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16.04.2024, der 2. Tag der KW 16

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Bericht

Name des Laufes:06. RheinEnergie-Marathon
mehr zum Lauf: VID2583
Datum des Laufes:2.4.2006 (Sun)
Ort:Bonn
Plz:D5
Homepage:http://www.rheinenergie-marathon-bonn.de
Strecken:MA, HM
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:normal
Wetter:sonnig-warm
Teilnehmer:viele
Name des Berichtenden:Chrisse LID1412
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Bericht vom 6.4.2006 (Thu)
Langweiliges Intro meines Halbmarathons:

Wir schreiben Freitag, den 31.3.2006 in der Jugendherberge Bad Honnef bei Bonn.
Vorbereitungswochenende für die Bundesrunde der Mathematik-Olympiade.
Ich halte am vormittag als Dozent eine Arbeitseinheit über elementar-symmetrische Polynome zum Lösen symmetrischer Gleichungssysteme für 'hochbegabte' Oberstufenschüler und am Nachmittag Faktorisierungstricks für Mittelstufler. Dann malträtieren wir am Abend den Flipper und Tischfußball. Am späten Abend suchen wir dann das einzige Zimmer, in dem noch niemand schläft und albern rum. (Gut, dass man mitten in der Nacht mit ein paar Mädels in ein anderes Jungs-Zimmer reinstürmen kann um die Runde fortzusetzen - Wenn man einen Rucksack Candy dabeihat *g*) Ich als 22-jähriger Student hebe mich weder in Größe noch in Verhalten von den anderen ab. Spätestens jetzt ist mein letzter Funken Autorität....

Nach ein paar Stunden Schlaf stehe ich Samstag als erster auf um pünktlich um 7 beim Frühstücksbüffet zu sein und nebenbei ein bißchen Extremalprinzip und Invarianzprinzip und andere Wettbewerbsstrategien vorzubereiten. Das sollte mir nicht vergönnt sein: Eine Horde "normaler" Siebtklässler auf Klassenfahrt sind auch schon da. Urks. So früh schon so nervig. Vor allem ein Mädel. "Wie geht es Ihnen? Wie alt sind sie? Warum frühstücken sie schon? Warum machen Sie sich über uns lustig, das ist gar nicht freundlich von Ihnen. Bla bla blaaa, bla bla bla blaaaaa"
Spätestens als sie den Buchdeckel erkennen "Mathe ist cool! Junior", ist die Situation leicht verfahren ;-)

Am vormittag, während die Schüler von Lehrern und anderen Studenten Sachen beigebracht bekommen,
spiele ich dann mit ebendiesen Siebtklässlern Fußball um zu beweisen, dass Mathematiker keine Fachidioten, sondern ganz "normale" Idioten sind.
Mit viel Muskelkater und so (ein "bißchen" Fußballspielen geht bei mir nicht) überstehe ich auch den Nachmittag.
Am Abend gehts nach Bonn. Ich esse als einziger vorher in der Jugendherberge Abend, die anderen sind zum Pizza-Essen eingeladen. Aber ich muss ja dringend weg! Also...

Die DRSL-Party:

Ab in die S-Bahn nach Bonn.
Wegbeschreibung exzellent, drsl-Schilder hängen alle.
Juhu, drsl-er kennenlernen/wiedersehen :-)
Sehr schöne DRSL-Party in einem 'linken' Netzladen,
die Fotos mit den riesigen Pizza-Kartons sprechen für sich ;-) Pech für mich: An einem Abend zwei Mal Pizza zu Abend verpassen ;-)
Kleiner Abstecher zu Edgar nach Hause (5 minuten), der macht gerade seine Diplom-Arbeit fertig. Der Rückweg zur Party dauert dann ungefähr 20 Minuten... ...
Aber es sind ja noch Leute da :-)
Zum Beispiel Tanja, die noch eine kalte Pizza entdeckt ;-)
Aber dazu haben ja schon andere geschrieben :)
Ich bekomme meine Startnummer und werde damit zu "Tanja G." für einen Tag (Startnummernbörse, siehe auch Olli Scheuchs Bericht). Sie wird für einen Tag zu Herrn Volk - ich leihe ihr meine Digicam, Fotos unter www.kandykid.hedim.ch/Laufen.

Die letzte S-Bahn um 1:00 Richtung Bad Honnef bekomme ich. Da mir Tanja ihr Fahrrad leiht, habe
ich insgesamt 30 Minuten Fußweg zur und von der Jugendherberge gewonnen.
Aber als ich um nach 2:00 ins Zimmer schleichen will, steht gerade jemand vor mir, der aus dem Nachbarzimmer rausgeht - ??!? Noch Leute auf. Cool. Also die gewonnenen 30 Minuten direkt bei Phantomime verbraten.
Irgendwann doch ins Bett.

Der Sonntagmorgen:
Mit 2 Stunden Schlaf stehe ich auf, frühstücke wieder unter so "lieben" Siebtklässlern, um die erste Bahn nach Bonn zu bekommen. Meine Klamotten habe ich dabei, meinen Rucksack voll Candy hab ich auch dabei. Alles im Lot. Achso, die Pulsuhr. Vergessen.

Ende des Intros.


Die perfekten Voraussetzungen für einen Halbmarathon in "PB":
Muskelkater vom Fußball-Spielen, Schlafdefizit, Übertraining, lange unbequeme Klamotten, Rucksack, keine Pulsuhr ...
Aber meine Ansage lautete ja auch nur bequemer Spaßlauf in 2:15:00

Der Halbmarathon:
Ich komme an die Strecke. Alles dabei.
Bunte Klamotten (KandyKid-Style, so wie ich auf Happy-Hardcore-Parties gehe.), im Laufgürtel Süßigkeiten und dazu noch ein Rucksack voll Süßigkeiten.
http://www.kandykid.hedim.ch/Laufen/Bonn/KandyKid_ready.JPG

Ich sehe Olli "Edgar Klein" Scheuch, meinen Ehemann für einen Tag und umarme ihn glaube ich erst Mal ;-)
Die anderen DRSL-er sind auch schon "hell-wach", dank Herrn Volks Hilfe finde ich sogar das Anmeldezelt.
Noch kurz für kleine Mädels, und ab an den
Start. Natürlich mit dem Udo, der in einer unverschämt bunten Hose läuft, und meinem Göttergatten.
Zeitziel 2:15. Aber ich muss natürlich erstmal mit meinem holden Olli zusammenlaufen.
Die meiste Zeit bleibe ich in sicherem Abstand hinter ihm, damit er ja nix anstellt. Aber der 5-er-Schnitt ist schon recht flott.
Jubelnde Zuschauer, kleine Kinder zum Abklatschen etc... Die Gelegenheiten ergreife ich immer: Für kleine Kinder gibts nen Riegel aus Laufgürtel oder Rucsack, und an den Verpflegungsstellen verpflege ich die Leute auch nach besten Kräften.
Noch sehe ich auch so fröhlich aus, wie meine Laune ist ;-)
http://www.kandykid.hedim.ch/Laufen/Bonn/KandyKid_on_tour.jpg

Immer Mal wieder bekommt mein Mann allerdings mit, dass ich doch noch an ihm dran bin. Zum Beispiel dann, wenn vor uns an der Strecke Leute mit Trillerpfeife anfeuern, und ich dann mit meiner original Loveparade-Whistle von freenet in ohrenbetäubender Lautstärke zurückpfeife ;-)

Oder einmal, als ich eine kleine Abkürzung nehme und Olli trocken "Dreiecksungleichung" sage.

Langsam wirds anstrengend im 5-er-Tempo. Ich schwitze ganz schön. Immerhin rutscht der Rucksack nicht zu viel. Meine Laune ist weiterhin top notch. Ich muss manchmal aufpassen, dass ich mich nicht zu viel von den Zuschauern aufputschen lasse und mich kaputtlaufe.
Allerdings kriege ich schon Durst und sehne die nächste Verpflegungsstelle herbei.
Ich sage zu meinem Mann. "Ich hab Durst. *Jammer*. Verdammt, in meinem Laufgürtel
sind nur Zuckerriegel."
Sein Mitleid hält sich in Grenzen.
Das einzige, was mir an meinem Outfit peinlich ist, ist die Aufschrift "Tanja Gabriele", aber was solls. Nun allerdings rutscht mir das
cyan-farbene Shirt ein bißchen hoch und ich laufe auch noch bauchfrei. Junge junge.
Naja, darum kann ich mich jetzt nicht kümmern.
Ohne Pulsuhr am Limit laufen und gleichzeitig den Spaßlauf aufs letzte Auskosten ist genug.

Bei Kilometer 15 oder so läuft mir Olli davon.
Warum nur? :-( Im Endeffekt war er im Ziel eine Minute vor mir. Aber klar, er lässt mich einfach stehen, nur damit er ne Minute früher an sein Bier im Ziel drankommt. Männer!!

Aber ich kann mich auch alleine amüsieren :-)
Zwischendrin wirds ganz schön windig, da sehe ich zu, dass ich an einer breiten Schulter dranbleibe.
Ansonsten schnappe ich mir immer gutaussehende Mädels, motiviert irgendwie besser. Allerdings dann doch den einen oder anderen Korb bekommen. Jedenfalls hat keine der Läuferinnen ein Mars, Knicks, Bounty, Balisto oder sonstwas haben wollen.
Einige Kilometer vorm Ziel - wir lagen fast auf 1:45:00-Kurs - war meine Lebensabschnittsgefährtin (der letzten paar Hundert Meter) ziemlich am Limit.
Um sie zu motivieren, versprach ich ihr einen Ritter-Sport-Pralinen-Würfel, falls sie die sub 1:45 schafft. Aber im Ziel habe ich sie nicht mehr gefunden :-(

Anstrengend wurds. Ich kann doch jetzt nicht schleifen lassne, wenn sub 1:45 drin sind. Noch etwas schneller, knapp unter 5er-Schnitt laufen!
Es geht irgendwie. Immer wieder, wenn mir Blicke zugeworfen werden und leute anfangen mit mir (oder über mich? ;o) ) zu lachen, ergänzt der hochschnellende Serotonin-Pegel wunderbar den Adrenalin- und Dopamin-Pegel.
Fast so gut wie eine Happy-Hardcore-Party, und das, obwohl ich nicht Mal meinen mp3-Player angeworfen habe ;-)
Aber zwischendrin kommt auch mal was ganz nettes, zu dem man ein bißchen Party machen kann ;-)
Die Spaß-Aktionen mit Leuten antrillern und Süßigkeiten in die Hand drücken lasse ich mir nicht nehmen, auch wenn sie das 1:45-Ziel noch anstrengender machen ;)
Paar Kilometer vor Schluss eine Hobby-Fotografin, die mir nebenher-rennt, mich einholen will, um ein Foto zu machen. Schafft sie nicht ganz. Aber ihr Einsatz ist trotzdem nen Riegel wert ;-)

Dann 3 nette Mädels, das mittlere ruft mir mit Megafon hinterher, wie geil doch die Hose usw usw. Nochmal zurücklaufen? Nee, 1:45!
Aber ich zücke einen Riegel und werfe ihn mit Schwung über 100m nach hinten. So weit ich es sehen kann, kommt er an :-)
Warum nur habe ich meine Handy-Nr. Nicht draufgeschrieben?
Wie auch immer.

Km 20 oder so. Noch Mal abkühlen.
Wieder ein Endspurt wie immer? Ich ziehe
schon etwas Tempo an. Oh gott, wie anstrengend.
Also erstmal nur dranbleiben. Andere sprinten schon.
Ganz am Ende gönne ich mir dann doch noch den Sprint und ziehe an zwei Leuten vorbei.
Meine Arme sind nach oben gerissen, ich bin sauglücklich. Aber auf den Finisher-Fotos
sehe ich eher ziemlich kaputt aus ;)
1:44 geschafft! :-)

Nach dem Lauf:

Danach erst Mal 5 Red-Bull-Schorlen getrunken,
und allen möglichen Leuten Ritter-Halbmarathon-Laufsport-Pralinen angedreht :)
Auch DRSL-ern, von denen ich dann doch einige entdeckte. Aber Herr Volk - weg. Mein Mann auch erst ewig später wieder zu entdecken..
Und das, obwohl ich doch eigentlich zügig nach Bad Honnef zurückmuss.
Naja, irgendwann hats dann geklappt. Noch Mittag gegessen, Herrn Volk geknuddelt und von meiner neuen PB berichtet und mich für den tollen Support und die Bilder bedankt :-)
Und eben mit den DRSLern ein wenig zusammengesessen.
Wenn ich den ein oder anderen hier nicht erwähne - nicht persönlich nehmen ;-)
Aber eine Person muss ich ganz unbedingt erwähnen: Elisabeth. Diese Zotter-Schokolade, die es Samstag abend gab - Junge Junge! Mir fehlen die Worte! War total nett, dich kennenzulernen, vielen Dank für die zuverlässig geposteten Antworten meiner Trainingspostings ;-)

So, Straßenbahn zurück nach Bad Honnef.
Ich hab immer noch die bunten Klamotten an (geduscht schon, aber danach wieder drübergezogen, ich konnte mich nicht von
ihnen trennen ;) ), im Zug Leute angelabert und so...

Dann in strömendem Regen zur Jugendherberge
gewatscht, Klamotten an die Heizung, laaaaange
geduscht (und Beine rasiert, wie es sich für
eine Dame gehört ^^)..
Nun wieder etwas männlichere Klamotten ubergestülpt.
Nach Abendessen hab ich dann erst Mal nen Liter Cola light organisiert und eine Kanne Kaffe bestellt, mir dann die beiden 10.-Klässler,
die zur Bundesrunde der Matheolympiade nach München kommen, geschnappt und mit ihnen Spezialtraining gemacht, hat glaube ich richtig
viel gebracht :-)
Danach wollten dann noch die 8er und 9er
Spezialtraining bei mir. Frau Hachtel bestand darauf, dass um 23h Schluss ist - nun gut.
So langsam wurde ich müde, aber mein
Zimmer war besetzt.. Es war ja letzter Abend,
der wird normal sogar durchgemacht.
Eigentlich will ich schlafen, damit ich
Montag vorm Frühstück den vormittag vorbereiten
kann.
Geht aber nicht. Und weil die anderen so rumalbern, werde ich auch immer alberner,
turne wild in der Gegend rum, lasse Leute auf
meinen Bauchmuskeln rumturnen,
versuche mit Sören so einen Akrobatik-Trick,
den wir vor einigen Jahren bei der Sommerakademie
in Kleve gemacht hatten.. Geht aber schief,
sein Knie knallt gegen die Bettkante - Sorry.
Irgendwann um 2 oder 3 oder so komme ich sogar schon ins Bett, stehe Montag um 6 auf, bereite ein wenig den letzten vormittag vor, frühstücke, viel Kaffee, bestelle noch mal ne ganze Kaffe-Kanne für die Arbeitseinheit...
Diesmal wieder Oberstufenschüler.
Ich nenne meine Arbeitseinheit "mixed pickles", Aufgaben zu Extremalprinzip, Invarianzprinzip und Schubfachprinzip gemischt, wir diskutieren jeweils zusammen an, welche Strategien am ehesten Sinn machen und entwickeln Lösungen.
Aus meiner Jugend erinnere ich mich daran, dass die letzten Vormittage bei Mathe-Wochenenden so aussahen: Ein Lehrer hält mit (manchmal) Restalkohol einen Vortrag, die Schüler haben durchgemacht und schlafen trotz Koffein-Überdosis fast ein.
Heute ganz anders, alle noch richtig toll mitgearbeitet, ich bin echt begeistert, was die draufhatten. Hat super Spaß gemacht, mit denen zu arbeiten.

Auf der Rückfahrt nach Münster mit dem Zug nach Mittagessen bin ich dann noch Foto- und Gepäck-technisch etc total aufgedreht und mehr oder weniger ausgerastet,
aber ich hab Sören versprochen, das eine Video niemandem zu zeigen, und die anderen Bilder interessieren hier vermutlich auch niemanden ;-)
Außer vielleicht einem Suchbild:
http://www.kandykid.hedim.ch/Laufen/Suchbild.JPG
Lieb wie ich bin, hatte ich einigen Leuten das Gepäck abgenommen, damit sie ihr Eis besser genießen können ;-)
Wenn man das Foto leicht vergrößert, so dass der Kopf wegfällt, und das Foto dann jemandem zeigt, ist es leicht überraschend, dass da noch ein kleiner Mensch zwischen dem Gepäck ist ;-)

Am Hauptbahnhof Münster angekommen, musste ich schnell die 5 erwischen, um mit einiger Verspätung an der Mathe-Fakultät anzukommen um da eine Nachklausur des letzten Semesters zu korrigieren. Dumm nur, dass ich die 5 in die falsche Richtung genommen habe *g*
Egal, es waren eh kaum Klausuren, hat wohl auch ohne mich geklappt.
Nach Hause, irgendwann ins Bett gelegt...
Und jetzt - einige Tage später - schreibe ich glaube ich diesen Bericht.

Auf der Rückfahrt mit dem Zug fragte mich Fabian(?), wo ich denn diese ganze Energie hernehmen würde. Ich antwortete, dass ich so n Wochenende halt total super finde, und danach tagelang nur zu Hause am PC und im Bett rumlungere und Batterien auflade - wie ein Reptil.

Den Vergleich fand nicht nur ich passend,
und seit Montag habe ich auch nicht wirklich
viel produktives gemacht ;-)




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