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Bericht
Name des Laufes: | 9. RWW-Ruhrauenlauf mehr zum Lauf: VID151 |
Datum des Laufes: | 23.8.2003 (Sat) |
Ort: | Mülheim an der Ruhr |
Plz: | D4 |
Homepage: | http://www.rww.de/aktuelles/ruhrauenlauf_h.html#?haupt=ruhrauenlauf_h.html |
Strecken: | 10k |
Beschaffenheit: | Asphalt- und gute Schotterwege |
Profil: | Wellig und teilweise winklig |
Wetter: | Bedeckt, trocken, etwas schwül bei ca. 25 Grad |
Teilnehmer: | 2x1000 (2 Läufe in 5 Min. Abstand) |
Name des Berichtenden: |
Schroeder LID114 nur für eingeloggte Benutzer sichtbar Bericht vom 24.8.2003 (Sun) |
Nachdem ich seit April 2002 wieder laufe, war der letzjährige Ruhrauenlauf mein erster und bis zur diesjährigen Auflage einziger WK. Immer wieder ist etwas dazwischen gekommen, aber heute ist alles in Butter, dem Start steht nichts entgegen! Mein Training in den letzen Wochen war ganz ok, und ich freue mich riesig auf den Lauf, bei dem ich im letzen Jahr viele ehemalige Schulfreunde (und -innen ;-) wiedergesehen habe - es gibt also auch eine nicht vernachlässigbare soziale Komponente. Apropos: seit ein paar Monaten bin ich im Betriebssportverein meines Brötchengebers aktiv und starte mit dem entsprechenden Trikot. Ganz klar: heute werde ich in die interne Hackordnung einsortiert.... Ihr seht, werte Rezipienten, ich stehe recht motiviert an der Startlinie! Genauer: ca. 20m dahinter, mit meiner 49er Zeit vom Vorjahr und einer kurzen Umfrage unter Kollegen und Bekannten habe ich mich etwas weiter hinten eingereiht - es ist das erste Mal, dass ich im A-Lauf (sub50) starte. Ich rechne zwar mit einer 47er (ehrlich gesagt sogar 46er) Zeit, aber jetzt geht mir etwas die Düse. Kollege Klaus, der bei einigen gemeinsamen Trainingsläufen immer recht zügig lief, sagte etwas von "unter 50, mehr nicht, hatte 2 Wochen kein richtiges Training". Da er mit seinen geschätzten 195cm recht gut sichtbar ist, nehme ich ihn als Pacemaker. Startschuss. Es geht(!) los, nach 10 Sek. überquere ich die Startlinie. Ätzendes Gedrängel, nach etwa 500m haut jemand seinen Ellenbogen auf den Stopp-Knopf meiner Uhr - das fängt ja gut an! Irgendwie habe ich mich wohl doch zu weit hinten eingereiht - das Tempo ist mir zu langsam und ich hüpfe von Lücke zu Lücke, Kollege Klaus ist jetzt etwas hinter mir. Km1 erwische ich und starte meine Uhr neu. Irgendwann überholt Klaus, ich bleibe nur halbherzig dran, versuche lieber, meine Rhythmus (wieviele "h"??) zu finden. Nach etwa 2 1/2 flachen und überfüllten Asphalt-Km entwickelt der Lauf mit einem kurzen, giftigen 5m-Anstieg auf einen Flussdeich langsam seinen wahren Charakter. Das Feld entzerrt sich, die Läufer vor mir sind nicht mehr so langsam, und der Belag wechselt mit dem Abstieg vom Deich von Asphalt zu gepflegtem, feinem Schotter. Ein sanft ansteigender Parkweg (Km3 9:17 Minuten nach Km1 passiert) machte mir im vergangenen Jahr klar, dass ich zu schnell angegangen war. Diesmal fühle ich mich besser, wenn auch nicht wirklich wohl, aber ich möchte den 10er ja auch nicht im Wohlfühltempo laufen ;-) Klaus ist 1-2 Läufgergruppen vor mir, max. vielleicht 50m. Soll er ruhig, ich mache erstmal meinen Lauf. Allerdings scheine ich den Abstand doch kontrollieren zu können - ich lasse das Raubtier in mir erwachen. Na ja, realistisch betrachtet ein Hauskater oder ein Hofhund, nix wirklich wildes... Km3 bis km5 laufe ich etwa im 4:35er Tempo - jetzt kommt aber ein Anstieg, der der Strecke die 10k-Bestzeitmöglichkeit raubt. Es geht etwa 300m lang mit geschätzen 8% bergan - der Split bei km6 beträgt 4:51. Kurz vorher bin ich zu Klaus und zwei unbekannten Kollegen aufgelaufen. Der Hauskater in mir ist ein echtes Biest, auf Klaus' Frage, wie es läuft, antworte ich "bis jetzt gut, habe ja auch noch nix getan." Ich ziehe also an Klaus und den unbekannten Kollegen vorbei. Meine Frau und 2 unserer Kinder stehen am Spielplatz, an dem der Kurs vorbei führt. Silas(1) guckt mich mit großen Augen an. Sophia(3), ohne Mittagsschlaf fast im Koma, sitzt in Silas' Buggy und bekommt nur durch Zurufen mit, dass Papa da rennt. Jetzt kommt ein Berg-Ab-Stück von ca. 300m bei 8%. Statt Schotter nun gutes, aber hartes Pflaster. Ich achte auf Vorfuß-Technik und versuche, so entspannt und bremsfrei wie möglich herunterzurollen. Meine 90 kg ziehen ganz schön. Unten verpasse ich km7. Der Kurs wird jetzt unangenehm wellig und winklig. Der Blick in eine Spiegelfassade zeigt einen nicht ganz locker laufenden Peter. Egal, sah auch schon mal schlimmer aus. Gleich wird die Ruhr überquert, die Fußgängerbrücke wird über eine 1,5m breite Rampe mit einer 90Grad-Kurve und einer 180Grad-Kehre erreicht. Am Ende der Brücke kommt Km8. Aha, 9:16 min für die letzen beiden km. Nochmal diese Strecke und ich bin im Ziel... Allerdings kommt nun ein Asphaltstück mit vielen Baumwurzel-bedingten Unebenheiten. Ein Anstieg (100m, 5% ?) und die winklige Überquerung des Ruhrwehrs, auf dem km9 markiert ist, sind noch nicht die letzten kleinen Fiesheiten. Ach ja, 4:49 Min. :-( Ich hänge mich an einen älteren Läufer. Es kommt ein Buckel von ca 1 m Höhe, der 10m Weg aus der Horizontalen reisst. Jetzt noch ein Stück von 300m ganz leicht ansteigend, dann scheucht uns eine kleine Rampe (2m auf ca 10 m) auf Zielhöhe und auf die letzten, flachen 300m. Nun ist eine junge Frau vor mir, nein, neben mir und wird kurz vor dem Einbiegen auf den Sportplatz von Vereinskameradinnen angefeuert. "Mach einen Hockeysprint, den kriegst Du!!" Mit "den" bin ich wohl gemeint. Schade, sie scheint kein Sprint-Duell mehr liefern zu können, ich laufe an ihr und noch einem weiteren Läufer vorbei. Die Sportler vor mir ziehen auch stark an, so dass sich auf den letzten 100m nichts mehr tut. I Ich stoppe im Ziel 4:27 für den letzten km, 41:54 für die letzten 9km. Gesamtzeit weiß ich nicht, habe keine Anzeige gesehen. Klaus kommt etwas später mit einer 46:xx herein, so dass ich -noch rechenunfähig- einer 46er Zeit sicher bin. Jetzt geht der interessante After-Run los, den ich nach ca. 20min wegen Unterkühlungsgefahr beende. T-Shirt drüber und auslaufen nach Hause. Erwähnte ich schon, dass ich 2km vom Start/Ziel-Bereich entfernt wohne? Später am Abend hole ich mir die Ergebnisse aus dem Netz und freue mich über meine 46:35, der erste km hat also mit 4:46 nicht wirklich viel Zeit gekostet. Von allen zehn Kollegen war ich fünfter, unser Schnellster war etwa 2 1/2 Minuten schneller. Vielleicht geht da in Zukunft noch etwas. ;-) In diesem Sinne Peter |