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Bericht

Name des Laufes:	METRO Group Marathon Düsseldorf mehr zum Lauf: VID2810
Datum des Laufes:	7.5.2006 (Sun)
Ort:	Düsseldorf
Plz:	D4
Homepage:	http://www.rhein-marathon.de/
Strecken:	MA
Beschaffenheit:	Strassen
Profil:	eben, einige kleinere Anstiege
Wetter:	Pralle Sonne, recht warm, bis 28°C im Schatten
Teilnehmer:	ca. 5000
Name des Berichtenden:	AWini LID1428 nur für eingeloggte Benutzer sichtbar Bericht vom 7.5.2006 (Sun)
Dieses Jahr war einiges anders! Im Internet war eine veränderte Streckenführung zu sehen und der Nachzielbereich war nach oben auf den Burgplatz verlegt worden. Außerdem hatte ich vor allem lange Läufe (> 20 km) trainiert. In der Woche vorher hatte ich bei einem Probelauf morgens um 7 noch festgestellt, dass meine hohen Pulswerte bei Beginn der Wettkämpfe möglicherweise daran lagen, dass sie eben morgens begannen. Dem wollte ich mit frühem aufstehen begegnen. Ich stand also um sechs Uhr auf, frühstückte in Ruhe und machte mich dann auf zum Startbereich. In der Nähe fand ich einen Parkplatz und dackelte los zum Burgplatz. Da es die letzten beiden Tage schon recht warm gewesen war und auch jetzt schon 16°C herrschten, hatte ich mir noch 1L Aldi Wildfruchtee angemischt und nuckelte nun die Flasche leer. Der Nachzielbereich war prima! Zunächst die Ordner: sie ließen nur Teilnehmers des Marathons in den Bereich. So war es dort nicht so sehr überlaufen. Toiletten gab es reichlich und meinen Kleiderbeutel hatte ich auch schon bald abgegeben. Die Kleiderbeutel wurden diesmal in einem eigenen Zelt aufbewahrt, klasse! Auch gab es Umkleidezelte für Männer und Frauen. Noch war es angenehm kühl und nach einiger Zeit ging ich zum Start, dort noch mal kurz aufs Häuschen und kurz darauf ging's los. Mein Ziel war die 4 Stunden zu knacken und hatte vor 5:30 – 5:40/km zu laufen. Ich lief also in moderatem Tempo los: bloß nicht zu schnell anfangen! Allerdings war mein Puls wie erwartet von Anfang an mit 135 (75%) ca. 10 Schläge höher, als bei gleichen Tempo im Training! Nachdem ich einige Kollegen begrüßt hatte, lief mein Bergkamerad Wito von hinten an mich ran. Es war sein zweiter Marathon und er wollte auch die vier Stunden knacken. Wir liefen einige Zeit zusammen, aber 4:30 war ihm zu schnell und er ließ abreißen. Die Kilometer gingen vorbei und mein Puls hielt sich bei 5:30 bei 135. So konnte es gehen. Nach wie vor war es angenehm kühl. Trotzdem trank ich bei jeder Versorgungsstation etwas Wasser. Die Stationen waren sehr dicht, ca. alle 2 – 3 km eine. Anfangs gab es Wasser (ohne Kohlensäure) und Maxin. Später auch Bananen und Cola. Immer gab es eine Wanne für die Schwämme und häufig eine Dusche. Die Organisation hatte sich gegenüber den Jahren vorher also erheblich verbessert! Auch die neue Strecke gefiel mir. Sie führte dichter durch die Innenstadt (z.B. die Kö, Oberkassler Brücke und Lueg Allee rauf und runter) und die näheren Bereiche. Es gab daher wenig menschenleere Stücke. So folgte ein km dem anderen und ich fühlte mich gut! Leider musste ich durch meinen Liter Tee zig mal ins Gebüsch, was jedes Mal 20 Sek. kostete und meinen km-Schnitt nach unten zog. Immerhin lief ich bei 1:59:24 durch den HM, es könnte also klappen mit dem sub 4. Ab km 25 begannen wir gegen starken Wind zu laufen, das kostete Kraft. Außerdem machte sich nun um, halb 12, die vom blauen Himmel unbarmherzig brennende Sonne zunehmend bemerkbar. Die Rampe der Oberkassler Brücke bei km 28 war dann nach dem starken Wind die nächste Herausforderung. Auf der Luegallee war es toll. Die Leute feuerten und prima an, aber so langsam fühlte ich mich verfolgt. Irgendwo hinter mir näherte ER sich, den Mann mit dem Hammer! An jeder Verpflegungsstation trank ich, nahm inzwischen auch häufig eins meiner PowerBar Gels und machte meinen Kopf mit dem Schwamm nass, welch ein Wohltat! Der Kopf war allerdings nach dem nächsten km schon wieder trocken, denn hier zwischen den Häusern war es nun schon recht warm. Bei km 32 hatte ER mich eingeholt und drosch mit seinem Hammer auf mich ein. Ich wurde zunehmend schlapper. Auch ein PowerBar, Wasser und Cola am Stand zwischen km 33 und 34 brachte keine Besserung, im Gegenteil meine Geschwindigkeit sank rapide ab. Zwar war der Puls noch bei nur 90%, aber bei km 34 konnte ich nicht mehr und überlegte mindestens den nächsten km zu gehen. Kurz dachte ich über DNF nach, aber selbst wenn ich von hier aus ins Ziel ginge, wäre ich immer noch besser, als bei meinem ersten Marathon. Aus dem einen km wurden dann vier in der prallen Sonne, bevor ich mich wieder in der Lage fühlte weiter zu laufen. Nun blieb ich aber auch dran. Das Publikum auf der Luegallee, der Brücke, der Kö und der Haroldstrasse feuerten uns toll an. So getragen erreichte ich nach enttäuschenden 4:10;20 (meine Zeit) das Ziel. Aber mehr war heute für mich eben nicht drin, dazu war es zu warm und zu windig. Anderen ging es ähnlich und auf der Strecke und im Nachzielbereich hatten die Sanis alle Hände voll zu tun. Im Nachzielbereich traf ich auch die Kollegen und schließlich Wito wieder. Wir alle stöhnten über die Hitze. Nach dem Wito seinen Leihchip wieder abgegeben hatte holten wir unsere Beutel und gingen ins Verpflegungszelt. Auch hiermit hatte man eine deutliche Verbesserung erzielt. Es gab Wasser, Cola, kühles alkoholfreies Bier und Berliner. Die Duschen, Wirpools und Massagen habe ich nicht getestet, das sah aber auch alles prima aus. Alles in allem war die Organisation und die Strecke deutlich besser, als im letzten Jahr. Die Feuerprobe bei diesen hohen Temperaturen haben die Organisatoren ebenfalls bestanden. Etliche RTW wurden auf der Strecke mit kollabierten Läufern beladen. Mir hat’s, mal abgesehen von meinem Einbruch bei km 34 sehr gut gefallen. An dem einen oder anderen Detail müssen sie noch etwas feilen, aber insgesamt gibt es von mir ein dickes Lob!

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