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Bericht

Name des Laufes:	Landesmeisterschaften Cross Niedersachsen/Bremen in Lingen mehr zum Lauf: VID3275
Datum des Laufes:	19.2.2006 (Sun)
Ort:	Lingen
Plz:	D4
Homepage:	http://www.vfl-lingen.de/
Strecken:	diverse
Beschaffenheit:	Sandige Crossstrecke
Profil:	hügelig
Wetter:	4 Grad, bewölkt
Teilnehmer:	Mittelstrecke: 48
Name des Berichtenden:	Sebastian LID55 nur für eingeloggte Benutzer sichtbar Bericht vom 20.2.2006 (Mon)
Die Reise zu den Landesmeisterschaften Cross Niedersachsen/Bremen in Lingen begann diesmal schon am Samstag. Um eine stressfreie Anfahrt zu haben und einen schönen Tag in Lingen zu verbringen, machten wir uns zu fünft bereits Vormittags auf den Weg. Nach einem netten Nachmittag und Abend in Lingen folgte die sportlich-frühe Nachtruhe in der Pension „Erika“. Friede Freude Eierkuchen. Schöner Wochenendausflug. Ach nein, da kommt ja doch noch was! ;-) Als wir also Sonntagmorgen um 7:45 Uhr unsere ausgeschlafenen Knochen aus dem Bett quälten, war der erste klare Gedanke bei den armen Teammitgliedern, die sich entschieden hatten, erst am Sonntag die lange Fahrt nach Lingen anzutreten und jetzt wohl schon unterwegs waren. Wir setzten uns hingegen so lange an den Frühstückstisch. Nach den guten Ergebnissen bei den schnellen Trainingsläufen der letzten Wochen sollte sich diesmal ein Erfolg auf der ungewohnten Mittelstrecke (4,3) Kilometer einstellen. Ursprünglich als starker Ersatz für meinen verletzten Teamkameraden Till geplant, würde sich vermutlich ein spannendes Rennen um den dritten Platz in der ersten Mannschaft zwischen uns beiden entwickeln, nachdem er zum Glück schnell wieder fit und doch am Start war. Die Strecke befand sich in einem Waldstück hinter der Friedensschule. Sandiger Boden und- man glaubt es kaum- richtige, echte steile Hügel. Vermutlich die steilsten des Emslandes ;-). Eine richtige Crossstrecke und gutes Wetter ließen somit schnelle Rennen erahnen. Die übliche Routine mit Streckenbesichtigung, Startnummer anpinnen, Dornen einschrauben, andere Rennen gucken und dabei Teamkameradinnen und Kameraden in ihren Läufen anfeuern, verkürzte die Wartezeit bis zu unserem Start um 12:10 Uhr deutlich. Die erste Engstelle der Strecke fand sich schon 50 Meter nach dem Startkorridor. Ein Metalltor, das den Weg vom Sportplatz runter in den Wald öffnete. Bei etwa 50 Startern war also ein Sprintstart um die beste Ausgangslage in der ersten Kurve zu erwarten. Aus der ersten Reihe gestartet, konnte ich mich trotz eines kräftigen Antritts nur knapp unter den ersten 15 einordnen, musste am Tor leicht abbremsen und hatte gleich einige Meter Boden auf meine Mannschaftskameraden Ingo, Frerk und Till verloren. Zu bewundern gibt es den Start unter http://home.arcor.de/sebastian.hanelt/IMG_8936pfeil.jpg Der erste Teil der zweimal zu durchlaufenden Runde ging bergan mit einigen Kurven und ich hatte erst einmal genug damit zu tun, meine Position gegen die anstürmenden Massen von hinten zu behaupten- das Höllentempo eines Mittelstreckenrennens… Nach etwa einem Kilometer war ich zumindest wieder an Till heran gelaufen und konnte mich in seinem Windschatten ein wenig „ausruhen“. Auf dem zweiten Kilometer ging es nun bergab, bevor unten noch zwei \"Hügelschikanen\" anstanden. Dieses lange Bergabstück konnte ich nutzen, um mich erstmals an Till vorbei zu schieben. An den beiden Hügeln konnte ich mich dann sogar etwas absetzen und lief jetzt im Abstand von etwa 50 Metern hinter Moritz Puschmann von unserem Konkurrenten in der Mannschaftswertung, LG Braunschweig, her. Das nächste Ziel war somit klar, mein Beitrag zum Mannschaftswettkampf musste sein, mich vor ihn zu schieben! Der dritte Kilometer- identisch mit dem ersten und somit wieder mehrheitlich bergan, stand also im Zeichen des Aufholens- und ich kam näher. Oben angekommen war ich an Moritz dran und ging bei Beginn des Gefälles sofort vorbei. Warum sollte das nicht noch einmal wie in der ersten Runde klappen? 200 Meter später war dann mein Limit erreicht- die Beine begannen zu übersäuern und sich dem hohen Tempo zu beugen. Moritz zog wieder an mir vorbei und ich verlor endgültig den Sichtkontakt nach vorn zur Verfolgergruppe um meinen Teamkameraden Frerk. Neulich im Trainingsposting in drslt schrieb ich ja etwas von der Taktik „vorne sinnlos ballern und hinten nicht vor dem Zielstrich sterben...“. Und genau darum ging es jetzt. Irgendwie mit den immer weiter übersäuernden Beinen das Rennen zu Ende bringen und mich möglichst vor Till als dritter Göttinger über die Ziellinie und in die Mannschaftswertung retten. Die beiden Hügel hinauf waren eine Tortur, die Beine waren jetzt völlig blau. Abzweigung zum Stadion, noch 300 Meter. Letzte Kurve, 150 Meter. Ins Stadion eingebogen noch 50 Meter. Vom Rand aus Schreie „Vorsicht Sebastian“ von meinen anfeuernden Teamkameraden. Das musste wohl bedeuten, dass hinter mir eine Gruppe jetzt ganz nah an mir dran war und ich rettete mich in einem Verzweiflungssprint mit wirklich letzter Kraft über die Ziellinie. Die Ergebnisliste spuckte später Platz 11 in 13:21 für mich aus, Till landete hauchdünne 3 Sekunden hinter mir auf Platz 14. Gut, dass die Strecke nicht 4350 Meter lang war, sonst hätte er seinen Stammplatz im ersten Team problemlos zurückerobert! ;-) So hatte ich diesmal die Freude, mit dem Team auf dem Treppchen zu stehen. Noch 15 Minuten nach dem Zieleinlauf war ich fix und fertig und die Beine wie Wackelpudding. Mit der Mannschaft konnten wir Platz zwei hinter der LG Braunschweig erreichen, waren mit 25 (Plätze 6, 8 ,11) zu 15 (Plätze 1, 5, 9) Punkten aber deutlich in allen drei Positionen unterlegen. Unsere zweite Mannschaft mit Till, Matthias und Dietmar wurde vierter (14, 19, 23) und auch auf der Langstrecke wurde unser Team nach einer starken Mannschaftsleistung mit dem Vizetitel belohnt, ebenso die Damen auf Platz 3. Alle Ergebnisse unter http://www.klaus-michalski.de/Le16/le16.html Mehr Fotos: http://www.emsland-leichtathletik.de/ Danke fürs Lesen!

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