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Bericht

Name des Laufes:22.Lübbeseelauf
mehr zum Lauf: VID2573
Datum des Laufes:10.9.2005 (Sat)
Ort:Templin
Plz:D1
Homepage:www.luebbeseelauf.de
Strecken:2k, 6k, 10k, HM
Beschaffenheit:2/3 Asphalt, 1/3 unbefestigte Waldwege
Profil:größtenteils flach, einige kleinere Hügel
Wetter:25 Grad, sonnig
Teilnehmer:200 (HM: 70)
Name des Berichtenden:Heiko Streich
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 11.9.2005 (Sun)
Der Lübbeseelauf in Templin ist eine sehr angenehme Laufveranstaltung: Eine landschaftlich herrliche Strecke, sehr gute Organisation, eine herzliche und familiäre Stimmung, 2 Wochen vor dem Berlin-Marathon genau der richtige Zeitpunkt für einen letzten Leistungstest- was will man mehr?

Vorgenommen hatte ich mir, diesmal erstmals den Halbmarathon unter 1:45 zu schaffen und somit einen Schnitt von unter 5 min/km zu halten. Das wären knapp 3 Minuten schneller als 2004- allerdings hatte ich die Rechnung ohne das Wetter gemacht. Eigentlich war das Wetter auch wunderbar- wenn man nicht 21,1 km rennen muss. Leider bin ich nicht sehr hitzeresistent, und so haben mir die 25 Grad bei strahlendem Sonnenschein schwer zu schaffen gemacht. Kurz und gut, um es gleich vorwegzunehmen: Zeit-Ziel weit verfehlt.

Morgens also auf nach Templin, wegen der Voranmeldung auch gleich die Startnummer bekommen, in der Schwimmhalle des Hotels "Am Lübbesee" umgezogen, getrunken, getrunken, getrunken und dann ab zum Start. Von den über 200 Teilnehmern rannten nach der erfreulich kurzen Eröffnung als erstes die Halbmarathonis los. Ich hatte mich wie immer ziemlich weit hinten bei den ca. 70 HM-Läufern eingereiht. um nicht gleich nach dem Start permanent überholt oder umgerannt zu werden.

Die ersten Kilometer geht es zunächst auf Waldwegen und dann auf dem Uckermärkischen Radrundweg durch die schattigen Wälder immer direkt am Lübbesee entlang. Obwohl eine leichte Brise vom See kam, wurde es bald ziemlich heiß. Planmäßig gibt es bei km 10 und km 15 Getränkestände, aber der Veranstalter, die IG Postheim Templin, hatte schnell auf die Hitze reagiert: Schon bei km 5 standen 2 nette Mädels mit Wasserbechern- ein Glück.

Weiter ging es auf dem Radweg, oder genauer: der "Fahrradstraße". Den Begriff kannte ich vorher noch nicht; als aber hin und wieder ein paar Autos auf dem vermeintlichen Radweg uns entgegenkamen, lernte ich dessen tiefere Bedeutung kennen. Etwas gruslig wurde es bei km 7: Rechts und links im Wald hörte man das Krachen von Bäumen, die wohl gerade gefällt wurden, und mitten auf der "Fahrradstraße" über die gesamte Breite hinweg stand eine gewaltige Forstmaschine, deren Maschinist ungerührt gewaltige Baumstämme über die Köpfe der Läufer von seinem Hänger auf einen Holzstapel lud.

Bei km 9 ging es raus auf den Wald, auf eine sandige hüglige Piste in Richtung Ahlimbsmühle. Die Sonne brannte schon unbarmherzig, es ging bergauf und bergab und das Wasser bei km 10 war dringend nötig. Meine geplanten 5 min/km hatte ich bis hierhin durchgehalten; von nun an ging es aber zeitlich bergab. Ich war nicht der einzige, dem zu diesem Zeitpunkt schon der Schweiß waagerecht aus der Stirn spritzte. Nach einigen Hundert Metern auf der B109 bergauf ging es wieder rein in den Wald. Zunächst dachte ich, das 12km-Schild stehe angesichts meiner Zwischenzeit falsch, aber leider hatte ich auf den beiden letzten Kilometern so viel Zeit verloren, dass ich meinen sub 1:45-Plan wohl begraben konnte.

Über einen staubigen Weg in praller Sonne ging es weiter nach Petersdorf und dann auf der Landstraße weiter nach Ahrensdorf. Dort war zum Glück etwas Schatten, Asphalt und 2 Läufer, die ich überholen konnte. (Zur Ehrenrettung eines der beiden überholten Läufer muss ich sagen, dass dieser gerade mit seiner davonflatternden Startnummer beschäftigt war.) In Ahrensdorf noch mal 2 Becher Wasser genommen, da sich das Gefühl der Dehydrierung schon ziemlich breitmachte. Dann wieder runter an den Lübbesee, wo es etwas kühler wurde- dafür ging es mehrere Hundert Meter auf einem dschungelartigen Pfad über sumpfigen Boden, während Brennesseln die Beine umschmeichelten.

Die letzten 4 km verlief der Weg dann durch trockene märkische Kiefernwälder, teilweise fröhlich bergauf und bergab, mitunter gespickt mit Baumwurzeln (die wie immer grellgrün besprüht waren), aber das konnte mich dann auch nicht mehr schocken. Die geplante Zeit war sowieso nicht mehr zu erreichen, und ich wollte nur noch in Würde ins Ziel kommen. Am außerplanmäßigen Wasserstand bei km 18 noch mal 2 Becher Wasser genommen und dann in Richtung Ziel weitergerannt. Dort kam ich nach 1:50:21 an, aber mich tröstete, dass hinter mir doch noch eine Reihe anderer Läufer ins Ziel taumelten. Wie schon oben gesagt: Ich bin absolut kein Hitzeläufer, und 15 Grad mit bedecktem Himmel wäre mir doch lieber gewesen. Beim Duschen in der Schwimmhalle vernahm ich dann zu meiner Erleichterung, dass etliche andere Teilnehmer schon fast ans Aufgeben oder eine Fortsetzung als lockeren Waldspaziergang gedacht hatten; das machte meine innerlichen "Warmduscher-", "Weichei-" und "Jogger-" Selbstbeschimpfungen dann doch etwas erträglicher.

Für alle Teilnehmer gab es (bei nur 6 EUR Teilnehmerbeitrag) im Ziel eine Trinkflasche, Getränke, Obst und Erbsensuppe. Unter den Vorangemeldeten wurden eine Menge Preise verlost und anschließend bei der Siegerehrung vernahm ich mit fassungslosem Staunen, dass der HM-Sieger mit neuem Streckenrekord in 1:17:35 in Ziel gekommen ist- eine bei dieser Hitze und der Strecke für mich unfassbare Zeit.

Jedenfalls war es wieder das, was sich die Männer unter der Dusche begeistert zuschrieen: "Schöner Lauf! Schöner Lauf!"

Danke an den Veranstalter und den geneigten Leser.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=1175


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