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20.04.2024, der 6. Tag der KW 16

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Bericht

Name des Laufes:32. real,- Berlin-Marathon
mehr zum Lauf: VID1004
Datum des Laufes:25.9.2005 (Sun)
Ort:Berlin
Plz:D1
Homepage:http://www.real-berlin-marathon.com
Strecken:Marathon
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:eben
Wetter:Sonne, um und bei 20 Grad
Teilnehmer:38.000 Läufer
Name des Berichtenden:Thomas Pape
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 29.9.2005 (Thu)
Leider hatte ich keine Zeit, zeitnah einen Bericht zu verfassen. Mal sehen, was ich noch zusammenbekomme.

Die Anreise mit der DB am Samstag fand ich super-bequem. Schlappe 1,5h ICE, da lohnt sich noch nicht mal, den Laptop aufzuklappen. Gut, daß ich eh keinen habe. Am Bahnhof habe ich dann ein Tagesticket "Berlin ABC" oder so gekauft, in der Hoffnung, daß das bis Eichwalde reichen würde. Es reichte. Denke ich. Beim Nachbarn meiner Tante den Schlüssel rausgeholt und in deren Wohnung erstmal ein Mikrowellenessen vertilgt. Freundlicherweise hatte sie mir da was im Gefrierschrank hinterlegt ? sie selbst sollte ja erst im Laufe der Nacht wieder eingeflogen kommen. Kurz mit dem BVG-Streckennetz befaßt, fand ich mich kurz darauf in der S-Bahn Richtung Messe wieder. Der Bahnhof Westkreuz ist schrecklich. Beeindruckend, wieviele Leute unterwegs waren, offensichtlich mit den verschiedensten Zielen. Die Messe war auch sehr voll, mir verging bald die Lust, nach Schnäppchen Ausschau zu halten und so war ich bald schon wieder mit der S-Bahn unterwegs, dieses Mal Richtung Eichwalde zur drsl-Party. Die war schon cool (danke nochmal an Jörg!), es wurde je bereits verschiedentlich berichtet und Bilder gibt's ja auch. Um 22:51 nahm ich dann die S-Bahn zurück, kurz nach zwölf war ich in meiner Unterkunft, immer noch keine Tante da (Flieger verspätet, dann von Tegel nach Schönefeld umgeleitet, die kam irre spät), Startnummer festtackern, Chip festknoten, ein Bier trinken (Hopfen macht müde), um ein Uhr im Bett. Fest eingeschlafen, 03:40 pinkeln, danach eher nur gedöst. 05:45 Wecker. Tante da, auch wach, hallo, drei Brötchen, zwei Kaffe und los. Wieder S-Bahn. Treffen mit Marcus hinterm Reichstag.

Ich hatte angeboten, ihm den Hasen zu machen, nachdem ich im Sommer in einen Trainingsrückstand geraten war. Inzwischen bin ich zwar wieder ziemlich gut drauf, aber die "Wende" kam zu spät, um noch für einen "ordentlichen" Marathon im Bereich meiner Bestzeit zu trainieren, und ein Sightseeing-Genußmarathon war eh eine Option, nachdem ich im Frühjahr bei meiner Bestzeit kaum etwas von Stadt (HH kenne ich ja, war also nicht sooo schlimm) und Publikum mitbekommen hatte. Warum also nicht gleich 'ne gute Stunde langsamer und in netter Begleitung? Zuvor hatten wir uns ja schon auf insgesamt fünf Alsterrunden, verteilt auf zwei TE'en, beschnuppert.

Das Treffen mit Marcus klappte tatsächlich, nachdem wir uns beim Alsterlauf noch verpaßt haben. Er bringt zwei Kumpels mit. Trotz diverser Telefonate mit Calin klappt das auf der drsl-Party ausgemachte Treffen leider nicht.

Es ist irre viel los. Hamburg mutet dagegen wie ein kleiner Volkslauf an. Wäre dies mein erster Marathon, ich wäre wahnsinnig geworden. Marcus & co. hingegen sind sehr cool. Auf den letzten Drücker schummeln wir uns in Startblock "G". Oder "F"? Freie Auswahl. Auf unseren Brüsten ist von E bis H alles vertreten. ;-) Marcus ist besonders cool, sitzt er doch beim Startschuß noch auf dem Pott. Macht nix. So sind wir vorrübergehend am Ende des Feldes, bis der nächste Block uns überrollt. Wir haben uns bemüht, nicht zu sehr im Weg rumzustehen. Schon bei der Goldelse wird Marcus von wildfremden Mädchen ? diese leicht chauvinistische Bezeichnung für ?junge Frauen? bitte ich zu entschuldigen ? angefeuert mit "Da ist ja Oskar wieder, den hab ich doch gestern schon gesehen, beim Skaten!". Im weiteren Verlauf des Rennens bildet sich eine kleine aber feine Fangemeinde.

Zwecks Kontrolle unserer Planerfüllung hatte ich meinen Garmin umgeschnallt. Marcus hatte, MUTAN klugerweise, beschlossen, langsam anzugehen und sich erst nach zwei Kilometern auf das Renntempo einzuschießen. So waren wir dann auch bald hinter unserem virtuellen Laufkumpel zurück. Das war mir recht, da ich vermutete, meine Hauptaufgabe wäre zunächst eher, Marcus einzubremsen, damit er nicht überpacet. Das ist mir nur teilweise gelungen, denn nach den zwei Kilometern holten wir bald auf, und lagen recht schnell vor unserem "virtual partner". Marcus machte aber einen guten Eindruck, und so lies ich ihn gewähren. Vielleicht mein Fehler. Aber ich selbst hatte in HH nach einem eigentlich zu schnellen, ebenfalls Garmin verschuldeten (huhu, Uwe!) Beginn ein gewisses Polster über die Zeit retten können.

Bei der HM-Marke dann der Schock: Grobi ist weg! Ich wäge ihn irrtümlich hinter mir, gehe etwas länger, bis ich vom "Team Gruppenzwang", die wir eingangs mal überholt hatten, eingeholt werde: "Habt ihr Oskar gesehen?" "Nee, sorry" "hmm, Mist" "Schaffste auch so" "ja, wahrscheinlich". Ich zog dann an, fürchtete bereits allein zuende laufen zu müssen, bis Oskar am Horizont auftauchte. Gut so. Lustigerweise war das kurz zuvor dem Olli auch passiert, und auch der hatte sich an den Mädels orientiert.

Ich bemerkte dann irgendwann, daß mir das Wasser zu kalt wurde, und mir im Magen Probleme zu bereiten drohte. Da ich unterwegs sogar Wasser abschlagen mußte, dachte ich, daß es kein Problem wäre, das Wasser wegzulassen und nur noch warmen Tee zu trinken, den es allerdings nicht an jeder Verpflegungsstelle gab. Wie zuvor durch Abklatschen am Straßenrand versuchte ich trotzdem, mir durch ausscheren zur Verpflegungsstelle etwas Abwechslung zu verschaffen, und bot Marcus an, ihm Wasser zu holen.

Als wir uns dann km 30 näherten, begann Marcus allmählich etwas abzubauen. Ich habe mich dann bemüht, ihn mit kleinen, wohldosiert verteilten Annekdötchen abzulenken. Als ich meinte, andere sähen viel schlechter aus, war das durchaus ernstgemeint. Ich war drauf und dran, einen humpelnden Läufer zu fragen, ob er sich das wirklich noch antun muss, mir dann aber gedacht, wir sind ja alle erwachsen.

Mein Sightseeing bringe ich leider nicht mehr mit km-Schildern in Zusammenhang, so gut kenne ich leider weder Berlin noch die Strecke. Im Nachgang amüsant fand ich, daß ich den französischen Dom selbst zwar nicht gesehen, mir aber wohl das riesige Nokia-Plakat auffiel, daß an dem Baugerüst drumrum hing. (ich bekam den am nächsten Tag gezeigt)

Naja, so ging's dann weiter. Marcus hielt tapfer durch, machte stramme Gehpausen, die mir als solche zu anstrengend gewesen wären (ich trabte dann nebenher), ich bekam selbst ein kleines Zipperlein (Kniekehlen) und war dann auch irgendwie froh, daß es vorbei war. Marcus war natürlich stolz wie Oskar :-) weil es mit der pB noch gepasst hat (den persönlichen Streckenrekord hatte er ja quasi eh fast sicher).

Klasse fand ich auch, daß ich zweimal vom drsl-Support-Team erkannt worden bin. In der im Nachhinein irrigen Annahme, daß ich mit Calin laufen würde, hatte ich mir nicht eingeprägt, wo die zu stehen gedachten. Ihr wart /echt/ gut, danke!

Menschenmassen dann im Zielkanal. Wir brauchten sicher 'ne halbe Stunde bis wir zu unseren Klamotten kamen. Marcus meinte dann, ihm sei schlecht, und mir fiel auf, daß es mir ähnlich ging. Ich bekam dann auch einen leichten Drehwurm und habe mich an einem Bauzaun meines Mageninhaltes entledigt. War aber fast nix drin. :-) Der erste Gedanke war, nie wieder Berlin, aber nach dem dritten Bier am abend hatte sich das wieder relativiert. War doch schön. :-) Mit unseren trockenen Klamotten wiedervereint, lagen wir dann noch ungefähr fünf Minuten auf der Wiese, bis Marcus' Frau die Reisegruppe wieder per Handy zusammentrommelte, und ich machte mich auch auf den Weg zurück nach Spandau. In der S-Bahn zickte mein Kreislauf dann doch wieder etwas rum, so daß ich um ein Haar eine ältere Dame gebeten hätte, für mich aufzustehen.

Die Abendplanung haben wir dann über den Haufen geworfen, statt dunkler Biere von der Insel gab es einheimisches Gebräu zu Speisen vom Balkan. Dann habe ich zwölf Stunden geschlafen, Montag noch etwas Berlin gezeigt bekommen und abends bin ich heimgereist. Ich fürchte, ich habe meinen Koffer da vergessen.

Danke für's Lesen.


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