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Bericht

Name des Laufes:Rothaarsteig-Halbmarathon
mehr zum Lauf: VID3311
Datum des Laufes:16.10.2005 (Sun)
Ort:Fleckenberg
Plz:k.A.
Homepage:
Strecken:HM
Beschaffenheit:30% Asphalt, 70% Waldwege
Profil:bergig-hügelig
Wetter:sonnig, 16C°
Teilnehmer:1000
Name des Berichtenden: Rennhamster LID2021
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Bericht vom 21.2.2006 (Tue)
Schmerz vergeht - Ruhm besteht!...unter dieser Prämisse stand für mich die Teilnahme am 2.Rothaarsteig-Halbmarathon. Nach dem Lauf lautete meine ärztliche Selbstdiagnose: Schürfwunden an beiden Unterarmen, großflächige Hämatome auf der linken Brust und Prellung des gesamten Brustkorbes, sowie Schürfwunden + Prellungen mit Hämatomen an beiden Knien. Klingt schlimm ? Ich fühle mich wie nach einer Kneipenschlägerei....aber der Reihe nach: Nach pünktlichem Startschuß lief das Feld zunächst einen km durch das Dörfchen Fleckenberg (1600 Einwohner) um dann eine 10% steile Strasse erklimmen zu müssen. Ich lief als 9. oder 10. in die Steigung ein und kam mit kleinen, kurzen Schritten voran. Mein vorderer Oberschenkel im linken Bein muckte nach 10min Bergauflaufens auf, was ich aber geflissentlich ignorierte. Bergauflaufen zählt nicht zu meinen ausgesprochenen Qualitäten und so gerieten die ersten 5 Läufer bald ausser Sichtweite. Ich wagte es kaum zu hoffen, doch nach knapp 3km wurde die Steigung etwas flacher -gerade ausreichend um den Schritt etwas länger machen zu können und Luft zu holen - und schon ging es wieder bergan. Kurz vor dem 5.km überholte mich ein Läufer mit eiligem Schritt recht zügig (Wolfgang Teutenberg-er sollte später der 1.M50 sein) und darauf folgte kurze Zeit später ein weiterer in rotem Dress (Bernward Scheffer aus Sundern) Dieser Läufer enteilte auch gleich und lief dann gute 20m vor mir. Eine weitere Gruppe mit 3 Läufern kam von hinten und ich hatte das Gefühl durchgereicht zu werden; ich brauchte dringend ein Flachstück !! Zudem war es deutlich wärmer als ich angenommen hatte. Mit 3/4 Tight , Unterhemdchen und langarmigem Laufhemd war ich bereits zu warm angezogen für die sonnigen 16C°. Ich hätte eigentlich erwartet, dass es im kühlen Sauerland um einiges frischer sein würde.
Die 3er-Gruppe die mich aufgelaufen hatte war nicht viel schneller unterwegs als ich und ich hatte keine Mühe ihr Tempo mitzugehen. Eigentlich war es mir sogar lieb in einer Gruppe zu laufen, zumal ein Starter der TSG Helbershausen freiwillig den Part des Frontrunners übernahm und uns drei gut mitzog. Die 5km-Markierung habe ich wohl verpasst, aber es muss bei km 7 gewesen sein, als einer der Gruppe abreissen lassen musste (es ging immer und stetig bergan! ein reiner Berglauf bisher!!) Meine Gruppe hatte den Zugangsweg zum Rothaarsteig erklommen und wir befanden uns jetzt auf der Originalstrecke. Einige Rampen bis km 10 machten mir doch ziemlich zu schaffen und ich liess fast reissen - der Läufer der TSG Helbershausen (Oliver Wilder, im Ziel Platz 21) musste auch für seinen Parforceritt bergan büssen und lief als Letzter in der Gruppe. Mittlerweile hatten wir allerdings den Läufer mit dem roten Dress (Bernward) eingeholt und wir machten uns bekannt (Bernward, Markus und Markus und Oliver) Zu viert passierten wir km 10 in 48:20min und freuten uns über die tolle Landschaft; das Tempo empfand ich nunmehr als recht moderat und ich war sogar in der Lage, mit den Jungs ein Pläuschchen zu halten. Das war weniger Wettkampf-feeling, als mehr eine schnelle Waldlauftempoeinheit. Eine letzte Rampe führte uns hinauf zu km 12 an der Markus Prange und Bernward sich wieder leicht von mir absetzen konnten, die Verbindung nach vorne riss aber nicht ab und im Flachen konnte ich die Lücke von 4m wieder zulaufen. Oliver aus Helbershausen konnte an der letzte Rampe nicht mehr folgen und musste reissen lassen. Bis ins Ziel verlor er auf mich noch fast 5 Minuten auf den letzten 10km.
Zu dritt kamen wir an den Bökenfördeplatz wo es lang und steil bergab führt.
Wenn ich eines gut kann, dann ist das bergab-rennen ohne Rücksicht auf Verluste. (die 5km von 10 nach 15 legte ich in 18:04min zurück). Ich liess es alsorollen und die beiden Mitstreiter blieben zurück. Ich nehme an sie wollten nicht schneller ablaufen, denn frisch sahen sie eigentlich noch aus. Rasend ging es nun zu Tal, ich holte den schnellen Bergaufläufer ein, der mir schon bei km 4 enteilt war (Wolfgang Teutenberg) und der nun sehr verhalten ablief - ich spurtete an ihm vorbei - der Weg führte jetzt steil einen Abhang links hinunter in einen Hohlweg mit unzähligen Wurzeln und unter Blättern versteckten Steinen. Hier passierte es dann (bei km 14), dass ich mit der Fußspitze an einer Wurzel hängenblieb und abhob. Unsanft fand ich mich einige Meter weiter unten mit aufgeschlagenen Knien, zerrissener Hose und aufgerissenen Unterarmen auf dem staubigen Waldboden wieder.
Ich rappelte mich auf und machte einen Ganzkörperscan um festzustellen, das vermutlich nichts gebrochen war und der Schmerz nicht so heftig war, daß ich nicht hätte weiterlaufen können. Also trabte ich wieder los und stellte erst 1 Minute später fest, dass meine Startnummer nicht mehr an meiner Brust prangte !!
Was tun ? Umkehren kam nicht in Frage - ich kannte meine Nummer auswendig und würde sie beim Zieleinlauf dem Zeitnehmer zurufen; disqualifizieren würden sie mich schon nicht. Den km 15 passierte ich in 1:06 Std. und wurde hier von Wolfgang T. erneut überholt, im Vorbeilaufen drückte ermir meine Nummer in die Hand, die er für mich aufgehoben hatte !! Merci Wolfgang ! Ich liess ihn ziehen, die km verliegfen jetzt gleichmässig in 3:57-3:59min und 3km vorm Ziel hatte ich Wolfgang erneut ein -und überholt.
Auf dem letzten km sah ich dann noch Stefan Niemitz von den Hobbyjoggern vor mir, der sehr stark bergauf gelaufen ist, nun aber völlig ausgelaugt noch Mühe hatte mich auf Distanz zu halten. Ich kam ihm noch bis auf 10 Sekunden nahe, seine couragierte Laufweise hatte ihm aber den sehr guten 8. Gesamtplatz eingebracht und ich wurde Neunter.
Die Freude war groß, als ich beim Aushang der Ergebnislisten noch erfuhr dass ich 1. in der M30 geworden bin und einen Pokal erhalten würde.
Fazit:
Der Rothaarsteig-Halbmarathon war ein landschaftlich toller, sehr anspruchsvoller Lauf, der nach Angabe des Veranstalters auf 22,1km verlängert wurde, da ein bestimmter Waldweg nicht belaufbar war.
Die Organisation lief reibungslos ab, dass Kuchenbüffet sucht seinesgleichen und ich habe einige nette Läufer kennengelernt, mit denen ich im Anschluß an den Lauf ein Bierchen getrunken und geplaudert habe.
Meine Freunde aus Herdecke, die als Walker gestartet waren hatten ebenfalls ein schönes Gruppenerlebnis und wir zogen Abends in unserem griechischen Stammlokal in Herdecke ein durchweg positives Resümee.
Ein toller Tag im sonnigen Sauerland ging zur Neige und die Freude über die eingeheimsten Lorbeeren überwiegt die davongetragenen Blessuren allemal. Wann steht man schon mal auf einem Siegerpodest ganz oben vor einer Kulisse von vielen Hundert Zuschauern, die einen beklatschen ?! Heeeeerlich !!


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