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18.04.2024, der 4. Tag der KW 16

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Bericht

Name des Laufes:6. Internationaler Achenseelauf 2005
mehr zum Lauf: VID1832
Datum des Laufes:4.9.2005 (Sun)
Ort:Achensee
Plz:A
Homepage:http://www.achenseelauf.at/index.html
Strecken:23,2 k
Beschaffenheit:50% Asphalt, 25% Schotter, 25% Wanderpfad
Profil:14km flach, 5km bergig auf Wanderpfad, 4km flach
Wetter:Sonnig, 24°
Teilnehmer:1529 + 14 DNF
Name des Berichtenden:Saboger LID104
Gernot aus

Bericht vom 5.9.2005 (Mon)
Ich habe trainiert für diesen Lauf wie noch für keinen anderen. Nachdem ich letztes Jahr mit den Worten "Was für ein scheiss Lauf" nach 2h36min im Ziel ankam und für den Rest des Tages zu nichts mehr fähig war, wollte ich deises Jahr zumindest unter 2h30 bleiben. Das war mein Ziel. Dafür habe ich einige Bergläufe trainiert, mit einer Strecke, die dem Profil des Achenseelaufes sehr nah kommt, aber nicht so lang ist, heißt also: längere Strecke in der Ebene, ggf. mit leichter Steigung, und ab etwa 60% der Gesamtstrecke kräftige Anstiege auf Gebirgspfaden, danach wieder längere Strecke in der Ebene. Die vorletzte Woche vor dem Achenseelauf habe ich mit fast 55km in 6 Einheiten die bislang höchste Laufleistung gehabt. Die Woche vor dem Wettkampf habe ich bewußt pausiert, mit einr kleinen Runde am Mittwoch.
Die Woche schloss am Freitag mit einer ziemlich ausgiebigen Wohnungseinweihungsfeier bis um 5 Uhr morgens, mit reichlich Alkohol, so daß es mir am Samstag nicht so richtig gut ging. Das soll nun meine Überleitung sein zum obligatorischen VWKGJ...

[VWKGJ]
Als am Sonntag morgens um 7 der Wecker klingelte, war mein erster Gedanke: Neeee... nicht jetzt schon. Ich dreht mich um und schlief noch weiter. Um kurz vor halb acht meinte meine Freundin, daß es Zeit zum Aufstehen wäre. Na gut... ich habe mich aus dem Bett gequält, die Party imme rnoch in den Knochen, und mit zwei Semmeln mit Honig im bauch ging es dann doch los. Man kann ja mal hinfahren... Ob ich dann tatsächlich laufe, wollte ich mir noch überlegen.
[/VWKGJ]

Man lernt ja aus Erfahrung, und so fuhren wir schon auf der Hinfahrt noch an der Tankstelle vorbei, um den Preisvorteil in Österreich mitzunehmen. Um Kurz nach neun waren wir dann in Pertisau, wo wir durch die gute Organisation zum kostenlosen Parkplatz geleitet wurden. Ich zog mich am Auto um und ging dann mein Starterpaket holen. Viel Zeit bleib dann ja nicht mehr, ic wärmte mich kurz auf, ging vorm Start noch zweimal "entleeren" und dann liefen wir schon Richtung Start, der etwas oberhalb an der Karwendelbahn war. Ich reihte mich im vorderen Mittelfeld der angeblich 1800 Läufer ein, denn meine "Strategie" sah vor, daß ich möglichst flott, wenn möglich im 10km-Lauftempo bis zum Einstieg in den Wanderpfad laufen wollte, weil es dort sicherlich wie letztes Jahr auch zu Engpässen, Stau und damit ausreichend Verschnaufpausen kommen würde. Um Punkt 10 Uhr gab es den Kanonenschlag. Mit 1:21 Verzögerung lief ich über die Startlinie, fröhlich in die kamera meiner Freundin winkend ;-). In Pertisau standen reichlich Zuschauer am Wegesrand und feuerten die Läufer an. Mal wieder ein gutes Gefühl... Ich versuchte, die km-Markierungen zu finden, um meine Zeiten zu kontrollieren, aber fand keine. Erst bei km 4 sah ich die Marke... meine Uhr zeigte 21:23 an. Wow, das ist eine gute Zeit, freute ich mich über die 5min20. Der Blick nach vorne und über den See brachte mich zum Zweifeln... Oh je, da muss ich noch rum. An dieser Stelle hatte ich plötzlich überhaupt keine Lust mehr. Als ich km 5 nach nur 5:09 passierte, wurde ich meine Unlust allerdings los. An der ersten Labestation (so heißen in Österreich die Verpflegungsstationen) gab es nur Wasser, mehr brauchte ich auch nicht. Ich schnappte mir zwei Becher, die ich im Gehen leerte. Dann ging es weiter, den Wanderweg an der Straße entlang. Die ersten kleinen Steigungen konnte ich gut schaffen, hier konnte ich auch schon einige Läufer überholen. Auch auf den bergab-Strecken überholte ich fleissig, denn durch meine Trainingsstrecke in den Bergen habe ich mich an effektives Bergablaufen gewöhnt. Meine km-Zeiten blieben recht konstant zwischen 5:15 und 5:30, dann kam die Steigung, an der wie letztes Jahr drei große Spiegel aufgestellt waren, in denn man sich leiden sehen konnte. Die 10-km-Marke überquerte ich nach nur 54min31, also nur eine Minute langsamer als beim Rosenheimer Stadtlauf... Kurz darauf die zweite Labestation, wo es auch Iso-Getränk und gestückelte Bananen sowie Orangenstückchen gab. Ich deponierte ein Bananenstück wie ein Hamster in meinen Backen und schluckte Happen für Happen über fast einen Kilometer. Ich kann einfach während des Laufens nicht gut essen, also wählte ich diese Variante ;-)
Ich bin ja ein visuell geprägter Mensch und so gab mir ein recht knackiger Po einer Läuferin vor mir über etwa 3 km reichlich Motivation. Leider wurde sie dann bei Achenkirch im Ort etwas zu langsam, so daß ich mich von ihren Anblick verabschieden musste. In Achenkirch, bei km 14, waren zahlreiche Zuschauer, die die Läufer mit Leib und Seele und lautstark auf Metallgegenständen trommelnd anfeuerten. Aus dem Ort raus kommt die erste längere Steigung, an deren Ende bei km15 im flachen Bereich die dritte Labestation war. Erneut führte ich mir Wasser und Iso-Getränk zu, denn nun kam die "Bergstrecke". Ich lief kontinuierlich, mit viel Konzentration - im Gegensatz zum letzten Jahr knickte ich kein einziges Mal um oder hatte keine Trittfestigkeit. Auch hier machte sich wohl meine Trainingsstrecke positiv bemerkbar. Vor mir lief einer, der so ziemlich jeden dritten Schritt leicht strauchelte... Dann ein ähnliches Spiel wie letzte Jahr - die staubedingte Zwangserholung. Stellenweise ging es auf den engen Pfaden nur langsam gehend vorwärts. Wo es ging, überholte ich, und so war mein langsamster km diesmal bei 10:47 - im Gegensatz zu den fast 18min/km letztes Jahr.
Von dem Bergstück aus hat man unbeschreibliche Blicke über den Achensee, was gerade bei der Schinderei am Berg über vieles hinwegtröstet. Vor mir ein junges Mädel, vielleicht 15 oder 16, das von ihrem Vater gebremst wird - sein Kommentar zu mir "Die läuft mir immer davon...".
Bei der Gaisalm (km 17.7) die nächste Labestation. Diesmal führe ich mir Iso und RedBull zu, denn das verleiht bekanntlich Flüüüüühügel und so wollte ich die letzten km fliegen. Das tat ich auch fast, so hatte ich zumindest das Gefühl. Die km-Zeiten wurden gegen Ende wieder etwas kürzer, so daß ich schon bei km 19 wusste, daß ich mein Ziel erreichen werde - sogar mit reichlich Puffer. Als der Bergpfad zu Ende war und es wieder auf Schotter, schön flach am See entlang ging, gab es wieder viele Zuschauer, der Fotograf von FirstFotoFactory stand am Wegesrand und ich war so voll Euphorie, daß ich siegesbewußt posierte. Dieses Bild habe ich schon bestellt ;-) Die letzten zwei Kilometer bis zum Ziel waren deutlich angenehmer und leichter zu laufen als letztes Jahr. Noch schnell die Kurve, dann über den leicht aufgeweichten Rasen und über die Ziellinie... 2:24 irgendwas stand auf der Zeitanzeige. Ich habe es geschafft - liess mir die Medaille umhängen und lockerte mich ein wenig auf, da kam der Knackpo übers Ziel, ich gratulierte zu ihrer Leistung. Auf dem Weg zum Verpflegungszelt traute ich meinen Augen nicht - da stand Bruno, ein Läufer, den ich auf meinen Trainingsstrecken in Poing kennengelernt hatte. Er war auch dabei beim Lauf - und hat ziemlich genau 2 Stunden gebraucht. Wir gingen gemeinsam etwas trinken, dann fiel ich meiner Freundin um den Hals - es tut einfach gut, wenn jemand im Ziel wartet. Sie war stolz auf meine Leistung, wie ich selbst natürlich auch.
Wir sind dann zum Strandbad gegangen, ich habe mich im ar***kalten Achensee kurz abgekühlt und ent-schweisselt. Nach einer Stunde Sonnengenuß habe ich noch meine Nettozeit nachgeschaut - mit 2:22:53 fast 14 Minuten schneller als letztes Jahr. Ich war zufrieden und immer noch voller Energie, so daß ich selber nach Hause fahren konnte - vorbei an den langen Schlangen an den Tankstellen. Letztes Jahr war ich einfach nur am Ende meiner Kräfte, dieses Jahr ging es mir wahnsinnig gut.

FAZIT:
Ein toller Lauf, eine schöne Strecke, die ich mit gezieltem Training sicherlich noch besser bewältigen kann. Mal sehen, was das nächste Jahr bringt. :-) Einziges Manko: Die Meldegebühr ist mit 28 EUR (Nachmeldung 35 EUR) nicht ganz preiswert.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=1165


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