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Bericht

Name des Laufes:8. Kraichgau-Lauf
mehr zum Lauf: VID4291
Datum des Laufes:24.9.2006 (Sun)
Ort:Sinsheim-Rohrbach
Plz:D7
Homepage:http://www.kraichgaulauf.de/
Strecken:5k / 10,6k / HM / 33k
Beschaffenheit:teils Straße und Wirtschaftswege, teils Waldwege
Profil:sehr profiliert, bergig (siehe extra Link)
Wetter:sonnig, wenig Wind
Teilnehmer:80/168/129/91 (5-33km)
Name des Berichtenden: Amigo LID3213
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Bericht vom 28.9.2006 (Thu)
Bah, schon wieder Sonntags früh raus. Um 7 klingelt der Wecker, um 8 geht es dann schon los nach Sinsheim. Der dortige Lauf durch die hügelige Landschaft des Kraichgaus hat mir im letzten Jahr sehr gut gefallen. Deshalb bin ich dieses Jahr gerne wieder gekommen und habe die 10,6 km lange Strecke als Vorbereitung auf meinen Halbmarathon Ende Oktober absolviert. Cécile aka Monika hat extra ihren langen Lauf auf Samstag vorgezogen, damit sie mich begleiten kann.
Das Wetter ist fabelhaft, die Sonne lacht und es ist fast windstill. In Rohrbach angekommen ist die freiwillige Feuerwehr wieder bei der Parkplatzsuche behilflich. Alles geht glatt. Es ist erst halb 9, wir haben noch viel Zeit. Erstmal in Ruhe zur Startnummernausgabe schlendern. 7 Euro für einen 10,6-Kilometer-Lauf ist aber nicht gerade billig. Bei den 5 Kilometern werden immer noch 6 Euro fällig. Seltsame Preispolitik, denke ich. Zurück am Auto mache ich mich klar zum warmlaufen, mittlerweile ist es ja schon kurz vor 9. Da sehe ich von weiter oben Matthias kommen, der heute die 33-Kilometer-Strecke laufen will. Ein Wettkampf als Trainingseinheit in der Marathon-Vorbereitung? Na dann, toi, toi, toi. Auf meiner Einlaufstrecke habe ich Ruhe, die anderen Läufer haben diesen Winkel von Rohrbach wohl noch nicht entdeckt. Bei den Temperaturen um die 20 Grad, welche schon so früh herrschen, und dem Sonnenschein werde ich schnell warm und fange an zu schwitzen. Nach dem Schuhwechsel und dem Ausziehen der warmen Sachen geht es Richtung Start. Mittlerweile sind ziemlich viele Läufer am Start versammelt, auf jeden Fall deutlich mehr als im letzten Jahr. Dieses Jahr sind die Starter allerdings auf vier statt drei Strecken verteilt. Cécile macht Fotos von mir, sie will sich endlich für meine hinterhältigen Schnappschüsse revanchieren.
Die Strecke ist im Start-/Zielbereich zu einem Kanal abgesperrt, was das Ganze vor allem beim Start etwas ordnet. An der Zeitnahmemethode hat es im Vergleich zu letztem Jahr keine sichtbaren Veränderungen gegeben. Die Startnummern werden also nicht in den Computer gescannt, sondern erstmal per Hand auf einen Zettel geschrieben. Naja, zumindest bei den schnellsten funktioniert die Methode noch gut (aber wehe, es kommen viele Läufer auf einmal - da gerät schnell mal etwas durcheinander). Nachdem ich im letzten Jahr unter den schnellsten Zwanzig gekommen bin, habe ich mich dieses Jahr einfach mal in die zweite Startreihe des ziemlich bunten Starterfeldes gestellt. Nach dem Start bin ich gut weggekommen und Cécile hat mich nochmal schön vor die Linse bekommen. (Endlich mal ein brauchbares Foto für mein Profil, das schon lange nicht mehr aktuelle Bild nun kann endlich ersetzt werden. Danke!) Das erste Stück der Strecke verläuft über eine fast schnurgerade Straße mit wenig Schatten, die vom Start an leicht ansteigt und allmählich in einen Wirtschaftsweg übergeht. Das Feld hat sich schnell sortiert, es gab wenig Überholmanöver und im vorderen Teil auch schonmal deutliche Lücken zwischen den Läufern. Soll ich mich irgendwo dranhängen? Ich entscheide mich dafür, die anderen Läufer zu ignorieren und nur auf mein Tempo zu achten. Ich will nicht zu schnell angehen, meine schon im letzten Jahr bewährte Taktik lautet, es bis Kilometer 5 verhalten anzugehen. Nach dem ersten Kilometer in 4:13 habe ich für den zweiten 4:36 gebraucht. Vielleicht etwas zu verhalten, aber dann kommt der erste steile Anstieg. Irgendwie habe ich dann das Schild für den dritten Kilometer übersehen. War es oben an der Getränkestation am Waldrand? Keine Ahnung. Der vierte Kilometer verläuft über Waldwege, es geht weiter bergauf, wenn auch nicht mehr so steil. Dann der Kilometer 4. 9:43 stehen auf der Uhr, also im Schnitt über 4:50 den Kilometer. Ich überhole einen Läufer und ermahne mich, nicht ins Wohlfühltempo abzusacken. Kilometer 5 dann wieder nach 4:13 erreicht, jetzt rollt es - und es geht bergab! Nach einer scharfen Biegung beginnt eine fast 2 Kilometer lange Gefällestrecke, erst mittelstark, später schwach abfallend. Letztes Jahr bin ich hier aus einer Gruppe von Läufern ausgebrochen, weil mir das Tempo einfach zu langsam wurde und bergab einfach kein Tempo gemacht wurde. Diesmal war ich fast allein (nur der überholte Läufer war noch hinter mir zu hören) und das Tempo war gut. Rollen lassen, nicht bremsen. Der nächste Läufer, den ich überhole. Einer von der TSG Wiesloch, eigentlich ein schneller Bursche. Er scheint Probleme zu haben und läuft jetzt wirklich ziemlich langsam, nachdem er die ersten beiden Kilometer schätzungsweise jeweils unter 4 Minuten gelaufen ist. Kilometer 6. Der Blick auf die Uhr: 3:55 - könnte schneller sein, aber auf dem holprigen Waldweg geht kaum mehr. Auf dem losen Geröll muss man etwas aufpassen. Mich überholt ein Läufer. Zuerst dachte ich, der soeben überholte setzt zum Konter an. Aber es war ein anderer Läufer, der wohl dieselbe Renntaktik gewählt hatte und jetzt Dampf machte. Er hat sich bis auf vielleicht 10 Meter abgesetzt, dann blieb der Abstand konstant. Aha, ein Zwischenspurt also. Na mal sehen, was er drauf hat. ;-) Die zweite Getränkestation wird erreicht (wieder am Waldrand). Ein Junge deutet mein Zeichen (Arme gekreuzt) richtig und ruft "Der will nichts!", jemand anders kichert. Dann der Kilometer 7, ab wo es wieder leicht bergauf geht. 4:00, nicht schlecht. Der Anstieg wird irgendwann steiler und wir sind der prallen Sonne ausgesetzt. Jetzt nicht locker lassen. Wo bleibt denn der Kilometer 8? Ich sehe auf die Uhr und wundere mich. Die Marke muss doch endlich kommen? Da endlich: 5:35! Da kann etwas nicht stimmen, so langsam waren wir nicht! Dann nach einer 90-Grad-Kurve nach links beginnt die steile Gefällestrecke. Ab jetzt gibt es keine Anstiege mehr, jetzt geht es nur noch bergab. Gut einen Kilometer geht es wirklich sehr steil nach unten. Meine Adidas haben harte Sohlen und machen mit jedem Schritt ein klatschendes Geräusch. Mein Vordermann hört jeden meiner Schritte. Und außerdem haben die Schuhe fast keine Dämpfung. Das läuft sich bergab nicht so gut, letztes Jahr ging das besser (allerdings waren die Schuhe damals für den Endspurt dann wiederum zu weich). Oberkörper nach vorne, weiter Tempo machen! Das macht der vor mir auch, der Abstand wird nicht kleiner. Kilometer 9. 3:10! War der Kilometer eventuell etwas kürzer, oder haben wir wirklich einen ganz schönen Zahn drauf, denke ich so. Jetzt hört das starke Gefalle auf und es geht zurück auf die Strecke, die wir schon am Anfang gelaufen sind. Diesmal also ein leichtes Gefälle. Weiter Dampf machen, das Ziel ist gleich irgendwo da vorne, sage ich mir. Auf diesem Stück habe ich mich letztes Jahr mit einem 13-jährigen Nachwuchstalent beharkt, der sich einfach nicht abschütteln lassen wollte. Auch diesmal habe ich wenig Erfolg, weil der Abstand zum vor mir laufenden einfach nicht kleiner werden will. Da, der Ortsrand und das Schild mit der 10. 3 Minuten 27. Jetzt sind auch viele 5-Kilometer-Läufer oder Walker auf der Strecke. Die kamen irgendwo von rechts aus dem Feld und zwingen einen jetzt fast zum Slalom. Das Ziel kommt näher, vor mir läuft ein Schüler, der von allen Seiten angefeuert wird und auch tatsächlich ziemlich schnell läuft. "Den packst du noch!" ruft jemand. Nee du, da vorne steht jemand mit der Kamera und da sieht es ziemlich doof aus, hinter einem Dreikäsehoch her zu laufen. Ich ziehe kurz an (das ging erstaunlich leicht) und setzte mich davor. Die Zielgerade kommt, der schon eine Weile vor mir laufende hat nochmal ein starkes Finish und vergrößert den Abstand ein Stück. Freie Bahn, an der Seite stehen Monika (die hier leider nur unscharfe Fotos macht) und Engelbert vom Marathonshop (der seine Frau Martina begleitet hat und auf die Kinder aufpasst). Im Ziel gibt mir jemand ein Zeichen, dass ich jetzt mit laufen aufhören kann. Dabei war diesmal die Ziellinie klar, letztes Jahr war ich da etwas unsicher. "Nur 2:31 für die letzten 600 Meter?" denke ich so und "Schade, nicht unter 45 Minuten." Ich bin nach 45:27 im Ziel, woraus später dann offizielle 45:20 werden.
Im Ziel fängt mich Monika nochmal ein, weil ich keine Lust mehr zum weglaufen habe. Herrje, schon wieder Fotos. Beim Zurücklaufen vor das Ziel, wo Engelbert noch auf dem Bordstein sitzt kommen dann auch der zwischen Kilometer 5 und 6 überholte und Martina ins Ziel. Ich erfahre dann, dass ich der Neunte in der Gesamtwertung geworden bin. Ob es für eine ähnlich gute Platzierung in der AK wie letztes Jahr gereicht hat, wo ich 2. der M30 geworden bin? Nach dem auslaufen und duschen in der Kreuzgrundhalle beschließe ich zu warten. Vor allem interessiert mich natürlich das Ergebnis. Im letzten Jahr gab es praktisch keine Möglichkeit, vor der Siegerehrung (welche gegen 13 Uhr stattfindet) etwas darüber zu erfahren. Dieses Jahr war zwar eine EDV-Firma mit von der Partie, welche einen Monitor aufgebaut wurde, auf dem Ergebnisse angezeigt wurden. Aber dort wurden ungefähr zwei Stunden lang die Ergebnisse des 5-km-Laufes angezeigt, welcher wirklich schon lange vorbei war. Nichts von den 10 km oder dem Halbmarathon (wo auch schon fast alle im Ziel gewesen sein dürften). Irgendwer weist dann den EDV-Experten nochmal auf das Problem hin (hatten wir doch geglaubt, er würde das schon wissen). Nach einer ganzen Weile kamen dann endlich ein paar andere Ergebnisse, z.B. die 10 km ab Platz 30. Ich will aber die ersten 29 sehen! Irgendwann wird dann eine Liste gedruckt und ausgehängt. Ich sehe sofort, dass ich 1. der M30 geworden bin! Gerechnet habe ich damit nicht. In der Gesamtwertung war ich sogar auf Rang 8. Bis zur Siegerehrung mussten wir sowieso warten, weil wir den Siegerpreis für Martina, welche die Frauenwertung gewonnen hatte, noch mitnehmen wollten. Jetzt wartete ich natürlich auch gespannt. Und wartete... und wartete... und wartete. Endlich die Siegerehrung. Ehe die 10,6 Kilometer an die Reihe kamen, verging nochmal einige Zeit. Es wurden jeweils nur die Erstplatzierten der Gesamtwertung geehrt. Irgendwann die Mitteilung, die Sieger der Altersklassen könnten sich nach der Siegerehrung noch einen Sachpreis abholen. Naja, rein rechnerisch hätte ich mir das schon fast denken können: vier Läufe mit jeweils über zwölf Altersklassen für M und W...
Der Sachpreis entpuppt sich als Funktions-Shirt, welches man auch zum Preis von 9 Euro hätte kaufen können. Allerdings waren irgendwann nur noch welche in der Größe XL da, so dass ich damit Vorlieb nehmen musste. "Das passt doch wie angegossen!" bemerke ich scherzhaft und überlege, welche Altersklassensieger wohl etwas größeres als die M oder L brauchen. Hatten die Organisatoren etwa mit kräftigen Siegerinnen und Siegern gerechnet, vielleicht wegen der bergigen Strecke?
Eine Anektode noch zum 33-km-Lauf, welcher zum ersten Mal ausgetragen wurde und sich sehr guter Resonanz erfreute. Bei der Siegerehrung kam zur Sprache, dass Unbekannte vermutlich über Nacht die Hinweisschilder auf der doch etwas weitläufigen Strecke verdreht hatten und dadurch einige Läufer (darunter auch Matthias, welcher Zweitplatzierter hinter dem sehr starken Jan Wäsch wurde) fehlgeleitet wurden. Einige sind also fast einen Kilometer mehr gelaufen - zum Glück ohne Auswirkung auf die Platzierung. Der Veranstalter versprach im nächsten Jahr dafür zu sorgen, dass so etwas nicht wieder passiert.
Bei der Organisation gibt es sicher immer noch einige Verbesserungsmöglichkeiten (Zeitnahme, Auswertung, zeitlicher Ablauf...), aber ich mag diesen Lauf irgendwie und meist passt er gut in die Trainingsvorbereitung auf den Halbmarathon oder Marathon im Herbst. (Außerdem ist er noch nicht so überlaufen, so dass ich bis jetzt immer gut abschneiden konnte.) Ich bin jedenfalls sicher nicht zum letzten Mal beim Kraichgaulauf in Sinsheim mitgelaufen, ich komme wieder.


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