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25.04.2024, der 4. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:06. RheinEnergie-Marathon
mehr zum Lauf: VID2583
Datum des Laufes:2.4.2006 (Sun)
Ort:Bonn
Plz:D5
Homepage:http://www.rheinenergie-marathon-bonn.de
Strecken:MA, HM
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:flache
Wetter:sonnig, kühl
Teilnehmer:3000
Name des Berichtenden: Oli Sch LID7
Oliver aus

Bericht vom 3.4.2006 (Mon)
Muss der Kerl so brüllen..., einen Krach macht der,...
Viel Spass soll ich haben. Hätte ich in meinem Bett sicherlich. Ein Kopfkissen über den Schädel gezogen als Schutz gegen schädliche Umwelteinflüsse wie Licht, Geräusch und Luft. Gegen Mittag dann einen Espresso ans Bett gebracht und ein wenig leichtverdauliche Nahrung mit Mineralstoffen und irgendwelchen Enzymen, die den Giftstoffen in meinem Körper den Kampf ansagen. Aber nein... um mich herum wieder Läufer und ich auf einer Laufveranstaltung. Die Schallwellen aus den Boxen erreichen mich rhythmisch und tun weh.

Langsam lasse ich meine Blick zur Seite wandern, rechts Udo, kreischende Farben, die Hose tut meinen Augen weh. Schnell wegschauen... nach links. Da steht aber irgendewtas bonbonfarbiges mit Rucksack, Netzhandschuhen und Schokolade im Trinkgurt und hüpft aufgeregt hoch und runter, Christian, meine Frau für einen Lauf. Mein Name ist Edgar, seiner Tanja und wir sind die laufenden Kleins.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt erwartet man wahrscheinlich folgende Wendung in diesem Bericht: "Dann schlage ich die Augen auf und erwache schweissgebadet in meinem Bett."

Kommt aber nicht, es war wieder drsl-treffen in Bonn.

Auf das Treffen geh ich nicht weiter ein, es war wie immer toll, es hat Spass gemacht und nächstes Jahr will wohl jeder wieder dabei sein. Eine kleine Startnummernbörse wurde auch aufgemacht und so bekam ich die Nummer von Edgar, Christian Volk hatte sich schon vorher die Nummer von Tanja unter dem Nagel gerissen, deswegen unsere Ehe für einen Tag.

Die eine Hälfte des Treffens wollte am nächsten Tag laufen, die andere an diesem Tag feiern und ich war irgendwie dazwischen und musste dann beides machen. Gegen 2 oder halb drei, so genau weiss ich das nicht mehr, war ich schliesslich im Gasthof Klein auf meiner Thermarest gebettet und musste im Nebenzimmer Dieter zuhören, der Edgar lautstark zu zukünftigem intensiverem Training anspornen wollte.
Um halb sieben oder so (hell war es jedenfalls noch nicht) wird neben mir der erste ernsthafte Läufer wach, Michael Morgenthaler bereitet sich auf seinen Lauf vor.

Ich will schlafen und das Zimmer soll aufhören sich zu drehen.

Irgendwann ruft die Toilette nach mir und auf dem Rückweg bleibe ich irgendwie in der Küche hängen und Tanja setzt mir einen Kaffee vor und ein Toastbrot bekomm ich auch noch in die Hand gedrückt. Spasseshalber, quasi als gedamkliche Übung, beschäftige ich mich mit der Frage, was ich anziehen würde, wenn ich heute laufen würde. Wahrscheinlich was kurzes, denke ich mir. Das Wetter wird gut werden, die Sonne scheint. Ich mache kurz die Augen zu und dämmer fast auf dem Küchenhocker weg. Als ich das nächste Mal die Augen aufmache sitz ich im Wohnzimmer und nestel einen Chip in meine Laufschuhe und debattiere mit Tanja über die Vorzüge meiner 3/4 Tight die ich anhabe. Ein Teil meines Bewusstseins hat sich also in den Kopf gesetzt jetzt einen Hambmarathon zu laufen, jedenfalls locker mitzujoggen, irgendwas im 6er Tempo, sagt dieser Teil, nur mal kucken. Gut, sagt sich der andere Teil, der wird schon sehen, was er davon hat.

Die kleinsche Residenz ist für den Bonner Mrathon fast ideal gelegen. Nach wenigen Minuten Fussmarsches ist man im Startgebiet, kann seine Wechselklamotten wegbringen und sich im Starterfeld einordnen. Elisabeth und Michael haben wir im Startgewühl verloren, Tom und Andre mussten sich weiter vorne einordnen. Neben mir bleiben also Udo und Christian, der modernen Entsprechung von Skylla und Charybdis, jedenfalls was die Farbgestaltung ihres Laufdresses angeht.

Jetzt meldet sich aber mein Kopf mit kurzer prägnanter Vehemenz. Wieviel Flüssigkeit habe ich eigentlich seit gestern Abend zu mir genommen? Ach ja... genau 2 Becher Kaffee, das optimale Sportlergetränk auf Restalkohol... Meine Nieren atrbeiten am Anschlag und lassen mich zu den Dixiklos schielen. Aber dann machts schon "pöff", es geht los.

Einfach mittreiben lassen, sage ich mir. Irgendwie wirds schon gehen.

Erstaunlicherweise läufts dann aber ganz gut. Den ersten Kilometer laufen Udo und ich locker in seinem anvisierten Zieltempo. Der zweite Kilometer wird dann noch zügiger, aber es geht ja auch die Brücke runter. Der Kopf beruhigt sich wieder, meine Blase wird von den Nieren auch nicht mehr mit Flüssigkeit beliefert. Der Puls ist zwar höher als geöwhnt für dieses Tempo, aber das ist verständlich.

Das Wetter ist wirklich prima für einen Halbmarathon in der Komfortzone. Die Sonne scheint, ein angenehmer kühler Wind lässt die Temperaturen in der Sonne nicht zu hoch werden. Das Lauftempo bleibt immer weiter bei einem 5er Schnitt und ich nehme mir vor, das so beizubehalten bis ca.6km vor dem Ziel und dann mal zu sehen wie es mir geht. Udo atmet mittlerweile heftiger und ich mache mir ein wenig Sorgen, dass er überzieht. Christian, den ich zwischendurch aus den Augen verloren hatte, kommt auch wieder an uns heran. Dafür, dass er eigentlich einen Spasslauf in Verkleidung machen wollte ist es doch recht flott. Irgendwie bin ich unschlüssig, was ich machen soll. Ich nehme einigemale Tempo raus um Udo und Christian das Heranlaufen zu ermöglichen, aber irgendwann sind dann doch beide weg. Nur Christian kommt nach km9 wieder an mich heran und von Udo höre ich, dass er bei km10 aus dem Rennen gagangen ist, schade.

Christian aber quält sich, das merkt man. Ich versuche ihm klarzumachen, dass man entweder einen Spasslauf oder einen schnellen Lauf machen soll und wenn man einen Rucksack und lange, rutschende, bonbonfarbene Baumwollhosen an hat, äussere Umstände einem diese Entscheidung schon abgenommen haben. Naja... aber manches muss halt jeder selber erfahren ;-)

Aus den Augenwinkeln beobachte ich die Anzeige meiner Pulsuhr. Ein wenig achte ich darauf, dass der Puls nicht höher wird, als man angeblich für einen ganzen Marathon durchhalten soll. Schliesslich will ich mich ja nicht überanstrengen. Nur sieben Tage später laufe ich ja in Zürich einen Marathon mit viel zu wenig Training. Da wäre jetzt ein platt-laufen noch das i-Tüpfelchen in der Vorbereitung.

Bei km15 kommt eine Verpflegungsstelle, einen Becher Wasser schnapp ich mir und übe noch mal das Trinken im Renntempo, mach dabei aber mehr die Strasse als meine Kehle nass.

Jetzt ist mit km15 auch der Zeitpunkt gekommen, an dem ich ein wenig beschleunigen darf. Durch den langsamen Anfangskilometer bin ich noch etwas über einem 5er Schnitt und ich setze mir ein Zeitziel für diesen Lauf von 1:44, also jetzt 4:45 pro Kilometer.

Jetzt überhole ich mehr Leute als vorher, ich bin immer noch locker aber es wird doch anstrengender. Die kleine Steigung bei km18 find ich immer noch giftig, der Gegenwind wird an dieser Stelle doch merklicher und ich mache einen kleinen Zwischensprint um an die nächste Gruppe heranzukommen und lass mich in ihrem Windschatten die Steigung hochziehen. Die Zuschauer werden je näher man dem Ziel kommt auch immer mehr und ich hab noch genügend Kraft um Kinderhände abzuklatschen, den Leuten freundlich zuzuwinken und die letzten Kilometer so richtig zu geniessen.

Der letzte Kilometer führt dann zum Schluss richtig durch die Innenstadt und ich beschliesse noch einen Endpsurt hinzulegen. An einer Kurve beschleunige ich testweise mal für wenige Meter und sause gleich an einer Gruppe von Mitläufern vorbei. Gleich darauf kommt auch schon die letzte Kurve, der Lärm im Ziel ist herrlich und ich geb noch mal so richtig Gas und schon ist der Lauf vorbei, eine Medaille wird mir umgehängt und man kann sich erstmal was zu trinken besorgen.

Die Verpflegung im Zielgebiet war wieder richtig gut. Genug zu essen und zu trinken, warme Duschen - vorbildlich.
Leider hab ich danach eigentlich alle aus den Augen verloren und da ich noch einen weiten Rückweg zu machen hatte, musste ich relativ früh aufbrechen und konnte die Marathonis nicht mehr bejubeln und konnte mich von keinem mehr richtig verabschieden. Dies sei hiermit herzlichst nachgeholt.

Nur Christian habe ich im Messezelt noch gefunden, der war mit seiner ganzen Bepackung nur eine knappe Minute nach mir ins Zelt gekommen und hatte sich die Schokolade, die er durch Bonn getragen hatte dann auch redlich verdient.

Nächstes Jahr auf jeden Fall wieder!

Ciao Oli



Hier noch die Splits...

km1 5:25
km2 4:55
km3 5:00
km4 5:05
km5 5:00
km6 4:59
km7 4:57
km8 5:01
km9 4:53
km10 4:57
km11 5:12
km12 4:31
km13 5:21
km14 4:58
km15 4:56
km16 4:43
km17 4:45
km18 4:47
km19 4:46
km20 4:47
km21+ 4:47

gesamt 1:43:49



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