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Bericht

Name des Laufes:33. real,- Berlin-Marathon
mehr zum Lauf: VID2983
Datum des Laufes:24.9.2006 (Sun)
Ort:Berlin
Plz:D1
Homepage:http://www.scc-events.com/events/berlin_marathon/2006/
Strecken:MA
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:flach, schnell
Wetter:heiss
Teilnehmer:40000
Name des Berichtenden: KaiHawaii LID2654
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Bericht vom 27.9.2006 (Wed)

[VWKGJ]

Hier gibt\'s einiges. Anfang Juli, mitten in der heissen Wettkampfvorbereitung habe ich mir einen Zeh am linken Fuss gebrochen. Dadurch waren 4 Wochen Laufpause fällig. Unter anderem den Stuttgarter Zeitung Lauf als Test HM musste ich absagen. Ein bischen Form habe ich mir in der Zeit durch Radfahren erhalten können.
Im August kam dann noch ein zweiwöchiger Urlaub auf Sizilien, in dem ich auch nur 3 Mal um die 10km gelaufen bin. Im Endeffekt bin ich dann nur auf 4 längere Läufe zwischen 20 und 30km gekommen. Viel zu wenig für einen Marathon.
Außerdem war der Sommer zurückgekehrt. Die Aussichten versprachen 25 Grad und heisser für den Sonntag. Viel, viel trinken. Zusätzlich war auch noch ein böiger Wind angesagt.

[Vor dem Rennen]

Mein Mitläufer Michael kam am Donnerstag zu mir. Anschließend noch ein kleiner Lockerungslauf. Anreise war dann wie letztes Jahr am Freitag, diesmal allerdings mit dem Flieger und nicht mit dem Zug. Viel entspannender und kürzer. Deshalb konnten wir auch gleich am Freitag
die Startunterlagen auf der Messe abholen.
Am Samstag morgen dann die Teilnahme am Frühstückslauf zum Berliner Olympiastadion und etwas Unterstützung für die Inliner am Nachmittag. Am Abend eine schöne Pizza zum Speicher füllen und 2 Radler zur Beruhigung.

[Das Rennen]

Obwohl ich sehr suboptimal vorbereitet war, habe ich mir als Ziel wieder die sub4 Stunden gesetzt.
Der Plan war bis km 30 mit einem 5:30er Schnitt zu laufen und dann auf den letzten Kilometern nicht so viel Zeit wie letztes Jahr zu verlieren.
Wirklich dran geglaubt habe ich eigentlich nicht, aber mit irgendwelchen Richtzeiten muss man ja anfangen. Zur Unterstützung waren dann auch noch 6 Gelbeutel (Squeezies) mit am Start, die ich kontinuierlich ab ca. km 20 zu mir nehmen wollte.

[km 0-5]
Aufgrund der Zeit von 2005 konnte ich diesmal im Block G antreten. Kurz nach 9 Uhr dann der Startschuss. Während der Heranführung unseres Blocks an die Startlinie war aber noch einmal ein Gang in die Büsche angesagt. Dadurch wäre ich fast doch wieder in Block H gelandet.
Es ging gut los und ich war schon nach ca. 1km super in einem 5:30er Rhythmus bei gutem Puls. Auch nachdem die Strecke nach 2 Kilometern enger wurde, konnte ich diesen Schnitt auf dem Gehweg halten.
Die ersten 5 km gingen dann auch fast perfekt mit 27:26 weg. Weiter so.
Auch die vielen Läufer, die mich hier überholten habe ich ziehen lassen, um mein Tempo zu laufen.
Die hole ich mir dann am Schluss wieder.

[km 5-15]

Zwischen km 5 und 15 kaum Spektakuläres zu berichten. Um der Sonne aus dem Weg zu gehen, immer wieder den Schatten der Häuser gesucht, aber so langsam konnte man spüren, wie der Planet stärker wurde.
Trotzdem waren die 5:30 immer gut zu halten. Brav die Getränkestationen mitgenommen. Diesmal bin ich jedes Mal beim trinken ein paar Meter gegangen, um auch den ganzen Becher zu trinken und nicht immer die Hälfte beim Laufen zu verschütten. War wohl auch ganz wichtig bei diesem Wetter.
Ab km 15 waren dann auch schon die ersten Geher zu sehen. Oh, oh, die haben\'s aber noch weit.

[km 15-20]

Bei km 18 dann das erste Squeezy eingeworfen und mit einem Becher Wasser runtergespült. Irgend so eine Pfeife rennt mich dann fast über den Haufen, als er mir vom Straßenrand ohne zu schauen direkt vor die Füsse läuft. \"Penner. mach die Augen auf\". Wir liefern uns ein kleines Wortgefecht, aber ich beschliesse dann doch, meinen Atem für Wichtigeres zu sparen.
Der Puls ging jetzt so langsam nach oben und war ungefähr 5 Schläge höher als am Start aber noch schön im grünen Bereich.
Die Zeit weiterhin im 5:30er Schnitt. Genial.

[km 20-30]

HM Zeit ging mit 1:56:08 weg. Passt.
Da ich mich wirklich gut gefühlt habe, kamen dann natürlich auch die Gedanken, \"Hey, Reiner. Das läuft klasse. Willst du nicht ein wenig beschleunigen?\" Aber ich habe mich dann an letztes Jahr erinnert, als ich auf den letzten 10km über 10 Minuten verloren habe und mich gezwungen weiter im gleichen Tempo zu laufen und hin und wieder meine Squeezies einzuwerfen. Außerdem konnte ich mich noch an eine Buchpassage erinnern \"Wenn du bei km 20 fühlst, es könnte schneller gehen, lass es sein. Fühlst du dich bei km 30 immer noch gut, dann gib Gas.\"
Und immer noch 5:30er Schnitt. km 25-30 sogar mit 5:25.
Die Stimmung an der Strecke war wieder gigantisch. Das schöne Wetter war perfekt für die Zuschauer, für uns Läufer allerdings nicht so. Vor allem am wilden Eber war wieder die Hölle los, leider ist der immer so schnell vorbei.
Der Puls war jetzt mit 175 ca. 10 Schläge höher als am Start, passt bei mir als Hochtourer aber noch gut.

[km 30-35]

Jetzt ging\'s über den Hohenzollerndamm, ein Teilabschnitt, den ich 2005 total übel fand. Ewig lang, schnurgerade, etwas weniger Zuschauer. Ich fühle mich gut und gebe Gas. Ist das die vielzitierte Endbeschleunigung? Woher soll denn die bei mir kommen?
Vielleicht habe ich dann auch hier das Tempo angezogen, weil ich mich immer noch gut fühlte und diesen Teil schnell hinter mich bringen wollte. Wie üblich meldeten sich jetzt auch meine Schultern zu Wort und begannen sehr unangenehm zu schmerzen. Ich sollte mal was für meinen Laufstil tun.
Jetzt kann ich Unmengen von Läufern einsammeln, die mich am Anfang alle überholt hatten. Das gibt einem einen unglaublichen Schub.
Die Gedanken kreisen meist darum, \"Wie lange kannst du so ein Tempo halten? Ok, wenn du bei km XX einbrichst, reicht immer noch ein guter 6:00er Schnitt für die sub 4.\" Und diese Rechnung dann bei jedem Kilometer auf\'s neue.
Bei km 34 dann das letzte Squeezy für den Endspurt und weiter.
Schnitt hier, 5:12. Geil. Dafür aber mit einer HF von 183. Etwas hoch.

[km 35-40]

So, jetzt wird\'s richtig zäh. Nach der letzten Wasserstelle, konnte ich dann das hohe Tempo nicht wieder aufnehmen.
Auch die Strecke Richtung Potsdamer Platz ist da etwas mühselig. Stellenweise leicht bergauf und viel durch die pralle Sonne. Außerdem machen die Schultern nun richtig Aua. Jetzt ging\'s nur noch von Kilometer zu Kilometer. Bei 2 weiteren Tränken die Gehpausen etwas ausgedehnt, vor allem bei km 40 habe ich mir gut 1,5 Minuten Zeit genommen, um die letzten 2,5 km bis zum Ziel in Angriff nehmen zu können. Deshalb hier auch nur ein 5:50er Schnitt, aber was soll\'s, das reicht ja locker.

[km 40-42,195]

Unter den Linden, die Zielgerade, und was für eine. Ewig lang, 2km, das Brandenburger kommt und kommt nicht näher.
Einige Läufer lassen sich am Rand der Strecke behandeln, Krämpfe ausschütteln, den Kreislauf kühlen. So kurz vor dem Ziel. Auf geht\'s Jungs und Mädels, ihr seid gleich da.
Mir geht\'s nach der letzten Gehpause aber wieder recht gut und ich kann das Tempo wieder erhöhen. Ein paar Zuschauer lesen meinen Namen auf dem Laufshirt und feuern mich persönlich an. Super. Danke.
Dann endlich, das Tor. Hindurch. Die Tribünen sind prall gefüllt und mein Herz auch. Die sub4 sind locker geschafft und ich geniesse die letzten 200 Meter und laufe winkend durch\'s Ziel.
Die Uhr abgedrückt und was steht denn da, 3:52:01. WAHNSINN!!! Die offizielle Zeit ist dann sogar 3:51:55. 15 Minuten schneller als 2005. Geil, geil, geil.
Ich bin so was von happy, mir fehlen komplett die Worte. Das Grinsen auf meinem Gesicht lässt sich auch nicht mehr entfernen.
Die Beine schmerzen zwar, aber wenn kümmert\'s. Leichtes Dehnen macht\'s dann erträglicher. Jetzt viel Wasser und ne Banane und weiter grinsen.

[Nach dem Rennen]

Ich treffe Michael nach der Kleiderabgabe beim ersten Bier. Für mich hat er auch noch eins übrig. Er hat doch tatsächlich seine Zeit vom letzten Jahr um 22 Minuten verbessert und eine 3:15:12 hingelegt. Absolute Hochachtung.
Der Streckensprecher redet was von 27 Grad, Hitzerekord beim Berlinmarathon. Puuh, ist das heiss. Aber hier beim Liegen auf der Wiese spitze. Ich gönne mir eine Zigarette zur Belohnung.

Fazit: Mit der Vorbereitung hätte ich das nie und nimmer für möglich gehalten. Ein 6er Schnitt habe ich für realistisch gehalten.
Aber was soll der ganze Realismus, Enthusiasmus und Wille zählt. Schon toll, wie der Geist den Körper zwingen kann.
Ich denke auch die Squeezies und die neue Trinktechnik mit Gehpausen haben sich hier bezahlt gemacht.
Man lernt halt doch vom ersten Marathon. Auf jeden Fall war\'s wieder genial, die Stimmung spitze, das Wetter in Hochform, einfach alles toll. Absolut überrascht war ich auch von den super konstanten Zeiten. Und dann natürlich das Tempo zwischen 30 und 35. Das hat richtig Laune gemacht.
Die 2. Hälfte war sogar um 20 Sekunden schneller, als die erste. Wer hätte das gedacht.
Was wäre denn dann mit einer reibungslosen Vorbereitung drin gewesen? Aber man will sich ja auch nächstes Jahr verbessern ;-)
Vielleicht könnte man dann auch wieder das Rauchen aufhören.

Danke Berlin

Zwischenzeiten
[ 0 - 5] 27:26 (5:29)
[ 5 - 10] 27:33 (5:31)
[10 - 15] 27:31 (5:30)
[15 - 20] 27:26 (5:29)
[20 - 25] 27:25 (5:29)
[25 - 30] 27:13 (5:26)
[30 - 35] 26:03 (5:12)
[35 - 40] 29:15 (5:51)
[40 - 42,195] 12:03 (5:30)

HFavg 173 (84% HFmax)

Thx for reading,

Reiner


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