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Bericht

Name des Laufes:Lü-Ha-Fun-Run
mehr zum Lauf: VID3086
Datum des Laufes:19.2.2006 (Sun)
Ort:Lübeck-Hamburg
Plz:D2
Homepage:http://www.amtv-triathlon.de/luhalayout.htm
Strecken:75 km
Beschaffenheit:2/3 Asphalt, 1/3 Naturwege
Profil:überwiegend flach, im Mittelteil wellig
Wetter:7°C, anfangs heiter, später bedeckt mit Aufheiterungen
Teilnehmer:92, davon 86 Finisher
Name des Berichtenden: Stephen LID2040
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Bericht vom 24.2.2006 (Fri)
Im letzten Jahr hatte ich die Ausschreibung zu diesem Lauf im Internet entdeckt, und da ausdrücklich vermerkt war, daß er 2006 zum letzten Mal stattfinden sollte, schickte ich im Oktober sofort, nachdem ich es erhalten hatte, das Anmeldeformular ausgefüllt zurück. Kurz vor Weihnachten erfuhr ich dann, daß ich tatsächlich einen der begehrten Startplätze ergattert hatte.

Der Abschluß meiner Vorbereitung bildete das Marathon-Double von Apeldoorn und Logabirum zwei Wochen vorher. Dummerweise fing ich mir da eine Erkältung ein (schon die zweite in diesem Winter). Zum Glück war sie nicht allzu schwer, und so fühlte ich mich am Dienstag vor dem Lauf wieder fit.

In Hamburg hatte ich über das Internet ein Bed-and-Breakfast-Zimmer gebucht - lustigerweise lag es in Eppendorf keine hundert Meter weg von der Strecke des Hamburger Marathons, wo ich im letzten Jahr ordentlich zu kämpfen hatte. Nach meiner Ankunft suchte ich mir ein Lokal, wo ich eine Reispfanne verspachtelte, und spazierte zum U-Bahnhof, um mich am nächsten Morgen nicht zu verlaufen.

Sicherheitshalber hatte ich gleich zwei Wecker auf 4:30 Uhr gestellt, aber da ich etwas unruhig schlief, wachte ich um diese Zeit von selbst auf. Ich bereitete mir Käse-Wurst- und Marmeladenbrote zu, bevor ich mich um 5:00 Uhr auf den Weg zum Hauptbahnhof machte. Kurz bevor die U-Bahn an meinem Ziel ankam, übergab sich ein Nachtschwärmer nur einige Bänke von mir entfernt - gerade als ich meine Brote futterte (*grrrrr*).

Vor dem Hauptbahnhof angelangt, gelang es mir ziemlich schnell, mich zu orientieren, und sobald ich am Reisezentrum angelangt war, war die Gruppe von Läufern, die sich bereits eingefunden hatte, unübersehbar. Wie sich in der Unterhaltung herausstellte, hatte sich ein bunter Querschnitt eingefunden - von einem Läufer, der schon an allen LüHa-Fun-Runs teilgenommen hatte, bis zu einem, der heute seinen ersten Ultra laufen wollte.

Kurz drauf teilte Organisator Holger Doose, die Kuverts mit den Startnummern (keine Nummern im eigentlichen Sinn - in großer Schrift war der Vorname zu lesen, und unten rechts war die Zahl der bisherigen Teilnahmen vermerkt) aus, und dann begaben sich alle zu dem Bus, der uns nach Lübeck bringen sollte.

Als wir dort am Heim des Phönix Lübeck ankamen, dämmerte es bereits, und es deutete sich freundliches Wetter an. Nachdem wir uns für den Lauf umgekleidet hatte, versammelten wir uns auf der Außentreppe für ein Foto, und Organisator Holger gab uns noch einige Instruktionen für den Lauf, der nicht als Wettbewerb, sondern wie der Name sagt, als Fun-Run ohne Zeitmessung ausgetragen wurde. Wer auf der Anmeldung ein Zeitziel eingetragen hatte, hatte eine Startnummer in der entsprechenden Farbe zugeteilt bekommen - meine Nummer war eine blaue für 5:30 min/km (Holger: "Für die Gruppe haben sich fast ausschließlich Neulinge gemeldet - aber die kennen ja auch nicht die Strecke!"), aber von diesem Zeitziel hatte ich mich schon lange vor dem Lauf wegen meines Trainingsrückstands verabschiedet.

Schnell steckte ich mir noch etwas Klopapier ein, für den Fall, daß meine Verdauuung sich während des Laufes melden sollte (was sie aber nicht tat), und gab die Tasche für das Ziel und den Beutel für die Zwischenstation in Lütjensee ab.

Pünktlich um 8:00 setzten sich die 92 LäuferInnen in Bewegung, über eine Fußgängerbrücke, die durch das Fußgetrappel doch etwas ins Schwanken geriet, hinein in die gepflasterte Altstadt von Lübeck. Vorbei ging es am Rathaus hin zum Holstentor, das leider wegen Renovierungsarbeiten verhüllt war. Dort wurde noch ein kurzer Fotostopp eingelegt, und dann ging es durch Grünanlagen an Kanälen entlang hinaus aus der Stadt, bis wir auf einem Wanderweg parallel zum Elbe-Lübeck-Kanal liefen.

Irgendwo hier muß wohl das Rennen freigegeben worden sein, wovon ich allerdings nichts mitbekommen hatte. Ich trabte weiter mit einer Pace von 7:00 min/km über die manchmal etwas schlammigen Wege und genoß die Sonne über der schönen Landschaft, bis die 10-km-Markierung angekündete, daß wir bald an der ersten Verpflegungsstation ankommen würden. Ich zog das Tempo etwas an, um vor dem Pulk anzukommen. Die Station war wie alle gut bestückt mit Bananen, Müsliriegeln, Tee, Iso, Wasser usw. - und wie an allen anderen war eine Liste ausgelegt, in die sich die Läufer eintrugen.

Auffälligste Erscheinung war sicher Rosemarie von Kocemba mit ihrem Hund Sina - die Gelegenheit zu einem Gespräch ergab sich aber nicht, da Sina doch ein ziemlich wechselhaftes Tempo vorlegte. Dafür unterhielt ich mich mit einer anderen Läuferin, die von der Harzquerung schwärmte. Die nächste Station war auf einem Hügel in einer Garage untergebracht. Die Strecke war nun ziemlich wellig, und so wurde ich nun etwas langsamer, nachdem ich von km 10 bis 20 unter 6:00 min/km geblieben war. In Labenz legte ich an einem langgezogenen Hang eine Gehpause ein, und eine überholende Läuferin frotzelte mich: "Hamburg liegt aufm Berg!" Seit Station 1 ging es ständig auf Radwegen und Gehsteigen an der Straße nach Hamburg entlang - Verlaufen war unmöglich, wenn man sich an den Straßenschildern orientierte, und notfalls konnte man auf der Rückseite der Startnummer die Wegpunkte nachschlagen.

Die Landschaft war immer noch reizvoll, aber die Sonne versteckte sich nun hinter Hochnebel und ließ sich nur noch selten blicken. Es wurde kühler, und zeitweise zog ich mir Handschuhe über. In Lütjensee, einige Kilometer vor der Marathonmarke, schloß ich mich Thomas Wulff an, der an seiner Nummer als sechsmaliger Teilnehmer zu erkennen war. Er ist übrigens einer der Mitorganisatoren des Laufes. Zusammen liefen wir durch den langgezogenen Ort bis zur vierten Station bei km 42

Im Unterschied zu anderen Läufern verzichtete ich mich darauf, mich hier umzuziehen, ließ mir aber den leckeren Kuchen schmecken, bevor ich mich zusammen mit Thomas wieder auf den Weg machte. Am nächsten Hügel trennten wir uns dann aber, da Thomas hier eine Gehpause einlegte. Das Feld hatte sich nun schon ziemlich auseinandergezogen. Links schimmerte zwischen den Bäumen der Großensee, und bald passierte ich die gleichnamige Ortschaft. Dort überholte ich mich eine Johanna, deren Tempo ich nicht mitgehen wollte, weil ja schließlich noch ein Drittel des Weges vor mir lag. Die schnurgerade Landstraße zum nächsten Ort Braak zog sich endlos dahin, und so war ich ziemlich erleichtert, als ich bei der dortigen Station eintraf, wo es zum ersten Mal Cola gab.

All die Läufer, die man auf der Strecke aus den Augen verloren hatte, traf man nun an den Stationen wieder, denn um den "Fun" nicht zu verlieren, war es ratsam, sich bei den dort eingelegten Pausen Zeit zu lassen, sich etwas zu erholen und mit den HelferInnen und LäuferInnen zu plaudern.

Hinter Braak kam man aus der offenen Landschaft hinein in vorstädtische Bebauung - einerseits schade, andererseits war man froh, nun an jeder Kreuzung rotweiße Bänder zu entdecken und sich so der Obhut der Organisatoren gewiß zu sein. Hinter der nächsten Station am Zentrum des Veranstaltervereins in Hamburg-Rahlstedt ging es endlich weg von der Straße und hinein in einen Grünstreifen, der am Ufer des Bachs Wandse entlang ins Zentrum Hamburgs reicht.

Viele Spaziergänger feuerten mich nun an, einige stellten mir Fragen zum Lauf und staunten über die vollbrachte Leistung. Zwei Joggerinnen begleiteten mich sogar eine Viertelstunde lang bis kurz vor die allerletzte Station.

Von dieser lief ich zusammen mit einem anderen Läufer los, der zum ersten Mal dabei war - getreu dem Motto "Vier Augen sehen mehr als zwei", denn mittlerweile mußte man schon häufiger auf die Markierungen achten. Tatsächlich verliefen wir uns an einer Straßenüberquerung, da wir den Pfeil auf dem Boden falsch interpretierten, aber schon nach 100 Metern bemerkten wir, daß wir uns wohl geirrt hatten, und kehrten um. Ein anderer Läufer bog gerade mit flottem Tempo in den rotweiß markierten Weg ab, und ich heftete mich an seine Fersen. Bald hatte ich ihn eingeholt, und wir unterhielten uns, bis er an einer Kreuzung 2 km vor dem Ziel kurz vor dem Umschalten auf Rot noch hinüberhuschte, während ich stehenblieb und auf die nächste Phase wartete.

Die Alster kam nun in Sicht, und selbst wenn ich nun noch Lust gehabt hätte, schnell zu laufen, wäre das angesichts der Massen an Spaziergänger, die sich dort tummelten, ein schwieriges Unterfangen gewesen. Ganz langsam trabte ich nun dem Ziel entgegen - dem Gebäude der Ruder-Gesellschaft HANSA.

Dort angelangt, ging es auf einer abschließenden Runde durch einen kleinen Park, bevor ich im Ziel einlief. 8:46 h hatte ich gebraucht, und wenn man die kurze Strecke berücksichtigt, die ich mich verlaufen hatte, entspricht das exakt einem 7:00-min/km-Schnitt.

Ich war immer noch gut bei Kräften, aber die heiße Dusche war jetzt doch eine willkommene Stärkung, bevor es zum festlichen Teil des Abends überging. Ein großes Büffet mit Salat und allen möglichen Nudelsorten und -soßen wurde angerichtet, und dazu ließ ich mir das Pils schmecken. Danach gab es eine feierliche Urkundenverleihung für alle Teilnehmer - diejenigen, die fünf-, acht- oder zehnmal teilgenommen hatten, erhielten zusätzlich Medaillen. Nach einigen Gesprächen mit anderen Läufern (einer erkannte mich vom Montafon-Arlberg-Marathon her) war es dann Zeit zum Aufbrechen. Ein Läufer namens Wolfgang hatte den selben Weg zum Bus und zur U-Bahn, und so gingen wir gemeinsam. In Eppendorf angelangt, war ich doch ziemlich froh, daß mein Zimmer im Parterre lag.

Am nächsten Morgen zeigte sich, daß meine Entscheidung für ein Schontempo doch richtig war - bei meiner Wanderung durch die Stadt hatte ich keine Probleme, die Treppe auf den Turm des "Michels" hoch- und runterzugehen. :-)

Der LüHa-Fun-Run war ein wunderschöner, gut organisierter Lauf, und es wäre zu begrüßen, wenn sich Nachfolger für das bisherige Organisationsteam finden würden, die seine Tradition fortführen.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=1352


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