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16.04.2024, der 2. Tag der KW 16

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Bericht

Name des Laufes:Bottwartal-Marathon
mehr zum Lauf: VID2115
Datum des Laufes:16.10.2005 (Sun)
Ort:Großbottwar
Plz:D7
Homepage:www.bottwartal-marathon.de
Strecken:HM, MA
Beschaffenheit:Asphalt, kurz Schotter
Profil:etwas profiliert, 50HM
Wetter:sonnig
Teilnehmer:~2500, MA 573 Finisher
Name des Berichtenden:Charlie1964 LID1604
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Bericht vom 17.10.2005 (Mon)
Laufbericht Bottwartal-Marathon 16.10.2005

Vor ca. 12 Wochen entschied ich mich ziemlich spontan auf meinen 1.MA, den Bottwartal-Marathon, zu trainieren. In unserem Schwarzwald-Urlaub steigerte ich dann den Wochenumfang von 40km auf 50-75km.

VWKGJ:
Später, nach einer 75km-Woche ging es mir dann orthopädisch immer schlechter. Mein rechtes Sprunggelenk, welches mal gebrochen war, schmerzte nach den langen Läufen und meine rechte Leiste machte sich bemerkbar. Vermutlich hatte ich mir eine leichte Leistenzerrung zugezogen. Aber nach ein bis zwei Tagen Trainingspause ging es dann immer wieder, aber bei jedem langen Lauf kamen die Schmerzen wieder. Ich hatte schon überlegt, den MA abzusagen, aber tat es dann doch nicht.

Ernährung:
Vorwoche: Carboloading, Magnesium, Trockenfrüchte
Vortag: Rigatoni al forno mit Pilzen, Edamer, Schinken, Tomatensauce. Müsli, Reiswaffeln, Trockenfrüchte, Bananen.

WK-Frühstück: Kaffee, Marmelade/Honig-Toasts, zwei Löffel lös. Haferflocken, Banane, etwas Maltodextrin-Mischung. Bis 1h vor dem Lauf 1L trinken, dann nichts mehr.

WK-Verpflegung:
Ca. 1 Liter Maltodextrin19-Mischung (100g/Liter) in 5 Flaschen (1 war nach dem WK noch voll), 5 getr. Aprikosen, Traubenzucker für die letzten KM.

Das Wetter am WK-Tag war echt super. Sonnig, ca. 7-20 Grad, wenig Wind. Als Laufkleidung habe ich mir eine kurze Sporthose, Laufshirt, Stirnband und eine dünne Jacke ausgesucht.

Der Startschuß war genial, mit einer Schwarzpulverkanone. Erst mal sehr moderat losgelaufen, sehr viele haben mich überholt. Der HM startete ja gleichzeitig. Nach ca. 2 km lief ich konstant hinter einem Läufer, der ungefähr mein geplantes Tempo lief. Wir liefen fast bis KM39 immer mal wieder zusammen, mal mehr Abstand, mal weniger.

Die HM-Zeit lag bei 1:54. Fast ein bißchen zu schnell, dachte ich. Meine Jacke konnte ich vor dem HM-Punkt meinem Schwager abgeben, da es jetzt doch ziemlich warm wurde.

Geplant hatte ich eigentlich nur gut ankommen, hoffte aber, falls möglich, unter 4h bleiben zu können. Aber da es mein erster MA war, vermutete ich, daß das nicht so ganz zu schaffen sei. Ich dachte, ich laufe eben, bis es nicht mehr geht und dann weiter mit Gehen.

Ohne die HM-Läufer wurde das Läuferfeld sehr dünn. Streckenweise sah man fast keine weiteren Läufer. Auch bei den Zuschauern wurde es etwas weniger, aber trotzdem gab es einige die uns anfeuerten. Am besten waren in den Ortschaften die Namensnennungen der Läufer über die Lautsprecher. Da hat man sich richtig gut gefühlt. Bei KM23 kurz ausgetreten. So ab KM28 meldete sich auch meine Leiste wieder und es wurde so langsam immer schwieriger die Beine anzuheben. An den Steigungen legte ich auch gerne Gehpausen ein um Kräfte zu sparen. Meine Schmerzen in den Beinen und der Leiste habe ich, so gut es ging, ignoriert. Bei KM32 legte ich auch auf der Ebene eine kurze Gehpause ein, da fast nichts mehr ging. Doch irgendwie lief man dann doch wieder weiter, auch wenn die KM-Zeiten etwas langsamer wurden. Ich war froh etwas Verpflegung dabei zu haben. An den Wasserstellen füllte ich mir immer zusätzlich eine Trinkflasche mit einem Becher Wasser, so hatte ich auch dazwischen immer Wasser dabei. Bei KM38 nahm ich noch zusätzlich etwas Traubenzucker.

Bei einer Gehpause am Berg kam von hinten der Läufer mit dem ich ein großes Stück zusammen gelaufen bin und ermunterte mich "Los weiter, nur noch 15 Minuten, das schaffen wir noch". Ich lief dann wieder an ihm vorbei und sah ihn erst später nach dem Rennen kurz wieder.

Bei KM39 stand wieder mein Schwager mit seiner Freundin. Er lief ein kurzes Stück mit mir und feuerte mich an. Meine Frau konnte heute leider nicht dabeisein, da eines unserer Kinder einen Fieber-Infekt bekommen hat.

Eine Radfahrerin fuhr noch an mir vorbei und sagte 'Super, tolle Leistung, das schaffst du noch'.

In den letzten KM ging es auch über einen schmalen Schotterweg, war angenehm, nicht nur immer Asphalt zu laufen.

So ab KM40 hörte man schon die Stimme aus dem Lautsprecher im Zieleinlauf, das spornte noch mal an. Dann kam ein Stück hinter der Bottwartalhalle, da stand kein einziger Zuschauer und lief gerade kein anderer Läufer. Man war total allein. Ich dachte, eigentlich müßte doch jetzt gleich das Ziel kommen, aber es kam mir unendlich lang vor. Die KM-Angaben auf der Strecke schienen hier auch nicht ganz zu stimmen. Dann ging es nach links über eine Brücke, und da waren auch wieder viele Zuschauer. Die letzten 500 Meter. Ein Blick auf die Uhr, es könnte ganz knapp noch für unter 4h reichen. Aus meinen Beinen war aber nicht mehr viel rauszuholen. Eine jüngere Dame überholte mich noch und ich versuchte dranzubleiben. Jetzt bloß nicht übertreiben, dachte ich mir. Endlich sah ich die roten Matten, Hände nach oben und drüber.

Wahnsinn, ich hab's geschafft. Die Medaille wurde mir dann auch gleich umgehängt. Und meine Zeit war ganz knapp unter 4h, 3:59:49. Das hätte ich nicht erwartet, denn das war das Maximum, was ich leisten konnte.

Ab jetzt konnte ich mich nur noch im Schneckentempo fortbewegen, alles schmerzte, doch heute, einen Tag danach, kann ich trotz schmerzender Leiste, schon wieder Treppensteigen.

Vielen Dank allen die mich unterstützt und angefeuert haben. Besonders meinem Schwager mit seiner Freundin und dem unbekannten Mitläufer, der mir lange Zeit ein gutes Tempo vorgab.

...und Danke für?s Lesen.


17.10.2005 Karlheinz Dantes

Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=1244


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