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25.04.2024, der 4. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:Kahlenberglauf
mehr zum Lauf: VID2679
Datum des Laufes:9.10.2005 (Sun)
Ort:Wien
Plz:A
Homepage:http://www.hoehenstrassenlauf.com/
Strecken:8,6
Beschaffenheit:Asphalt, Erde
Profil:406 Hm bergauf, 92 bergab
Wetter:sonnig, 15-20 Grad
Teilnehmer:109
Name des Berichtenden: Elisabeth LID37
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Bericht vom 10.10.2005 (Mon)
Vorwettkampfhysterie:
Am Freitag war ich sicher, so kaputt zu sein, dass ein Laufschritt mich sofort umbringt.

Vorwettkampflust:
Am Samstag, nach Lesen des Winfriedschen Berichtes vom Vorjahr war ich dann der Meinung, dass ich das schoene Wetter nicht unlaufend verstreichen lassen darf.

Ansage: Bei diesem schwierigen Berglauf hatte ich mir drei Ziele gesetzt:

A In Wuerde letzte werden
B Sub 1:10
C Sub 1:05 (aber nicht ernsthaft, das war nur ein Vorschlag von Winfried)

Gleich vorweg: ich hab keines dieser Ziele erreicht. Ihr koennt jetzt aufhoeren zu lesen.



Nachdem Winfried auf dieser Strecke etwa zwei Minuten laenger braucht als auf 10 km, wusste ich in etwa, auf was fuer eine Plackerei ich mich einzustellen hatte.

Bei der Anmeldung traf ich Winfried und plauderte eine wenig, versuchte meine Nervositaet in den Griff zu bekommen. Es waren lauter schnelle Laeufer am Start, duerre Menschen mit langen Beinen. Ich sah auch Alfred, lernte Karoline vom Cricket-Club kennen, und durfte auch einen Blick aus der Naehe auf Andrea Mayr erhaschen, die Europa-Berglaufmeisterin. Und ich darf da mitlaufen.

Als ich meine traditionelle WK-Ausstattung vervollstaendige, d.h. das lila Shirt um die Mitte binde, fragt Winfried, ob ich es nicht lieber am Start lassen will. Nein, will ich nicht, denn das waermt mir die Nieren. Sein Vorschlag: ich soll mir doch lieber eine Katze umbinden. Stell ich mir bei einem WK sehr gemuetlich vor.


Nach einer Viertelstunde locker eintraben und drei PP faellt dann ploetzlich der Startschuss. Ich hatte mich wohlweislich ganz hinten angestellt und wurde sogar von einer anderen Laeuferin (Monika) angesprochen, in welchem Tempo ich es angehen wuerde. Ich verriet ihr die Formel 10km-Zeit-plus-einiges, und wir plauderten ein bisschen. Als es nach einer kurzen Schleife aus dem Ort in die Weinberge ging, hatte sich das Feld schon von uns abgesetzt. Hinten als Dreigespann liefen Maria vom LCC, Monika und ich. Vor uns stuermte der Bandwurm den steilen Anstieg hoch, ich verfiel ziemlich rasch aufs Gehen. Dass ich die ersten zwei km gehen musste, war mir ziemlich klar, da geht es naemlich richtig steil hoch. Monika und ich beschlossen, uns um den letzten Platz zu duellieren, Maria konnte sich langsam von uns absetzen.

Nach zwei km war eine Markierung, ich druecke die Zwischenzeit: 21:26 Minuten - dank genialer Pulsuhr (danke, Ingo!) weiss ich jetzt auch, dass das 215 Hm bis hierher waren, also ich die km-Zeit von 10:43 nicht ganz so schlimm, ich hatte eher etwas im Bereich von 15 Minuten gefuerchtet.

Dann wurde es etwas flacher. Ueber uns war schon das Ziel sichtbar, aber dank Winfried wusste ich, dass ich noch lange nicht da war. Ich fing wieder an zu laufen, Monika nicht. Ich fragte sie, und sie meinte, erst wenn es wieder flach wird. "Flacher als hier wird es nicht" munterte ich sie auf (und sollte recht behalten).

Jetzt fing es wieder an, bergab zu gehen, zuerst flach, dann immer steiler. Ich dachte an die guten Ratschlaege aus drsl und liess es richtig rollen. Was war das? Auf einmal war ich an Maria vorbei. Sie rief mir nach, dass sie mich bergauf wieder einholen wuerde. Ich bestaetigte ihr das, ich musste ja berab schnell sein, weil ich bergauf so eine Schnecke bin, und Zeit gutmachen musste.

Es ging jetzt drei Kilometer lang berab, auf kleinen Strassen und zwischen Weinbergen. Immer wenn der Weg sich gabelte und ich dachte, jetzt muesse ich rechts wieder hinauf, ging es links hinunter. Ich konnte mehrere schoene Ausblicke auf Wien geniessen und hatte auch einen ueberraschenden Ausblick auf meine Arbeitsstaette (was mir einen Adrenalinschub gab). Die Weinlese war offenbar in vollem Gang, zwischendurch stank es ein paar Mal nach den gaerenden schlechten Trauben, die in kleinen Haufen neben der Strasse lagen.

Mit meinem herrlichen Bergab-Tempo konnte ich mich an die naechste Frau heranlaufen. Kurz bevor ich zum Ueberholen ansetzen konnte, sprang ein grosser spitzer Stein in meinen Schuh, ich wollte ihn noch schnell herausholen, aber er rutschte unter die Ferse und stach ekelig gemein von unten auf mich ein. Also stehenbleiben, Schuh aufbinden, Gebirge herausholen, anziehen, weiterlaufen. Das hab ich im Training ja schon oft genug geuebt, das kann ich.

Dann war die Wende bei 5 km, Zwischenzeit: 39:02, also 17:35 fuer drei km, das macht 5:51 pro km. Meine Pulsuhr sagt, dass ich auch 20 Hm hinauf gelaufen bin, verraet mir aber nicht, wie weit ich nach unten gelaufen bin. Das werden wohl die vom Veranstalter verkuendigten 92 Hm gewesen sein.

Jetzt kommt die Schleife Richtung Ziel - oerks, der Gipfel ist so weit oben und so weit weg, *da* muss ich hinlaufen? Tapfer mit Schlurfschritt machte ich mich auf den Weg. Immer wieder Wanderer, die mich eigenartig anschauen, Tutnix-Ausfuehrer (hoffentlich will der nicht mitspielen) und entgegenkommende Autos, denen ich ausweichen muss, weil es so eng ist.

Als ich dem Gipfel naeherkomme, gibt es immer mehr Leute. Manche davon sind Laeufer, die schon auf dem Rueckweg sind. Zwei grosse Kehren, viele Leute, alle sagen mir, dass ich gleich oben bin - ja, hier ist eine grosse Gaststaette, ein Kirchlein, ein Parkplatz - und der weisse Pfeil am Boden schickt mich unbarmherzig weiter links hinauf. Erst jetzt die Markierung 8km. Ich druecke und schaue: 1:05:27, mit der sub 65-Zeit wird das nix mehr. (Im Nachhinein: das waren jetzt 3 km mit 180 Hm in 26:24, also 8:48 auf den km) Auf einem kleinen Waldweg kniet ploetzlich mein persoenlicher Fotograf vor mir: Winfried erwischt mich von oben, wie ich mich die letzten Steigungen hochkaempfe.

Ich schaue auf die Uhr: 1:09 irgendwas - ob sich das noch ausgeht? Ich versuche nochmal Gas zu geben, aber irgendwie wollen die Beine nicht mehr so richtig. Und so wird es dann folgerichtig 1:10:08 auf meiner Uhr - die offizielle Zeit ist ein 1:10:11, weil es nur brutto-Zeitmessung gibt. Aber das ist egal, ich bin oben und werde mit Wasser, Iso und Muesliriegel verkoestigt.

Damit ist mein Ziel B auch verfehlt. Und nachdem Maria und Monika hinter mir einlaufen, hab ich A auch verpatzt.

Winfried knipst wie wild, aber das Wetter ist ja wirklich herrlich. Es ist ein wunderschoener Herbsttag, die Berge, der Ausblick, einfach wunderbar. Wir gehen gemeinsam hinunter zum Start zurueck, Winfried macht immer wieder Bilder von der schoenen Strecke. Ich hoffe, wir werden sie bald online sehen. ;-)

Siegerehrung: es gibt so ziemlich fuer alles Medaillen und Pokale, mehr als Laeufer teilgenommen haben. Folgerichtig kriegt der Sieger Alfred daher drei Medaillen und einen grossen Pokal. Bei den Damen hat natuerlich Andrea gewonnen, die gar nicht soviel langsamer war, nur 11 Sekunden.

Winfried wird auch hinausgerufen und kommt mit einem Pokal fuer den dritten Platz in seiner AK zurueck.

Ueberraschung: nachdem in meiner AK nur zwei gelaufen sind, krieg ich auch einen Pokal fuer den zweiten Platz. Ich hab noch nie einen Pokal bekommen. Uff. Was macht man mit so einem Stueck?
http://www.maelmill-insi.de/Sport/p/lauf33.jpg


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