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20.04.2024, der 6. Tag der KW 16

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Bericht

Name des Laufes: 34. GutsMuths - Rennsteiglauf
mehr zum Lauf: VID2940
Datum des Laufes:20.5.2006 (Sat)
Ort:Schmiedefeld
Plz:D9
Homepage:http://www.rennsteiglauf.de
Strecken:HM, MA, SM
Beschaffenheit:Crosslauf
Profil:bergig
Wetter:Sonne, Wind, Regen - Temperaturen angenehm
Teilnehmer:SM 1600-1800
Name des Berichtenden: JensR LID3
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Bericht vom 21.5.2006 (Sun)
Meine selbst gestellte Prognose im Vorfeld lautete 6:30-6:45. Vor zwei Jahren bei meinem Debüt waren es 7:55, letztes Jahr nicht optimale 7:06 und ich wusste, dass ich dieses Jahr um einiges besser bin.
Die Anreise mit Jürgen, Silke und Axel gestaltete sich insgesamt zwar nett, aber aufgrund der Länge doch recht stressig. Morgens um 8:00 verliess ich das Haus und um 20:00 Uhr waren wir endlich in Eisenach. Schnell Unterlagen geholt, Klöße gegessen und ab auf die Matte. Wir hatten wieder ein ruhiges Zimmer erwischt und ich konnte gut 5h schlafen und ruhen. Frühstück hatte ich mir selber mitgebracht und so stand ich gut gelaunt um kurz vor 6 ziemlich weit vorne in der Startaufstellung.
Dann kurz nach 6 der Startschuss und ab ging die Post. Ich wollte (wenn es in etwa mein Tempo ist) mit Axel bis zum Inselsberg laufen und dann mal sehen wies so geht. Wir pendelten uns auf ein angenehmes 5er Tempo ein und waren dann bei km 10 in 50:30 durch. Ich merkte, dass die Berge bei mir richtig gut gingen, aber das muss am Inselsberg noch nichts heissen – da fühlen sich die meisten noch gut. Kilometer 20 war dann bei 1:40:55 – also voll im Plan und jetzt ging es den Schlussanstieg hoch zum Berg. Hier wurds immer steiler und steiler. Im Gegensatz zu den Vorjahren lief ich hier aber fast komplett durch. Lediglich 10m ging ich mal. Die ganz steilen Abschnitte hüfte ich nur auf dem Vorfuß hoch. Das hatte ich im Herbst auf Treppen trainiert und es ging richtig gut. Leider überdehnte ich mir dabei anscheinend meine Achillessehne und das sollte ich noch merken. Den Abstieg vom Inselsberg lief ich dann ganz vorsichtig und gemächlich runter – wie jedes Jahr wohl mein langsamster Streckenabschnitt. Ich glaube berghoch wäre ich da schneller ;)
Bei Kilometer 30 kamen wir nach 2:33 durch – immernoch alles in Butter. Dann auf einmal merkte ich meine Achillessehne. Ich dachte zuerst es wäre ein Krampf aber genau der Übergang zwischen Wadenmuskel und Achillessehne schmerzte. Scheisse – das war erst Kilometer 31 – aber hier wars noch ein Marathon zum Ziel und ich hatte verdammte Wadenschmerzen! Ich versuchte die rauszumassieren oder zu dehnen aber es ging nicht. Ich lief etwas langsamer – sie blieben. Axel lief weiter vorne weg und ich kämpfte mit mir. Ich lief so langsam wie es ging – das war in der Ebene 5:10er Tempo – noch langsamer hätte angestrengt hier. So blieb ich auf Sichtweite zu Axel und die erste Frau überholte mich. Egal – ab Kilometer 40 kam der Sperrhügel nach 3:26h Laufzeit. Mein Horrorstreckenabschnitt. Letztes Jahr brauchte ich 35 Minuten für die nächsten 5km. Ich lief einfach rein in den Berg und meinen Rhythmus hoch. Ohne Gehpause und immer mit lockerem Abdruck. Die Schmerzen ignorierte ich bzw am Berg waren sie nicht so extrem zu merken. Die erste Frau überholte ich zurück und einige andere Leute auch. Nach hinten schaute ich nicht, am Berg muss jeder seinen eigenen Rhythmus laufen. Oben dann Zeit gestoppt – 27:57 – yeah!! Aber jetzt wurde es mein Rennen!
Ich lief mit Druck weiter und fühlte mich grossartig vom Kopf her. Meinem Körper ging es bis auf die Wade auch glänzend und ich lief wieder auf die Gruppe vor mir auf. Bis Oberhof blieb ich aber ruhig und erholte mich vom Sperrhügel. Kilometer 55 war dann bei 4:48.57 (Zeitnahme Grenzadler 4:46) und es ging den Grenzadler hoch. Ich kam mir vor als wenn ich fliege! Keine Gehpause und ich überholte. Dann kurz erholt und ab auf den Beerberg. Ich schüttelte die Bergablaufspezialisten ab, die wieder zu mir ran gelaufen waren. Bergab schmerzte meine Wade schon recht übel. Am Beerberg nur 20m Gehpause und den Rest hoch gelaufen. Ich konnte mir immer nicht vorstellen, dass man den Rennsteig komplett durchlaufen kann, aber man kann und das ist sowas von geil!! Auf der Schmücke rechnete ich nach und merkte, dass ich auf Kurs einer tiefen 6:30 war. Ich lief einfach weiter, aber beim letzten Verpflegungsstand präzisierte ich meine Rechnung und kam auf 6:32. Ab dort tunnelte ich alles weg, was schmerzte und machte einfach Druck. Ich überholte noch einmal 3-4 Läufer und jede Menge Wanderer. Das erste mal freute ich mich über Wanderer auf dem Rennsteig –sie wirkten wie ein Sog auf mich und ich machte Tempo. Als ich dann in Schmiedefeldt auf die lange Zielgerade bog, sagte meine Uhr 6:28:40 und ich sprintete wie blöd. Bei 6:29:23 blieb dann die offizielle Zeitnahme stehen und ich ballte die Faust! JAAA!! Unter 6:30 und das nach diesem Rennverlauf. Ich habe noch nie so hart gekämpft in einem Lauf und ich bin dafür belohnt worden! Ich weiss, dass das gestern nicht die Grenze meines Leistungsvermögens war und mein Ziel für nächstes Jahr steht schon klar in meinem Kopf.

Achso – das Wetter war nicht so gut. Die Wege zeigten die Spuren des langen Winters. Teilweise wars arg matschig und der Wind pfiff zum Teil sehr heftig von vorne herein. Dazu dann der Regen ab dem Grenzadler (aber das fand ich nicht so ganz schlimm).

Rennsteig ist schwer, Rennsteig ist hart, Rennsteig ist wunderschön!


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