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Bericht

Name des Laufes:Griesheim-Halbmarathon
mehr zum Lauf: VID16
Datum des Laufes:6.10.2002 (Sun)
Ort:Griesheim
Plz:D6
Homepage:
Strecken:HM
Beschaffenheit:100% Asphalt
Profil:flach, 1 lange + 3 kurze Runden
Wetter:gut
Teilnehmer:900
Name des Berichtenden:Matthias Mühlich
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 7.10.2002 (Mon)
Mein erster Halbmarathon
========================


Tja, bei dem Titel könnte man denken, daß sich der Autor von 'früher
weitgehend unsportlich' über 'ab und zu mal laufen' und 10km-Rennen
langsam an den Halbmarathon herangetasten hat.

Falsch. Die ersten beiden Punkte stimmen zwar, der dritte nicht. Nach
zwei Jahren Lauferfahrung kam im Oktober 2001 gleich ein Marathon (als
erster Laufwettkampf überhaupt; ich weiß: das entspricht nicht gerade
der Lehrmeinung), dem binnen eines knappen Jahres gleich drei weitere
und der berühmt-berüchtigte Brüder-Grimm-Lauf (82km an einem Wochenende)
folgten. Ich habe mich also "von oben" an die Halbmarathon-Distanz
herangetastet.

Irgendwann kommt für jeden Marathonläufer die Frage, wie schnell er auf
den "Unterdistanzen" (10km, HM) ist. Zur Beantwortung dieser Frage
sollte mir am 3. Oktober 2002 der Halbmarathon in Griesheim (Südhessen,
westlich von Darmstadt) dienen. Außerdem war er als Formtest für den
Frankfurt-Marathon gedacht. Ich wollte es von der erreichten Zeit
abhängig machen, ob ich in Frankfurt noch einmal auf Bestzeit gehen
wollte (bei Erreichen der HM-Zielzeit 1:30 bis 1:35) oder nur gemütlich
durchlaufen wollte (bei Nichterreichen von 1:35).

Um es vorweg zu nehmen: mit 1:32:56 hätte ich zwar das selbstgesteckte
Ziel erreicht, aber ich habe aus verschiedenen Gründen im Moment doch
nicht genug Motivation, mich so hereinzuhängen, daß die 3:22:52 aus
Fulda 2002 in Frankfurt in Gefahr geraten könnten. Zum einen bin ich mit
der Steigerung um fast eine Stunde (!) innerhalb eines Jahres mehr als
zufrieden, zum anderen zwickt's und zwackt's im Moment beim längeren
Laufen ein bißchen, und das zusammen mit wenig Zeit (Doktorarbeit) führt
auch dazu, daß das Trainingsprogramm im Moment eher bei 30-40 anstelle
der geplanten 80-100 Wochenkilometer liegt. Also vermutlich 'gemütliches
Joggen' in meiner Heimatstadt am 27. Oktober. BTW: Gibt's jemand in
drsl, der auch in FFM läuft und irgendwas zwischen 3:30 und 4:00
anstrebt?

Zum Lauf selbst erst einmal ein paar Fakten: Startgeld 9 EUR (10km-Lauf:
7 EUR), für die ersten 800 Melder ein T-Shirt inclusive. Dazu Tombola
für alle Teilnehmer (leider nix gewonnen :-|). Strecke flach und 100%
asphaltiert (durch Ort und Feld), drei kleine Runden (ca. 4,5km) und
davor die erste Runde erweitert (ca. 6,5km). Wasser einmal pro Runde.
900 HM-Teilnehmer. Viele ehrenamtliche Helfer (Danke!), die für einen
reibungslosen Ablauf gesorgt haben.

10:35 Uhr sollte HM-Start sein. Um 8:45 (viel zu früh, aber man ist ja
übervorsichtig ;-)) Abfahrt in Kriftel (bei Frankfurt), halbe Stunde
Fahrtzeit, Ankunft in Griesheim. Was würde in meinem ersten HM auf mich
zukommen? Klar, mörderisches Tempo ;-) , aber erstmal warten, warten,
warten. Immer wieder die gleiche Nervosität und Anspannung vor dem Start
eines Wettkampfes, selbst bei so einem relativ uninteressanten
Halbmarathon in der hessischen Provinz... :-)

Nach dem Start (10 Minuten nach hinten verlegt wegen großer
Nachmelderzahl) fand ich wie immer recht schnell mein Tempo. In der
Praxis heißt das, daß eine Menge Läufer an mir vorbeisprintet, die ich
dann ab km 3 wieder einkassiere. Schön war, daß einer der Organisatoren
bei km 1 (und später auch bei km 10) stand und dort den Läufern die
Zeiten ansagte.

Auf der Strecke unterhielt ich mich ein paar km lang mit einem Läufer
von Spiridon Frankfurt. Irgendwann muß ich wohl doch mal bei denen
vorbeischauen (meine ersten Erfahrungen mit einem Lauftreff vor fast
einem Jahr waren derart abschreckend, daß ich seit dem weiter als
"Einzelkämpfer" unterwegs bin). Irgendwann merkte ich, daß er schneller
wollte als ich und fragte nach seiner geplanten Endzeit. Dann entschied
ich mich, ihn seine 1:28 alleine anstreben zu lassen, und wünschte ihm
noch viel Erfolg (wie er mir auch).

Insgesamt habe ich wenig Rennen erlebt, bei denen ich so sehr "im Strom
mitgeschwommen" bin. Kaum überholt, kaum überholt worden (Überrundungen
ausgenommen). Erste 10 km in gut 43 Minuten, 20 km Zeit knapp 1:28.
Perfekt auf Kurs. Evtl. wären noch ein paar Sekunden mehr drin gewesen,
aber ich habe mich bewußt nicht denjenigen angeschlossen, die jede Kurve
auf dem Bürgersteig anstelle der Straße abgekürzt haben. Merkwürdig, das
ist mir noch nie so stark aufgefallen. Haben HM-Läufer da weniger
Hemmungen als M-Läufer? Oder täuscht da der Eindruck?

Ab km 16 mußte ich merklich kämpfen, habe jedoch zu meiner eigenen
Überraschung das Tempo weitestgehend halten können. Ach, man tut sich
gut daran, wenn man das dann sofort auf mangelndes Training wegen einer
leichten Verletzung beim Fußballspielen schieben kann; Ausreden sind
etwas Schönes... ;-)

So, da war sie wieder, nach (ca.) km 20: die Stelle, wo man dreimal
links abbiegen mußte und nun endlich nach rechts durfte (im Gegensatz zu
den bemitleidswerten Geschöpfen, die man gerade locker-lässig-lächelnd
überrundete *eg*). Auf einmal wieder unbekannte Strecke, zwei Kurven
durch Griesheim und dann: Beim Einbiegen auf die Zielgerade konnte man
eine große Digitaluhr mit der tickenden Zeit sehen. Unglaublich, wie das
motiviert, wenn man merkt: "komm' ich da noch rüber, bevor die
Minutenzahl auf 33 springt?" Das kennt man von den Nettozeit-Rennen gar
nicht. DAS ist die Zeit, die gilt jetzt! Also Turbo einlegen, ab über
die Ziellinie! 1:32:56. Schön.

Nach dem Duschen dann Zeit zur Besinnung, für ein Fazit. Was ist von dem
Halbmarathon zu halten? Naja, Training nicht optimal, dafür ganz ok,
auch wenn ich deutlich gemerkt habe, daß die Form von Fulda (3:23 auf
recht anspruchsvoller Marathonstrecke) nicht mehr da war. Und die
Erkenntnis: Halbmarathon ist eine eklig kurze Sprintstrecke! Dauernd Gas
geben, das macht gar kein Spaß. Nie wieder! Naja, jedenfalls nicht so
bald... ;-)

Gruß,
MM


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=17


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