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29.03.2024, der 5. Tag der KW 13

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Bericht

Name des Laufes:16. Lauf um die Marseille-Kaserne
mehr zum Lauf: VID2687
Datum des Laufes:28.9.2005 (Wed)
Ort:Appen
Plz:D2
Homepage:http://home.versanet.de/~boettjer/
Strecken:10k und HM
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:eben, eine leichte Steigung
Wetter:Sonne, ~12 Grad
Teilnehmer:500
Name des Berichtenden:Thomas Pape
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 29.9.2005 (Thu)
Der Lauf um die Marseille-Kaserne findet jeweils im Herbst zu einem, wenn ich mich recht entsinne, irgendwie an die Schulferien gekoppelten Termin statt. Dieses Mal leider am Mittwoch nach Berlin. Wäre ich Berlin voll gelaufen, hätte ich sicher nicht antreten können. So beschloß ich, mal auszuprobieren wie es ist, zwei Tage nicht zu laufen und dann zu sehen, ob ich bereits in der Superkompensation bin.

Ein paar Worte noch zur Veranstaltung: Organisiert wird die Veranstaltung von der Unteroffiziersschule der Luftwaffe und tradionell treten hier Mannschaften der diversen Heeresteile gegen andere Behörden, vorrangig der Polizeien, des Grenzschutzes (oops, ist ja jetzt auch eine) und des Zolls an. Inzwischen ist der Lauf aber "offen", d.h. es können auch zivile Gruppierungen (Vereine ist vielleicht ein passenderes Wort) teilnehmen. Wir sind als ein, einer der genannten Behörden nahestehender Verein mit einer Mannschaft angetreten. Für die Steuerzahler unter Euch: zumindest beim Zoll wird niemand mehr für die Teilnahme an dem Lauf vom Dienst freigestellt. :-( Es galt den Wanderpokal zu verteidigen, der im Falle eines dritten Gewinnes in unseren Besitz übergehen würde.

Auf der Anreise habe ich mich etwas verfahren und gerate bei Quickborn in einen Hagelschauer. Mir ist, da nicht in einer Blechdose unterwegs, richtig kalt. Also auf jeden Fall ein T-Shirt unter das Singlet. Die Umkleiden befinden sich in der Sporthalle der Kaserne, wo ich bereits erwartet werde. Außer Rüdiger, unserem "Teamchef" sind aber nur Klaus und Luis da ? da Rüdiger nicht läuft also noch nicht einmal eine komplette Mannschaft. Rüdiger wird schon etwas nervös, aber dann stoßen doch noch Uwe, ohne den wir eh keine Chance auf irgendeine Platzierung hätten, sowie Andreas sowie Silke zu uns. Silke hat den Gesamtsieg zu verteidigen. Ingo, Silke's Freund, ist leider verhindert; ein starker Läufer, insofern schlecht für die Mannschaft.

Luis drängt dann bald, daß wir uns warmmachen würden. Draußen scheint die Sonne, so daß ich überlege, das T-Shirt wieder auszuziehen. Während der drei Runden einlaufen fällt mir aber auf, daß ich so gar nicht schwitze und lasse es lieber an. War dann auch okay so.

Wir bewegen uns dann Richtung Start. Noch ein Mannschaftsfoto, na das wird aber knapp. Ich bin etwas nervös. Dann halte ich mich an Luis, weil dieser sich in der Regel gut im Startfeld positioniert und meist so etwa 42er-Zeiten läuft. Meine letzte 5000er Zeit (20:22) kann man ja ganz gut auf etwa 42' hochrechnen- je nachdem, große Unbekannte, wie sich Berlin bemerkbar macht. Klaus und ich beschließen jedenfalls, uns zunächst an Luis zu orientieren. Mit 4:03 auf dem ersten Kilometer legen wir jedenfalls ordentlich los. Es gibt einige junge, aber unerfahrene Läufer, gut zu erkennen an den BW-Laufschuhen, die etwas zu schnell angehen. Einer davon ist vor mir, als ich aufschließe, sprintet er davon. Als ich das nächste Mal einhole (hat aber noch etwas gedauert), war die Gegenwehr dann deutlich schwächer und irgendwann habe ich ihn doch gehabt. Kilometer 2 geht in 4:05 durch, ich ahne schon ein böses Ende, fühle mich aber erstaunlich locker. Gute halbe Stunde noch, also. :-) Klaus ist etwas vorgeprescht, ich bin bei Luis. Allmählich holen wir ihn, ich laufe eine Weile neben ihm. Klaus fragt, ob Luis vor uns ist und ich antworte, daß er bei uns ist. So demonstrieren wir eine ganze Weile mannschaftliche Geschlossenheit. KM 3 dauert 04:09 und dann setze ich mich in einem Anflug von Übermut an die Spitze unserer Gruppe. Luis berichtet später, daß das hohe Anfangstempo Absicht war: er wollte mich heiß machen. Hat geklappt. Km 04:07. Ich bin etwas geschockt, als ich das Kilometerschild sehe, weil ich dachte, ich wäre schon einen Kilometer weiter. Der Sauerstoff wird anscheinend in den Beinen dringender benötigt als im Kopf. Apropos Kopf: ich merke einen leichten Kopfschmerz, mir fällt ein, daß ich heute außer Kaffee noch nix getrunken habe. Wird schon gehen. Meine Fingerspitzen kribbeln etwas, ich übersäuere wohl etwas. Km5 04:14. Bei der Verpflegungsstelle entreiße ich dem Soldaten einen Becher und gieße mir den Inhalt über den Kopf. Trinken scheint mir zu gefährlich, wg. Verschlucken und so. Ich laufe inzwischen voll auf Platzierung (das mir!) - vor mir Uwe uneinholbar, Andreas auch, aber immerhin in Sichtweite, Luis und Klaus irgendwo hinter mir, das bedeutet höchstens einen, möglichst keinen, vorbeilassen und in die Mannschaft kommen. Wenn sich Läufer von hinten nähern lasse ich sie, wenn überhaupt, nur durch, wenn sie kein grünes Trikot tragen. Ich drehe mich nicht um, so bleibt die Spannung erhalten. km6 04:14. Reicht ja aus. Km 7 04:19... Inzwischen denke ich auch an die Zeit, 'ne 42er solls schon sein, aber... km8 04:29. Okay, bergan (mja) bei Gegenwind. Uwe war hier 20'' langsamer als sonst, wie er später berichtet: also 04:00. Da meine Teamkollegen sich nicht näheren, beginne ich einen Positionskampf mit einem anderen Läufer (der aber glaube ich HM gelaufen ist). 04:14 für km9 ist schon wieder im Rahmen. Der letzte Kilometer liegt dann fast vollständig im Kasernengelände. Der Positionskampf geht in die heiße Phase, mein "Gegner" und ich überholen einander jetzt recht häufig. Am Sportplatz angekommen, um den wir noch zu drei Vierteln umrunden müssen, fällt mein Blick auf meine Uhr: da steht die 40, wenn ich mich richtig spute, wird's vielleicht noch 'ne 41er-Zeit. Also, den Nachbrenner zünden, der "Gegner" ist weg. Letzte Kurve, da steht Rüdiger mit Kamera, reflexartig ziehe ich die Mundwinkel hoch und bekomme sogar sowas ähnliches wie ein Lächeln hin, dann mein Blick auf die große Uhr, die unerbärmlich hochzählt... ich gebe noch mal alles... (irre, wie die Sekunden wie in Zeitlupe umspringen) ... und halte meine Uhr dann nach noch einmal 3:57 und insgesamt 41:58 an! YEEEEESSS!!!

Ich bin natürlich stolz wie Oskar, da ich meine persönliche Bestmarke doch noch mal in diesem Jahr verbessern konnte, obwohl es lange Zeit nicht danach aussah. Den ersten Platz konnten wir allerdings leider nicht verteidigen, da die Bundespolizei mit einer starken Mannschaft angetreten war. Dafür habe ich in diesem Jahr an unserem doch ansehnlichen zweiten Platz erstmals persönlichen Anteil. Außerdem haben wir alle, außer Andreas, der vierter in der M40 wurde, unsere AK gewonnen. Bei einem eher schwach besetzten Fünfer ist mir das ja schon mal passiert, aber das mir das mal bei einem Zehner passiert, hätte ich nicht gedacht. Ich gebe zu, daß ich auch darauf ein bißchen stolz bin.

Die Siegerehrungen fanden übrigens wieder im Vorprogramm des Oktoberfestes in einem Fliegerhangar der Kaserne statt. Für den Gerstensaft sorgte dann Rüdiger, der sichtlich mit uns zufrieden war.

Danke für's Lesen.


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