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25.04.2024, der 4. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:20. Bellheimer Sommernachtslauf
mehr zum Lauf: VID144
Datum des Laufes:2.8.2003 (Sat)
Ort:Bellheim
Plz:D7
Homepage:http://www.vfl-bellheim.de/
Strecken:25k
Beschaffenheit:Asphalt (Straße, Radweg)
Profil:flach (15 HM)
Wetter:heiss, > 30°C
Teilnehmer:1155, 1106 im Ziel
Name des Berichtenden:Enrik Berkhan
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 7.8.2003 (Thu)
Gegen 17:40 Uhr kamen wir in Bellheim an, rechtzeitig also. Dafür gab es
auch keine Parkplatzprobleme und wir konnten das Auto ca. 100 m vor der
Startnummernausgabe abstellen. Die Organisation war sehr gut: reingehen,
Namen sagen, Geld abgeben, Umschlag mit Startnummer und Sicherheits-
nadeln entgegen nehmen. Quittung war gleich aufgeklebt. Ausserdem gab
es reichlich Schwämme für die Leute, die keinen dabei hatten, aber beim
Laufen von Anfang an einen dabei haben wollten.

Nach der Startnummernausgabe trafen wir uns erstmal mit unseren
Mitläufern. Es kam zum obligatorischen Gruppenfoto etc.

Ach ja, die Temperatur: ca. 33°C werden es wohl gewesen sein um 18:00.
Bis zum Start wurde es nicht wesentlich kühler, während des Laufs dann
glücklicherweise schon. Es war noch genug Zeit um etwas zu hydrieren,
die wir auch nutzten. Leider gab es nur natriumarmes kohlensäurereiches
Wasser (ausser Bier, Cola usw.). So langsam wurde es auch voller und
wuseliger.

Gegen 19:10 Uhr habe ich mit ein paar anderen Leuten noch kurz
eingelaufen in der Hoffnung, so wenig Kraft wie möglich zu vergeuden,
aber doch nicht einfach so loszulaufen. Dann noch einmal kurz übers
Gelände gebummelt und an den Start gegangen. Das sah dann doch schon
etwas nach Gewühl aus, da muss man eben durch :)

Startschuss pünktlich um 19:30 Uhr. Wie befürchtet geht erstmal gar nix
bis sich der Tross im Zeitlupentempo in Gang setzt. Aber an der
Startlinie kann man schon fast von Laufen sprechen und ich drücke für
die Nettozeitnahme auf den Startknopf meiner Uhr. Die Strasse ist
wenigstens breit und auf dem ersten Kilometer zieht sich schon alles
einigermassen auseinander. Wie schon im Trainigsthread erwähnt hatte
ich mir 2:00h als erstrebenswertes Ziel gesetzt und wollte daher
möglichst mit etwa einem 4:50-5:00er Schnitt loslaufen. Wie üblich hat
das nicht ganz geklappt und die erste Kilometermarkierung lag schon bei
ca. 4:25. Autsch, und das bei dem Wetter. Tempo raus!

Km 2 und 3 waren aber immer noch zu schnell. Wir befanden uns inzwischen
auf der 2. Runde durch Bellheim, praktisch ungeschützt in der Sonne und
der Asphalt von unten strahlte auch noch. Bereits hier hatten die
wohlge- sonnenen Anwohner regelmässig Wannen mit Wasser und Schwämmen
aufgestellt. Überhaupt war der Support ziemlich gut. Km 4 lag dann
endlich um 4:50, sogar ein paar Sekunden darüber. Da ging es dann auch
etwa aus dem Ort raus Richtung Westheim. Etwa 6km über eine gesperrte
Landstrasse, die größtenteils durch Wald führt. Die Sonne stand
inzwischen so tief, dass die Strasse trotz ihrer Breite komplett im
Schatten lag. Das war auch gut so.

Die folgenden Kilometer, die die meisten meiner Mitläufer sehr öde
fanden, waren dann einigermassen konstant im Tempo, etwas langsamer als
4:50. Mir selbst fielen die Strecken ausser Orts leichter als durch die
Orte, wenn man mal von der Versorgung mit Kühl- und Trinkwasser absieht.
Ob das vom Radfahren kommt? Apropos Verpflegungsstellen: da ich ja doch
ganz gerne mein Zeitziel erreichen wollte, habe ich mich anfangs nicht
getraut, an den Verpflegungsstellen langsam genug zu machen, um auch
wirklich trinken zu können. So ein Blödsinn. Aber das habe ich in der
zweiten Hälfte gelernt :)

Die ersten 10km waren nach ca. 48:00 rum, also ziemlich genau in der
Zeit (bei konstantem Schnitt, also eher etwas zu schnell?). Mir ging es
den Umständen entsprechend gut, aber so langsam kamen echte Zweifel, ob
ich das Tempo würde durchhalten können. Wurde uns denn nicht vor dem
Rennen erzählt, wir sollten uns bis ca. Km 18 locker fühlen? Würde ich
mich in 8 km noch locker fühlen oder war ich jetzt schon an der Grenze?
Was solls, die Beine taten immerhin noch nicht weh, also weiter. Der
Schnitt stimmte auf den nächsten Kilometern immer so um +-10 Sekunden.
Nur wurde ich schon deutlich mürber ... naja, die Hälfte war ja
gelaufen.

Inzwischen wurde das Klima auch auf der nicht mehr bewaldeten
Überlandstrecke erträglich. Trotzdem habe ich mir öfter mal eine Wanne
Wasser gewünscht, die es in den Dörfern reichlich gab. Irgendwann kam
dann Km 18, und ich fühlte mich nicht mehr locker, genaugenommen ab Km
15 schon nicht mehr. Bei vernünftiger Einteilung hätte ich also jetzt
steigern sollen/dürfen/können? Ich war froh, dass ich das Tempo
anscheinend halten konnte. Zumindest sagte das meine Uhr an den
Kilometerschildern. Durchhalten! Noch ein klein bischen, und ich würde
meinen ersten HM gelaufen sein :)

Inzwischen wurde ich natürlich auch ab und zu von Leuten mit besserer
Renneinteilung überholt, zum Glück nicht von allen. Ab und an schnappte
ich auch noch mal jemanden. Es ging also doch noch etwas. Und so manchen
Überholer konnte ich später auch wieder einholen. Das war gut für die
Motivation! Und da kam dann auch endlich das 21er Schild. Die Zeit lag
irgendwo zwischen 1:40 und 1:41, also gut im Schnitt. (Was mir während
des Laufs nicht klar war. Ich mochte nicht mehr rechnen. Oder konnte
nicht mehr?)

Ab hier hatte ich plötzlich wieder den Mut, noch mal eine kleine Steige-
rung zu versuchen. Ich fühlte mich wieder deutlich besser und es waren
ja auch nur noch vier kleine Kilometerchen. Ich hatte auch den Eindruck,
dass ich tatsächlich etwas schneller wurde, was aber objektiv nicht
stimmte. Egal, Hauptsache nicht langsamer. Es war schon recht dämmerig
geworden als ich wieder in Bellheim ankam, da waren die Fackeln am
Wegesrand nicht nur schön romantisch sonder auch tatsächlich hilfreich.

Das Gefühl am 24km-Schild, das man auf der anfänglichen Runde durch
Bellheim bei einem Blick nach hinten bei Km 3 schon hatte erspähen
können, war schon recht glückselig. Jetzt schaff ich den letzten auch
noch. Egal wie. Und egal ob nun über oder unter 2:00h. Einfach das
Uhrwerk weiter laufen lassen. Etwas 300m vor dem Ziel kam noch eine
Linkskurve. Die Strasse davor war relativ dunkel und leer. Da hätte ich
Stein und Bein schwören können, keinen cm/s noch draufpacken zu können.

Endlich die letzte Kurve. Wow. Alles voller Menschen, die dich anfeuern!
Ahh, da vorne ist das Ziel. Noch schnell ein letztes Mal den Schwamm
angefeuchtet. Schnauf. Ist das da oben über dem Ziel die Zeit? 1:59:xx?
Nochmal wow! Ich höre nur noch "Hopp!Hopp!Hopp!". Hey, das reicht noch
... und was ist denn jetzt? Ich spurte? Tatsächlich, immer schneller.
Im Ziel!

Natürlich habe ich vergessen auf Stopp zu drücken. Wie immer. Aber auf
der grossen Uhr mit der offiziellen Zeit hatte ich 1:59:50 abgelesen.
Punktlandung. Die Uhr muss mit dem drsl-Temporechner gekoppelt und mit
meiner 10er Zeit von vor 2 Wochen gefüttert worden sein (45:07, tippt es
ruhig mal ein ;-). Die Ergebnisliste hat die Zeit bestätigt.

Ich habe fertig. Fix und fertig. Im Zielbereich habe ich mich erstmal in
die reichlich vorhandenen Getränke gestürzt. Iso und Kräutertee, keine
Ahnung, ob es noch etwas anderes gab, nach sechs langsam(!) getrunkenen
Bechern hatte ich genug.

Mittlerweile (und auch vor mir) waren ein paar bekannte Mitkämpfer
angekommen und wir klopften uns ersteinmal gegenseitig auf die
Schultern, bevor wir uns zum Duschen aufmachten. Wie sollte ich nur auf
diesen Beinen noch weiter laufen. Das zog schon ganz schön.

Den Ausklang genossen wir auf dem Fest zum Lauf, das in einem
benachbarten Schulhof stattfand. Die Frauen aus unserer Gruppe hatten
mal wieder abgeräumt: 2. in der Mannschaftswertung und Sieg in
Hauptklasse W. Insgesamt hat es noch für den Preis der Mannschaft mit
den meisten Teilnehmern gereicht. Die Siegerehrung zog sich bis
Mitternacht. Danach traten wir dann angenehm geplättet den Heimweg an.

Der regenerative Lauf am Sonntag Abend fiel mir noch ziemlich schwer. Am
Anfang deutliche Muskelkater-artige Schmerzen. Aber nach 200-300m ging
es ganz gut, bis auf den etwas schleppenden Stil :)


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