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Bericht

Name des Laufes:14. Wildeshauser Nikolauslauf
mehr zum Lauf: VID2722
Datum des Laufes:11.12.2005 (Sun)
Ort:Wildeshausen
Plz:D2
Homepage:http://www.fit-in-ol.de/nikolauslauf/Index.htm
Strecken:5000m/ 11500m
Beschaffenheit:Waldwege, Wirtschaftswege
Profil:flach
Wetter:2 Grad, fast trocken
Teilnehmer:300
Name des Berichtenden: andibart LID12
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Bericht vom 12.12.2005 (Mon)
Der Scheuch, der ist ein ganz ein Schlimmer. Verführer nämlich. Sagt, ich soll mit ihm den Nikolauslauf in Wildeshausen laufen.[0] Über 11 und einen halben Kilometer. Und das obschon ich nach meinem blöden Reitunfall noch nicht wieder weiter al 9km gelaufen war und ich mit bestenfalls 6:30/km auch immer noch eine Minute langsamer als im Januar.

Aber weil ich ein Schwacher bin, der sich verführen lässt, sag ich: Jau, mach ich.

So oder so ähnlich hat es sich wohl zugetragen, als der Scheuch (der Schlimme, der) mich in einem meiner schwachen Momente erwischt hat. Wirklich schwach geworden wäre ich dann fast am Sonntag morgen, als ich irgendwann die Augen aufschlug und es noch dunkel war (wie in einem Bärena...). Na, denk ich mir, dunkel ist es, gestern mit dem Scheuch (dem Schlimmen, Ihr wisst schon) tüchtig [1] carbogeloadet und müde bist Du auch noch. Aber macht ja nix, so duster wie es ist, kann es ja frühstens so gegen 7 sein. Kannst Dich ja nochmal umdrehen. Vorher noch ein Blick auf die Uhr: 5 vor 8 - Mist. Um 9 will er da sein, der Verführer. Also, Sonntage, die zu früh, zu dunkel, zu kalt und zu nass nach einer zu kurzen Nacht anfangen, können ja nur blöd werden, oder?

Reicht das als VWKGJ?

Einen könnte man noch drauflegen: Kurz, nur kurz habe ich drüber nachgedacht, nur den 5er zu laufen, aber die seien schon gestartet. Sagt der Scheuch als wir auf dem Weg nach Wildeshausen sind. Recht hat er. Mist. Und eine Kneipe mit Frühschoppen haben wir auf dem Weg von Oldenburg nach Wildeshausen auch nicht gefunden (ich habe wirklich intensiv Ausschau gehalten). Immer noch kein Grund, nicht zu laufen. [2]

Ok, positiv überraschte mich die recht lockere und entspannte Stimmung vorm Start, gar nicht so verkrampft, wie man den Ostfriesen immer nachsagt. Der Startschuss kommt dann auch mit nur 12 Minuten Verspätung (was angeblich Rekord ist) und los geht es. Ich hatte mich recht weit von der Pole Position entfernt in den Startblock einsortiert, und die Strecke ist von Anfang an erstmal recht schmal, bis es dann ein paar Meter nach dem Start über eine kleine und vor allem noch schmalere Brücke geht. Höflich wie ich bin und weil ich mich mit meinem Haxen aus dem Getümmel raushalten will, lasse ich extra einige Läufer an mir vorbei, schaue mich um und sehe so ca. 2 Meter hinter mir eine etwa mittelalte und mittelschlanke Dame. Und sonst niemanden mehr. Äh... ahhhrgh! Ich bin Vorletzter! Bist Du deppat? Wie geht das denn? Gar nicht geht das! Also jetzt aber mal los, und zwar zackig!

Derartig angespornt forciere ich das Tempo, was dazu führt, dass ich ab sofort nicht mehr überholt werde (ok, hätte mir ja eh nur noch ein Mal passieren können), sondern überhole. Ich! Der Cloos im Geschwindigkeitsrausch. Raum und Zeit verzerren sich, als ich ab km 2 mit recht konstant 6:10/km einen Läufer nach dem anderen einsacke. Nachdem ich die letzten Trainigsläufe, also die, die ich gemacht habe, mit ca. 6:30/km absolviert habe und sich das irgendwie deutlich schneller anfühlte, war ich mir eigentlich nicht sicher, ob ich das Tempo bis zum noch rund 8,5km entfernten Ziel durchalten würde. Nun, warten wir es ab. Längs geht es an der Hunte, die Gegend ist ganz schön, irgendwie pendele ich mich bei meinem Tempo ein und warte auf den Einbruch. Es läuft, aber irgendwie zu gut. Die km-Schilder kommen eins nach dem anderen, die Strecke beschreibt von der Hunte weg einen Bogen und führt dann wieder auf den Weg direkt an der Hunte retour, wo sich Hin- und Rückweg wieder vereinen. An der Stelle ist auch ein Getränkestand. Kurz vor dem Stand überholt mich ein, nun sagen wir mal, alter Sack. Sicherlich M60 oder so. Das erste Mal seit 7,5km, dass ich überholt werde. Nene. Aber wenn er ein alter Sack ist, dann bin ich das kleine A...loch. Als er nämlich Richtung Getränkestand steuert, werde ich taktisch und beschliesse genau diesen seinen schwachen Moment wieder auszunutzen und nix zu trinken. Zack, bin ich wieder an ihm vorbei. Ha! Direkt danach ist das Schild zu km 8, fast auf gleicher Höhe mit dem Schild zu km 3 vom Hinweg.

So ein gutes Stück vor mir sind zwei Mädels, ich versuche es noch, komme aber nur noch ran, aber nicht mehr an Ihnen vorbei und muss dann auch wieder abreissen lassen. Nun denn, man kann nicht alles haben. Irgendwann komme ich ins rechnen: Wenn der Rückweg-km 8 fast auf der selben Höhe ist wie der Hinweg-km 3, dann muss die Strecke irgendwie noch einen Bogen machen oder so. Sonst wäre es ja nur 11 statt 11,5 km (jau, ich Nachhinein betrachtet, hätte ich schneller laufen können, wenn ich noch genug Sauerstoff für derartig komplizierte Berechnungen hatte).

Kurz darauf kam dann auch noch ein Abzweig, wo wir dann nochmal auf eine kurze Schleife geführt worden sind. Trappeltrappel geht es über einen Feldweg um einen Acker rum. Nach einem guten Stück kommen wir dann wieder auf die Hinweg-Strecke zurück. Und zwar kurz vor km 2 vom Hinweg. Aber wieso kommt jetzt erst das km 11-Schild... da stimmt doch was nicht, oder? 11 plus etwas weniger als 2 sind doch... auf jeden Fall nicht 11,5? Hat der Scheuch (der Verführer, der) mich zu einem 12,5km-Lauf angemeldet, und mir nur was von 11,5 erzählt? Na warte Freundchen, komm Du mir mal nach Hause...

Von vorne kommt mir eine Nikolaus-Bommelmütze entgegengebimmelt, unter der sich der Scheuch versteckt. Olli (der schon vor einer Weile gefinisht und sich sein Zeug geholt hatte) eröffnet mir dann auch sogleich, dass meine Berechnung richtig war, man habe die Strecke neu gelegt und versäumt, es vorm Start bekanntzugeben. Sind halt jetzt irgendwie so gute 12,5 km.

Olli und ich laufen schwatzend dem Ziel entgegen (ok, ich bin der eher schweigsame Teil der Unterhaltung, kann aber noch fast ganze Sätze rausbringen) und auf einmal schiesst zwischen uns einer durch. Wo kommt der denn her? 100 Meter vorm Ziel? Olli guckt auch etwas irritiert, man hat uns überrascht. Aber nicht mit mir. Ich sprinte los, kriege diesen unverschämten Vordrängler wieder ein (Gotcha!) und haste der Ziellinie entgegen, wo es auch piepst, als ich mit Chip in der Tasche über die Linie stolpere. Bingo.

Was soll ich sagen: Ich habe bei 1:17:03 abgedrückt, was auf rund 6:10/km hinausläuft. Der längste Lauf seit meinem Reitunfall und auch der schnellste. Ok, richtig schnell ist anders, aber irgendwie soll Geschwindigkeit ja auch relativ sein, oder? Also war ich wohl mindestens relativ schnell *g*.

Gulaschsuppe gab es (und auch eine Gemüsebrühe), warmen Tee auch, noch einen Kaffeepott und irgendwie noch eine nette Stimmung.

Anyway, Olli hat mich dann noch zurück nach Oldenburg gefahren, wir haben noch nett geschwatzt - es war ein schöner Lauf. So einer, an dem man sich gerne zurückerinnert. Dazu noch die Bestzeit über 12,irgendwas - alles prima. Besser als es der Morgen hätte vermuten lassen.

Hier noch die Facts:
km 1: 6:45
km 2: 5:36
km 3: 6:04
km 4: 6:01
km 5: 6:03
km 6: 6:15
km 7: 6:07
km 8: 6:15
km 9: 5:54
km 10: 6:09
km 11: 6:07
km 12,x: 9:42
In Summe: 1:17:03

[0] Standengesmäss mit Nikolaus-Bimmelbammelbommelmütze.
[1] Da sich mein Training (so man es denn so nennen möchte) ja eher in Grenzen hielt, muss ich mich für den Lauf auf mein Glück verlassen und das ist bekanntermassen ja mit den Tüchtigen, gell?
[2] Sagte ich, dass ich ein Morgenmuffel bin?


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