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Bericht

Name des Laufes:16. Oldenburger Bärentriathlon
mehr zum Lauf: VID2416
Datum des Laufes:7.8.2005 (Sun)
Ort:Bad Zwischenahn
Plz:D2
Homepage:www.die-baeren.org
Strecken:mehrere Trias
Beschaffenheit:gut zu belaufende Spazierwege
Profil:flach
Wetter:durchwachsen
Teilnehmer:400
Name des Berichtenden: Oli Sch LID7
Oliver aus

Bericht vom 8.8.2005 (Mon)
Beim Staffeltriathlon in Bad Zwischenahn starte ich jetzt im dritten Jahr. War in den vorherigen Jahren nur eine Sprintdistanz angeboten worden, so mussten wir, Team Tri-Tra-Trullala, jetzt auf die olympische Distanz ausweichen. Mir kam das ganz gelegen, bei einem 5er muss man sich immer so beeilen, Björn und Olaf dagegen fanden das nicht so toll. 1500m schwimmen ist ja schon ein wenig länger und Olaf war mit seiner normalen 30km Trainingsrunde auch nicht so erpicht auf die anstehenden 40km während des Rennens.

Am Freitag abend komme ich dann von meinem Trainingslauf nach Hause und höre den Anrufbeantowrter ab. Björn... "Ich brauch ne Motivationsspritze. Weißt du wie kalt das Zwischenahner Meer ist? Hast du uns schon angemeldet? Muss nich sein..." Olaf war auch die letzten Wochen beruflich im Ausland, keine Chance zum Trainieren, ein Rennrad hat er immer noch nicht, das Wetter ist grauslig.

Am Samstag morgen dann Telefonkonferenz. Starten wir oder nicht, sind wir Mädchen oder Memmen? Ich such mir für Sonntag schon mal Alternativwettkämpfe, Halbmarathon in Wardenburg. Startzeit 8:00 Uhr...na toll! Wir machen uns gegenseitig Mut und beschließen, es durchzuziehen.

Am Samstag schaffe ich es natürlich nicht, uns noch nachzumelden. Da hilft dann nichts. Sonntag morgen um 6:00Uhr klingelt der Wecker und ich fahre zur Ausgabe der Startunterlagen und melde uns nach, fahre wieder nach Hause, frühstücke, packe Sachen und warte auf Björn.

Am Wettkampfgelände angekommen lassen wir Olaf erstmal sein Fahrrad einchecken. Die Wassertemperatur wird mit 17,3 Grad angegeben und Björn lässt sich von allen möglichen Leuten ausfürlich bemitleiden. Der arm- und beinfreie Surfanzug, den er sich überzieht, sieht zwar nach einhelliger Meinung sehr sexy aus, aber ob der nun so richtig wärmt? Björn schaut jedenfalls ziemlich skeptisch als er zum Start marschiert. Die kleine rote Boje zu der er schwimmen soll, ist vom Ufer kaum zu erkennen.

In der beruhigenden Gewissheit nicht den miesesten Job bei unserer Staffel zu haben schauen Olaf und ich uns den Start der Schwimmer an. Gemeinsam beschließen wir aus Solidarität eine kleine Gänsehaut zu bekommen und gehen dann zum Wechselgelände um dort auf Björn zu warten.

Nach ca.27 Minuten kommt Björn dann vom See her ins Fahrradlager gestürmt. Heftig atmend, und ein wenig blau sieht er auch aus. Der Transponder wird übergeben und Olaf macht sich auf den Weg, das Zwischenahner Meer dreimal zu umrunden. Björn sucht sich erstmal eine warme Dusche und legt sich dann in die mittlerweile hervorgekommene Sonne und taut allmählich wieder auf.

Wir marschieren dann geschlossen zur Straße, um zu sehen, was Olaf auf seinem Mountainbike so anstellt. Eine Runde ist ein wenig länger als 13km und so sind wir sehr erstaunt, als er nach ca.23 Minuten das erste Mal an uns vorbeisaust. Die zweite Runde dauert dann auch folgerichtig ein wenig länger :-) Ich zieh mir in der Zwischenzeit meine neuen orangenen Schühchen an. Am Freitag hatte ich sie auf der Bahn das erste Mal getragen und will sie jetzt das erste Mal in einem Wettkampf ausprobieren. Wow, was hab ich leichte Füße... Dieter kommt dann auch noch zum Zuschauen. Er hatte ja schon am frühen Morgen einen Marathon hinter sich gebracht.

Ich beginne, mich ein wenig warmzulaufen, justiere mindestens ein Dutzend Mal die Schnürung meiner Schuhe und weiß so recht nicht, was ich mit meiner Zeit anfangen soll und stell mich dann ins Wechselgelände, warte auf Olaf und vertreibe mir die Zeit mit dem Begutachten der anderen Staffelläufer und kleinen Hüpfübungen.

Endlich kommt Olaf um die Ecke. Beim gleichzeitigen Wechseln des Transponders und der Startnummer verheddern wir uns komplett mit allen zur Verfügung stehenden Armen und lösen dann doch den gordischen Knoten - das müssen wir fürs nächste Mal noch üben. Den Transponder kann ich auch noch während des Laufens anlegen. Munter stürme ich los, lasse den Transponder über den Zeitmesser gleiten und fühle mich richtig gut. Das Tempo will mir bloß nicht so richtig zu einem 10er passen.

Ich biege auf die Rennstrecke ein und höre einen Ordner sagen "Ui, der ist schnell..." Ich glaube der meint mich! Das Tempo fühlt sich eher so wie am Freitag bei den Intervallen an... was solls. Irgendwann wird ein Kilometerschild kommen und da werde ich dann ja Gewissheit haben. Ich kann auf einige Läufer aufschließen und passiere sie.

Das erste Kilometerschild - die Uhr geht zum Brustgurt, Ziwschenzeit 3:56, genau wie der erste Kilometer am Freitag... Aber bevor ich jetzt auf ein falsch gestelltes Kilometerschild hereinfalle und zuviel Tempo rausnehme, warte ich lieber auf das zweite Schild, das kommt nach exakt 3:59,7 und steht da, wo ich es vom letzten Jahr auch noch in Erinnerung habe.

Es stimmt also, ich bin vieeel zu schnell. Aber was soll ich machen?

Ich fühle mich gut, so schnell ist das doch alles gar nicht.

Hinten in meinem Kopf gehen aber schon die kleinen Warnlämpchen an.
- Ich kann gar nicht so schnell laufen.
- Der Einbruch ist vorprogrammiert.
- Das wird auf der zweiten Hälfte richtig übel.
- Ich hab jetzt schon völlig überpaced.

Irgendwie juckts mich aber dann doch. wenn ich schon zu schnell laufe, möchte ich zumindest sehen, wie weit ich damit komme, also :
- Tempo beibehalten, mit wehenden Fahnen ins Verderben...

km3, 3:56, allmählich finde ichs doch unheimlich. Was mache ich hier eigentlich?

Am Wendepunkt sehe ich Dieter und schreie ihm entgegen "Scheiße, ich lauf hier ständig unter 4 Minuten..."

Rufen, aus der Wendemarke wieder auf 4er Tempo beschleunigen und einatmen ist aber jetzt zuviel. Zack, rechts, Seitenstechen... autsch... ignorieren ... Weiterrennen...

Auf der Strecke sind immer wieder einige Zuschauer, die einen freundlich anfeuern, orangegekleidete Ordner, die an unübersichlichen Stellen den Weg zeigen und abklatschen. Für jede durchlaufene Runde bekommt man von Helfern ein Haargummi, das man sich ums Handgelenk streifen soll. Daran kann man erkennen, auf welcher Runde der Läufer ist. Das Wetter ist prima zum Laufen, ein wenig Sonne, relativ kühl, kaum Wind. Die Wege sind trotz der vorhergehenden Regenfälle nur an wenigen Stellen feucht, man kann es also laufen lassen.

km4, 4:04, km5, 4:04, insgesamt 20:02, 26 Sekunden unter 5km Bestzeit und noch weitere 5km vor mir. Lustige Ideen hab ich...

Jetzt wirds anstrengend, der Schmerz in der Seite nachdrücklicher. Ich versuche konzentrierter zu atmen, meine Lungen beim Ausatmen so weit es geht zu leeren.

Ein Läufer, den ich auf der ersten Runde überholt hatte kann wieder aufschließen und an mir vorbeiziehen. km6, 4:12. Jetzt fängts also an, das Beißen.

Am Wendepunkt wieder Dieter, mein Team und meine Freundin. Beim Entgegenlaufen sehe ich, dass ein Staffelläufer relativ dicht hinter mir ist. Das sind kaum noch 10 Sekunden, die ich Vorsprung habe und meine Zwerchfell tut jetzt wirklich weh. So geht das nicht weiter. Ich werde noch langsamer, nur noch ans Ausatmen denken.

km7, 4:24, langsam, aber dafür gehts mir jetzt besser, auch wenn jetzt hinter mir der Staffelläufer zu hören ist. Ich kann wieder ein wenig Tempo machen, aber er bleibt hinten an mir dran.

km8, 3:14, Das kann nicht sein. Aber die Zeit ist auch egal, ich muss irgendwie von dem da hinter mir wegkommen, der klebt aber an mir dran und scheint es sich richtig gemütlich zu machen.

km9, 3:10, können die die nicht mal richtig aufstellen? Mein Hintermann setzt jetzt zum Überholen an. Ich halte dagegen und kann im Augenwinkel sehen, dass es wirklich der Staffelläufer ist. Der erste Angriff ist abgewehrt, ich zieh nochmal an, vielleicht kann ich ihn abhängen - nein, er bleibt dran.

Ich werde ein wenig langsamer, er bleibt auch hinter mir, gut - so stark ist er also auch nicht mehr. Die Kurven schneide ich jetzt vollkommen - Ideallinie, wer mich überholen will muss außen rumlaufen.

Wieder ein Versuch von ihm, wieder ein Gegenhalten von mir, dann kann er aber noch mal einen draufsetzen und setzt sich vor mich. Gut so... Wenn er denn für mich Tempo machen will, soll er es doch tun.

Ich versuche knapp hinter ihm zu bleiben und wir beide fliegen das letztemal Richtung Zielgelände. Der Zieleinlauf ist dann wie jedes Jahr total hakelig. Mehrere 90° Kurven, auf kleinen Spazierwegen in einem Parkgelände, wo man dann für 20m beschleunigen kann, bevor man für die nächste Kurve wieder abbremsen muss.

Ich hasse sowas. Das kann ich nicht. Und folgerichtig vermag ich auch nicht mehr ihm zu folgen muss abreißen lassen und verliere noch einige Meter auf ihn. Ich stöhne, mir tut irgendwie alles weh - Seitenstechen wären jetzt fast eine Wohltat. Zieleinlauf, Transponder an die Box halten, wo ist das nächste Geländer... bevor ich weiß was passiert, wird mir der Transponder und die Haarbänder vom Handgelenk genestelt.

Langsam taste ich mich zum Verpflegungsstand, stopfe Unmengen von Wassermelonen in mich hinein bis ich mich zu den andere geselle. Hier lacht im Kurpark mittlerweile die Sonne. Die Bratwurst und das Hefeweizen haben wir uns dann alle, ob Supporter oder Sportler, redlich verdient und wir machen es uns auf den Holzbänken erstmal bequem. Nächstes Jahr wieder!


Meine Splits...

1, 3:56,7
2, 3:59,7 7:56
3, 3:56,8 11:53
4, 4:04,6 15:57
5, 4:04,6 20:02
6, 4:12,9 24:15 Anfang heftiges Seitenstechen
7, 4:24,4 28:39 Seitenstechen weggelaufen
8, 3:14,6 31:54 zu kurz :-
9, 3:09,4 35:03 zu kurz :-
10, 5:01,9 40,04 zu lang :-

das waren wohl leider keine 10km, ich schätze die Strecke so auf 9.8km minimal 9.7km. Die ersten 7 Kilometer haben ungefähr gepasst, bloß dann waren die Kilometerangaben eher Fortschrittsanzeiger. So oder so: Auf jeden Fall war das mein absolut schnellster Lauf, den ich je geamcht habe und bin sehr zufrieden.
Ich brauch jetzt bloß noch einen vermessenen Zehner um die Zeiten, die ich drauf habe nochmal zu bestätigen.

Schade ist es, dass momentan auf der Webseite der Bären keine richtige Ergebnislisten zu finden sind, jedenfalls werde ich da nicht so ganz schlau draus ;-)


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=1135


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