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19.04.2024, der 5. Tag der KW 16

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Bericht

Name des Laufes:2. Stienitzseecross
mehr zum Lauf: VID2532
Datum des Laufes:3.9.2005 (Sat)
Ort:Hennickendorf
Plz:D1
Homepage:http://www.stienitzseecross.de/
Strecken:HM, 12k, 9k, 3k
Beschaffenheit:etwas Straße, mehr Waldwege, viele Wurzeln, Steine, Sand...
Profil:etwas Tollensesee, etwas Sägerserie, etwas Endschwerin...
Wetter:22°C bedeckter Himmel...perfekt
Teilnehmer:250 HM (800 gesamt)
Name des Berichtenden:Britt Munzlinger-Grehl
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 3.9.2005 (Sat)
Nach Monaten ohne Training aber mit viel km-Umfängen, viel zu langer Wettkampfabstinenz und endlich einem freien Wochenende habe ich mich entschieden mal wieder einen HM zu absolvieren. Warum es ausgerechnet der Stienitzseecross sein musste, werde ich mich wohl in Monaten noch fragen.
Bei Google Earth sah die Landschaft so friedlich aus.
Aber das Märkisch-Oderland hat eine schwarze Seele ist abgrundtief böse und herausragend fies. Damit wäre nicht nur der Charakter des Laufes, sondern auch das Streckenprofil erklärt.
Der HM startete als erster Lauf um 1100, die 12, 9, 3k sollten zeitversetzt nach uns starten, ebenso die Unaussprechlichen.
Km1 4:08 *puh* Dafür, dass mir selbst nachts die Waden und die Plantarsehnen schmerzen viel zu schnell.
Km2 4:40 Perfekt! Noch glaube ich an die Möglichkeit einer deutlichen sub100...wenn ich mich nur zusammenreisse.
Km3 Nachdem wir von der Straße auf ?die? Strecke eingebogen sind nehme ich erst mal Abstand von der sub98.
Km4 Ich will nach Hause! Meine Waden sind hart, alles tut weh und ich habe noch 17k vor mir.
Km5 23:30 Ich freunde mich mit einer 100 an. Die Strecke ist wurzelig, es wird vor Hanglagen gewarnt (das ging aber auch steil rauf...*schauder* ) und man musste hintereinander laufen.
Km7 Das erste Drittel geschafft und ich sehe auf der Uhr eine erschreckende 34:23. Tiefer Sand, Steine und Vereinskameraden die beim Überholen rufen: ?Hej, Britt...bin ich so lahm, oder kommst Du nicht ausse Hüfte?? tun ihr Übriges. Ich hasse diesen Lauf.
Km9 erste Zieldurchquerung (wir scheinen eine 8 zu laufen) und ich überlege ernsthaft aufzugeben. (Nur das blöde Publikum hält mich davon ab) Mittlerweile zeigt die Uhr eine 44 und ich verabschiede mich von einer pB. Eine 1:45 ist nun das Ziel.
Km10 49:50 Es ist zum Heulen. Es ist anstrengend und ich werde gnadenlos eingesammelt. Ich hasse mich für mein ?Training?. So etwas demütigendes habe ich bis dato noch nicht erlebt. OK, ich versuche also wenigstens die Landschaft zu genießen. :-(( (So tief wollte ich eigentlich nie sinken...dass ich Unvermögen mit Genuss gleichsetze)
Km13 1:11 9min langsamer als beim Havellauf. Ich war am Ende und habe nur noch gehofft nicht irgendwelche Streckenposten weinend um Begleitung zum Ziel bitten zu müssen.
Wurzeln, Hügel, Wurzeln, Steine...meine Wettkampfschuhe ließen mich jede beschissene Unebenheit spüren. Hätte ich gleich meine Nike 5.0 anlassen können. Das einzig Gute an diesem Lauf war die Ruhe und Leere. Keine zu überholenden Läufer...das einzige Hindernis war ich.
Km14 Jetzt war alles egal und ich wollte nur noch mit einer 1:49:59 ins Ziel. Keine Ahnung was das für Leute waren, aber jetzt musste ich vermehrt Spaziergänger und auch Unaussprechliche überholen, die am Wochenende ihr schlechtes Gewissen durchwalkten.
Die Wege waren nur ca. 25cm breit und diese f*tten M*stw*iber machten natürlich keinen Platz. Rief ich ?Läufer links? sprangen sie wild durcheinander um mir dann links den Weg zu versperren. Also überlegte ich kurz und kramte im Langenscheidt ?Läufer-NW -- NW-Läufer ? Ab jetzt rief ich entweder.?RECHTS? oder ?PLATZ? Beides funktionierte hervorragend.
Mich wunderte nur, dass es jetzt immer mehr wurden...Wettkämpfer konnten es nicht sein, denn sie sind ja nach mir.....*Scheiße*...wir sind ja eine Acht gelaufen...ich lief direkt in den nach uns gestarteten Block der unaussprechlichen 3,9,12k Stockschleifer...und jetzt sah ich auch die um die Hüften gewickelten Winterjacken, die 3x0,5l-Flaschengürtel, die lustigen und bunten XXL-Zusammengehörigkeitsshirts.
Noch 7k...das Schwerste Teilstück lag vor mir...Hanglagen mit z.T. 12%iger Steigung, Treppen, schmalste Wege und eine Schlange von *krchhhhkrchhhhkrchhhh*-machenden Platzversperrern.
Km15 Ich war zu kaputt um ?PLATZ? zu rufen, außerdem war die Reaktionszeit der ?Gesundheitssportler? grottenschlecht. Ich überholte einfach leise jammernd links im Unterholz.
Das ging nun bis km19...überholen, rutschen, fluchen und an der bösesten aller Steigungen musste ich erstmalig gehen...es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte gekotzt. Ich habe mir geschworen jegliche Laufveranstaltungen zu boykottieren an denen Walker und deren Superlative teilnehmen dürfen. Es gab tatsächlich wieder welche die während des Überholvorganges völlig sinnlos auf die Uhr geschaut haben...es hat ganz und gar nicht mehr viel gefehlt *droh*...aber ich hatte wohl endlich den ersten Walker überholt und konnte mich auf den letzten 2k ganz dem Gefühl hingeben welches man hat, wenn man einen völlig sinnlosen Lauftod stirbt. Die 1:50 waren noch immer die Zeit welche ich unterbieten musste um nicht vor der Zielmatte abzubiegen und mein Gesicht vollends zu verlieren.
Keine Ahnung ob ich schon bei einer 6:30 angelangt war...es fühlte sich zumindest so an.
Km20 1:44:57 ... etwas unter 5er-Schnitt...Niemals...Nein...das schaffe ich nicht.
1:50:5x aber niemals unter 1:50... Das kann ich bei diesem Grad der Erschöpfung auch nicht mehr als Trainingslauf verkaufen.
Ziel: 1:50:00 netto 1:49:55 2. W35 5. Gesamtplatz Frauen. Mein Ziel war es seit Donnerstag den Lauf zu gewinnen. Ich hätte gewinnen müssen! Die Siegerinnenzeit von 1:41 sollte ich eigentlich drauf haben. Sollte...

Ich bin erstaunt über die Strecke (Sägerserie + ein paar mal km29-30 von Schwerin) und erschüttert über meinen Trainingszustand. Es muss sich etwas ändern. Zunächst werden wieder mehr Wettkämpfe in das Training eingebaut. Und dann...dann werde ich mir in Olzos Wunschbox wünschen, dass er die NW-freien VID farblich kennzeichnet. (Ist der Baldeneysee-M eigentlich auch so schlümm?)

Ansonsten: empfehlenswerter Lauf.. Hervorragende Streckenmarkierung, 40 Streckenposten auf 21, keine überreichliche, aber vollkommen ausreichende Versorgung auf der Strecke.
Sehr schnelle und zügige Siegerehrung (ohne AK und solchen Schnickschnack), Tombola, Riesenportion Nudeln für alle, Freibier im Ziel, schneller online-Ergebnisdienst und eine Freikarte für das ISTAF am 4.9. im Berliner Olypiastadion, Duschen, Shuttle, Livemusik....aber fiese Strecke ;-)

Bis nächste Woche!


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=1158


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