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25.04.2024, der 4. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:19. Dachauer Straßenlauf
mehr zum Lauf: VID4271
Datum des Laufes:12.8.2006 (Sat)
Ort:Dachau
Plz:D8
Homepage:http://www.asv-dachau.de/02_sport/leicht/strlfa.html
Strecken:10k
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:voll phlach
Wetter:bewölkt, 15°
Teilnehmer:ca. 500
Name des Berichtenden: thomas LID26
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Bericht vom 13.8.2006 (Sun)
Nachdem ich gerade Udos Bericht studiert habe, weiss ich jetzt natürlich genau, wie man sowas anfängt:

Es war einmal ein kleiner Hobbyforscher bei Hof, der wollte die Freitagsformel empirisch erforschen. Nach dem Verlust von 6kg kam ihm am letzen Mittwoch auch noch Olzos Law ("Training hilft") in den Sinn, und er absolvierte das erste "richtige" Intervalltraining (5*1000 in 4:30) in diesem Jahr. Am Donnerstag meinte die Sportlerprinzessin im Folter^h^h^h Fitnesstudio, man könne doch in Dachau am Samstag 10 km laufen, und obwohl der kleine Hobbyforscher ein Ziehen im Oberschenkel verspürte, war es an der Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen.

Kaum war er im Labor angekommen und hatte eine gültige Nummer für das Experiment ermittelt, sah er den Hofkutscher UdoW in der Menge stehen. Dieser hatte schon bei dem letzten Versuch mit ihm zusammengearbeitet und sie hatten beide grossen Spass gehabt.

Aus der Freitagsformel konnte der kleine Forscher anhand des letzten Ergebnisses eine Zielzeit näherungsweise ermitteln: 46:00. oops, ob das klappen kann? *schwitz*.

Leider die Einschätzung von UdoW nicht so optimistisch, und er meinte nur so was wie "Vielleicht bleibe ich ein paar an Dir dran".

Mein Plan war, mit 4:40 anzufangen und dann zu schauen ob mehr drin ist. Andererseits, die Intervalle am Mittwoch kamen mir doch sehr einfach vor..... Kurz gesagt, ich wusste auch nicht so recht, was zu tun ist.

Auf dem ersten km hab ich mich vorsichtig zurückgehalten, weil ich immer zu schnell anfange und hatte ein, zwei mal schon das Gefühl, ich würde jetzt Zeit verschenken.

Ach ja, der Start war wirklich unter aller Sau, zumal der Fühjahrslauf vom gleichen Ausrichter an der gleichen Location viel besser auf einer breiten Strasse gestartet wird. Die müssten es doch eigentlich wissen. Jedenfalss wurden um die 500 Läufer auf einen kleinen 3m breiten Fussweg gequetscht.

Überhaupt, die Streckenführung. Es war eine kleine Runde (2,5 km) und 2 grosse Runden (3,75km) zu laufen. Im Starterfeld hab ich einige Läufer gesehen, die Ausdrucke des Streckenplanes dabei hatten, weil sie nicht sicher waren, ob sie sich zurechtfinden würden.

Jetzt aber, km 1: 4:20! Holla, ich nehme lieber etwas Dampf raus. km 2 in 4:30, immer noch zu schnell, aber schaun mer mal... (insgeheim hab ich selbstverständlich auf die 45:00 gehofft :-).

km 3 in 4:26, und es läuft immer noch locker. Ooops, jetzt wird es mir wirklich unheimlich. Beim letzten Lauf hat es mir sehr geholfen, dass Udo mich immer etwas eingebremst hat. "Früher" bin ich immer bei km 5-7 eingebrochen, und hab mich dann nur noch ins Ziel gerettet. Also Vorsicht, denke ich mir, und das ergibt km 4 in gut 4:30 (ich hab nämlich keine Rundenzeiten an meiner Uhr, aber als Hobbyforscher kann man das natürlich alles im Kopf ausrechnen, näherungsweise :-)

Mittlerweile sind wir aus der ersten "kleinen" Runde auf dei erste grosse eingebogen. Schon geraume Zeit höre ich ein penetrantes Schnaufen hinter mir. Kann es sein, dass manche Leute noch mehr Luft brauchen als ich? Nach dem etwas langsameren 4ten km hatte ich wieder etwas Luft bis ans Limit, und daher versuchte ich jetzt auf der ersten langen Geraden, den Schnaufer abzuhängen (scheiss auf die Vorsicht und den Plan). Plötzlich sacht der doch sowas wie: "Du brauchst keine Tempospielchen zu machen, ich bin sowieso am Limit". Es war Udo, der wohl versucht hat, so lange wie möglich mitzuhalten, ohne erkannt zu werden :-).

Wir laufen jetzt nebeneinander, und tatsächlich zieht Udo mich wieder durch die schweren km 5,6 und 7. Ich konzentriere mich auf meine Lauftechnik und verpasse alle 3 Schilder, aber Udo sagt die Zeiten (alle um 4:25) an, und mittlerweile ist klar, dass wir die 45:00 deutlich knacken. Wie geil, da hab ich 3 Jahre dran gearbeitet!

Ab km 7 fällt mir das Tempo wieder etwas leichter, und ich versuche, mich vor Udo zu setzen, sobald wir gegen den Wind laufen. Es es war grösstenteils nur sehr schwacher Wind, aber Udos Atmung hörte sich jetzt ziemlich grenzwertig an :-)

km 8, wieder deutlich unter 4:30, ich war am Rechnen, ob ich wohl die 44:00 auch noch packen könnte, und versuchte daher noch etwas zu beschleunigen. Udo hat abreissen lassen, aber da wollte ich jetzt keine Rücksicht mehr drauf nehmen. Immerhin war sein Ziel eine 48:30 :-)

Ich laufe an eine Zweiergruppe einige Meter mir vor uns ran, da fängt das Mädel an, die Seiten zu wechseln; offenbar, um mir den Windschatten zu nehmen. Super! Ich fühlte mich immer noch gut (mit anderen Gelegenheiten verglichen :-), und gebe noch etwas mehr Gas und hänge sie auch noch ab! Hey, geil, das macht Spass, werd ich doch noch zum Läufer?

Allerdings muss ich jetzt am Ende von km 9 bezahlen, leichte Seitenstiche, und der Solarplexus wird ganz "schwammig". Ich muss jetzt bewusst Extra-Kraft aufwenden, um die Lungen zu füllen! Aber ok, noch ein km, ich mach einfach 100m etwas langsamer, und kann auf dem letzten km das Tempo zum Glück noch halten. Endspurt ist nich mehr, ich schnappe jetzt nach Luft wie ein alter Karpfen an Land....

150m vor dem Zielkanal kommt mir von hinten noch mal jemand näher, und ich gebe fast auf, aber es hört sich so an wie die Läuferin, die ich vorhin abgehängt habe, und da kann ich doch noch mal ein Epsilon zulegen. Aber es scheint zu reichen, das Schnaufen hinter mir bleibt konstant, die Dame ist anscheinend auch am Ende! Ich rette mich in den Zielkanal und drücke bei 44:12 (YESS!!!) auf die Uhr. Der letzte war wohl doch noch mal knapp unter 4:20. Einfach genial!

ca. 10 Sekunden nach mir kommt Udo reingelaufen, und wir schauen uns erstmal ungläubig an, nehmen uns in die Arme. Die nächsten 20 Minuten grinse ich ständig vor mich hin, während ich was trinke, noch etwas auslaufe, und mir meine warmen Klamotten überziehe. In der Turnhalle gibt es (wie hier üblich!) sauguten Kuchen und Kaffee, die Sportlerprozessin und ihr Prinz ist auch da, und wir haben uns was zu erzählen (sie ist ihr erstes Rennen gelaufen!).

Vielen Dank fürs Lesen,

Thomas


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