-Wehwehchen. Zwar pausierte ich sogar einmal 3 oder 4 Tage am Stück, aber davon wurde es nicht besser. Durch Laufen wurde es gleichzeitig aber auch nicht schlimmer. Bei meinem letzten Testlauf, einem Halbmarathon 2 Wochen vor dem Wettkampf, störte mich die Hüfte während des Laufes überhaupt nicht. Und nun, am 8. Oktober, war nichts mehr zu spüren von dem Wehwehchen.

Aber zum Glück hatte ich noch mehr zu jammern: Die letzten Wochen waren durch eine Verkettung unglücklicher Umstände von einem sehr hohen, psychisch und physisch durchaus belastenden Arbeitspensum geprägt (Wochenende bis spät nachts durcharbeiten usw.), was mir richtiggehend auf den Magen schlug: In der Woche vor dem Marathon musste ich einen gemütlichen Trainingslauf abbrechen, weil ich extremes Seitenstechen hatte. Am Mittwoch vor dem Lauf lief es sich immer noch nicht rund, ich war deutlich angespannt. Erst der letzte Testlauf, 5 km samstag früh um 6 Uhr kurz vor der Abfahrt nach München, ging einigermaßen gut.

Zurück zum Start: Warmlaufen im Olympiagelände, schöne Atmosphäre, ich fühlte mich gut. Einreihen in der sagen wir mal 5. Reihe, und los ging's, um 9:55, mit dem Feld der Deutschen Meisterschaft. Ich hatte vorher noch Micki von meinem Ziel erzählt, unter 2:40 zu laufen, und sie meinte, dass Carmen Siewert um den Dreh laufen würde. Da ich im Vorjahr in Regensburg den Fehler gemacht hatte, zu schnell anzugehen, gedachte ich also, mich an die schnellste Frau anzuhängen und diszipliniert zu starten.

Mein Vereinskollege Gregor stand ein wenig weiter vorne als ich, und da er eigentlich auch knapp unter 2:40 laufen wollte, kämpfte ich mich nach dem Startschuss erst mal zu ihm durch. Der erste Kilometer ging entsprechend gleich mal mit 3:33 durch. Da mir das dann doch zu schnell war, ließ ich ihn bald wieder ziehen und begab mich auf der Suche nach Frauen im Feld. Es dauerte eine Weile, bis besagte Carmen auftauchte, aber ich bewies Geduld und wartete, um mich sodann erstmal in ihrem Dunstkreis aufzuhalten. Sie war völlig ohne Pacemaker unterwegs, aber ich war umgekehrt offensichtlich nicht der einzige, der die Strategie hatte, ihre Pace mitzugehen. Unter anderem war da Helge aus Ingolstadt, mit dem ich lange zusammen laufen sollte.

So vergingen Km 2-13 mit Zeiten zwischen 3:43 und 3:56. Carmen hatte sich hier offenbar schon einen enormen Vorsprung herausgelaufen. Doch beim überraschend "giftigen" Anstieg in der Rosenheimer Straße nach Überquerung der Isar wurde sie doch deutlich langsamer, während Helge und ich das Tempo zu halten versuchten. Bis zur Halbmarathonmarke waren wir aber etwas langsamer unterwegs, mit Kilometerzeiten zwischen 3:46 und 4:03.

Was bei mir diesmal erstaunlich gut klappte, war das Trinken: Alle 2,5 km gab es Verpflegungsstellen, ca. jedes 2. oder 3. mal gönnte ich mir einen Becher Wasser oder Iso, einmal sogar einen Energieriegel, der allerdings schwer hinunterzuwürgen war. Eigentlich wollte ich ja Gels mitnehmen, aber erst beim Umziehen fiel mir auf, dass sie nicht in die Tasche meiner Hose passten. Auch egal.

Die Halbmarathonmarke erreichten wir nach 1:20:23, also etwas unter Plan, aber ich wollte ja auch lieber defensiv angehen. Also meinte ich zu Helge, dass wir nun ja nur die 2. Hälfte etwas schneller laufen mussten. Und los ging's: Ich fühlte mich gut und gab Gas - Km 23 bis 34 gingen zwischen 3:38 und 3:52 weg, Helge und ich überholten in einem fort, wobei ich fast die ganze Zeit für das Tempo sorgte.

Dann kam der Mann mit dem Hammer - nicht zu mir, aber Helge muss er irgendwo da erwischt haben. Nach einem der Überholmanöver war er nicht mehr bei mir. Ich selbst konnte zwar entkommen, aber ganz frisch war ich auch nicht mehr, ich wurde etwas langsamer und fing an zu kämpfen. Km 35 stoppte ich mit 3:54, und es wurde klar, dass es mit den Sub-40 knapp werden würde. Zum Glück hatte ich keine Tempotabelle und bin einfach so weitergelaufen, wie ich konnte, und das war ja immer noch sehr stark, obwohl mein rechter Unterschenkel schon ziemlich weh tat und ich Angst hatte, dass er krampfen könnte: 03:52, 03:49, 03:52, 03:52, 03:57, 03:43. Noch 1,2 km bis zum heißersehnten Einlauf im Stadion, und es würde verdammt knapp werden. Ein neben mir laufender recht junger Läufer wurde wie wild von seinem Trainer angestachelt und konnte tatsächlich plötzlich noch einmal zulegen. Bei mir ging nicht mehr viel...

Aber dann der Einlauf ins Stadion, zu Musik und durch bunt angestrahlte Trockennebelschwaden. Sigrid und Johann feuerten mich von den Zuschauerrängen an, ich rannte die letzte Runde auf der Tartanbahn, jubelte mich übers Ziel und war froh, es hinter mir zu haben. Genialer Lauf, großartige Bedingungen, gute Renneinteilung. Ein kleiner Wehmutstropfen blieb natürlich, dass ich mit 2:40:06 knapp die Zielmarke verpasst hatte. Aber das war immerhin so knapp, dass es mir auch wieder wurscht sein konnte.

Gregor war nur kurz vor mir ins Ziel gekommen und ziemlich fertig, ihm hatten in der Vorbereitung die langen Läufe gefehlt. Helge habe ich im Ziel nicht mehr entdeckt - er muss noch sehr gelitten haben und kam erst mit 2:47 ins Ziel. Immerhin noch knapp vor Carmen Siewert;-)

Mir ging es nach dem Lauf einigermaßen gut. Nur meine Unterschenkel waren extrem verhärtet, und das blieb auch ein paar Tage so...

Falls es jemand interessiert, meine Splits:
03:33
03:45
03:43
03:56
03:45
03:43
03:48
03:48
03:56
03:47
03:50
03:49
03:43
03:55
03:48
04:03
03:46
03:52
03:57
03:58
03:58
03:21
03:40
03:38
03:52
03:52 21,1 km
03:38 0,9 km
03:39
03:47
03:47
03:48
03:44
03:51
03:48
03:54
03:52
03:49
03:52
03:52
03:57
03:43
04:22 1,2 km


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