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jeder km zählt
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25.04.2024, der 4. Tag der KW 17
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Bericht
| Name des Laufes: | 23. Baden-Marathon-Karlsruhe mehr zum Lauf: VID1604 |
| Datum des Laufes: | 18.9.2005 (Sun) |
| Ort: | Karlsruhe |
| Plz: | D7 |
| Homepage: | http://www.badenmarathon.de |
| Strecken: | MA + HM |
| Beschaffenheit: | Asphalt, wenig Kopsteinpflaster |
| Profil: | Eben, nur einige Brücken und Unterführungen |
| Wetter: | Sonnig, trocken, kühl, etwas windig |
| Teilnehmer: | MA 2000, HM 5500 |
| Name des Berichtenden: | Matthias aus Bericht vom 21.9.2005 (Wed) |
| Aus dem Marathontraining heraus wollte ich beim Karlsruher Halbmarathon mal sehen, wo ich stehe. Drei Wochen vor dem Essen-Marathon, für den ich mir eine Sub-2:50 erhoffe, sollte eine Zeit unter 1:20 drin sein. Meine Bestzeit liegt bei 1:19:30, aufgestellt vor drei Jahren an gleicher Stelle. Die äußeren Bedingungen sind gut, es ist sonnig und trocken aber ziemlich kühl, nur der Wind stört etwas. Die Karlsruher Strecke ist bis auf einige Brücken und Unterführungen flach und schnell. Der Start für den Marathon (ca.2.000 Teilnehmer) und den Halbmarathon (ca. 5.500 Teilnehmer) findet gemeinsam um 9:00 Uhr statt, der zweite (langsamere) Startblock ist 10 min später dran. Ca. drei Minuten vor dem Start schlüpfe ich nach ausgiebigem Einlaufen in den Startblock und stehe ziemlich weit vorne. Der Schuss fällt und los geht?s. Ich lasse mich in der Masse mittreiben und hoffe, dass das Tempo passt, 3:45/km sollten es sein. Kurz nach dem Start läuft mein Vereinskollege Frank zu mir auf, der allerdings für seine Firma im ?Business-Team-Marathon? (HM + 15k + 6,1k) unterwegs ist. Wir reden nur kurz, dann verabschiedet er sich nach vorne. Er wird ein super Rennen abliefern und mit knapp unter 1:17 mit Riesenvorsprung (fast 10 min) die Firmenwertung anführen. Seine Kollegen retten dann gerade mal 10 sec des Vorsprungs ins Ziel... Das erste km-Schild (die Schilder sind übrigens alle von Künstlern gestaltet) übersehe ich, das zweite passiere ich mit 7:22. Beim letzten Mal in Karlsruhe habe ich nach einer zu schnellen Zwischenzeit das Tempo reduziert, nur um später festzustellen, dass das Schild wohl falsch stand und ich zu langsam war. Das sollte mir nicht noch mal passieren, deshalb drücke ich weiter aufs Tempo. Km 3 nach 11:10 (3:48) ? wirklich locker fühlt sich das heute nicht an. Kurz später, die Grüppchen werden jetzt schon merklich kleiner, passiert mich ein Läufer vom TV Herbolzheim. Der scheint ein gutes Tempo zu laufen, ich beschließe mich dranzuhängen. In seinem Windschatten fällt der Gegenwind auf der Durlacher Allee nicht so auf. Ich versuche mir einzubilden, dass das alles noch locker ist und ich völlig entspannt bin. Trotzdem übersehe ich fast alle km-Schilder, erst bei km 8 stoppe ich 29:57 (voll im Plan). Wir sammeln noch einen weiteren Läufer ein und laufen einige Zeit zu dritt. Die recht zahlreichen Verpflegungsstellen ignorieren wir, dafür ist keine Zeit. Bei km 10 (wo war eigentlich der 9.?) sind wir nach 37:24. Ich fühle mich schon ziemlich angezählt und habe teilweise Probleme am Herbolzheimer dran zu bleiben. Bei meiner Bestzeit vor drei Jahren bin ich mit 38:00 bei 10k durch, also habe ich immerhin ein wenig Polster. Die nächsten beiden Kilometer gehen mit 3:44 und 3:45 weg, so langsam wird es wirklich hart. Ich nehme mir vor, zumindest bis km 15 auf keinen Fall abreißen zu lassen. Ungefähr bei km 13,5 (die 13 habe ich wieder übersehen) muss eine sehr unangenehme Fußgängerbrücke überquert werden. Aufwärts komme ich nicht ganz mit, aber abwärts kann ich wieder ranlaufen. Direkt danach folgt ein ca. 500m langes Kopfsteinpflasterstück, das ist ganz eklig. Bis km 15 (auch die 14 habe ich nicht gesehen) in 56:17 verlieren wir deshalb etwas Zeit (3 km in 11:24). Kurz danach muss ich den Herbolzheimer doch ziehen lassen. Genau im richtigen Moment höre ich die Stimme meines ehemaligen Vereinskollegen Michael von hinten: ?Auf Matthias, häng dich rein!?. Das tue ich auch und auf einen Kilometer in 3:49 folgt einer in 3:44. Im Windschatten von Michaels Gruppe laufe ich wieder zum Herbolzheimer auf. An dem kann ich nun dranbleiben, Michael muss ich allerdings ziehen lassen. Es geht wieder über eine (Straßen-)Brücke, bergab lässt mich der Herbolzheimer vor. Der muss gewusst haben, dass jetzt noch mal eine Gegenwindpassage kommt ;-) Einerseits bin ich mir nun sicher, dass ich unter 1:20 ins Ziel kommen werde, andererseits wird es nun wirklich bitter. Bis km 18 (1:07:41) brauche ich 3:50. Zum Glück werde ich nochmal überholt und kann mich in den Windschatten hängen. Erfreut erkenne ich auch, dass es dieses Mal nicht durch die Unterführung vom letzten Mal geht, sondern außen rum. Unterführungen sind nämlich noch schlimmer als Brücken. Das 19er-Schild habe ich auch wieder nicht wahrgenommen, im Schlepptau (für Windschatten war ich eigentlich schon zu weit weg) meines neuen Zugläufers passiere ich km 20 in 1:15:24 (7:43 für zwei km). Für eine Bestzeit darf ich also für die letzten 1,1 km kaum über vier Minuten brauchen ? das kann ich mir in meiner derzeitigen Agonie kaum vorstellen. Verzweifelt versuche ich den Läufer vor mir nicht weiter als 10-15 m weg zu lassen. Das gelingt mir mit äußerster Anstrengung auch. Auf den letzten 100 m übersprinte ich ihn dann noch, das ist Ehrensache ;-) Ich stoppe die Zeit ? das darf doch nicht wahr sein: 1:19:30, genau die alte Bestzeit eingestellt. Egal, war trotzdem ein geiler Lauf. Der Herbolzheimer kommt direkt nach uns ins Ziel, wenigstens konnte er am Schluss auch noch etwas von mir profitieren. Abends schaue ich mir im Internet die Ergebnisliste an: Brutto 1:19:30 (habe also richtig gestoppt), aber netto 1:19:26. Strike! Also doch eine Bestzeit :-) Und Platz 29 (bei den Männern, eine Frau war noch vor mir), Platz 5 in der M40. Der Läufer den ich am Schluss übersprintet habe, lag zwar brutto eine Sekunde hinter mir, netto aber eine Sekunde vor mit. Und dann auch noch meine Altersklasse, Mift! Der Herbolzheimer (er heißt übrigens Alfred Schmidt) hatte 1:19:34. | |
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