Lauf um die Welt!
 
 
Aktuelle Saison: 2023-2
Menü jeder km zählt
 
20.04.2024, der 6. Tag der KW 16

[ /Rennen | Berichte Übersicht | Bericht suchen | Neuen Bericht schreiben ]

Bericht

Name des Laufes:06. RheinEnergie-Marathon
mehr zum Lauf: VID2583
Datum des Laufes:2.4.2006 (Sun)
Ort:Bonn
Plz:D5
Homepage:http://www.rheinenergie-marathon-bonn.de
Strecken:MA, HM
Beschaffenheit:Asphalt, wenig Kopfsteinpflaster
Profil:ganz leicht wellig
Wetter:trocken, frühlingshaft warm, windig
Teilnehmer:2.400 (Marathon)
Name des Berichtenden: MatthiasR LID87
Matthias aus

Bericht vom 3.4.2006 (Mon)
Nachdem ich in den letzten beiden Jahren zweimal mit einem Sub-2:50 Versuch gescheitert bin, habe ich beschlossen, Nägel mit Köpfen zu machen und erstmals so richtig mit einem Trainingsplan zu arbeiten. Seit Ende Oktober trainiere ich deshalb nach einem Jahresplan des berühmt-berüchtigten Menschenschinders Peter Greif ;-)

An Umfang und Intensität des Trainings hat es also sicher nicht gemangelt, jetzt musste sich nur noch zeigen, ob ich das auch umsetzen kann.

Den Vorabend verbrachte ich mit vielen netten Leuten, einer Riesenpizza und zwei Bieren auf der drsl-Party, kam aber trotzdem einigermaßen zeitig ins Bett.

Nachdem es am Vortag einige heftige Regengüsse gab, war für den Laufsonntag trockenes Wetter bei angenehmen Temperaturen angesagt. Lediglich der frische Wind sollte etwas stören.

Die Kleidungsfrage war schnell geklärt, kurze Laufhose und Singlet - weniger geht sowieso nicht und mehr war nicht nötig.

Nachdem ich mich noch zweimal erleichtert hatte, begab ich mich ca. 10 min vor der angekündigten Startzeit in den \"schwarzen\" Startblock. Mit der Pünktlichkeit haben es die Rheinländer allerdings nicht so.

Knapp 10 min verspätet erfolgte der Startschuss. Aus der dritten Reihe kam ich gut weg (Brutto-/Nettodifferenz eine Sekunde) und konnte gleich frei laufen. Ich versuchte verhalten anzugehen und ließ mich bereitwillig überholen, trotzdem passierte ich das erste Kilometerschild schon nach 3:45. Ups, mein Schnitt sollte 4:00 sein und zu Beginn eher etwas langsamer. Ich nahm noch etwas mehr Tempo raus und reihte mich in die nächste Gruppe, die von hinten kam ein. Zuerst wollten die sich bei mir reinhängen (Gegenwind), ich habe das Tempo aber so verschleppt, dass sie dann doch vorbei sind ;-)

Die nächsten Kilometer liefen wir in 4:01, 4:06 (Gegenwind) und 3:54, 3:52 (Rückenwind), bei km 5 war ich mit 19:37 schon etwas schneller als mein geplanter Schnitt. Das war aber auch gut so, denn praktisch vom Start weg hatte ich das dringende Bedürfnis zu pinkeln (obwohl ich vor dem Start zweimal war) und da kann man ein wenig Polster gebrauchen. Das mit dem Kaffee am Morgen vor dem Marathon muss ich vielleicht noch mal überdenken.

Inzwischen hatte sich eine gute Gruppe gebildet, in der mir vor allem zwei junge Läufer vom TV Konzen (zwei Brüder, wie sich später herausstellte) auffielen. Die nächsten Kilometer gingen in 4:01, 4:00, 4:02, 3:53 (Brücke runter) und 3:55 weg, km 10 hatten wir nach 39:28 passiert, kurz nachdem wir die ersten Halbmarathonis überholt hatten (die ca. 55 min vor uns gestartet waren).

Leider musste ich die Gruppe nun ziehen lassen und mich an der Mauer rechts der Laufstrecke erleichtern. Der nächste Kilometer dauerte deshalb 4:46 und - was viel schlimmer war - ich musste nun alleine gegen den kräftigen Wind laufen. Bei km 12 dachte ich schon ich hätte viel Zeit gut gemacht, leider resultierten die 3:40 auf einem falsch stehenden Schild. Bei km 13 in 4:30 kam das böse Erwachen - nichts gut gemacht, sogar noch Zeit verloren.

Für den nächsten Kilometer brauchte ich 4:05 - das sah gar nicht gut aus. Dann hatte ich aber großes Glück, einer der beiden Läufer aus Konzen stand aus dem gleichen Grund wie ich an einem Busch. Kurze Zeit später überholte er mich ziemlich zügig. Ich dachte mir \"Jetzt oder nie\" und habe mich in seinen Windschatten geklemmt. Ui war das schnell, praktisch sofort waren die zwei oder drei Läufer, die bisher in meinem Windschatten liefen, weggeplatzt. Nach 3:57 passierten wir Kilometer 15 in 1:00:27, also knapp eine halbe Minute zu langsam.

Christian (so hieß der Konzener) machte unerbittlich Tempo, er wollte wohl möglichst schnell die Gruppe um seinen Bruder wieder einholen. Trotz Gegenwind und teilweise leichten Anstiegen liefen wir die nächsten beiden Kilometer in 3:52. Ich fühlte mich dabei extrem unentspannt und war mir sicher, dieses Tempo nicht mehr lange durchhalten zu können. Andererseits erschien es mir die einzige Chance, noch unter 2:50 zu kommen.

Zwischen km 17 und 18 (3:56) waren wir an der Gruppe dran und konnten ein wenig langsamer machen. Nach zwei Kilometern in 3:59 und 3:58 erreichten wir km 20 in 1:20:03 und waren schon fast wieder im Schnitt. Mit einem weiteren 3:53-km hatten wir zur Halbmarathonmarke (1:24:18) den Vierer-Schnitt wieder erreicht.

Nach dem HM kam noch mal ein Anstieg, dann ging es aber auf den Rückweg. Das bedeutete erst mal für längere Zeit Rückenwind und mehr abwärts als aufwärts. Christians Bruder verlor leider den Anschluss und unsere Gruppe schrumpfte auf meist vier Läufer zusammen. Km 22 habe ich übersehen, bis km 23 brauchten wir 7:53. Die Jungs drückten mächtig auf die Tube, die nächsten beiden km liefen wir in 3:53 und 3:52. Bei km 25 hatten wir deshalb mit 1:39:35 schon etwas Vorsprung auf meine Marschtabelle. Da ich mich inzwischen besser fühlte als bei km 17, schöpfte ich so langsam etwas Hoffnung, dass das heute doch klappen könnte.

Statt nachzulassen wurden wir immer schneller und überholten auch etliche Läufer. Die nächsten 5 km waren mit 19:18 (3:53, 3:50, 3:50, 3:57, 3:48) die schnellsten des Tages. Bei km 30 in 1:58:53 fühlte ich mich so gut, dass ich mir ziemlich sicher war, dass die Sub-2:50 klappen würden.

Der Mann mit dem Hammer kam (zumindest bei mir) auch nicht auf den kritischen Kilometern zwischen 30 und 35. Christian fiel leider bei km 32 etwas zurück (er finishte aber trotzdem noch unter 2:50) und ich musste von nun an meist alleine laufen. Mein Tempo war nun sehr konstant: 3:54, 3:54, 3:56, 3:55, 3:53. Fünf Kilometer in 19:33 und eine Durchgangszeit von 2:18:26 - da konnte schon fast nichts mehr schief gehen. Sieben Kilometer sind zwar noch lang, aber ich konnte mir jetzt schon einen Schnitt von 4:15/km erlauben.

Das km 36 Schild stand auf einer Brücke, wegen des Anstiegs hatte ich mit 4:02 den ersten Kilometer über vier Minuten seit km 14. Die Brücke runter ging es wieder besser - 3:56. Nun wurde es langsam aber doch schwer. Außerdem hatten wir das Ziel umrundet und liefen nun \"von hinten\", also wieder gegen den Wind, Richtung Zentrum. Für die nächsten Kilometer brauchte ich 4:07, 4:04 und 4:06, die 40er-Marke passierte ich in 2:38:41.

Ungefähr ab km 39,5 bis km 41,5 führte die Strecke schnurgerade genau gegen den Wind. Da ich keinen Begleiter mehr hatte war das total ätzend und anstrengend. Für km 41 brauchte ich deshalb 4:13. Nachdem ich schon vorher mehrfach Ansätze dazu verspürt hatte, bekam ich nun heftige Seitenstiche. Wäre das früher passiert, wäre ich wohl ein paar Schritte gegangen. Aber auf dem letzten Kilometer gilt natürlich \"Augen zu und durch\". Leider konnte ich deshalb die mich anfeuernden Zuschauer nicht so glücklich anlächeln wie ich mich eigentlich fühlte und auch der geplante Endspurt musste entfallen. Für die letzten 1,2 km benötigte ich deshalb 5:07, das wäre sonst bestimmt 15-20 sec schneller gegangen.

Meine Endzeit betrug 2:48:01, das ist nicht nur knapp zwei Minuten unter meiner bisherigen Bestzeit, sondern auch ein Marathon unter Vierer-Schnitt. Yeah!

PS: Besonderen Dank an Christian Werker vom TV Konzen, falls er das jemals
lesen sollte. Ohne ihn hätte ich es nicht geschafft.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=1407


Info Startseite | Regeln | Impressum | Datenschutz

News kmspiel Blog / Newsletter | Mini-Foren | neueste km / Log
Rennen Kalender | 7-Tage-News | Bestenliste | Berichte
Hilfe Handbuch | FAQ | Hilfe-Forum | Hilfeseite