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Bericht

Name des Laufes:33. real,- Berlin-Marathon
mehr zum Lauf: VID2983
Datum des Laufes:24.9.2006 (Sun)
Ort:Berlin
Plz:D1
Homepage:http://www.scc-events.com/events/berlin_marathon/2006/
Strecken:MA
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:Flach
Wetter:Sonnig, 27 Grad
Teilnehmer:Ca. 40.000 Läufer
Name des Berichtenden: CalinR LID120
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Bericht vom 26.9.2006 (Tue)
VWKGJ
Wie die letzten beiden Male hatte ich unregelmäßig und mit unterschiedlicher Motivation, ohne handfesten Trainingsplan trainiert. Anders als vorher, als die Plage einen konkreten Namen hatte (shin splints), gab es diesmal keinen besonderen Grund hierfür. Aus den geplanten langen Läufen (2 x 32 k) ist nicht viel geworden. Den ersten habe ich nach gut 24 k abgebrochen, den zweiten (10 Tage vor dem M.) nach 29 k. Muss reichen. Um die Zeit vom letzten Jahr (04:48:16) zu schlagen gehört nicht viel, ein besonderes Zeitziel habe ich nicht. Die Brooks dürften mit 2.100 k auf dem Tacho mittlerweile gut eingelaufen sein.

Den Samstagabend verbringen wir mit Familie Levermann bei Pasta-Essen, Rotwein und Läufergeschichten.
Sonntag morgens der erste Schreck: Sabine hat den Wecker eine Stunde zu spät gestellt. (Ich: "Hab ich 6 Uhr 30 gesagt oder zwei Viertel sieben?"). Zum Glück werden wir um 7 von alleine wach.
Die Anfahrt zum Start ist dennoch unspannend. Da das mittlerweile meine 4. Teilnahme in Berlin ist, ist das ja alles nicht mehr unbekannt. So gebe ich meinen Beutel ab und bin um 8:40 Uhr im Startblock H, wo ich gleich 3 Stück von den 4:30 h-Hasen treffe. Die Stimmung ist wie immer in Berlin spitze, das Wetter könnte nicht besser sein.

Zum ersten Mal hatte ich dieses Jahr ein Handy mitgenommen, da ich letztes Mal 2 Gehpausen machen musste, die den Zeitplan deutlich durchkreuzt haben. Ich gebe Sabine meine Position durch (immer linksseitig bei den 4:30-Hasen). Die ersten 5 k gehen gleichmäßig im 6'15"er Schnitt. Es ist warm, aber für meinen Geschmack nicht zu warm. Um unfreiwillige Pi..-Pausen zu vermeiden hatte ich vor dem Start fast nichts getrunken, also freue ich mich auf die erste Verpflegungsstelle. Just nachdem ich mir mit beiden Händen jeweils einen Becher mit Wasser schnappe, sehe ich im Augenwinkel, wie schräg hinter mir eine nicht mehr ganz junge Läuferin stürzt. Eine Sekunde lang überlege ich, was ich mit den Bechern mache (einfach fallen lassen? Die ganze Überlegung kommt mir im nachhinein richtig idiotisch vor), da hilft ihr schon ein anderer Läufer wieder auf die Beine. Ich ärgere mich auch jetzt noch über mich.

Die nächsten 5 k geben die Hasen einen 6'25"er Schnitt vor. Das Tempo kommt mir viel zu langsam vor, aber das kenne ich ja vom letzten Jahr. Da war der 4:30 Zug bei km 30 auch auf einmal an mir vorbei und kurze Zeit später uneinholbar weit vorne. Nach und nach verlieren die Hasen ihre großen gelben Ballons. Bis zum Halbmarathon stoppe ich untershiedliche km-Zeiten zwischen 5'52" und 6'54". Vermutlich liegt das weniger am falschen Tempogefühl der Hasen sondern an den ungenau aufgestellten km-Schildern. Nach dem Halbmarathon hat auch der letzte Hase seinen Ballon verloren, was ich Sabine durchgebe. (Sie hat insgesamt an 7 Stellen an der Strecke auf mich gewartet, davon haben wir uns nur einmal verpasst).

Bis km 30 geht es locker weiter, an jeder Verpflegungsstelle nehme ich 2 Becher Wasser und trinke im Laufschritt (bloß nicht gehen müssen!). Ich freue mich schon auf die Samba-Rhythmen am wilden Eber. Zeitweise laufe ich neben einem kostümierten Supermann (mit perfekt ausgestopften Muskelsträngen am Oberkörper), der bei allen Zuschauern für spontane Begeisterung sorgt. Dann überhole ich einen etwas müde wirkenden Läufer, der eine Italien-Flagge als Umhang hat. Als Italien-Fan rufe ich ihm ein begeistertes "Forza!" zu, das scheint ihn ein wenig zu motivieren.

Es wird langsam anstrengend, das Tempo zu halten. Wie letztes Jahr überholen mich die 4:30-Hasen, einer davon hat mittlerweile wieder einen kleinen, gelben "Aushilfsballon". Es zeichnet sich ab, dass ich nicht ohne eine Gehpause durchlaufen können werde. Diesen "Luxus" gönne ich mir zwischen km 33 und 34 und brauche 10'35" Minuten. Ich werde von einigen Läufern überholt, die ich zuvor überholt hatte. Wieder loszulaufen ist nicht leicht. Als Motivation fallen mir spontan 2 Dinge ein um mich zu freuen:
1. habe ich letztes Jahr 2 Gehpausen gebraucht. Das soll mir jetzt nicht mehr passieren, die 8 k die noch bleiben gehen irgendwie immer, auf jeden Fall im Laufschritt
2. vor 2 Jahren, als ich insgesamt 4:25 h gebraucht habe, drückte sich das "bei km 34 zünde ich den Turbo" darin aus, dass ich mit großer Mühe das Tempo halten konnte. Jetzt soll das leichter werden.
Wird es auch, was bei dem Schnecken-Tempo auch keine Kunst ist. Auf den nächsten km erhöhe ich wieder. Erst 8'07", dann mehrere km zwischen 7'20" und 7'00", die letzten beiden beiden "fliegen" in 6'40" nur so dahin. Jetzt überhole ich Massen von Läufern, es kommt mir vor, als ob fast alle nur noch gehen. Hochstimmung auf dem letzten km und ich überlege, ob ich den antreibenden Sirtaki irgendwie in meinen Laufstil einbauen kann. Geht aber nicht, also muss ich doch ganz "normal" nach 4:40:41 durchs Ziel laufen. Immerhin 8 Minuten schneller als letztes Jahr, das liegt bestimmt an Jörgs leckerem, selbst gemachtem Brot, das es zum Frühstück gab. Danke nochmals dafür!

Im Ziel dusche ich schnell und ziehe mich um. Anschließend setze ich mich ins Auto um, so der Plan, im Tiefflug zurück nach Lüneburg zu düsen und bis um 18 Uhr noch wählen zu gehen. Der Abreise-Stau verhindert das aber erfolgreich.

Gestern, am Tag danach, habe ich ein kleines 6,5 k-Muskelkater-Verhinderungsläufchen eingeschoben. Scheint gewirkt zu haben, denn traditionell hätte ich heute einen enormen Muskelkater haben müssen.

So, jetzt gehe ich zum DRK um einen halben Liter mit Berliner Marathon-Luft angereichertes Blut zu spenden. Danke für's Durchhalten :-)


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