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Bericht
Name des Laufes: | Halbmarathon Ingolstadt mehr zum Lauf: VID3266 |
Datum des Laufes: | 6.5.2006 (Sat) |
Ort: | Ingolstadt |
Plz: | D8 |
Homepage: | http://www.halbmarathon-ingolstadt.net/ |
Strecken: | HM |
Beschaffenheit: | 70% Asphalt, 30% Schotter |
Profil: | platt mit ein paar Unterführungen und Brücken |
Wetter: | Sonne pur |
Teilnehmer: | 2389 m/573 w |
Name des Berichtenden: | Saboger LID104 Gernot aus Bericht vom 7.5.2006 (Sun) |
Planung: Ganz kurz, es gab keine. Nachdem Katja schon vor drei Wochen fragte, ob ich in Ingolstadt mit dem Ziel Sub2h laufen würde, habe ich erst mal Nein gesagt, weil ich durch die krankheits- und urlaubsbedingten drei Wochen Trainingspause im März mein Training nicht so gestalten konnte, wie es mir vorgenommen hatte. Dann kam letzte Woche noch ein Kollege und fragte, ob ich Ingolstadt dabei sei. Er machte mir mit seiner Aussage, Hauptsache durchkommen, einfach mal sehen... ein wenig den Mund wässrig, und am Donnerstag habe ich dann beschlossen, doch mitzulaufen. Freitag abend gab es reichlich Pasta, am Samstag hiess es lange schlafen, gemütlich frühstücken, viel Trinken und gegen 13.30 dann mit Katja los in Richtung Ingolstadt, weil ich mich ja bis 15 Uhr nachmelden musste. Die Anfahrt ist ja kein Problem, parken ist in Ingolstadt zu diesem Event kostenlos. Da können sich die Münchner Veranstalter teilweise ein Vorbild nehmen! Parkplatz fanden wir direkt am Eingang zur Saturn-Arena. VWKGJ: So ein bisschen Hoffnung hatte ich insgeheim, dass es keine Nachmeldeplätze mehr gibt. Das war aber dann doch nicht der Fall... Also die Anmeldung vollzogen, 31 EUR plus 9 EUR fürs T-Shirt gezahlt und dann ein wenig auf der Marathonmesse rumgeguckt, Körperfett messen lassen (zu meiner Überraschung hab ich doch nicht so viel, die Messungen mit zwei verschiedenen Geräten sagten zwischen 15 und 16% und damit „zu wenig“), Laufsocken gekauft, weiter getrunken. Gegen 16 Uhr habe ich mich dann am Auto umgezogen, gleich mal die neuen Socken angezogen, Pulsmesser rum, Brustwarzen abgeklebt, Fersen mit Leukoplast abgeklebt und fertig. Von der Saturn-Arena sind wir dann gemütlich Richtung Zielbereich gelaufen und haben uns bei den Biertischen (ohne Bier) gemütlich niedergelassen und auf Eva Erbach mit Freund gewartet die dann irgendwann gegen 16:20 Uhr ankamen (oder so, genau weiss ich es nicht mehr). 20 Minuten vor dem Start sind wir dann zum Startbereich gelaufen, zwischen den vielen sich warm laufenden Mitläufern, Zuschauern, Organisationspersonal, Sicherheits- und Rettungskräften (die ich hoffentlich nicht brauchen würde). Ich reihte mich auf der Konrad-Adenauer-Brücke zwischen dem 1:45er und 2h-Ballon ein und traf dort meinen Kollegen. Wir ratschten kurz, besprachen die Zielzeit von 1:55 bis 2h, zappelten noch ein wenig, und dann fiel auch schon der Startschuss, den ich jedoch kaum hörte. Nach einer knappen Minute war ich dann über die Sartlinie. Die ersten 10km liefen sehr gut, besser als ich erwartet hatte. Ich lief locker und zügig, hatte schnell ein gleichmässiges Tempo gefunden (siehe km-Zeiten). Die erste Innenstadtrunde machte Spaß, es waren sehr viele Zuschauer zugegen. Auf der Aussenschleife, die ich von 2004 irgendwie kürzer in Erinnerung hatte, waren es wiederum weniger Zuschauer, aber dennoch waren welche da. Das Gemeine an der Aussenschleife: Man läuft fast den gleichen Weg hin und zurück – einmal auf dem Damm, einmal unterhalb auf einem asphaltierten Weg. Als ich auf den Damm kam, kam mir bereits der erste Läufer unten auf dem Weg entgegen. Ganz schön flott der Gute... Ganz am Ende der Schleife geht es in eine Haarnadelkurve und wieder Retour, nachdem man brav über die Matten des Kontrollpunktes gelaufen ist. Hier beginnt dann leider der Part mit dem Gegenwind... Ich nehme jeden Kilometer brav die Zwischenzeit... Hui, gutes Tempo. Kurz bevor es wieder über die Konrad-Adenauer-Brücke geht, kommt man durch die Donauauen, wo ein paar nette Zuschauer gemeint haben, nah am Wegrand grillen zu müssen. Der Qualm zog vom Wind getrieben genau den Weg entlang, den wir laufen mussten (durften). Mann hat mich das aufgeregt. Dann endlich am Grill vorbei, unter der Glacisbrücke durch und in die Parkstrasse, wo der nächste Versorgungsstand wartete. Ich schnappte mir einen Becher Wasser, trank im Gehen einen Teil, den Rest schüttete ich über den Kopf. Dann fasste ich mir ein Stück Banane uns stopfe es mit wie ein Hamster in die Wangentaschen. Nach und nach schluckte ich Stückchen für Stückchen. Dann ging es über die Konrad-Adenauer-Brücke zur zweiten Altstadtrunde. Bei km 10 ging es über den Kontrollpunkt der Altstadtschleife, ich passierte die 10km Marke nach 52:46, und ich war immer noch gut drauf und frohen Mutes auf die 1h55. An der Stelle, wo sich die Strecke auf Innenstadtrunde kurz trifft, kam mir auf dem Weg in die letzte Innenstadtrunde der erste Läufer entgegen – ich würde es also diesmal schaffen, nicht überrundet zu werden. Kurz vor dem nächsten Queren der Donau kam schon wieder ein Versorgungsstand, gleiches Prozedere, im Gehen ich nahm mir noch einen Schwamm, den ich eine ganze Weile zum Kühlen verwendete.. Auf ging es in die zweite Aussenschleife. Als es auf den Damm ging, wehte wieder unangenehmer Geruch in meine Atemwege: Grillanzünder. Ich hätte k*tzen können... Irgendwann war auch dieser Geruch wieder weg und ich trabte vor mich hin. Der Einbruch kam dann bei km15, in der Haarnadelkurve, als der Gegenwind wieder anfing. Irgendwie hat alles genervt, ich fragte mich, wozu das alles und war ernsthaft am Überlegen, angesichts der lahm werdenden Zwischenzeiten ein Umknicken zu simulieren, um dem Leid ein Ende zu setzen. Irgendwie packte mich aber dennoch der Ehrgeiz, als ich meinen Kollegen oben am Damm sah (also ein Stück hinter mir) und ich lief weiter. Nochmal kam die Donau, eine Altstadtrunde begann. An der Stelle, wo sich die Strecke auf Runde kurz trifft, lag ein Läufer umringt von Rettungskräften am Boden, eine Atemmaske auf dem Gesicht. Solche Momente lassen mich bei Läufern immer etwas vorsichtig werden und mich tief in mich reinhorchen. Ich war froh, den Tag mit viel Trinken gestartet zu haben, so dass zumindest der Flüssigkeitshaushalt stimmen sollte. Nochmal ging es über die Matten des Kontrollpunktes, ich wähnte mich bei km20, als ich leider erst das 19km-Schild sah. Es ging dann zurück Richtung Zentrum, wo mir Döner-Geruch in die Nase strömte und mir etwas Vorfreude auf die Pasta-Party nach dem Lauf machte. Witzig fand ich dann den Spruch des Moderators in der Innenstadt: „Hier kommen sie, die Läufer, die 21,1 km noch unter 2 Stunden laufen werden. Und ich bin mir sicher, dass Sie, liebe Zuschauer, nichtmal 500m laufen könnten“ - oder so ähnlich. Das machte mich doch etwas stolz, auch wenn mir inzwischen die Beine sehr schwer wurden. Der leichte Anstieg über die Brücke kam mir vor wie ein hoher Berg, jeder Schritt tat weh. Kein Wunder also, dass ich so verbissen auf den Fotos schaue, die auf der Brücke am Foto-Point von Firstfotofactory von mir gemacht wurden. Nun ging es nur noch das kurze Stück an der Donau entlang, bevor es in die Zielgerade ging. Die kam mir unendlich lang vor, ich wurde von einigen Läufern überholt, aber das störte mich nicht. Ich war mir sicher, zumindest das Sub2h-Ziel erreichen zu können, da kam es auf ein paar Sekunden nicht an. Ich lieft über die Zielmatte – und schaffte es erstmals, auch die Zeit zu stoppen. Meine Uhr zeigte 1h58m03s. Im Ziel war furchtbares Gedränge, weil die Läufer erstmal stehenblieben anstatt weiterzugehen, ich konnte nicht so auslaufen, wie ich das gerne getan hätte. Ich musste also auch kurz stehenbleiben, krümmte kurz meinen Oberkörper zusammen, weil ich ziemlich ausser Atem war. Diese Gelegenheit nutzte eine der Medaillenverteilerinnen, mir eine Plakette über den Kopf zu streifen. Danke dafür :-) Ich sah Katja unter den Zuschauern, konnte aber kein Lächeln rüberbringen. Ich brauchte schnellstmöglich Flüssigkeit, was zu Essen und vor allem: Platz zum Auslaufen und Dehnen. Die Versorgung im Zielbereich erfolgte wie vor zwei Jahren in der Exerzierhalle, und wie vor zwei Jahren war vorne Gedränge und hinten nix los. Ich versorgte mich also hinten :-) mit Bananen, Melone, Apfel, Isogetränk, Apfel-Kirsch-Schorle und ging dann zu Katja, die mir zu meinem „Sieg“ gratulierte. Kurz drauf kam auch Eva, die 2h2min irgendwas geschafft hatte. Glückwunsch von mir dazu! Ich ging dann mit Katja zum Auto, machte mich kurz frisch und dann gingen wir zur Pastaparty und Siegerehrung. Auch da gab es nochmal einen Notarzteinsatz, scheinbar ist jemand umgekippt. Anschliessend machten wir noch einen kleinen Spaziergang durch die Ingolstädter Altsstadt, damit Katja wenigstens etwas von der Stadt sieht. Um etwa 21:45 starteten wir dann wieder Richtung München. Fazit: Immerhin Ziel erreicht, wenn auch nicht die vorausgesagten 1h50. Ich bin dennoch mächtig Stolz. Allerdings habe ich erstmals überhaupt heute furchtbaren Muskelkater... Zwischenzeiten: Km1: 5:09 km2: 5:08 Km3: 5:00 Km4: 5:25 (gehen während Wasseraufnahme) Km5: 5:06 Km6: 5:05 Km7: 5:23 (gehen während Wasseraufnahme) Km8: 5:29 Km9: 5:14 Km10: 5:43 (gehen während Wasseraufnahme) Km11: 5:14 Km12: 5:34 Km13: 5:38 Km14: 5:39 Km15/16: 6:14 (gehen während Wasseraufnahme) Km17-19: 5:58 Km20: 6:13 Km21,1: 5:56 Danke fürs Lesen ;-) |