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Bericht

Name des Laufes:24. Internationaler Neusser Sommernachtslauf
mehr zum Lauf: VID3945
Datum des Laufes:20.5.2006 (Sat)
Ort:Neuss
Plz:D4
Homepage:http://www.sommernachtslauf.de/
Strecken:5k, 10k
Beschaffenheit:Kopfsteinpflaster, Asphalt
Profil:Kleine Anstiege
Wetter:10 Grad, Regen, windig
Teilnehmer:ca. 180 (10k, Männer)
Name des Berichtenden:MidnightRunner LID1841
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Bericht vom 21.5.2006 (Sun)
Wettkämpfe, die im Namen zumindest teilweise "Abend" oder "Nacht" enthalten, sind für mich eine absolute Pflichtübung. So habe ich natürlich nicht lange gezögert und mich zum Neusser Sommernachtslauf angemeldet.

Der Name sprach für ein laues Abend-Lüftchen in einer romantischen Altstadt nach einem 25 Grad warmen Tag bei blauem Himmel. Die Wirklichkeit sah anders aus: Den ganzen Tag gab es Platzregen, Orkanböen, Dauerregen in Nieselform und maximal 11 Grad Celsius. Ausserdem Unwetterwarnungen, die von Stufe Orange auf Rot und wieder zurückwechselten. Ich wurde immer unschlüssiger, je länger ich schaute. Ergiebige Regenschauer mit starken Winden und Gewitter war für den Abend zu erwarten. Hmmm, der Start ist um 20:50, die ist es fast schon Nacht. Das können die nicht meinen. Hmmm, aber dafür den weiten Weg nach Neuss? Dann machte ich den Fehler und schaute mir per Webcam den Neusser Marktplatz an: Man sah gerade Kiddies laufen, viele Zuschauer und alle ohne Regenschirm. Wat soll et, also ab in die Klamotten und in die Karre und dann nach Neuss gejettet. "Gejettet" ist das richtige Wort, weil es schon sehr spät war.

Eine Stunde vor Start habe ich dann ein Parkhaus gefunden. Dann einfach einem Läufer hinterher, der mit seinen Eltern schnellen Schrittes irgendwo hinging. Ich konnte kaum folgen und bin so zum Startbereich gelangt. Die Nummer habe ich schnell bekommen. Nun wieder zurück zum Auto, dort umgezogen in kurz-kurz (War ja nicht zum Vergnügen da), Startnummer drangetackert und Abmarsch. Boah war das kalt. Am Markt habe ich dann meinen Vereinskameraden Ralf getroffen. Der meinte ob des Wetters: Eigentlich wollte er eine 36 versuchen, aber es wird wohl bei den Bedingungen eine 38 werden. Na toll. Ich wollte sub 42 laufen. "Vergiss es!" Im Inneren glaubte ich ihm, dennoch wollte ich alles geben.

Nun begann noch ein ausführliches Warmlaufen und schon stand ich im mittleren Teil der Startaufstellung. Die Läufer vor mir sahen aber alle schneller aus, so dass ich dort auch blieb. Natürlich nur bis zum Startschuss. Ich drückte die Uhr und wartete. Beim Überschreiten der Startlinie waren ca. 6 Sekunden vergangen. An die soll es am Ende nicht liegen, dachte ich mir so. Es ging zuerst leicht bergauf auf Kopfsteinpflaster über den Markplatz mit vielen Zuschauern. Hier betätigte ich mich auch einmal als Rüpel und setzte auch meine Ellenbogen ein. Die anderen haben aber angefangen! ;-) Die Meute vor mir war mir aber etwas zu langsam. Ich konnte mich befreien und schon ging es scharf rechts in eine kleine Gasse wo es wieder eng wurde. Ausserdem bliess einem der Wind ganz schön ins Gesicht. Das wurde aber Runde 3 von 6 noch schlimmer. Nun ging es ca. 150m geradeaus und wieder eine 90 Gradkurve auf Kopfsteinpflaster. Nun über eine Kreuzung mit einem "Eventpoint" wo Musik laut wurde und Stimmung gemacht wurde. Am Ende der Strasse kam die erste 180 Gradkurve. Oerks. Da verliert man echt seinen Rhythmus und vor allem Tempo. Nun das längste Geradeausstück, allerdings leicht bergan und sehr unebener Boden. Das tat schon in der ersten Hälfte weh. Hier war das Feld noch sehr unruhig. Dennoch habe ich direkt mein 4:10er Tempo ungefähr getroffen. Ich wollte wie bei meiner Bestzeit im Januar gleichmässig laufen. Nun kam Schikane nach Schikane: 90 Grad links, 30 Meter geradeaus, 90 grad links (also fast ein U-Turn), dann wieder leicht bergan zurück auf den Marktplatz . Auf Höhe des Ziels habe ich Ralf wieder gesehen. Wir machten einander Mut. Um auf Ralfs Seite zu kommen hätte ich mich durchmogeln müssen (bei den Zuschauern wäre das aber aufgefallen) oder die normale Strecke laufen müssen. Ich entschied mich für letzteres und musste 5 kurz hintereinanderfolgenden Kurven folgen. Dann ging es endlich wieder leicht bergan an Start und Ziel vorbei. Die erste Runde war geschafft. Insgesamt gab es dabei 11 teilweise scharfe Ecken zu umlaufen. Weil 6 Runden zu laufen waren, summierte sich die Anzahl natürlich auf 66.

km1 hatte ich vorher nach 4:09 abgedrückt. Am Ziel bei km1,6 war ich nach ca. 7 Minuten. Frei laufen konnte man immer noch nicht, aber so langsam ging es besser.

km3 war auf der zweiten Runde beim Erreichen des Marktplatzes. Dort hatte ich 12:34 auf der Uhr, also noch ein 4:11er Schnitt. Mir ging es aber gut. Ich wollte vor dem Rennen einen 4:10er Schnitt versuchen.

Auf der dritten Runde passierte es bei einer 90 Grad Kehre auf Kopfsteinpflaster. Plötzlich durchzuckte mich ein Schmerz im Sprunggelenk. Irgendwie bin ich blöd aufgetreten. Einige Schritte hielt der Schmerz an. Ich lief sauberer und es war wieder alles ok. Dennoch bin ich gerade auf den Kehren vorsichtiger gelaufen. Dabei merkte ich richtig, wie ich da an Tempo verlor. Mift.

km5 hatte ich nach 21:04 erreicht. Wie oben beschrieben, frischte der Wind nun auf und man lief teilweise gegen eine Wand. km 6 stoppte ich dann bei 25:15. Also noch ein 4:12er Schnitt. Bei den Runden sah ich insgesamt, dass ich minimal länger als 7 Minuten brauchte, so dass ich mir die sub 42 abschminkte. Schade, das hätte man so gut rechnen können.

Es begann ab der vierten Runde die Zeit der aktiven und passiven Überrundungen. Irgendwie war ich dabei immer der Dumme: Beim Überholtwerden machte ich Platz und beim Überholen lief ich Slalom. Das hat auch Zeit gekostet.

Das Tempo konnte ich wegen des Windes und dem vorsichtigen Kurvenlaufens nicht mehr halten. Pulsmässig war ich immer im Bereich 94-95% HFavg. km 5-10 sogar durchgehend bei 178 bpm. Dennoch merkte ich bei der letzten Zielschikane, dass ich übersäuert war, weil ich etwas ungelenk um die Kurven stolperte. Oben sah ich dann das Ziel, aber noch nicht die Uhr. 42:20, 42:21,.... Mift. Noch nicht einmal Bestzeit. Bei 42:24 passierte ich das erste Zeittor. Erst war ich enttäuscht, aber Temperaturen, Wind, Kopfsteinpflaster, Überrundungen, etc. sorgten dann dafür, dass ich doch zufrieden war.

Die Bruttozeit war dann 42:26 also eine Sekunde langsamer als Bestzeit. Netto war es wohl eine 42:20, aber das ist nur für mich.

Ich lief nach ca. 8 Becher Tee zurück zum Parkhaus zog mich um und ging zurück zum Ort des Geschehens. Dort holte ich mir erst einmal eine Bratwurst, die mir sechs Runden lang in der Nase kitzelte. Meine Kollege Ralf lief auch keine 36 sondern eine 37:40 und war wegen der Umstände auch sehr zufrieden.

Dann schaute ich mir noch den Elitelauf an. Dieter Baumann lächelte mir zu und ich sah 12 Mal Topleute an mir vorbei sprinten. Ich war überrascht, dass nur sehr wenige richtig auf dem Vorfuss liefen. Es gewannen drei Kenianer, die eine tiefe 28 laufen wollten und nach 29:20(?) ins Ziel kamen. Mario Kröckert lief 30:11.

Die Eliteläufer hatten es noch schlechter erwischt, weil es nun in Strömen goss und nur noch wenig Publikum da war. Ich fand es geil, so nah mal dabeigewesen zu sein.

Über die 42:26 ärgere ich mich natürlich schon etwas. Muss aber wohl zufrieden sein. Wegen der 94% Hfavg weiss ich aber, das mir einfach an diesem Tag nicht drin war.

Danke für die Geduld.





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