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24.04.2024, der 3. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:35. Brockenlauf in Ilsenburg/Harz
mehr zum Lauf: VID2542
Datum des Laufes:4.9.2005 (Sun)
Ort:Ilsenburg/Harz
Plz:k.A.
Homepage:http://www.brockenlauf.de
Strecken:9,6 km / 27 km mit 890 HM
Beschaffenheit:Kopfsteinpflaster, Wald, Schotterboden,
Profil:890 Höhenmeter/ 12,5 km bergauf, 14,5 km Bergab.
Wetter:22 Grad in Ilsenburg, 9 Grad auf dem Brocken (1142 m), Sonnig
Teilnehmer:450
Name des Berichtenden:Andreas Menz
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 5.9.2005 (Mon)
Ich gebe schon vorab zu: Der Brockenlauf zählt zu meinen absoluten Lieblingsläufen und ich bin ihn bereits sechs mal gelaufen, bevor ich jetzt , bedingt durch meine Verletzung nur als Zuschauer, aber auch als Biker dabei bin der sich ...wieder als Zuschauer...den Weg auf den Brocken erkämpft um zu sehen was die beiden Essener Teilnehmer(Britta Menz /Baldeney Lake Runners und Lothar Kuhnke /Tusem Essen) anstellen werden um den höchsten Berg des Nordens zu bezwingen. Es ist also der Blick des Kenners und des Liebhabers der Veranstaltung, die diesen Bericht prägt. "Blick" ist dabei ein gutes Stichwort. Selten war der Blick auf den Brocken-Gipfel beim Lauf so frei wie in diesem Jahr. Mehr als 300 Tage im Jahr hüllt sich der 1.142 Meter hohe Berg nämlich in Wolken oder Nebel und bei vergangenen Brockenläufen gab es Tage, da sah man unmittelbar im Gipfelbereich kaum die Hand vor Augen. Ganz zu schweigen von einer Fernsicht. Sonne und klare Sicht. Das erlaubte nicht nur Blicke vom Gipfel auf den herrlichen Harz, sondern auch von unten konnten die Läufer sehen, wohin hoch oben sie noch laufen mußten.....

Aber nicht nur hinauf, sondern auch wieder hinunter. Das ist das Besondere am Brockenlauf. Von Ilsenburg aus geht es praktisch 12,5 Kilometer nur bergauf, dann ist die Brockenkuppe erreicht. Wo klassische Bergläufe zu Ende sind, auf dem Gipfel, wartet hier nur die Brockenhexe. Denn auf der anderen Seite geht es wieder bergab. 27 Kilometer sind insgesamt zu bewältigen, es summieren sich 890 Höhenmeter. Ganz klar, dieser Lauf ist im wahrsten Sinne des Wortes ein schwerer Brocken. Heftige Steigungen und ebenso heftige Abstiege stellen weit höhere Anforderungen als gewöhnliche Läufe. Aber das ist ein Teil des Reizes dieser Veranstaltung. Den Gipfel stürmen und gleich wieder zurück zu kehren, in 2 oder 3 Stunden das zu schaffen, wozu Wanderer halbe und gar ganze Tage brauchen, was Moutain-Biker aus dem Sattel treibt und was auch die alte Dampflock der Harzer Schmalspurbahn nur träge schafft. Zudem ist der Brocken ja nicht irgend ein Berg. Symbol der deutschen Teilung, jahrelang völlig unzugänglich, sagenumwobener Hexentanzplatz, von Heine und Goethe besucht und besungen, mit besonderem Klima ausgestatteter Teil des Nationalparkes Hochharz. Allein die Geschichte macht den Lauf einzigartig und man spürt bei der Teilnahme, dass hier vieles anders ist. Die Bevölkerung von Ilsenburg geht begeistert mit und viele im Ort können noch aus alten Brockenlauftagen aus den 50er Jahren berichten. Und Teilnehmer von damals kommen heute wieder: So ging der inzwischen über 70-jährige Sieger von 1960, Eugen Fuhrmann, 2002 wieder an den Start und beendete den Lauf erfolgreich. Wo gibt es so etwas sonst?

Die Organisation des Laufes ist sattelfest und herzlich. Sattelfest, weil es an der gesamten Durchführung keinerlei Beanstandung gibt. Herzlich deswegen, weil hier trotz hunderter Teilnehmer noch jede Läuferin und jeder Läufer namentlich im Ziel begrüßt werden. Und weil es erfreuliche Details gibt:
So etwa, dass nicht abgeholte Urkunden aus allen Vorjahren noch ausgegeben werden, dass die Zielverpflegung üppig ist und die Preise der übrigen Getränke-und Speisestände absolut in Ordnung. Es ist die besondere Atmosphäre, die diesen Lauf auszeichnet. Durch die schwere Streckenführung kommt dem Umstand den Lauf geschafft zu haben, auch weit mehr Bedeutung bei, als der erzielten Zeit.

Doch genug der Vorrede. Lothar war in diesem jahr bereits das dritte mal in Ilsenburg und hatte noch eine Rechnung offen. Bei seinem ersten Bocken auf-/abstieg verpasste er nur knapp die 2 Stunden Marke. Diese sollte sich in diesem Jahr ändern. Frisch in der Klasse M50 konnte er den 2.Platz in 1:59:13 Std. belegen. Nach gerade einmal 1:06:20 Std. (5:19 er Schnitt) war er auf dem Brockengipfel und hatte die knapp 900 Höhenmeter absooviert. Seine Bergabzeit von 52:53 min. für 14,5 km (3:38 er Schnitt) lassen erahnen wie steil es wieder bergab ging. Der Gesamtsieg ging als Eike Eyer5mann aus Ilsenurg der nach der 15. Teilnahme endlich seinen ersten Sieg feierte in 1:45:53 Std. Er führte bereits beim Gipfel (59:07)

Für Britta war es der sechste Brockenstart hintereinander und sie hatte auch schon ?Treppchenerfahrung?. Nach einem zweiten und einem dritten Platz, wurde es nun, als 4.Frau des Tages, der Sieg in der W30. Ihr Zeit von 2:17:40 Std, war zwar etwas langsamer als im Vorjahr, allerdings soll der Essen Marathon in diesem Jahr höchste Priorität haben. Ihr Bergaufzeit von 1:19:20 (6:20 er Schnitt) war Garant für diesen Sieg denn auf der Bergabpassage (58:20/4:01 er Schnitt) konnte sie Ihre Gegnerinnen kontrollieren. Bei den Damen gab es einen neuen streckenrekord durch Anja Carlsson (SC Potsdam) in 1:52:17 Std. (!!!). Aber man sollte dabei sagen das sie einen flachen Marathon auch in sub 2:40 Std. rennen kann....

Diejenigen, die sich aufgrund dieser Zeilen zur Teilnahme entschließen ganz bestimmt mehr als einmal auf mich fluchen werden. Am Steilanstieg mit Passagen von über 20 %, wenns schmerzt und der Gipfel einfach nicht näher rückt. Aber unten, da ist wieder alles vergessen. Ganz bestimmt. Für mich als Betrachter war es erschreckend das ich per MTB ganze 2 Minuten langsamer war auf dem Weg zum Gipfel, als zu meiner besten Laufzeit (1:01:51). Meine damalige Endzeit von 1:49:37 Std. reichte in der ewigen Bestenliste gerade mal zu Rang 72. Aber ich werde wiederkommen. Denn ich habe noch eine Rechnung offen mit dem Hexenberg.

Danke fürs lesen.

Autor: Andreas Menz
www.andreas-menz-live.de



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