Lauf um die Welt!
 
 
Aktuelle Saison: 2023-2
Menü jeder km zählt
 
25.04.2024, der 4. Tag der KW 17

[ /Rennen | Berichte Übersicht | Bericht suchen | Neuen Bericht schreiben ]

Bericht

Name des Laufes:SEELAUF 2006 - Rund um den Baldeneysee
mehr zum Lauf: VID4592
Datum des Laufes:3.10.2006 (Tue)
Ort:Essen - Rund um den Baldeneysee
Plz:D4
Homepage:http://seelauf-essen.de/
Strecken:14,2km (kleine Runde)
Beschaffenheit:meist Asphalt, nur z.T. fester Schotter
Profil:meist flach, bis auf die Anstiege zum Stauwehr (ca. 12 Meter) und zur Eisenbahnbrücke in Heisingen (6 Meter)
Wetter:herbstlich frisch und leicht windig
Teilnehmer:ca. 250
Name des Berichtenden: professor LID1885
nur für eingeloggte Benutzer sichtbar

Bericht vom 3.10.2006 (Tue)
Der Seelauf 2006 -
Generalprobe für meinen nächsten Baldeneysee-Marathon am 15.10.2006

VORBEMERKUNGEN

Sich nochmal mit den Wettkampfschuhen in die schöne Strecke rund um den Baldeneysee hineinfühlen ... so war das ja schon im letzten Jahr gewesen ! Die persönliche Zeit von 55:43 (Platz 8 gesamt / 1. M50) waren damals die gelungene GENERALPROBE gewesen für meinen späteren und ersten MARATHON-LAUF unter 3:00 Stunden.

Ich fühlte mich heute ähnlich leistungsbereit ...

Die damals schon günstigen Vorzeichen wollte ich auch in diesem Jahr für mich nutzen: ca. 3:50 - 3:55/km waren das Ziel - also möglichst unter 56:00 Minuten für die 14,2km ! Dass ich über 5000m mit erstmals sub 18:00 Minuten (17:47) vor wenigen Tagen (29.09.2006) eine schöne Steigerung erzielt hatte, führte ich auf das harte Intervall-Training der vergangenen Wochen zurück, aber ob auch das Tempo-Ausdauertraining stimmte, wollte ich heute wissen ...

Das Wetter war einfach herrlich: frische Brise am See, mäßig bedeckter Himmel, Herbstlaub-Duft in der Luft und die immer fröhliche Läuferschar am Regattahaus hoben meine Laune und die Lust auf diesen Lauf. Es hatten sich auch die üblichen regionalen Cracks und Favoriten angesagt - Karsten Kruck, Yilmaz Muharrem, Lars Fleming und Volker Aengenheister, bei den Männern, die alle gut waren für eine Zeit von sub 50:00 (ca. 3:30/km) und Martina Schwanke bei den Frauen ...

Wieder einmal war die Organisation des Teams 99 Essen um Peter Berghaus hervorragend und stets engagiert: über 100 Nachmelder wurden >locker verarbeitet< und freundlichst bedient. Wer nicht gefrühstückt hatte, bekam nochmal einen Kaffee und etwas Süsses serviert ...

START

Pünktlich um 10:00 Uhr fiel der Startschuß ! Sofort setzte sich eine kleine Spitzengruppe von 8 - 10 Läufern vom Feld nach ca. 200m ab. Das machte keinen Sinn diesem Tempo zu folgen ... ich fühlte mich locker, aber ich wollte nicht zu schnell starten ... ein alter Fehler von mir ;-)

Nach 1 km landete ich trotzdem bei 3:36 Minuten; dann kam auch schon der schöne Anstieg über die Treppen hinauf zum Wehr am westlichen Ende des Baldeneysees; oben auf der Höhe des Stauwehrs warf ich noch einen Blick über die im flachen Sonnenlicht herrlich funkelnde Wasseroberfläche des leicht geschwungenen Baldeneysees.

Erst nach dem Treppenabgang konnte dann aber für mich das eigentliche Rennen beginnen; es galt, einen harmonischen RHYTHMUS zu finden...

Unmittelbar hinter mir lief Martina Schwanke (die in Oberhausen gerade mit 36:05 über 10km im Citylauf Erste geworden) und meinte : > Heinrich, nicht zu schnell werden ...!<< Da hatte sie ja wohl recht, denn ich lief immer noch ca. 3:40 - 3:45, doch es fühlte sich heute einfach locker an.

Bei 3km (11:00) hatte ich schon 1 Minute gut gemacht. Inzwischen hatte mich ein jüngerer Läufer erreicht und überholt - ich heftete mich für ca. 2km an seine Fersen ! Der Laufrhythmus stimmte jetzt zwar nicht mehr ganz - aber der leichte Windschutz war doch eine angenehme Entschädigung auf der windigeren Südseite des Baldeneysees.

DIE LANDSCHAFTSKULISSE

Der Blick zur Seite bietet auf beiden Seiten des Baldeneysees das immer wieder schöne >Kulissenspiel< : vorne neben dem Läufer der Ufersaum mit alten Platanen und anderen Laubbäumen, mit Enten, Blesshühner und auch gelegentlich ein Reiher am Rand im Wasser; auf dem See selbst die Boote mit geblähten Segeln oder die flachen langgezogenen Boote mit 1 - 8 Ruderern und dem scharfen Kommando des Steuermanns, das über die Wasseroberfläche hallt; dann erscheint im Hintergrund der je nach Jahreszeit bewaldete und gefätbte Ufersaum der Gegenseite zum Teil im Sonnenlicht und dahinter schließlich erhebt sich die wechselnde Wolkenkulisse und das Lichtspiel am Himmel ... diese Ebenen verschieben sich vor dem Auge des Läufers ständig !

DER WEITERE STRECKENVERLAUF

Der flache Asphalt macht es einfach den Schritt gleichmäßig zu optimieren, den Armzug immer bewußt einzusetzen und den Atem gezielt zu führen ... dieser RHYTHMUS ist es, der zu einem harmonischen LAUFSTIL führt, bei dem man trotz hohem Tempo etwas LEICHTES und FEDERNDES verspürt: ich war erstaunt wie locker und ausgeglichen ich die 5km in 18:26 passierte und allmählich zusammen mit dem vor mir laufenden Läufer auf einen weiteren Läufer auflief ...

Ich nahm nun bewußt das Tempo etwas heraus und hielt mich hinter meinem neuen sehr jugendlichen VORDERMANN auf: er trug ein Laufshirt der LG DORSTEN und hieß Martin. Auch er bot mir guten Windschutz bei dem nun etwas windigeren Abschnitten im Osten des Baldeneysees in Richtung Kupferdreh. Die ehemalige Eisenbahn-Brücke in Heisingen kam in Sicht ... eine gute Orientierung für die 9km, die am Ende erreicht werden bzw. die dann 5km Reststrecke bis zum Regattaturm.

EIN MISSGESCHICK IM MITTELTEIL

Am Brückenanfang passierte mir dann ein echtes Malheur: fast reflexartig - weil ich praktisch immer so laufe - bog ich scharf rechts ab und nahm die TREPPENSTUFEN bis zum Brückenanfang :

Wo war denn plötzlich mein VORDERMANN !? schoss es mir durch den Kopf. Von vorne hörte ich dann eine wütende Stimme: >Bescheisser< - Au weia ! Da hatte ich wohl nicht aufgepasst, die Läufer sollten wohl ca. 40 Meter länger den flachen Anstieg zur Brücke wählen - was sollte ich machen ??

Diesen Vorteil wollte ich mir nicht verschaffen ... ich blieb kurz stehen, dann lief ich etwas zurück und wartete auf meinen ursprünglichen VORDERMANN Martin; ich ließ ihn herankommen und ordnete mich wieder in meine alte Position ein, entschuldigte mich bei ihm für meinen Faux-pas ... einen VORTEIL hatte ich mir also nicht verschafft: er wäre mein Zeuge für den Fall der Beschwerde ! Und ich musste nicht mit schlechtem Gewissen weiter laufen ...

DER LETZTE TEIL DER STRECKE

Irgendwie hatte mich aber der Vorfall doch etwas aus dem Konzept gebracht, der gleichmäßige lockere Rhythmus war verloren ... Bei 10km hatte ich dennoch mit 37:31 Minuten eine sehr passable Zeit - etwa 1:35 Minuten schneller als im letzten Jahr und es blieben noch 4,2km. Da könnte ja sogar eine neue Bestzeit herausspringen, dachte ich plötzlich - Sub 55:00 !

Leider war diese Seite des Ufers aber an diesem Feiertag etwas mehr bevölkert von Gruppen von Fahrradfahrern, Fußgängern und Hundebesitzern sowie einzelnen Autos, sodass mir zweimal fast ein ungewünschter Zusammenstoß passierte ... so wie im Training leider auch immer wieder vorkommend sind es vor allem die HUNDEBESITZER, die durch ihr Verhalten kaum Verständnis zeigen für uns schnellere Läufer; wir rächen uns dafür mit der Bezeichnung >Schweinehund< als inneren Gegner !

Mein junger VORDERMANN war nun aber zunehmend weiter weg ... einen GEGNER hinter mir hörte ich nicht: UMDREHEN will ich mich ja grundsätzlich nicht beim Laufen, das schwächt die eigene Position und Motivation. Also hatte ich ab km 12 genau das Gefühl, was mich in 12 Tagen erwarten würde: ALLEIN den Rhythmus finden und der sollte sich bei 3:55 / km sicher einpendeln - schnell genug und doch so langsam, um endlich wieder in ein harmonisches RHYTHMUS-Gefühl zu kommen.

Die letzten 2km sind ja auch psychologisch leichter - das Ziel ist zu spüren, am Beifall der Passanten zu hören und schließlich saugt einen der Zielkanal von selbst ins ZIEL hinein: ein kurzer BLICK zur Uhr - 53:46, Wahnsinn ! Fast 2 Minuten schneller als im Vorjahr, 10. Platz gesamt bei ca. 220 Startern und 1.Platz in der M50 bei ca. 20 Startern.

ZIELEINLAUF

Erst im Ziel wurde mir aber bewußt, dass ich sogar Martina Schwanke (TVK Kupferdreh) und auch Christian Gatzki (TUSEM Essen) hinter mir lassen konnte, die mich in diesem Jahr schon mehrfach geschlagen haben. Das scheint also zumindest kein schlechtes Zeichen für meinen Leistungsstand zu sein ... der Marathon mit meinem neuen Ziel sub 2:55 kann also kommen

NACH DEM LAUF

Beim Auslaufen feuerte ich nochmals die später ins Ziel kommenden Läufer an und genoß die herrliche Stimmung am See.

Im Zielbereich gab es dann eine fürstliche Entschädigung für die Läufer - verschiedene Milchgetränke (von Yilmaz Muharrem organisiert), Bananen, Orangen-Schnitze, Wasser - alles umsonst mit freundlicher Miene gereicht; gegen einen kleinen Obulus genoß man (frau) köstlichen Kaffe und Kuchen. Im Nu hingen auch schon die Ergebnis-Listen aus, vor denen sich die Trauben der Läufer einfanden und die Ergebnisse diskutierten !

Dann kam noch die Siegerehrung im überdachten Zelt: jeder der drei Altersklassensieger/innen bekam Blumen und einen Sachpreis überreicht - das war eine halbe Gärtnerei, die da verteilt wurde !!

RESUMEE

Insgesamt war dies wieder ein toller Lauf mit allerbester Atmosphäre und Organisation und einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis ! Vielen Dank ans Team 99 Essen !

Ergebnisse unter: http://seelauf-essen.de/index1.htm

Heinrich Seegenschmiedt


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=1678


Info Startseite | Regeln | Impressum | Datenschutz

News kmspiel Blog / Newsletter | Mini-Foren | neueste km / Log
Rennen Kalender | 7-Tage-News | Bestenliste | Berichte
Hilfe Handbuch | FAQ | Hilfe-Forum | Hilfeseite