Lauf um die Welt!
 
 
Aktuelle Saison: 2023-2
Menü jeder km zählt
 
26.04.2024, der 5. Tag der KW 17

[ /Rennen | Berichte Übersicht | Bericht suchen | Neuen Bericht schreiben ]

Bericht

Name des Laufes:35. Griesheimer Strassenlauf
mehr zum Lauf: VID2618
Datum des Laufes:3.10.2005 (Mon)
Ort:Griesheim
Plz:D6
Homepage:http://www.tus-griesheim.de
Strecken:10k und HM
Beschaffenheit:Strassen, 4 Runden meist durch Wohnviertel
Profil:flach
Wetter:bewoelkt, trocken, ca. 13 Grad
Teilnehmer:HM: 690, 10km: 274
Name des Berichtenden: Kat17 LID1146
nur für eingeloggte Benutzer sichtbar

Bericht vom 3.10.2005 (Mon)
Eigentlich gibt es ja von dem HM nicht viel zu berichten ... nur der Ordnung halber will ich trotzdem einen kleinen Bericht schreiben.

[VWKGJ]

Schon beim VWKGJ: Fehlanzeige. Ich koennte allenfalls anfuehren, dass ich mich auf einen HM gar nicht vorbereitet hatte - er sollte
lediglich als Training fuer den Frankfurt-Marathon in 4 Wochen dienen. Ausser den langen Lauf am Samstag ausfallen zu lassen hatte ich keinerlei besondere Massnahmen fuer den HM am Montag
ergriffen. Als HM-Bestzeit stand eine 1:57:02 von vor drei Monaten - das war mein letzter Wettkampf. Im Training hatte ich gemerkt, dass mein Tempo beim gleichen Puls seitdem schneller geworden ist.
Eine neue PB und damit eine Zeit unter 1:57h lag damit durchaus im Bereich des Moeglichen. Vielleicht sogar unter 1:56h? Ich hatte keine Ahnung - HM-Tempo war ich seit drei Monaten nicht mehr gelaufen.

[Wettkampf]

Weckergeklingel am Feiertagsmorgen. Mist. Es ist kalt. Ich wuerde lieber im warmen Bett bleiben. Wie immer raffe ich mich aber doch auf und fahre nach Griesheim, das bei Darmstadt liegt.

Trotz der nicht ganz warmen Temperaturen wollte ich kurz-kurz tragen, brachte es aber zunaechst nicht ueber mich, das langaermelige
Shirt ueber dem Funktionsshirt auszuziehen. Also erstmal ein paar Runden ueber den Schulhof, aber allzuviel Zeit hatte ich nicht mehr vor dem Start. Der Wind kommt mir kalt vor. Schliesslich war ich
doch bereit, das langaermelige Dings auszuziehen, hab' mich aber doch noch fuer ein Unterhemd unten drunter entschieden.

So, ich bin soweit - zum Start traben, und dann geht's auch schon los.

Erst etwa ab der 1km-Marke kann ich frei laufen, vorher war noch etwas Stau. Erster km daher in 5:42 - nun, das ist dafuer ok.

Zu laufen sind zunaechst eine groessere und dann drei kleinere Runden teils durch Griesheimer Wohnbezirke, teils auch durch den Wald (aber nicht auf Waldwegen, sondern auf einer breiten Strasse).
Die erste Runde hat am Anfang noch eine Zusatzschleife durch Gemuesefelder. Rechts und links kann man endlose Reihen der verschiedensten Salatsorten, Lauch, Moehren u.a. bewundern. Hier
gefaellt es mir gut - schade, dass wir da nur dieses eine Mal vorbei kommen.

Als der erste km rum ist, sichte ich die Leute vor mir. Huebsche Maenner-Rueckseiten sind in meinem lahmen Tempobereich ja sowieso nicht viele zu finden, aber der da direkt vor mir laeuft gefaellt
mir ueberhaupt nicht. Also ueberholen. Aha, der uebernaechste ist schon besser. Hier will ich bleiben. Er ist selbst eher am Ueberholen, und ich schaffe es, mit ein paar Meter Abstand in
Sichtweite zu bleiben. Km 2: 5:24. Das Tempo kann so bleiben.

In den Gemuesefeldern hat man eine tolle Sicht nach vorne, und kann, wenn die Strecke weiter vorne abbiegt, die sich weit dahinziehende
Laeuferschlange sehen. Das ist nett.

Dann ist ein anderer Typ im gelben T-Shirt dauernd in meiner Naehe. Eigentlich wuerde ich ihn gern loswerden, aber das gelingt mir nicht. Irgendwann spricht er mich an und fragt nach meiner Zielzeit.
Ich sage wahrheitsgemaess, dass ich das nicht so richtig weiss, dass ich das letzte Mal aber 1:57h gelaufen bin. Er erwidert, dass ihm mein Tempo gut passe und er erstmal an mir dran bleiben wolle.

Tja, ich ergebe mich in mein Schicksal. Der Typ ist eigentlich nett. Er erzaehlt, dass dies seit 15 Jahren wieder sein erster Wettkampf sei, dass er eigentlich in einer Woche den Marathon in
Essen habe laufen wollen, aber im Training gemerkt habe, dass er ab km 30 Probleme mit Wadenkraempfen bekommt. Daher hat er das mit dem Marathon fuer den Moment aufgegeben. Ansonsten quasselt er zum
Glueck nicht viel, denn das geht mir bei Wettkaempfen irgendwie auf den Geist. Das einzige was mich stoert ist, dass er so dicht bei mir
laeuft. In den Rechtskurven muss ich aufpassen, dass ich nicht seinen Ellbogen an die Schulter kriege. (Ich bin ja nun nicht gerade klein, aber mein Mitlaeufer ist noch einen Kopf groesser als ich).

Nach 3-4km trifft die Strecke auf die Strecke der kleinen Runde, auf der noch die 10 Min. vorher gestarteten 10km-Laeufer unterwegs sind.
Die sind teilweise schon ganz schoen am Schnaufen. Mir geht es gut. Mein Mitlaeufer schnauft auch recht vernehmlich, und ich habe insgeheim gewisse Zweifel (wie sich herausstellen sollte, zu
Unrecht), dass er das Tempo bis zum Schluss halten kann.

Die km kommen und gehen, ich stoppe Zeiten zwischen 5:37 und 5:10, aber die meisten sind doch unter 5:30. Ich weiss nicht so recht, wie ich in der Zeit liege. Nur dass die Verbesserung der PB tatsaechlich moeglich scheint ahne ich.

Irgendwann werden wir natuerlich von der Spitze ueberrundet. Vorneweg einer in einem Leverkusener Trikot, Zweiter und Dritter sind zwei farbige Laeufer. Den ersten dreien beim Laufen zuzugucken ist ein aesthetischer Genuss, der leider viel zu schnell wieder vorbei ist. Auch Stefan ueberrundet uns spaeter, er ist ganz schoen flott unterwegs. Ich rufe ihm was zu, und er hoert mich sogar und hebt zum Zeichen dafuer die Hand. Dann ist er auch schon um die naechste Kurve verschwunden.

Ein harter Moment ist, als wir vor der letzten Runde zum vorletzten Mal an der Stelle vorbeikommen, wo es ins Ziel geht. Viele biegen
hier schon rechts ab, aber wir muessen nach links und noch eine Runde drehen. Mein Mitlaeufer meldet beginnende Wadenprobleme, ich habe zeitweise einen Anflug von Seitenstechen. Km 17 wird mit 5:34
der zweitlangsamste nach km 3, aber sonst werden wir eigentlich nicht wesentlich langsamer. Wir ueberholen einzelne LaeuferInnen, die recht langsam sind - sind wir jetzt etwa auch am Ueberrunden? Oder sind das welche, die eingebrochen sind?

Km 19 - nur noch zwei km, sage ich aufmunternd zu meinem Mitlaeufer. Er ist recht still geworden und empfindet meine Aufmunterung anscheinend nicht so richtig als Trost. Mir geht es eigentlich immer
noch recht gut. Klar, es ist anstrengend, ich bin jetzt auch am Keuchen. Aber es ist alles im Rahmen. Die Beine spuere ich ueberhaupt nicht - hier zahlen sich offenbar die langen Laeufe aus
dem Marathontraining aus.

Bei km 19 werfe ich einen Blick auf unsere bisherige Gesamtzeit: 1:42:40h. Allerdings hattee ich die Uhr mal wieder ca. 10-15 Sek. zu spaet gestartet. Ich bin nicht gut im Kopfrechnen, und waehrend dem Laufen schon gar nicht, aber hier wird mir zum ersten Mal klar, dass das auf eine Zeit unter 1:55h rauskommen koennte. Das erstaunt mich doch ziemlich und befluegelt mich nochmal. Bei km 20 gibt es dann kein Halten mehr: "Auf geht's, Endspurt!" sage ich zu meinem Mitlaeufer, aber der sagt gar nix. Mir egal, ich versuche zu
beschleunigen. Auf dem letzten km habe ich ihn dann doch noch abgehaengt - schade, ich waere doch gern zusammen mit ihm ins Ziel gekommen, wo wir schon fast den ganzen Lauf zusammen bestritten
haben. Aber fuer ihn bremsen kann ich jetzt auch nicht, zu sehr bin ich von der in Aussicht stehenden Zeit angespornt.

Bald bin ich auch schon auf der Zielgeraden und sehe die Uhr im Ziel auf die 1:54h zulaufen - das wird doch nicht etwa sogar noch unter 1:54? Ich will nochmal beschleunigen, aber im Zielkanal kann ich nicht mehr ueberholen.

Endzeit daher: 1:54:03 :-))

Ich freue mich - das haette ich weder vorher erwartet, noch habe ich waehrend des Wettkampfs gemerkt, dass so eine Zeit rauskommen koennte. Manchmal ist es ganz praktisch, nicht rechnen zu koennen - das kann fuer positive Ueberraschungen im Ziel sorgen ;-)

Im Ziel gibt es Wasser, Apfelschorle und Bananenstuecke, und nach zwei Bechern Apfelschorle und zwei Bananenstuecken geht es mir schon wieder ganz gut. Von den Beinen ist immer noch nix zu spueren, bloss kalt wird es. Also schnell umziehen.

[Nachspiel]

Ich habe gehoert, dass es in der Halle, wo die Siegerehrung stattfindet, ein tolles Kuchenbuffet geben soll. Das kann ich mir natuerlich nicht entgehen lassen, und so mache ich mich auf den Weg
dahin - da ich kein Auto habe, natuerlich zu Fuss und mit der Sporttasche. Die Halle sollte eigentlich gleich hier in der Naehe sein .... denke ich. Aber der Weg zieht und zieht sich. Falsch bin ich nicht, da ist nochmal ein Schild. Jetzt muss es doch endlich kommen ... aber der Weg zieht sich immer noch. Nach meinem Eindruck
waren das bestimmt schon 2km, und nun beginnen die Beine, sich zu beklagen. Zu Recht! 21,1km haben sie klaglos durchgehalten, und jetzt mute ich ihnen bloss wegen bloedem Kuchen nochmal so einen weiten Weg zu. So kann's nicht weitergehen, ich beschliesse, an der naechsten Kreuzung umzukehren - Kuchen hin oder her. Diese Drohung wirkt tatsaechlich - an der naechsten Kreuzung ist endlich die lang ersehnte Halle. Und das Kuchenbuffet kann sich durchaus sehen lassen.
Trotzdem - wenn ich vorher gewusst haette, dass das so weit ist, waer' ich da bestimmt nicht mehr hingelatscht. Ehrlich, diese gegangenen km zu der Halle waren bald das Fieseste am ganzen HM.

Viele Gruesse,
Katrin


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=1226


Info Startseite | Regeln | Impressum | Datenschutz

News kmspiel Blog / Newsletter | Mini-Foren | neueste km / Log
Rennen Kalender | 7-Tage-News | Bestenliste | Berichte
Hilfe Handbuch | FAQ | Hilfe-Forum | Hilfeseite