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18.04.2024, der 4. Tag der KW 16

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Bericht

Name des Laufes:4. bunerts Lichterlauf
mehr zum Lauf: VID3613
Datum des Laufes:16.9.2006 (Sat)
Ort:Duisburg
Plz:D4
Homepage:http://lichterlauf.bunert.de/
Strecken:5k, 10k
Beschaffenheit:Beschaffenheit der Strecke: z.T. feiner Schotter auf Gehwegen, z.T. Asphalt / Strasse
Profil:flach und rekordverdächtig
Wetter:sehr schwül und warm 24°C; fast Neumond und dämmerig mit 150 Leuchten am Weg (deshalb >>Lichterlauf<< !)
Teilnehmer:ca. 5.000
Name des Berichtenden: professor LID1885
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Bericht vom 17.9.2006 (Sun)
BUNERT's LICHTERLAUF – zum Dritten !!

Schon vor 3 Jahren (2003) und vor 1 Jahr (2005) hatte ich an disem schönen Laufevent teilgenommen. Begeistert von der schönen Abendstimmung und der herrliche Atmosphäre an der Strecke war ich jedes Mal persönliche Jahresbestleistung gelaufen. Meine einzige Zeit unter 37:00 Minuten stammt aus Duisburg (36:34 in 2005). So was steht im Hinterkopf, wenn man auf diesen Tag und den Wettkampf zulebt – doch dieses Jahr gab es einige Widrigkeiten zu bezwingen: erst wenige Tage aus den USA zurückgekehrt lähmte mich eine „bleierne Müdigkeit“ praktisch die ganze Woche hindurch; im Beruf hatte ich viele liegengebliebene „Haufen abzuarbeiten“ und meine Verdauung spielte mal wieder verrückt.

Heute waren die Bedingungen anders: eine bleierne Schwüle lag in der Luft, kaum Wind, eher modrig und verbraucht sog ich die Atemluft in meine Lungen ein. Schon beim relativ leichten Einlaufen ran mir der Schweiß in Strömen vom Körper; kein Wunder: das Thermometer zeigte 24°C ! Das wird wohl nichts mit einer Bestzeit, dachte ich mir im Stillen und lähmte meinen Tatendrang zusätzlich – zum Glück war aber mein Sohn Johannes mit an die Strecke gekommen, was mich meistens sehr motiviert !

Beim Start kündigte der gut und beschwingt aufgelegte Moderator ANDREAS MENZ einige Spitzenläufer der Region an – mindestens 10, die ja wohl alle vor mir ins Ziel kommen würden. Neben mir starteten noch meine Lauffreunde vom TUSEM Burkhard Vielhaber (M40) und Frank Weigang (M40), die in diesem Jahr weit vor mir im Leistungsbereich einzuordnen waren. Daneben startete auch Arne Reiß (MHK) vom Styrumer TV, der gerade wie ich ein Sub 3:00 Marathon-Training absolvierte. Insgesamt wollten wir alle versuchen, an diesem Abend die 37:00 anzupeilen

Nach dem Start stürmten ca. 25 junge "Hirsche" und "Hasen" vor mir los ! Ich versuchte zunächst, einen möglichst ausgeglichenen und harmonischen Laufrhythmus zu finden. Es war dennoch zu schnell - die 1km Marke war wieder mal zu klein und nicht erkennbar, bei der 2km Marke hatte ich aber als erste Zeit eine 7:00 für mich gestoppt – das war wohl etwas zu schnell für diese schwülen Bedingungen, doch ich lief in einem Pulk, in dem auch alle meine Bekannten Burkhard Vielhaber, Frank Weigang, Arne Reiß und auch Andreas am Orde aus Essen mithielten. Vom gegenüberliegenden Ufer hörte man bereits die Band mit fetziger Musik ...

Ungefähr bei 3km passierten wir die Band, jetzt kam ein relativ dunkler Abschnitt, in dem sich unser Pulk allmählich aufzulösen begann – Frank und Burkhard stürmten voran, Andreas blieb zurück und lediglich Arne lief noch Seit an Seit mit mir; mein Tempo verlangsamte sich etwas, teils gewollt – um noch Pulver für die zweite Hälfte zu haben, teils ungewollt, weil ich mich dem Tempo von Arne und nicht dem der anderen anpasste. Bei 4km ein letzter Überholer : ein elegant laufender dunkelhäutiger Mann gebürtig aus Eritreia ließ uns ziemlich "alt und langsam" aussehen. Dann kam ca. 200m vor der 5km Marke das schöne anfeuernde Zuschauerspalier, die GASSE des BEIFALLS und der ANERKENNUNG, die mir immer wieder soviel neue Schubkraft gibt –

Der Moderator ANDREAS MENZ nannte fast jeden Durchlaufenden beim NAMEN – das motiviert zusätzlich ! Die 5km Zeit dürfte wohl bei 18:20 gewesen sein und ich lief auf dem 21. Platz – fast so wie im vergangenen Jahr bei meinem Rekordlauf ! Johannes feuerte mich an, doch nun ging es in die schwerere zweite Runde – die Schwüle setzte mir allmählich immer mehr zu und ich musste mich sehr darauf konzentrieren, weiter locker zu bleiben, den Armzug effektiv einzusetzen und den Schritt lang zu ziehen ... unmerklich muss sich mein Tempo aber trotzdem verlangsamt haben, denn von Hinten kann der nächste Überholer und Arne setzte sich mehr und mehr von mir ab. Das hätte mich jetzt demotivieren können, doch auch ich bemerkte, dass einige vor mir Laufende allmählich näher rückten – meine Stärke oder deren Schwäche ?! Dann erblickte ich plötzlich auch BURKHARD wieder ...

Die 7km Zwischenzeit betrug 25:54, ich wurde also doch langsamer (3:47); jetzt galt es, den Kopf frei zu machen von der „Negativspirale“ der Gedanken : Du wirst langsamer ! Du wirst überholt ! Du wirst keine Bestzeit laufen ! Die Bedingungen sind schlecht usw. ! Ich konzentrierte mich auf Burkhard und zwei weitere Läufer vor mir – Arne hatte Burkhard schon erreicht, das wollte ich auch und bei 7,5km war es dann soweit, bei 8km sammelte ich noch die zwei anderen Läufer vor mir ein, das war gut für die Moral ! Fortan hörte ich nur noch den Atem und den Schritt des kleinen Pulks hinter mir und Arne ca. 20 – 30 Meter vor mir – der Abstand nahm nicht mehr zu !

Ab 8km wird es psychologisch leichter – es sind ja nur noch 2km zurückzulegen, das kann man auf jede Wunschstrecke gedanklich projizieren und so Ablenkung schaffen. Die ruhige Dunkelheit auf der Strecke hilft einem dabei sehr ... Bei 9km (33:34) war dann klar, dass ich diesmal deutlich die 37:00 verfehlen würde: es gab auch keine Positionskämpfe mehr, die mich zur Explosion veranlasst hätten. Arne war nicht mehr einholbar auf den letzten 300m, hinter mir waren die Laufschritte verklungen – offensichtlich wurde ich also auch nicht mehr bedroht, und nach meiner Rechnung war ich bereits unter den ersten 20 dieses Rennens, was wollte ich denn mehr – und so ließ ich es auspendeln, nicht langsam, aber doch entspannt ! In Gedanken zog ich bereits ein Resümee: eigentlich hatte ich ja keinen Einbruch erlebt, ich war nicht am Rande meines Leistungsspektrums angekommen und ich hätte sogar auch noch in dem eingeschlagenen Tempo weiter laufen können. So genoss ich diesmal den Zieleinlauf – die Begeisterung der Zuschauer und die Ansage „ Und nun, als Altersklassensieger M50 kommt ins Ziel ....“ von ANDREAS MENZ.

Hinter dem Ziel auf der Auslaufwiese sah ich ein recht kleines Trüppchen von Eingelaufenen, darunter auch Arne und Frank! Zu denen gehörst DU jetzt also auch schon – dabei wir einem erst bewusst, wie weit VORNE man eigentlich mitgelaufen ist. Fast jeder war über seinen Zeiten geblieben, meist sogar weit mehr als 1 Minute gegenüber der persönlichen Bestzeit. Das dämpfte dann doch meine anfängliche Enttäuschung über die „NUR 37:22“, was eine Verfehlung des Zieles um 22 Sekunden bedeutet: Wo hatte ich die verloren ? Am ehesten wohl auf der zweiten Hälfte der Strecke (ca 19:00): Vielleicht als ich Arne ziehen ließ, aber der hatte auch nur 37:11 erreicht ! Oder mit Frank (36:31) ab km 3 offensiv mitgehen, aber dann hätte ich mich wohl zu früh übernommen und wäre im zweiten Teil eher physisch und psychisch eingebrochen !

So nahm ich es schließlich aber doch insgesamt als Erfolg wahr, dass ich im Gesamtergebnis (zusammen mit dem vorherigen 10km Firmenlauf) auf dem 24. Platz landete und in der M50 mit 5 Minuten Vorsprung die Alterswertung gewann. An diesem Abend hätte ich sogar noch die M45 gewonnen und wäre in der M40 noch auf den 3.Platz, in der M35 auf den 5.Platz und in der M30 auf den 8.Platz gekommen – es ist also alles relativ ! Und relativ gesehen war das Ergebnis vergleichbar mit dem schönen Erfolg im Vorjahr 2005: damals 22.Platz Gesamt und 1. M50 mit fast 5 Minuten Vorsprung auf den 2.Platz !

Danke dem BUNERT Team für die Organisation des tollen Laufes !! Meine Bitte an die Natur, fürs nächste Jahr bessere Laufbedingungen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit) schaffen !

Jetzt rückt langsam der Baldeneysee-Marathon in greifbare Nähe (15.Oktober 2006)


http://results.mikatiming.de/2006/lichterlauf/


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=1647


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