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Bericht
Name des Laufes: | 13. Internationaler Verler Halbmarathon mehr zum Lauf: VID2644 |
Datum des Laufes: | 6.11.2005 (Sun) |
Ort: | Verl |
Plz: | D3 |
Homepage: | http://www.verler-volkslauf.de/ |
Strecken: | HM, 10k |
Beschaffenheit: | asphaltierte Straße und Rad/Fußwege |
Profil: | flach |
Wetter: | sonnig, für November sehr warm, windig |
Teilnehmer: | ca. 600 beim HM |
Name des Berichtenden: |
MarKaminski LID1798 Martin aus Bericht vom 7.11.2005 (Mon) |
Ein Blick in die Ergebnislisten des Vorjahres zeigt, dass es sich beim 13. Verler Halbmarathon wohl um eine sportlich recht hochkarätige Veranstaltung handeln muss. Der Strecken- rekord von 1:03:13 des Kenianers Isaac Chemaba aus dem Jahr 1997 und die recht hohe Teilnehmerzahl vom Vorjahr von ca. 600 Teilnehmern weisen auf die recht hohe Attraktivität dieser Veranstaltung hin. Verl liegt in der Nähe der Bertelsmann-Stadt Gütersloh und ist über die Autobahn und ein kleines Stück Landstraße recht gut zu erreichen. Die örtlich reichlich vorhandenen Parkplätze sind wegen der hohen Teilnehmerzahl recht schnell belegt. Abseits des Startbereichs sind noch reichlich Parkplätze für die vorhanden, die einen kleinen Fußweg nicht scheuen. Die Meldung ist nur am Veranstaltungstag möglich, trotzdem bilden sich keine langen Schlagen am Anmeldeschalter mit den obligatorischen Kaffee und Kuchenständen und einem Laufartikel- aussteller. Um zum Halbmarathonstart zu gelangen, ist noch ein kleiner, 5-minütiger Fußmarsch erforderlich. Das Wetter ist trocken, sonnig und recht windig. In der Sonne wird es schon beim Einlaufen so warm, dass ich mich entschließe nur im Trägerhemd zu laufen, was für Anfang November schon sehr bemerkenswert ist. Der Kurs führt ausschließlich über breite, asphaltierte Straßen und Rad/Fußwege und ist frei von deutlichen Steigungen. Es wird ein Rundkurs mit einer langen ersten Runde und einer kürzeren Variante in der zweiten und dritten Runde gelaufen. Das Umfeld ist kleinstädtisch-ländlich, im Start- und Zielbereich befinden sich größere Publikumsmengen, die die Läufer lautstark anfeuern, eine Sambagruppe und ein Verpflegungstand mit Wasser, der durch einen weiteren Stand auf der Strecke ergänzt wird. Der Startschuss verzögert sich noch durch einen Autofahrer, der vergeblich auf der abgesperrten Straße durch den Startpulk mit 600 Läufern zu drängen versucht. Durch die breite Straße gibt es nach dem Start um 13.15 Uhr kaum Gedränge auf dem ersten Kilometer. Das Feld zieht sich ungewohnt schnell vor mir auseinander, na ja, bei der Laufzeit des späteren Siegers von 1:03:39, was einem Kilometerschnitt von 3:01 min/km entspricht, ist das nicht wirklich verwunderlich. Mein erster Kilometer geht in 4 Minuten zu Ende, also gegenüber meiner geplanten Geschwindigkeit von 4:05-4:10 min/km natürlich deutlich zu schnell. Aber ich befinde mich jetzt schon in einer sehr gleichmäßig laufenden 10er-Gruppe, hinter mir ein große Lücke und ich befürchte, wenn ich nachgebe, zu langsam zu werden. Also bleibe ich erst mal dabei. Die weiteren Kilometer gehen alle in 4 Minuten durch, ab Kilometer 6 muss ich die Gruppe langsam ziehen lassen, allerdings fallen 2 weitere Läufer mit mir zusammen zurück, darunter auch der ursprüngliche Tempomacher der Gruppe, ein Silberrücken, der sich jetzt ein Gelpack reinzieht und ein gewisser Patrik vom DJK-Gütersloh, der auf der Strecke überall gefeiert wird. Patrik erhält auch von seinem Trainer auf dem Rad Infos, so bin auch ich immer gut informiert. Mein Schnitt sinkt zwar auf 4:08/km, ich kann das Tempo aber gut halten. Zwischendurch ziehen einzelne Läufer im Publikumsbereich an mir vorbei, um dann nach dem Bereich wieder kläglich einzugehen. That's Showbusiness. Was mich wundert: Ich werde im Publikumsbereich von einer mir völlig unbekannten blonden jungen Damen mit "Martin, lauf weiter so!" angefeuert, wofür ich mich hier herzlich bedanken möchte. Meine alte Gruppe - mittlerweile ist sie sehr zerfallen, 3 Leute sind noch über - hatte zwischenzeitlich deutlichen Abstand und kommt jetzt immer näher. Bei Kilometer 15 habe ich alle aus der Gruppe überholt und kann mich weiter nach vorn arbeiten. Bei einem sehr gegenwindigen Gradenstück sucht ein einzelner Läufer hinter mir Windschatten und rotzt und keucht mir die ganze Zeit mit 30 cm Abstand ins Ohr. Mir geht's mental nicht so gut, da mache ich was, was ich noch nie gemacht habe: Ich nehme meine Kräfte zusammen, trete an und lasse ihn hinter mir im Wind alleine. Ich bin ein ganz harter Knochen;) Von km 20 bis zum Ziel hole ich noch über 10 Läufer ein ohne selbst überholt zu werden, viele hatte ihre Kräfte wegen des Windes wohl schlecht eingeteilt. Der Zeitnehmer stoppt meine Zeit mit 1:26:50, 80. Gesamt, 18. in der M40. Neue persönliche Bestleistung. Meine Frau ist sehr zufrieden mit mir;) Nach dem Lauf wird noch bei Kaffee und Kuchen auf die immer etwas zähe Siegerehrung mit Urkundenausgabe gewartet. Der beste Mann war Eliud Kourgat (Kenia) mit 1:03:39 (Streckenrekord bei 1:03:13), die beste Frau war Carolyne Kiptoo (Kenia) mit 1:11:10, die beiden haben wohl mit dem Wind keine wirklichen Probleme gehabt. Ein schöner und auch für mich sehr spannender Lauf mit einer hohen Leistungsdichte, die 90-Minuten-Grenze liegt bei den Männern immerhin bei Platz 100. Prädikat: Sehr empfehlenswert für Bestleistungsversuche aber auch für Anfänger sehr gut geeignet. |