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23.04.2024, der 2. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:30. Deutsche Straßenlaufmeisterschaften Halbmarathon und 10 km-Rahmenwettbewerb
mehr zum Lauf: VID2972
Datum des Laufes:26.3.2006 (Sun)
Ort:Herten-Bertlich
Plz:D4
Homepage:http://www.sus-bertlich.de/la/
Strecken:HM, 10k
Beschaffenheit:Teer
Profil:flach
Wetter:windig bis böig, sonst angenehm
Teilnehmer:HM Hauptlauf: knapp 200
Name des Berichtenden: max LID15
Max aus

Bericht vom 27.3.2006 (Mon)
Vorberichterstattung (2 Tage vor der Veranstaltung)

Liebe Leut,

weil ich so aufgeregt bin, zum ersten mal an richtigen (nicht offenen) Meisterschaften teilzunehmen, und dann auch noch überregional, fange ich hier schon mal mit der VWK-Berichterstattung an. Und was darf da nicht fehlen? Natürlich, das

VWKGJ

Juhuu, ich habe nämlich im Gegensatz zu meinen letzten beiden WKs (die allerdings trotzdem hervorragende Ergebnisse zeitigten) jede Menge Gründe dafür gefunden:

- Mein olles Knie. Pünktlich am Dienstag hat es sich wieder gemeldet, nachdem es so lang brav mitgemacht hatte. Ich habe mit Hans-Peter 500er im Wechsel gemacht, und wir haben noch relativ gemächlich angefangen. Erschrocken über die ungenügende Geschwindigkeit habe ich dann Gas gegeben, und prompt tat beim 3. oder 4. 500er das rechte Knie wieder weh. Immerhin konnte ich gut weiterlaufen, der Schmerz wurde nicht heftig, sondern ich spürte mein Knie unterschwellig und lief teilweise sicher holpriger. Aber - womöglich unvernünftigerweise - ziemlich flott.
Am Mittwoch spürte ich das Knie beim Radfahren und habe daher mit bestem Gewissen bei kalifornischem Wein Fussball geguckt statt zu laufen.

- Am Donnerstag war ein anstrengender und v.a. langer Arbeitstag, und ich konnte mein eigentlich geplantes Vereinstraining vergessen. Ich war froh, dass ich kurz nach 7 zu Hause war. Da Sigrid nicht da war und ich Johann nicht alleine lassen konnte, wäre vor 22 Uhr mit Laufen nix gewesen, und da wollte ich nicht (außerdem konnte ich mich ja dem ISH ggü mit dem Knie herausreden). Ist natürlich schade, gerade in der allerletzten Woche vor WK die Vorbereitung noch etwas zu verwässern.

- Eben war ich endlich wieder laufen, 10km bei heftigem Wind mit sehr kurzen Tempoeinsprengseln. Der 500er, den ich in WK-Tempo laufen wollte, fühlte sich extrem unangenehm an. Ich bin ihn allerdings auch in 1:37 gelaufen, was ja nun auch nicht gerade das WK-Tempo sein wird... Uffz. Knie war ok.

- Fazit aus all dem: Ich habe mich diese Woche überhaupt nicht auf das Zieltempo 3:33 pkm geeicht (das habe ich aber noch nie hinbekommen).

- Das Wetter: soll wohl windig und regnerisch sein am WE. Nix gut für Bestzeit...

Ansonsten: Bin gespannt wie's wird, Hauptklasse (da bin ich drin) und Frauen/AK's (erst ab 40) starten in 2 getrennten Läufen, ein paar Startnummern vor mir ist Carsten Eich;-) Da es mir relativ wurscht sein dürfte, ob ich 137. oder 211. werde, und das noch nicht mal für eine Mannschaftswertung eine Rolle spielt, laufe ich nur gegen die Uhr, und v.a. gegen die unglaubliche Zeit von Winfried.


DER EIGENTLICHE BERICHT

Forts. VWKGJ
Was sollte das? Nachdem ich am Freitag vormittag noch einmal unspektakuläre 10 km gelaufen war, hatte ich am Samstag und auch Sonntag früh Muskelkater in den Oberschenkeln... Ansonsten kein Grund für weiteres Jammern. Ich war fit!

Das Wetter war eigentlich ganz in Ordnung. Nachdem es auf dem Herweg noch gepisst hatte, blieb es in Herten trocken, die Temperaturen waren angenehm, und es war klar, dass man sich so kurz wie möglich anziehen konnte. Startnummernausgabe, Umkleiden und so alles bestens, angenehm entspannte Organisation.

DER LAUF

Nach mittellangem Warmlaufen (ja, ich hatte richtig Lust und fühlte mich gut!) ab in den Startbereich. Vereinskollege Hermann drängte mich, mich nicht nach hinten zu verziehen, sondern irgendwo im vorderen Drittel zu bleiben. Das stellte sich dann als klug heraus. Der Start ging flott und ohne größeres Gedrängele vonstatten, und ich war schnell über die Startlinie (keine Nettozeitnahme).

Ziel war, die Kilometer in 3:32 herunterzuspulen (unglaublich, oder?), um bei 1:14:30 zu landen (auch unglaublich, aber das war nun mal das erklärte Ziel). Diesen Plan hatte ich mir auf den Arm gekritzelt, mit den Zielzeiten für 5, 10, 15 und 20k.

Ging auch gut los: 3:28, 3:31, 3:36 (Ooops), 3:32, 3:32. Nach 2 km oder so fragte mich ein junger Hüpfer (Paul Skalski von Obervorschütz, wie ich später recherchierte), wie schnell ich laufen wollte: "1:15", er: "Ich auch, 1:14 oder 1:13". Er hat dann noch fleissig weitergeredet, klar war auf jeden Fall, dass wir es ein Stückchen gemeinsam versuchen wollten. Ich meist vorweg, bei jedem km Zeichen gebend, dass es wieder mal gut passte. Für mich gelegentlich sogar zu schnell, aber es fühlte sich gut an, und mit Rückenwind und bergab musste man es auch rollen lassen: 3:30, 3:29, 3:24, 3:31.

Rundkurse (es gab eine große Runde von 14km und eine kleine von 7), haben allerdings die Tücke, dass jeder Rückenwind sich irgendwann als Gegenwind entpuppt, hier und heute auch als Windböen, die einen extrem abbremsen lassen konnten. Entsprechend wichtig war es, zum richtigen Zeitpunkt eine gute Gruppe zu finden. In einer Passage konnte ich mich zwar gut in einer Gruppe verstecken, aber die Gruppe ließ sich offensichtlich vom Wind einschüchtern (km 10 in 3:48, punktgenaue Durchgangszeit bei 10km 35:20!). Erschrocken gaben Paul und ich wieder Gas, aber so langsam wurde es härter, auch wenn ich das Tempo mit Rückenwind noch gut halten konnte: 3:28, 3:23, 3:31, 3:30 (bei KM 15 war ich mit 52:47 gute 10s besser als lt. Plan, aber das habe ich während dem Lauf gar nicht bemerkt). Beim Einbiegen in die 2. Runde riefen mir Rudi und Detlef zu, dass ich nah dran wäre an Hermann. Tatsächlich, kurz darauf erblickte ich ihn. Nicht gut, normalerweise ist er Klassen besser, aber seine Vorbereitung war miserabel gewesen. Bald hatte ich ihn eingeholt und hängte mich noch einmal kurz an Paul, der fast schon enteilt war. Als es wieder aufs freie Feld und in den Gegenwind ging, wurde ich jedoch entmutigt und musste abreissen lassen: 3:35, 3:38, 3:39. Hier sah ich meine Hoffnung auf die famose Bestzeit schwinden und wähnte mich schon von einem übereifrigen Mann mit dem Hammer überfallen.

Der Kampf gegen den Wind war dann doch kräfteraubend gewesen, v.a. die Zwischensprints, um sich an eine Gruppe heranzukämpfen. Dafür fehlte nun die Kraft, und nun musste ich alleine gegen den Wind kämpfen: Km 18 in 3:44. Andererseits war das Ziel jetzt schon zum Greifen nah und ich wusste, dass ich immer noch auf dem Weg zu einer hervorragenden Zeit war, mindestens eine starke 1:15 war drin, und damit konnte ich mich noch einmal motivieren, auf KM 19 und 20 konnte ich die Verluste immerhin wieder etwas geringer halten: 3:37, 3:39. Letzter KM, da geht immer noch was. Als ich auf die Aschenbahn des Stadions kam, gab ich noch einmal das letzte, sah, dass es noch eine 1:14 werden würde, und lief mit 3:48 für die letzten 1,1km durchs Ziel: 1:14:54.

Ungefähr 15 Sekunden langsamer als ich laufen wollte, aber mehr war hier einfach nicht drin gewesen. Ich bin nach einer guten Vorbereitung sehr stark gelaufen. Unter schweren Bedingungen immerhin 30 Sekunden schneller als meine bisherige Bestzeit aus 2004! Und auf diese 1:14 bin ich jetzt so richtig stolz;-) Und ausserdem Hermann geschlagen; heute war aus dem Verein nur Detlev schneller (als M40 im 2. Lauf gestartet), aber auch nur relativ knapp. Somit bin ich Bonner Vizemeister;-) Und immerhin 76. Deutscher Meister.

Später war es noch spannend, beim 2. Lauf zuzugucken. Ein knapper Dreikampf bei den Männern, und ein sehr spannendes Damen-Finish auf den letzten 300 Metern Aschenbahn. Schon spannend, mal so eine Leistungsdichte zu sehen und da auch noch mitten rein zu gehören. Ansonsten war es aber auch erschreckend, wie fertig v.a. viele dürre Frauen ins Ziel kamen und buchstäblich absolut fertig in den Seilen hingen - oder sich über eine Brüstung hängten und sich unappetitlicher Aktionen nicht erwehren konnten.

Ich hingegen erfreute mich ausser an meiner Leistung noch an Würstchen, Pommes, Bier, Waffeln und dergleichen.

Danke fürs Lesen,
Max


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