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Bericht

Name des Laufes:28. Koberstädter Wald-Marathon
mehr zum Lauf: VID3862
Datum des Laufes:27.8.2006 (Sun)
Ort:Egelsbach
Plz:D6
Homepage:www.koberstaedter-marathon.de
Strecken:HM, MA
Beschaffenheit:meist Waldwege, teilweise Strasse
Profil:150 Hoehenmeter rauf und runter
Wetter:bewoelkt, 15-17 Grad
Teilnehmer:HM: 1104, MA: 173
Name des Berichtenden: Kat17 LID1146
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Bericht vom 4.9.2006 (Mon)
Ob ich nach einer Woche wohl noch einen Bericht ueber den HM beim \"Koberstädter Waldmarathon\" zusammenkriege? Mal sehn.

Dieser HM war vor drei Jahren (kaum zu glauben, dass das tatsaechlich erst drei Jahre her ist) mein erster Wettkampf ueberhaupt. Ich glaube, ich werde nie vergessen, wie furchtbar nervoes ich damals vorher war und was fuer Katastrophen ich mir vorgestellt habe - und wie einfach und problemlos dann alles ging. Ja, mein erster Wettkampf war ein tolles Erlebnis, und allein aus nostalgischen Gruenden wollte ich dieses Jahr wieder in Egelsbach laufen - und natuerlich auch wegen der schoenen Strecke und dem tollen Kuchenbuffet hinterher.

[VWKGJ]
Kann ich leider nicht bieten ... ausser vielleicht leichtem Schniefen die Woche ueber, von dem ich nicht sicher war, ob es nun verspaeteter Heuschnupfen oder Anzeichen einer Erkaeltung war. Da keine Erkaeltung zum Vorschein kam, ging ich mal von Heuschnupfen aus.

[Wettkampf]

Ueber die zu erwartende Zeit hatte ich mir vorher nicht allzu viele Gedanken gemacht. Mein letzter HM war der in Bonn mit Bestzeit knapp unter 1:49h, und irgendwas um 1:50h wuerde ich mir auf einer flachen Strecke eigentlich jetzt auch zutrauen, aber die Egelsbacher Strecke ist nun mal nicht flach, also werde ich wohl laenger brauchen - aber wieviel laenger? Keine Ahnung, das wird sich dann schon rausstellen.

Anfahrt mit der S-Bahn, eine halbe Stunde vor Start war ich an Ort und Stelle. Schnell die Startnummer abholen und umziehen, danach ist natuerlich noch ein Gang zur Toilette noetig. Dort ist leider eine lange Schlange, so dass ich es zwar schaffe, noch vor dem Start dranzukommen, aber keine Zeit mehr habe, meinen Rucksack abzugeben. Na ja, auch egal, wird schon keiner was klauen.

In der Startaufstellung noch Bekannte getroffen und die restlichen Minuten bis zum Startschuss mit ihnen verplaudert. Dann ging es los ... seit zwei Jahren erfolgt die Zeitmessung in Egelsbach per Chip, da der Lauf fuer einen \"kleinen\" Lauf doch recht viele Teilnehmer hat.

Der erste km der Strecke geht durch Egelsbacher Wohngebiete, und ich stoppe dafuer 5:27. Nicht gerade schnell - aber man muss sich ja erstmal einrollen. Ausserdem geht es hier schon leicht bergauf - das habe ich allerdings erst im Nachhinein anhand der digitalen Karte festgestellt, beim Laufen war es nicht so sehr spuerbar.

Dann ueberquert man eine Landstrasse, und es geht durch Wiesen und Gaerten auf den Wald zu - nun spuerbar bergauf. Na ja, 18 Hm auf einen km ist nicht gerade steil, aber fuer mich Flachlandlaeuferin _ist_ das eine spuerbare Steigung - 5:33 fuer km 2, und ich finde es schon ganz schoen anstrengend. Anschliessend geht es in den Wald und weiterhin aufwaerts - 5:29 fuer km 3 mit 25 Hm, immer noch anstrengend. Etwa ab km 3,5 geht es zum Glueck erstmal wieder bergab - uff, der erste Anstieg ist geschafft.

Irgendwo hier holt mich von hinten ein Hase mit lila Luftballons ein, auf denen \"1:50h\" steht. Hmm. Ich bin ja noch nie mit Hasen gelaufen, weil ich eigentlich lieber meinem eigenen Rhythmus folgen will. Aber ich koennte es ja mal ausprobieren. Einfach mal schauen, wie sich das Hasen-Tempo so anfuehlt. Gedacht - getan. Da es inzwischen ja bergab geht, fuehlt sich das Tempo eigentlich ganz ok an. Ich beschliesse, den Hasen nach Moeglichkeit erstmal im Blick zu behalten. Langsamer werden kann ich ja dann immer noch.

Ich laufe also hinter dem Hasen her, der sich durch die Menge pfluegt. Nicht immer ist es ganz einfach, an ihm dranzubleiben, da die Strecke immer noch recht voll ist und der Hase tendenziell eher am Ueberholen ist. Aber vom Tempo her geht es ganz gut. Und es ist eigentlich ganz entspannend, sich um gar nichts kuemmern zu brauchen ausser darum, die lila Luftballons im Blick zu behalten. Wider Erwarten gefaellt mir das ganz gut, die Verantwortung fuers Tempo quasi abzugeben. Sogar so gut, dass ich waehrend der folgenden 4km nicht mal die Kilometerschilder registriere. Erst bei km 7 stoppe ich wieder eine Zwischenzeit - im Schnitt 5:06 Min./km fuer die letzten 4 bergab-km, sagt meine gespeicherte Zeitnahme, aber waehrend des Rennens war ich wie ueblich nicht in der Lage, das auszurechnen - ich hab einfach darauf vertraut, dass der Hase schon richtig auf seinem Kurs liegen wird. Irgendwann auf dieser Bergab-Strecke rolle ich sogar an ihm vorbei - na ja, bergauf wird er bestimmt wieder aufholen.

Ab km 8 geht es wieder bergauf, und wie erwartet taucht der Hase bald schon wieder vor mir auf. Aber auch er ist nun gnaedigerweise langsamer, und so schaffe ich es, ihm weiter zu folgen. 5:29 fuer km 9, 10:42 fuer km 10+11, 5:06 fuer km 12, der etwas flacher ist.

Zwischendurch kriege ich mit, wie der Hase von anderen Laeufern angesprochen wird. Einer meint, das wuerde doch recht knapp werden mit 1:50h, worauf der Hase erwidert, es solle ja auch \"knapp\" sein, und ausserdem laufe er ja netto 1:50h und nicht brutto. Ein anderer wieder ist der Meinung, dass der Hase viel zu schnell sei ... das muss wohl irgendwo zwischen km 12 und 15 gewesen sein, wo es wieder meist bergab geht und meine Uhr ein Tempo von unter 5 Min./km gespeichert hat. Mir geht es dabei immer noch recht gut, auch wenn mein Puls von den anfaenglichen 164 inzwischen eher auf 168 gestiegen ist.

Kurz vor km 15 durchquert man das Tal eines Baches, und danach erwartet einen der letzte, 2km lange Anstieg. Mein Hase scheint es nun ziemlich eilig zu haben, denn trotz der Steigung spurtet er davon. Mir jedenfalls kommt es so vor: Ich schnaufe und keuche, mein Puls steigt auf 173, aber ich habe jetzt trotzdem keine Chance mehr, ihm zu folgen. Als er auf und davon ist, verlangsame ich noch ein bisschen und laufe den Anstieg in meinem eigenen Tempo hoch. Vielleicht kann ich ihn bergab ja wieder einholen. Und wenn nicht, macht das auch nichts; auch mit einer Gesamtzeit von 1:51h oder 1:52h waere ich hochzufrieden. Km 16 wird mit 5:55 der langsamste, fuer km 17 brauche ich 5:24.

Kurz vor km 17 beginnt der letzte Teil der Strecke, wo es nur noch bergab geht und man es so richtig schoen rollen lassen kann. Und irgendwo hier muss es wohl gewesen sein, als ich ploetzlich den Hasen wiedergesehen habe: Gehend, anscheinend leicht humpelnd kam er mir entgegen und steuerte offenbar auf ein Rotkreuz-Auto zu, das an einer Ecke stand. Der Arme, hoffentlich ist ihm nichts Ernsthaftes passiert. Ein Laeufer neben mir sieht ihn auch und faengt an zu schimpfen: \"Ar***loch. Der war ja viel zu schnell.\" Ich aergere mich ueber den Typ. Ich habe zwar nach wie vor eigentlich keine Ahnung, wie ich in der Zeit liege, aber meinem Gefuehl nach muesste es schon halbwegs passen mit 1:50h. Jedenfalls finde ich eine derartige Beschimpfung voellig fehl am Platz fuer jemand, der freiwillig, umsonst und sicher nach bestem Vermoegen Hase spielt.

Ohne Hase nehme ich also die letzten 4km in Angriff, und die haben mir schon vor drei Jahren bei meiner \"Premiere\" am besten gefallen. Es geht bergab, und ohne groessere Anstrengung kommt man sich so richtig schoen schnell vor. Fuer km 18+19 brauche ich nur 9:30 Min. und stoppe bei km 19 eine Gesamtzeit von 1:39:06h. Jetzt versuche ich zum ersten Mal zu rechnen: Knapp 11 Minuten fuer die restlichen 2,1km, das muesste eigentlich zu schaffen sein. Wahnsinn, ich bin tatsaechlich im Begriff, hier unter 1:50h zu laufen.

Wie immer befluegelt mich so eine Aussicht, und ich versuche, nochmal Gas zu geben. 4:48 fuer km 20. Jetzt geht es wieder im Ort die gleiche Strecke zurueck; ich schnaufe und keuche und sammle noch ein paar Leute ein. Dann noch eine dreiviertel Runde durchs Stadion. Neben mir einer, der mich ueberholen will, es aber erstmal nicht schafft und wieder hinter mich faellt. Ganz zum Schluss legt er aber noch einen Endspurt hin, dem ich nichts mehr entgegensetzen kann und ueberholt doch noch. Na ja, es sei ihm gegoennt.

Ich stoppe im Ziel 1:49:06 (offiziell sind es netto 1:49:03) und denke zum Glueck daran, nicht stehenzubleiben, sondern auf dem Rasen rumzugehen, bis der Puls ein bisschen runter ist ... das hilft bei mir gegen das Ueberschreiten der IKS im Ziel.

Mit der Zeit bin ich natuerlich mehr als zufrieden, ich hab vorher wirklich nicht geglaubt, dass ich auf der Strecke unter 1:50h laufen kann, und nun war ich nur 20 Sekunden langsamer als in Bonn :-)

Und was ich gelernt habe: Hasen sind doch recht nuetzlich und es ist ganz \"entspannend\", sich nicht selbst Gedanken ums Tempo machen zu muessen. Mir hat der Hase jedenfalls geholfen; ich glaube nicht, dass ich ohne ihn diese Zeit geschafft haette.

Vielen Dank fuer\'s Lesen,
Katrin


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=1629


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