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20.04.2024, der 6. Tag der KW 16

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Bericht

Name des Laufes:3. Thyrower Waldlauf
mehr zum Lauf: VID2764
Datum des Laufes:16.10.2005 (Sun)
Ort:Thyrow
Plz:D1
Homepage:-
Strecken:4,5k 9k 13,5k [5k NW]
Beschaffenheit:Asphalt, Kopfsteinpflaster, Waldwege, Waldpfade
Profil:bergig ;-) (immerhin 74,8m hoher Berg)
Wetter:traumhaft (leicht bewölkt um 10°C)
Teilnehmer:ca. 200
Name des Berichtenden:Britt Munzlinger-Grehl
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 17.10.2005 (Mon)
...es erreichte mich am Donnerstag eine Mail.
Ungefährer Wortlaut: "Thyrow 10:00Uhr?"
(Ich liebe Ortsnamen bei welchen ich hoffen muss, dass die dazugehörigen Orte noch in Brandenburg liegen.)
Da ich jetzt diesen Bericht schreibe, erübrigt sich die Abschrift meiner Antwort.

0730 Abfahrt
0900 Ankunft
0910 am entgegengesetzten Ende des Dorfes angekommen
0915 Startnummer in der Hand gehabt.
0916 Umkleide in der dörflichen KiTa
0920 Inaugenscheinnahme der Konkurrenz
0921 depressive Stimmung bei Anblick der schlanken brandenburgischen Läuferinnen
0922 starkes Verlangen nach Rotwein und einem Trainingsplan für sub42
0923 Resignation...also warmlaufen
0945 manische Phase beginnt. Ich werde NICHT Letzte!
0958 ich beleidige fast die gesamte Läuferschar indem ich meiner Verwunderung darüber Ausdruck verleihe, dass diese 3 Häuser eine eigene Bürgermeisterin haben.
1000 Start

Zunächst geht es an Einfamilienhäusern vorbei zum Feldrand (ca. 400m) Der Feldrandweg ist äußerst schmal und ich freue mich schon auf die 2. Runde. ;-) Nach 500m keuchen die ersten Kinder auf ihrer 4,5k-Runde zum Gotterbarmen und ein Junge beginnt schon jetzt bitterlich zu weinen. Mein mütterlicher Instinkt beginnt sich zu regen und verindert damit, dass ich aus Gutmenschlichkeit das Kind aus dem Rennen nehme.
Langsam geht es aus dem Ort heraus, leichter Anstieg auf Kopfsteinpflaster...nett! Vor, neben und hinter mir langsam trabende Männer in Jacken und langen Hosen. Keiner scheint sich anzustrengen...außer mir. Sehr demütigend.
Neben mir läuft so ein Mann in Strumpfhose und bemerkt beiläufig:
"Na...? für 3 Häuser ganz schön viel Straße, was?"
So anstrengend, dass ich nicht hätte quatschen können war es dann doch nicht. Ich weiß jetzt, dass er nächste Woche in Dresden startet...aus Ludwigsfelde kommt...Ingo Noetzel kennt...

Jetzt geht es endlich in den Wald. Bergan geht es erstaunlich leicht. Bergab werde ich plötzlich von mindestens 15 Läufern überholt, aber soviel Erfahrung habe auch ich jetzt...wer bergab Frauen überholt ist nicht Manns genug für die Anstiege.

km3... vorbei...ich bin angestrengt, es macht keinen Spaß, um mich herum nur Männer, ich habe keine Ahnung wie ich platziert bin, ich kenne nur meine Splits und die sind miserabel.

km4... der Führende ist schon wieder auf dem Weg zum Berg, während ich noch 500m vor mir habe, bevor die erste von 2 Runden überstanden ist. Jetzt kommen auch die nächsten Läufer. Den beiden Verfolgern rufe ich zu: "Fasst den bösen Mann...los fasst!..."

Da... die erste Frau...die kann ja höchstens 600m vor mir sein. Leider lief man dann so blöd um den Block, dass ich 300m lang nur noch nachfolgende Läufer sehen konnte.
Ich richte mich also auf die 2. ereignislose Runde ein, als mein strumpfbehoster Kamerad wieder zu mir aufschließt und weiterschwatzen möchte. Plötzlich regt sich in mir so etwas wie Läuferehre und ich versuche doch noch auf Wettkampfmodus umzuschalten. Ich entschuldige mich und verschärfe den Schritt. Ich hole meine mehrköpfige Bergabtruppe wieder ein und lasse mich auch bergab nicht mehr überlaufen. Nur einer wagt es leichtfüßig und unbeteiligt an mir vorbeizutänzeln. *schnaub*
"Ej... bergauf musste fast gehen und bergab lässte die Sau raus...was bist Du denn für ein Lutscher?"
Ich war richtig sauer!
Er lachte nur, lief neben mir her...erzählte mir was von: "verschlafen...nur gemütlich...keine Eile"
Ich beschimpfte und verfluchte ihn noch ein paar hundert Meter, als er sich zu mir wandte und sagte: "Du hältst jetzt mal die Klappe und wir holen noch ein paar Frauen ein"

DAS war klasse! Plötzlich konnte ich ja doch von 4:59 auf 4:20 umschalten. 2,5km joggte er locker vor mir her, wusste um meine nahende Ohnmacht und machte mich durch Fingerzeige auf Unebenheiten und ideale Streckenführung aufmerksam. Ich musste mir zwar andauernd ein: "Ich kann nicht mehr...ich sterbe" verkneifen, aber immerhin habe ich mit seiner Hilfe noch 3 Frauen überholt die ich vorher nicht mal gesehen hatte. Das waren die schönsten 2,5km seit langem. Ich will wieder schnell laufen können.

6min später kam auch schon der Sieger des Hauptlaufes ins Ziel. Neuer Streckenrekord!
...und ICH! durfte ihm den Klapperchip vom Schuhband lösen. :-)

Tombola, Siegererung (immerhin noch 2. AK-Platz) und Verpflegung waren nicht zu beanstanden. Alles war mit viel Herzblut und Sachverstand organisiert.
Die Party im Innenhof des Gemeindezentrums war richtig nett und ich blieb, trotzdem meine "Begleitung" 2min nach Zielankunft gen Bahnhof verschwand, 2h im "schönsten Dorf Brandenburgs" und erfreute mich daran, dass Läufer doch eine sehr offene und kommunikative Spezies sind.


Fazit: Laufen macht zwar Spaß, aber schnell laufen nährt meine hedonistische Ader.


...und das Beste am Lauf war: Die NW wurden auf der Straße Richtung Bahnhof geschickt. *krchhkrchh* und *klackklackklack* auf Asphalt, weil man um die Enge der Waldwege wusste. Ist das nicht schön...es gibt doch noch Veranstaltungen mit einem Herz für Läufer.

Gruß,
Britt



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