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26.04.2024, der 5. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:3. bunerts Lichterlauf
mehr zum Lauf: VID1893
Datum des Laufes:17.9.2005 (Sat)
Ort:Duisburg
Plz:D4
Homepage:http://lichterlauf.bunert.de/
Strecken:5k, 10k
Beschaffenheit:Asphalt und Kieswege
Profil:flach
Wetter:angenehm kühl und trocken
Teilnehmer:1074 (Hauptlauf 10km), 600 (Firmenlauf 10km), 271 (Jedermannlauf 5km), 110 (Frauenlauf 5km)
Name des Berichtenden: MadMag LID557
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Bericht vom 2.10.2005 (Sun)
Hallo DRSL,

es ist vollbracht!
Jedem, der es wissen wollte, hatte ich in den letzten Wochen erzählt, dass ich bei diesem Rennen unter 33min Laufen wollte (über 10km...). Unter Druck gesetzt hatte ich mich im Vorfeld also genug. Aber es war auch verlockend...
Kennt ihr das? Ihr "wisst" einfach, dass ihr eine gute Zeit drauf habt?
Bleibt einem nur, sich ein schnelles Rennen auszusuchen und im Training die Form ein bischen zu kitzeln. Damit habe ich mich die letzten Wochen beschäftigt. Als Lauf hatte ich mir den Lichterlauf ausgesucht, hier waren in den ersten beiden Auflagen immer schnelle Leute am Start gewesen. Meine Hoffnung war, dass es in meinem Zeitenbereich wenigstens einige Mitläufer geben würde.
In der Vorbereitung war ich ein paar Testrennen gelaufen, ich berichtete...
Es lief zum Teil ganz gut, im letzten Rennen in Mülheim war ich von meiner Zeit aber schon ein bischen enttäuscht. Spielt aber alles keine Rolle, das Ziel war schliesslich dieser Lauf.

[...]

Am Start fanden sich tatsächlich eine ganze Menge starker Läufer ein. Vorneweg würde es wohl ein einsames Rennen von O. Mintzlaff werden, der angekündigt hatte, den Streckenrekord angreifen zu wollen. Neben ihm waren einige starke Mittelstreckler aus Remscheid am Start. Ausserdem hatten sich fast alle local heroes aus der näheren Umgebung eingefunden. Mal sehen, wessen Windschatten da heute für mich abfallen würde. Countdown, Startschuss und los...

Viel zu schnell sind nur noch viel zu wenige Läufer vor mir. In einer Dreiergruppe geht vorne die Post ab, da mitzugehen wäre purer Selbstmord. Dahinter bin ich nach 750m schon zusammen mit einem anderen Läufer auf der Verfolgung. Wir laufen nebeneinander, sozusagen Schulter an Schulter und ich habe die Hoffnung, dass wir zusammen für das Tempo sorgen können. Das erledigt sich nach 1,5km von selbst, als mein Laufabschnittsgefährte sich von meiner Seite in meinen Windschatten zurückfallen lässt. Mir ist sofort klar, dass er entweder Schwierigkeiten hat das Tempo mitzulaufen oder lieber taktische Spielchen treiben möchte. Nicht mit mir, das ist heute mein Rennen, da wird nicht gebummelt. Meine Taktik ist heute volles Risiko zu laufen und entweder in der zweiten Hälfte einen gepflegten Tod zu sterben oder halt bis ins Ziel durchzuhalten.

Die erste Kilometermarkierung war mir entgangen, bei Km 2 war die Zwischenzeit 6:26min. Vorgesehen hatte ich möglichst gleichmässig in 3:18min/km zu laufen, auf diese Zwischenzeit hatte ich also schon 10s Vorsprung. Die nächsten Splits waren:
3:20 (9:47)
3:22 (13:09)
3:11 (16:20) - bischen erstaunlich...
Halbzeit in 16:20min, meine 10s Polster hatte ich also immer noch. Das war ein bischen komisch, weil ich auf den letzten beiden Kilometern ja eigentlich 6s verloren hatte. Scheint nicht immer ganz einfach zu sein, an der richtigen Stelle an der Strecke einen Baum zu finden, um ein Schild aufzuhängen. Jedenfalls hatte ich die 16:20min für die halbe Strecke registriert ("10s im Sack") und war bereit den Vorsprung auf meinen Plan zu verteidigen. Aber wer 10km-Rennen kennt, weiss das jetzt die schwersten Kilometer kommen:
3:21 (19:42) - örks, so schwer hatte ich mir das jetzt doch nicht vorgestellt. Es wird also Zeit, sich jetzt mal den Arsch aufzureissen:
3:18 (23:00) - gut so, wir haben ja noch ein Polster
3:14 (26:14) - Ui, war ich da wirklich so schnell? Jetzt weiss ich jedenfalls, woher der Wortteil "Kampf" des Wettkampfs stammt.
3:19 (29:34) - stand das "Km 9" Schild auch falsch? Beim Blick auf die Uhr hab ich mir ausgerechnet, dass mir ein Kilometer in 3:21min reicht, um unter 33min zu bleiben. Ist das Beweis genug, dass ich alles gegeben habe?!?
Der letzte Kilometer in 3:13min war jetzt objektiv nicht so viel schneller als zuvor, fühlte sich aber gewaltig schnell an!

Unter dem Zielbanner stand mein Lieblingsmoderator Andreas M. (zumindest kennen wir uns, weshalb er mich immer nett namentlich ankündigt) und moderiert sich was von "Platz 3" zusammen. Waren doch eigentlich drei vor mir...
Meine Wahrnehmung war aber auch gerade so gestört, dass ich weder die Uhr im Ziel ablesen, noch meine eigene Stoppuhr anhalten konnte. Erst als der erste Sauerstoff nach ein paar Sekunden in mein Hirn zurückkehrte, fiel mir auf, dass meine Uhr noch lief. Sie dann stoppend, zeigte sie gerade 33:06min an, was noch immer eine gehörige Steigerung meiner Bestzeit gewesen wäre. Meine eigene richtige Endzeit musste ich mir erstmal von ein paar Bekannten erfragen. Kaum hatte ich das mal realisiert, hatte ich so ein zwanghaftes Grinsen im Gesicht, mit dem ich glaube ich noch immer hier sitze, während ich den Bericht schreibe. Für meine Vereinskollegen war es auch durchweg erfolgreich, lauter zufriedene Gesichter im Ziel also.

"Laufen ist schön" schreibt hier jemand in seiner Sig, schnell laufen auch, sage ich. Aber vielleicht liegts auch nur an den Drogen, die es nach dem Rennen am Bierstand gab. Oder ist es etwa das Bestzeitfieber? Angekündigt waren 32:59min, Ziel also um 12s unterboten, da kann ich ja jetzt erstmal die Füsse hochlegen. Oder laufe ich doch lieber noch einen Marathon?

Andere sind übrigens auch schnell gelaufen. Der Sieger, wie erwartet O. Mintzlaff hat seinen eigenen Streckenrekord mit 30:13min um eine Sekunde unterboten (übrigens ist der Streckenrekord bei unserer Winterlaufserie auf fast identischer, ebenfalls amtlich vermesser Strecke mit 29:30min noch ein bischen schneller), nach 5km ist sein Tempomacher dann wohl ausgestiegen (womit der im Ziel verlustig gegangene Läufer ja auch wiedergefunden wurde). Dahinter klaffte dann eine größere Lücke, den zweitplatzierten hatte ich lange im Blick, er war in 32:29min auch nicht soviel schneller als ich in 32:47min. Was hinter mir war, weiss ich nicht, ich hab ja hinten schliesslich keine Augen. Von meinem ursprünglichen "Laufabschnittsgefährten" habe ich nur bis zum Beginn der zweiten Runde die Schritte gehört. Dann musste er wohl abreissen lassen...
A. Pakmohr ist auch gelaufen, unter der Dusche erzählte er, dass er das Rennen völlig vergessen hatte und morgens noch 20km laufen war, bis ihn seine Frau mittags daran erinnerte, dass er doch noch in Duisburg laufen wollte. Daraus ist dann eine 33min-Zeit geworden! Und das eine Woche nach dem Münstermarathon. Was für ein Läufer.

Ich bin ziemlich groggy und ziemlich glücklich, Zeit ins Bett zu gehen. Wer die Gelegenheit hat, sollte mal in Duisburg beim Lichterlauf starten. Dann aber bitte nur beim Hauptlauf über 10km, der als letztes der verschiedenen Läufe stattfindet. Schon beim Start ist es wenigstens dämmerig, im Laufe des Rennens wird es dann völlig dunkel - wenn da nicht die Beleuchtung an der Strecke wäre. 130 Laternen, die den Weg in ein grünes (wegen der Flora) Licht tauchen und ein Zieleinlauf, der dank der Mithilfe des THW und ein paar Lichtballons taghell erleuchtet ist. Sehr atmosphärisch und ausserdem eine schnelle Strecke.

Gruß,
Magnus


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=1219


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